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Thermenland_12-2023

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AKTUELL<br />

Die neugewählten Abgeordneten Josef Heisl und Stefan Meyer wa<br />

„Eine Mischung aus Gespür<br />

„Ein intensiverer Einblick in die<br />

Arbeit der Schleierfahndung geht<br />

eigentlich nicht“, resümiert MdL<br />

Josef Heisl immer noch beeindruckt<br />

von den Erlebnissen der letzten<br />

Stunden. Gemeinsam mit seinem<br />

Kollegen MdL Stefan Meyer war er<br />

einen halben Tag direkt auf den<br />

niederbayerischen Straßen sprichwörtlich<br />

im Einsatz – mit der<br />

Schleierfahndung der Grenzpolizeiinspektion<br />

Passau. Diese bildet<br />

neben uniformierten Kollegen, der<br />

technisch unterstützenden Fahndung<br />

und der Grenzkontrollkoordination<br />

eine der wichtigen Säulen<br />

im Rahmen der taktischen Ausrichtung<br />

der Bayerischen Grenzpolizei.<br />

Aktuelle Migrationslage<br />

Die Aufgaben der Schleierfahndung sind dabei<br />

klar definiert, wie Thomas Ritzer, Leiter der<br />

Grenzpolizeiinspektion Passau in einem einleitenden<br />

Gespräch mit den beiden CSU-Landtagsabgeordneten<br />

erklärt: „Wir sind derzeit natürlich<br />

schwerpunktmäßig mit der Bekämpfung der illegalen<br />

Migration beschäftigt, aber im Fokus<br />

steht daneben auch die grenzüberschreitende<br />

Kriminalität und dazu gehören insbesondere<br />

Rauschgift- oder Waffenschmuggel, Kfz-Verschiebung,<br />

Urkundendelikte oder eben Menschenhandel<br />

und Einschleusung.“ Gemeinsam mit seinem<br />

Team ist er dankbar für das Interesse an der Arbeit<br />

der Grenzpolizei: „Die Wichtigkeit kann man<br />

nicht oft genug betonen, gerade vor dem Hintergrund<br />

der aktuellen Migrationslage.“ Grundsätzlich<br />

würden die Zahlen in diesen Tagen einen<br />

Rückgang aufzeigen – „Die intensivierten Kontrollen<br />

an den Grenzen haben in den letzten Wochen<br />

mit Sicherheit zu dieser rückläufigen<br />

Entwicklung beigetragen. Gemeinsam mit der<br />

Bundespolizei haben wir die Grenze auch weiterhin<br />

fest im Blick“, so Ritzer weiter.<br />

Nicht vom 1. Tag an Fahnder<br />

Bevor es für die beiden Landtagsabgeordneten<br />

direkt ins Gelände geht, werden Schutz- und<br />

Warnwesten angelegt – und schon sitzen beide<br />

erwartungsvoll bei je einem Fahndungsteam im<br />

Auto. „Die Kollegen auf der Straße wissen am<br />

besten, wo der Schuh drückt. Das Aufgabengebiet<br />

ist wirklich breit gefächert und jeder Tag sieht<br />

anders aus – es kann alles kommen“, sagt Ritzer<br />

und schließt die Türen. Das Abenteuer beginnt.<br />

Jedes Fahndungsteam legt seine Einsatzroute<br />

selbst fest. Für die CSU-Landtagsabgeordneten<br />

Heisl und Meyer geht es an diesem Tag von der<br />

Polizeiinspektion auf direktem Weg auf die Autobahn<br />

A3. „Unsere Schichtzeit verbringen wir zu<br />

90 Prozent auf der Straße“, verrät Matthias Kern.<br />

Der 41-Jährige Niederbayer ist seit zwei Jahren<br />

bei der Grenzpolizei in Passau und blickt dabei<br />

auf einige berufliche Stationen innerhalb der<br />

Landespolizei zurück. „Man ist nicht gleich vom<br />

ersten Tag an Fahnder. Wir lernen tagtäglich,<br />

denn unser Hauptarbeitsmittel ist neben dem<br />

Laptop die Erfahrung“, erklärt er, während er<br />

von Kollege Robert Meinert erste Autokennzeichen<br />

für die Eingabe in sein System souffliert bekommt.<br />

„Wir arbeiten Hand in Hand. Was der<br />

eine denkt, macht der andere automatisch“, so<br />

Meinert – und noch während er diese Worte<br />

spricht, drückt es MdL Stefan Meyer in den Rücksitz<br />

und das Fahnder-Duo nimmt die erste Verfolgung<br />

des Tages auf.<br />

Rockerbande aufgegriffen<br />

„Uns ist immer wichtig, keine Hetzjagd zu betreiben.<br />

Die Sicherheit steht immer im Vordergrund“,<br />

versichert Matthias Kern. Im Fokus der<br />

beiden ist eben ein Pkw mit bosnischem Kennzeichen<br />

gerückt. Bereits am nächsten Parkplatz<br />

wird das Auto aus dem Verkehr gezogen und die<br />

insgesamt vier Insassen mit bosnischer Staatsbürgerschaft<br />

kontrolliert. Noch während der Personenüberprüfung<br />

ergibt sich der Verdacht, dass<br />

die Insassen Mitglieder einer Rockerbande sind,<br />

was sich nur einige Zeit später anhand der<br />

Durchsuchung des Fahrzeuges bestätigt. „Wir<br />

haben hier die Kutten der Insassen gefunden, allesamt<br />

mit eindeutigen Applikationen, die uns<br />

verraten, dass wir wohl die Führungsriege der<br />

Bande vor uns haben“, erklärt Robert Meinert<br />

MdL Stefan Meyer. Weitere Auffälligkeiten haben<br />

sich jedoch nicht ergeben, so dass die vier Män-<br />

Sammelten Praxiserfahrungen bei den Schleierfahndern: MdL Josef Heisl (4.v.l.) und MdL Stefan Meyer (3.v.r.) im Gespräch mit Thomas Ritzer (2.v.r.), Leiter<br />

der Grenzpolizei in Passau und seinem Team.<br />

Foto: Stefanie Starke<br />

www.thermenland-magazin.de<br />

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