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Mühlviertel-Magazin - Dezember 2023

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MÜHLVIERTEL-MAGAZIN | <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong><br />

13 | REPORTAGE<br />

Fotos: Felix Wiesinger, beha<br />

MITTENDRIN STATT NUR DABEI<br />

Backen wie ein<br />

Profi oder das<br />

Duell mit dem<br />

Spritzsack…<br />

Auch wenn’s die meisten<br />

nicht zugeben, so schielt<br />

doch fast jeder Hobbykoch<br />

ein bisschen neidvoll auf die<br />

Profis, die in bestens<br />

ausgestatteten Backstuben<br />

herrlich schmeckende<br />

Leckereien produzieren.<br />

Als begeisterter Back-Amateur<br />

wollte es <strong>Mühlviertel</strong><br />

<strong>Magazin</strong>-Herausgeber<br />

Bernhard Haudum ganz<br />

genau wissen und war im<br />

„manuell“ in Oberneukirchen<br />

in einer professionellen<br />

Weihnachtsbäckerei<br />

mittendrin statt nur dabei.<br />

Dabei wurde bereits nach ganz kurzer<br />

Zeit mit der Vorstellung aufgeräumt,<br />

dass so eine Backstube quasi die vergrößerte<br />

Version einer heimischen Küche<br />

ist: Mit so einer hat ein Profibetrieb<br />

nichts, aber auch rein gar nichts<br />

zu tun. Und zwar nicht nur ob der<br />

deutlich größeren und natürlich auch<br />

zahlreicheren Gerätschaften, sondern<br />

vor allem angesichts der knackig getakteten<br />

Abläufe. Bei der Mannschaft<br />

des „manuell“ sitzt jeder Handgriff, im<br />

Team werden die notwendigen Arbeiten<br />

zügig und unaufgeregt erledigt. Ob<br />

der Sicherheit, die da an den Tag gelegt<br />

wird, bleibt dem sofort in die Abläufe<br />

eingebundenen Hobbybäcker<br />

gleich am Beginn des Arbeitstages fast<br />

der Atem weg. Während das Ansetzen<br />

des Sauerteiges für den nächsten Tag<br />

noch eine zwar klebrige, insgesamt<br />

aber überschaubar fordernde Übung<br />

ist, wird’s beim Einwiegen der Zutaten<br />

für diverse Teige schon haariger: Fehlt<br />

doch angesichts der Mengen völlig das<br />

Gefühl. „1,2 Kilo Butter, 648 Gramm<br />

Mehl und 12 Dotter“ hätte Konditoreichefin<br />

Bianca gerne im Topf der Rührmaschine.<br />

Dieser hat mit seinem kleinen<br />

Bruder aus der Hobbyküche nicht<br />

viel gemein, mit mehr als einem halben<br />

Meter Durchmesser ist er für den<br />

Back-Amateur aber schon ob seiner<br />

schieren Größe respekteinflößend.<br />

Putzen, putzen, putzen,…<br />

Der Respekt wird nicht kleiner, als das<br />

Teil nach getaner Arbeit geputzt werden<br />

muss. Wie überhaupt Sauberkeit<br />

an oberster Stelle steht: Nach praktisch<br />

jedem Arbeitsschritt werden die<br />

verwendeten Gerätschaften gründlich<br />

Backen wie ein Profi: Betreut von Konditorin Bianca Gossenreiter<br />

machte <strong>Mühlviertel</strong> <strong>Magazin</strong>-Herausgeber Bernhard Haudum im<br />

Oberneukirchner „manuell“ die Probe auf’s Exempel.<br />

geputzt und die Reinigung der Hände<br />

ist sowieso eine ständige Übung. Ihr<br />

intensiver Einsatz macht auch klar,<br />

warum der Oberneukirchner Betrieb<br />

„manuell“ heißt: In dem Unternehmen<br />

entsteht das Backwerk noch in jener<br />

echten Handarbeit, die für den Ungeübten<br />

eine schier unüberwindbare<br />

Herausforderung sein kann. Dies umso<br />

mehr, wenn ein Duell mit einem Spritzsack<br />

anliegt: Was bei Profi Bianca so<br />

leicht und spielerisch aussieht, mutiert<br />

im Selbstversuch zu einer herausfordernden<br />

Challenge. Das Match mit<br />

dem tückischen Teil endet bestenfalls<br />

unentschieden – und daran ändern die<br />

aufmunternden Worte des Profis, wonach<br />

„noch kein Meister vom Himmel<br />

gefallen sei“, auch nicht viel.<br />

Die etwas traurig aussehenden Spritzkipferl,<br />

die der Hobbybäcker am Ende<br />

seines Einsatzes fein säuberlich verpackt<br />

mit auf den Weg bekommt, zeigen<br />

nicht nur, dass es mit einer glamourösen<br />

Konditor-Karriere wohl<br />

nichts mehr werden wird, sondern<br />

auch, dass man gewisse Dinge durchaus<br />

respektvoll den Profis überlassen<br />

darf: So wie das Team des „manuell“<br />

können sie, was sie tun und dokumentieren<br />

mit Nachdruck, dass ihr Handwerk<br />

nicht nur einen goldenen, sondern<br />

mitunter auch einen äußerst<br />

köstlichen Boden haben kann. ♦<br />

Für den Profi kein Problem, für den Amateur aber durchaus fordernd:<br />

Professionelles Konditorhandwerk mit dem Spritzsack.

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