begegnen 4/23
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Kurz gesagt<br />
Peru: Die Trockenheit hält an<br />
Nach der Dürre im Jahr 2022 war auch das Jahr<br />
20<strong>23</strong> in Peru bisher extrem trocken. Das zeigt sich<br />
zum Beispiel am Titicacasee, dem grössten See der<br />
Anden. Zwei Millionen Menschen sind von seiner<br />
Wasserversorgung abhängig. Und diese Menschen<br />
sind nun massiv bedroht: Der Wasserspiegel des Titicacasees<br />
ist bereits 48cm gesunken und nur noch<br />
14cm von seinem historischen Minimum entfernt<br />
(Stand September 20<strong>23</strong>). Der lateinamerikanische<br />
Winter war dieses Jahr so heiss wie noch nie. Und<br />
auch der Ausblick ist besorgniserregend: Das globale<br />
Wetterphänomen «El Niño» macht sich aktuell in<br />
seinen Anfängen in der Region bemerkbar und wird<br />
bis Juni 2024 anhalten. Erfahrungen und Prognosen<br />
legen nahe, dass es während «El Niño» in der Region<br />
kaum oder gar nicht regnen wird.<br />
Umso wichtiger ist es, dass die Partnerorganisationen<br />
von Mission 21 mit ihren Projekten in der Region<br />
aufzeigen, wie zentral der Schutz des Wassers<br />
ist und dass die Nutzung des wertvollen Nass so geregelt<br />
wird, dass bei Wasserknappheit eine gerechte<br />
Verteilung erfolgt. In den kommenden Jahren wird<br />
Mission 21 in Lateinamerika verstärkt zum Thema<br />
Wassergewinnung arbeiten.<br />
Hier können Sie einen<br />
Film aus Peru zum Thema<br />
Trockenheit anschauen.<br />
Post aus dem Vatikan<br />
Ein aussergewöhnliches Schreiben traf Mitte Juli<br />
bei Jochen Kirsch ein. Absender: Das Staatssekretariat<br />
des Vatikans. Auf Englisch wird dem Direktor<br />
von Mission 21 Anerkennung für die Tätigkeit des<br />
Werks ausgesprochen.<br />
Mit Bezug auf die Arbeit von Mission 21 «zur Förderung<br />
von Frieden und Versöhnung, zur Verbesserung<br />
von Bildung und Gesundheit und zur Überwindung<br />
der Armut» lässt Papst Franziskus mitteilen:<br />
«Sie sollen wissen, dass die Arbeit von Mission 21<br />
zum Aufbau einer gerechteren und geschwisterlichen<br />
Welt geschätzt wird und dass Seine Heiligkeit<br />
Sie und Ihre Mitarbeitenden in seinen Gebeten<br />
nicht vergessen wird.»<br />
Unterschrieben ist der Brief von Monsignore Roberto<br />
Campisi, einem der leitenden Verantwortlichen<br />
im Staatssekretariat des Vatikans, dem wichtigsten<br />
Amt für Aussenbeziehungen.<br />
«Dieser Brief freut mich ausserordentlich!» sagt<br />
Jochen Kirsch. «Er ist eine Bestätigung unserer Arbeit,<br />
bei der wir ökumenisch, interreligiös und über<br />
kulturelle Grenzen hinweg daran arbeiten, dass<br />
Menschen friedlich zusammenleben können.»<br />
Mission 21<br />
Hebammenschule<br />
im Südsudan:<br />
Bessere Infrastruktur, mehr<br />
Ausbildungsplätze<br />
Im Mai 20<strong>23</strong> wurde das neue Schulgebäude in<br />
der südsudanesischen Hauptstadt Juba mit einem<br />
Festakt eröffnet. Seither konnte die Schule ihren<br />
Unterricht wie geplant fortsetzen: Über 60 Studentinnen<br />
starteten im September ihr zweites Semester<br />
am neuen Ort.<br />
Es ist ein Meilenstein für die von Mission 21 unterstützte<br />
Hebammenschule. Im Bürgerkrieg wurde<br />
das Gebäude der Schule zerstört. «Zeitweise<br />
musste die Hebammenschule unter Bäumen und<br />
später im Flüchtlingslager in Kenia unterrichten»,<br />
sagt Guliba Florence Hakim, Landeskoordinatorin<br />
Südsudan von Mission 21. Der Bürgerkrieg dauerte<br />
von 2013-2018, ganz vorbei ist er allerdings nur<br />
auf dem Papier: Noch immer gibt es bewaffnete<br />
Konflikte.<br />
Trotzdem hat für die Hebammenschule die Zeit im<br />
Exil endlich ein Ende: «Das neue Gebäude bietet<br />
genügend Unterrichtsräume und ist für die Schülerinnen<br />
leichter zu erreichen», freut sich Hakim.<br />
Neben einer besseren Infrastruktur für den Unterricht<br />
bietet das dreistöckige Haus Platz für 15 zusätzliche<br />
Studentinnen jährlich.<br />
Die Fachkräfte werden im Südsudan dringend benötigt.<br />
In kaum einem anderen Land sterben so viele<br />
Kinder wie im Südsudan. Rund jedes zehnte Kind<br />
stirbt vor dem fünften Lebensjahr. Hinzu kommt<br />
eine der höchsten Sterblichkeitsraten von Müttern<br />
bei der Geburt. Dabei würden sich Todesfälle in den<br />
meisten Fällen mit pränataler Versorgung und Betreuung<br />
nach der Geburt vermeiden lassen.<br />
Mit der neuen Infrastruktur leistet die Hebammenschule<br />
in Juba einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung<br />
der Situation. Dank Spenden unterstützt<br />
Mission 21 die Schule zuverlässig und langfristig.<br />
zVg<br />
Eröffnung der<br />
neuen Hebammenschule<br />
im<br />
Südsudan.<br />
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