JOB & CHANCEN Karlsruhe/Mannheim/Baden-Baden Winter-Ausgabe
Ausbildungsmagazin für Schüler:innen
Ausbildungsmagazin für Schüler:innen
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DIE SUCHE 11<br />
direkten Kontakt zum Handwerksmeister, dem Ausbildungsleiter<br />
eines Mittelständlers oder der Filialleiterin einer Handelskette<br />
sind Sie auf einer derartigen Messe aber genau richtig!<br />
Noch spezialisierter sind Informationsveranstaltungen oder<br />
z. B. Tage der offenen Tür, die einzelne Unternehmen oder<br />
Universitäten recht häufig anbieten. Hier beschränkt sich die<br />
Information natürlich auf den einen Aussteller – auf der anderen<br />
Seite kann man komprimiert einen recht guten Einblick<br />
bekommen und das Gespräch mit mehreren Personen suchen.<br />
Wie hole ich das Beste für mich heraus?<br />
• Vor der Messe:<br />
Informieren Sie sich vorher über die ausstellenden Unternehmen<br />
oder Institute, die Sie interessieren! Auf den Websites<br />
ist häufig eine Liste der Aussteller zu finden; in der<br />
Regel mit Link direkt zur Unternehmenswebsite. Machen<br />
Sie sich eine Liste mit den Fragen, die Sie interessieren.<br />
So stellen Sie zum einen sicher, dass Sie im Gespräch auf<br />
dem Messestand nichts Wichtiges vergessen. Zum anderen<br />
signalisieren Sie Ihrem Gesprächspartner, dass ein echtes<br />
Interesse vorliegt – das können Ihre ersten Pluspunkte für<br />
einen Ausbildungs- oder Studienplatz sein!<br />
Arbeitsgericht verwickelt. Trotzdem wird Sie natürlich niemand<br />
anlügen – also fragen Sie!<br />
Und: Stecken Sie nicht an jedem Stand jeden Prospekt<br />
und Flyer ein. Erstens müssen Sie das den Rest des Tages<br />
mit sich herumtragen. Zweitens werden Sie einen Großteil<br />
davon niemals lesen. Und drittens kosten Herstellung und<br />
Druck der aufwändigen Broschüren richtig Geld – da ist es<br />
doch ärgerlich, wenn die Mehrzahl davon bereits auf dem<br />
Rückweg zur Bahn oder zum Messeparkplatz entsorgt wird,<br />
oder?<br />
• Nach der Messe:<br />
Sortieren Sie Ihre Unterlagen. Wenn Sie auf der Messe etwa<br />
zugesagt haben, Zeugnisse zu schicken, dann tun Sie das<br />
innerhalb der nächsten 2 bis 3 Tage. Das Standpersonal<br />
hat sich auf jeden Fall notiert, wie das Gespräch mit Ihnen<br />
gelaufen ist und wie es weitergehen soll(te) – wenn dann<br />
wochenlang nichts passiert, ist der ganze gute Eindruck<br />
schnell weg.<br />
• Auf der Messe:<br />
Versuchen Sie gar nicht erst, alle Messestände zu besuchen,<br />
jeden Vortrag anzuhören und an jeder Informationsveranstaltung<br />
teilzunehmen – Sie werden es nicht schaffen!<br />
Machen Sie sich einen Plan oder eine kleine Liste und sortieren<br />
Sie nach Prioritäten – was nicht ganz oben auf der Liste<br />
steht, kann warten.<br />
Wie es nicht laufen soll!<br />
Auf die blinde Prospektsammelwut haben wir schon hingewiesen.<br />
Ähnlich verhält es sich mit den Werbegeschenken, von<br />
Aufklebern über Gummibärchen bis zu Caps – wer sich aufführt<br />
wie auf einem Basar oder den Messestand einer internationalen<br />
Bank stürmt wie den Ramschladen bei der Eröffnung<br />
des Sommerschlussverkaufs, wird kaum einen guten Eindruck<br />
hinterlassen. Kleine Kinder betteln nach Süßigkeiten – aber Sie<br />
wollen doch einen Job und keinen Kugelschreiber, oder?<br />
Nehmen Sie nur die Prospekte und Flyer von Unternehmen mit,<br />
die Sie wirklich interessieren und die Sie sich später auch anschauen.<br />
Planen Sie ausreichend Zeit ein: Zum einen kann man sich<br />
im Messetrubel schnell „verquatschen“ – dann hilft es Ihnen<br />
nicht, wenn Sie 15 Minuten später am anderen Hallenende<br />
sein wollten. Unterschätzen Sie die Wege nicht – eine rappelvolle<br />
Messehalle durchqueren Sie nicht so schnell wie ein<br />
leeres Einkaufszentrum.<br />
Viele Aussteller sind auf diesen Messen mit Gleichaltrigen<br />
vertreten – jungen Menschen, die gerade mitten in der Ausbildung<br />
oder dem Studium stecken, das Sie interessiert. Hier<br />
bekommen Sie Informationen aus erster Hand; noch dazu<br />
aus dem Blickwinkel eines gleichaltrigen „Betroffenen“!<br />
Natürlich sind die auf Fragen vorbereitet und bestimmt nicht<br />
gerade in eine Auseinandersetzung mit ihrer Firma vor dem<br />
Auch das Thema Vorbereitung haben wir erwähnt. Wenn<br />
es sich nicht um eine ausgewiesene Informationsveranstaltung<br />
z.B. der Agentur für Arbeit handelt, können Sie an<br />
einem Messestand keine umfassende Berufsberatung erwarten<br />
– Sie sollten also schon ungefähr wissen, wohin<br />
die Reise gehen soll. Und wenn Sie es noch nicht wissen:<br />
Stellen Sie möglichst konkrete Fragen – sonst werden Sie sich<br />
auch nach der Messe nicht zwischen Bank- und Versicherungskaufmann<br />
entscheiden können.<br />
Ein Gespräch an einem Messestand ist (fast) immer auch eine<br />
erste kleine Bewerbung. Also lassen Sie die Freizeitkleidung zu<br />
Hause! Optimal gekleidet sind Sie mit einem Outfit, das Sie auch<br />
für ein Vorstellungsgespräch wählen würden.<br />
Es kommt vor, dass ganze Klassen Ausbildungsmessen gemeinsam<br />
besuchen. Wenn Ihre Schule oder Ihr Lehrer Ihnen diese<br />
Gelegenheit bietet, dann nutzen Sie sie, so gut es geht. Oder<br />
bleiben Sie gleich zu Hause. Nichts nervt das Standpersonal<br />
mehr als Horden lärmender Jugendlicher, denen schon auf 100<br />
Metern anzusehen ist, dass sie jetzt 1.000 andere Dinge lieber<br />
täten als den Tag auf dem Ausstellungsgelände zu verbringen<br />
– wenn Sie kein Interesse haben, ersparen Sie den Unternehmen<br />
(und sich selbst) diesen Stress.<br />
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