Mühlviertel-Magazin - Dezember 2023
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MÜHLVIERTEL-MAGAZIN | <strong>Dezember</strong> <strong>2023</strong><br />
15 | SPORT<br />
Derbys – so wie hier zwischen Wippro Vorderweißenbach und Gramastetten –<br />
locken die Zuschauer in Scharen auf die Fußballplätze.<br />
Über besondere Fans darf sich die Union<br />
St. Veit/Mkr. freuen.<br />
Fotos: Martin Gaisbauer (3), beha<br />
das Salz in der Titelsuppe waren und jede<br />
Menge Zuschauer anzogen.<br />
Leer ging die Union Feldkirchen/D. in<br />
dieser Klasse im Herbstdurchgang in<br />
puncto Siege aus: Ohne einen einzigen vollen<br />
Erfolg und mit nur einem Remis rangiert<br />
man auf dem letzten Tabellenplatz. Dafür<br />
hat man in der E24-Wertung die Nase klar<br />
vorne. Diese dokumentiert, dass ganz viele<br />
junge Spieler zum Einsatz kommen, die aktuell<br />
noch sportliches Lehrgeld zu bezahlen<br />
haben.<br />
Mittendrin statt nur dabei ist die SU Intersport<br />
Pötscher Schenkenfelden im<br />
Titelrennen der 1. Klasse Nordost: Die vom<br />
früheren LASK-Kicker Walter Hochmair betreute<br />
Truppe rangiert nach dem Herbstdurchgang<br />
auf dem dritten Zwischenrang.<br />
Mit Routinier Philipp Pupeter hat man dabei<br />
auch einen Top-Torschützen mit an<br />
Bord: „Pupi“ brachte es im Herbst auf 13<br />
Volltreffer.<br />
Nimmervoll-Brüder als Joker an der Trainerfront:<br />
Nachdem Samir Gradascevic<br />
während der Herbstmeisterschaft den Hut<br />
nahm, sprangen die beiden Gallneukirchner<br />
auf der Trainerbank der SPG Pregarten in<br />
der OÖ. Liga ein. Sie feierten einen Einstand<br />
nach Maß und haben alle Chancen, im<br />
Frühjahr mit ihrer jungen Truppe den Klassenerhalt<br />
zu sichern.<br />
Ottensheim im Fußballkeller: Der einstige<br />
Vorzeigeclub, der u.a. eine Vergangenheit<br />
in der Landes- und Bezirksliga zu<br />
Buche stehen hat, sackte im letzten Jahr in<br />
die 2. Klasse ab. Dort geht es den „Donauschwalben“<br />
in der Gruppe Mitte auch<br />
nicht wirklich gut, mit nur sechs Punkten<br />
überwintern sie als Vorletzter.<br />
Peter Raab: Das Urgestein der Union<br />
Wippro Vorderweißenbach – er war<br />
dort u.a. bereits Obmann – kehrte nach dem<br />
Abstieg aus der Bezirksliga in das Fußballgeschehen<br />
zurück. Als sportlicher Leiter<br />
hält er Coach Andi Prammer nicht nur den<br />
Rücken frei, sondern bringt seine Erfahrung<br />
als langjähriger Landes- und Bezirksliga-Kicker<br />
und Trainer auch im sportlichen Bereich<br />
ein.<br />
Qualität und Beratung als Trumpfkarte:<br />
Bei ihrer Ausrüstung vertrauen fast<br />
alle heimischen Klubs auf den regionalen<br />
Sportfachhandel. Betriebe wie Intersport<br />
Pötscher oder Sport 2000 Roth sind hier die<br />
kompetenten Ansprechpartner und wissen<br />
durch ihre langjährige Erfahrung, was die<br />
Vereine brauchen.<br />
Routiniers mit Torinstinkt: Dass man das<br />
Toreschießen im Verlauf einer langen<br />
Karriere nicht verlernt, zeigen jene Goalgetter,<br />
die schon seit vielen Jahren ins Schwarze<br />
treffen. David Radouch als Bad Leonfelden,<br />
Michael Schwarz aus Hellmonsödt<br />
oder Benjamin Tautscher aus Hagenberg<br />
sind Beispiele dafür, dass Routine auch im<br />
Abschluss definitiv kein Nachteil ist.<br />
Super-Fans als Trumpfkarte: Über einen<br />
Fanclub mit Bundesliga-Qualitäten darf<br />
sich die Union St. Veit/Mkr. freuen. Dieser<br />
steht nicht nur wie der berühmte 12. Mann<br />
hinter der Mannschaft, sondern sorgt mit<br />
den entsprechenden Choreografien und Pyrotechnik<br />
auch für ein farbenfrohes Spektakel.<br />
Top-Schiedsrichter im Unterhaus: Immer<br />
wieder sind normalerweise in höheren<br />
Ligen engagierte Referees auch auf heimischen<br />
Fußballplätzen zu Gast. Pfeift ein<br />
Bundesliga-Schiri eine Partie, so reißen sich<br />
die meisten Mannschaften disziplinär ebenso<br />
besonders zusammen wie bei den immer<br />
häufiger werdenden weiblichen Spielleiterinnen.<br />
Unentschieden als brotlose Kunst: So gut<br />
ein Punkt erscheinen mag, so wenig<br />
bringt er im Zeitalter der Dreipunkte-Regel<br />
in der Tabelle. Es verwundert daher nicht<br />
wirklich, dass die „Remiskaiser“ der verschiedenen<br />
Ligen eher im sportlichen Hinterfeld<br />
zu finden sind.<br />
Vollblutstürmer als Mangelware: Fast jeder<br />
Verein sucht in der Offensive nach<br />
einem Vollstrecker, speziell unter den jüngeren<br />
Kickern sind die klassischen Torjäger<br />
oft schon rar geworden. Dies hat nach Ansicht<br />
von Fachleuten auch mit der veränderten<br />
Spielkultur zu tun: Stürmer müssen<br />
viel mehr Defensivarbeit als früher verrichten<br />
– und damit bleiben die Qualitäten als<br />
„Knipser“ öfter auf der Strecke.<br />
Wolfmayr Oliver: Der Youngster im<br />
Dress der SU Vortuna Bad Leonfelden<br />
hat sich beim OÖ. Ligisten mit starken<br />
Leistungen seinen Platz in der Stammelf erkämpft.<br />
Dabei erinnert er auf dem Platz verblüffend<br />
an seinen Vater Chris, der vor<br />
Jahren u.a. bei St. Magdalena und Vorderweißenbach<br />
erfolgreich aktiv war.<br />
X-fach diskutiert – in der Praxis aber<br />
häufig meist ein Sorgenkind: Durch geburtenschwache<br />
Jahrgänge und fehlende<br />
ehrenamtliche Trainer stellt die Nachwuchsarbeit<br />
viele Vereine vor große Probleme.<br />
Häufig hilft man sich mit Spielgemeinschaften<br />
über den eigenen Ort hinaus, die<br />
mitunter aber auch mehr schlecht als recht<br />
funktionieren.<br />
Ylmaz Hamdi, Saikou Colley oder Feta<br />
Halimi – speziell bei den Unterhaus-Klubs<br />
in und um Linz sind die Teams<br />
eine Ansammlung von Kickern, die aus den<br />
unterschiedlichsten Ländern stammen. Für<br />
sie ist der Fußball auch ein Instrument zur<br />
Integration und zur Überwindung sprachlicher<br />
Barrieren.<br />
Zuschauerboom: Das vergangene Jahr<br />
hat gezeigt, dass der Fußball die Folgen<br />
der Corona-Jahre inzwischen vollends verdaut<br />
hat. Dokumentiert wird dies u.a. in den<br />
teilweise hervorragenden Zuschauerzahlen,<br />
wobei im Unterhaus besonders die lokalen<br />
Derbys eine Zugnummer für die Fans sind. ♦