2023-12-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Saint-Gobain wünscht ein FROHES FEST!
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VERBÄNDE<br />
ARGE Eigenheim<br />
„Neues Geld“ für den Klimaschutz nutzen<br />
Das Erneuerbaren Wärme Gesetz EWG sieht bis 2026 in Summe 2,6<br />
Milliarden Euro an För<strong>der</strong>mittel vor. „Die ARGE Eigenheim plädiert dafür,<br />
dass rund 1,1 Milliarde Euro für den mehrgeschossigen Wohnbau in<br />
Österreich zur Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Bestandsbauten verwendet wird,<br />
das entspricht rund 9.000 Wohn<strong>ein</strong>heiten“, so KommR DI Christian<br />
Struber MBA, Bundesobmann <strong>der</strong> ARGE Eigenheim und Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Aufsichtsrates des Österreichischen Verbandes gem<strong>ein</strong>nütziger<br />
Bauver<strong>ein</strong>igungen (GBV).<br />
Die ARGE Eigenheim ist <strong>ein</strong> Zusammenschluss<br />
von rund 100 Wohnbauunternehmen<br />
in Österreich mit <strong>ein</strong>em<br />
Verwaltungsbestand von über 400.000<br />
Einheiten, etwa 5.000 Mitarbeitern und<br />
<strong>ein</strong>em jährlichen Bauvolumen von mehr<br />
als <strong>ein</strong>er Milliarde Euro.<br />
Ein weiterer wesentlicher, im Zuge<br />
des Finanzausgleiches dotierter,<br />
Finanzierungstopf stellt mit 1,1 Milliarden<br />
Euro <strong>der</strong> Zukunftsfonds dar. „Der<br />
Umstieg von Öl und Gas auf erneuerbare<br />
Energieträger ist <strong>ein</strong>e wesentliche<br />
Voraussetzung für die Erreichung <strong>der</strong><br />
Klimaziele. Die Gem<strong>ein</strong>nützigen sind<br />
hier Vorreiter und haben in den letzten<br />
Jahren bereits große Investitionen<br />
in die Wärmewende getätigt. Mit zusätzlichen<br />
Mitteln aus dem Zukunftsfonds<br />
von rund 300 Millionen Euro und dem<br />
EWG können wir diese Investitionen<br />
weiter forcieren“, appelliert Christian<br />
Struber in Richtung Bund und Län<strong>der</strong>.<br />
BESTANDSSANIERUNG EIN GEBOT<br />
DER STUNDE<br />
Seit 2021 werden die Energie- und<br />
Heizsysteme im gem<strong>ein</strong>nützigen Wohnungsbestand<br />
erhoben und liefern die<br />
Datenbasis für die Dekarbonisierungs-<br />
Strategie des Wohnungsbestands. Von<br />
den knapp 1 Million verwalteten Wohnungen<br />
sind aktuell noch 369.000 Wohnungen<br />
(37%) fossil beheizt, davon rund<br />
160.000 mit <strong>ein</strong>em dezentralen System<br />
wie zB. Gasetagenheizungen. „Dieses<br />
Segment stellt für die Dekarbonisierung<br />
bei den Gem<strong>ein</strong>nützigen <strong>ein</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung dar. Daher benötigen<br />
wir gezielte Unterstützung seitens <strong>der</strong><br />
öffentlichen Hand“, unterstreicht Christian<br />
Struber.<br />
2022 FLOSSEN ÜBER EINE MILLI-<br />
ARDE EURO IN SANIERUNG<br />
Das gesamte Sanierungsvolumen im<br />
Jahr 2022 (laufende Instandhaltung<br />
+ Großinstandsetzung, Miete und Eigentum)<br />
<strong>der</strong> Gem<strong>ein</strong>nützigen beträgt<br />
1,1 Milliarden Euro und ist gegenüber<br />
2021 weitestgehend konstant geblieben.<br />
So wurden im Jahr 2022 rund 4.900<br />
GBV-Wohnungen thermisch saniert und<br />
4.200 Wohnungen - raus aus Öl und<br />
Gas - auf <strong>ein</strong>e klimafreundliche Heizung<br />
umgerüstet. Das Investitionsvolumen<br />
für Großinstandsetzungen (in Mietwohnhäusern)<br />
belief sich 2022 auf rund<br />
350 Millionen Euro (+ 4% gegenüber<br />
2021). Insgesamt wurde 2022 in den<br />
eigenen Mietwohnungen <strong>der</strong> GBVs <strong>ein</strong><br />
Instandhaltungs- und Sanierungsvolumen<br />
von 896 Millionen Euro umgesetzt.<br />
4,8 Milliarden Euro betrug im Jahr<br />
2022 das wohnbaurelevante Gesamtinvestitionsvolumen<br />
<strong>der</strong> Gem<strong>ein</strong>nützigen.<br />
Davon entfielen auf den Neubau 3,7<br />
Milliarden Euro (77%) und auf die Sanierung/Instandhaltung<br />
1,1 Milliarden<br />
Euro 23%. Das Sanierungsvolumen <strong>der</strong><br />
Gem<strong>ein</strong>nützigen schaffte bzw. sicherte<br />
2022 in Österreich über 19.000 Vollzeit-<br />
Arbeitsplätze.<br />
Während die Fertigstellungen von gem<strong>ein</strong>nützigen<br />
Neubauwohnungen <strong>2023</strong><br />
mit etwa 16.100 Wohnungen voraussichtlich<br />
noch im 10-jährigen Durchschnitt<br />
liegen werden, ist für 2024 mit<br />
rund 13.100 – 13.600 Wohnungen bereits<br />
<strong>ein</strong> deutlicher Rückgang zu erwarten.<br />
Der Bauleistungs<strong>ein</strong>bruch könnte<br />
in den Folgejahren noch stärker ausfallen,<br />
sofern nicht durch konjunkturpolitische<br />
Maßnahmen erfolgreich gegengesteuert<br />
wird.<br />
„Die Rahmenbedingungen für den<br />
gesamten Wohnbau haben sich massiv<br />
verän<strong>der</strong>t. Zinsanstieg, hohe Inflation,<br />
geän<strong>der</strong>te Kreditvergaberegeln und die<br />
Preisralley bei Grundstücks-, Energieund<br />
Baustoffpreisen stellen den gem<strong>ein</strong>nützigen<br />
Wohnbausektor vor immer<br />
größere Herausfor<strong>der</strong>ungen. Wenn nicht<br />
rasch und gezielt Maßnahmen gesetzt<br />
werden, müssen wir ab 2024 mit <strong>ein</strong>em<br />
massiven Rückgang bei den Fertigstellungen<br />
im gem<strong>ein</strong>nützigen Wohnbau<br />
rechnen“, so Christian Struber.<br />
<strong>FEST</strong>SCHREIBUNG DER ZWECK-<br />
BINDUNG BEI DER WOHNBAUFÖR-<br />
DERUNG<br />
Die Gem<strong>ein</strong>nützige Wohnungswirtschaft<br />
hat mit 985.000 Wohnungen in<br />
<strong>der</strong> Verwaltung und 653.000 eigenen<br />
Miet- und Genossenschaftswohnungen<br />
<strong>ein</strong>e markante wirtschaftliche Bedeutung.<br />
Die Gem<strong>ein</strong>nützigen Wohnbauträger<br />
sorgen nachhaltig für leistbaren<br />
Wohnraum und für <strong>ein</strong>e bedeutende<br />
Grundauslastung <strong>der</strong> Bauwirtschaft. Um<br />
diese wertvollen Leistungen auch weiterhin<br />
anbieten zu können, braucht es<br />
16 | <strong>12</strong> . <strong>2023</strong>