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Stadt-Anzeiger Nr. 715 19. Januar 2024 Seite 8 www.kurier-verlag.de info@kurier-verlag.de Redaktion: 05234-2028-21 Anzeigen und Beilagen: 05234-204499 Ein Blick in die Geschichte In der Reformation des 16. Jahrhunderts erlosch der katholische Gottesdienst in Bad Meinberg. Im Zuge der Entwicklung des Kurortes wurde während der jährlichen Badesaison für die katholischen Kurgäste wieder Gottesdienst gehalten – ab 1773 im Kurhaus „Zum Stern“, ab 1785 im Kurhaus „Zur Rose“. Im Jahr 1892 gründete Josef Clarén in Bad Meinberg eine katholische Privatschule mit Internat, die spätere Hermann-Schule (Gebäude der heutigen Apotheke und der St. Elisabeth Stiftung). 1907 wurde auf dem Vorplatz der heutigen Christkönig-Kirche die St. Josefs-Kapelle gebaut, die der Internatsschule und den Kurgästen diente. Die Hermann-Schule wurde 1938 von den Nationalsozialisten zwangsweise aufgelöst. 1953/54 wurde dann nach den Plänen von Architekt Otto Weicken aus Unna die jetzige Christkönig-Kirche gebaut. Die Bezeichnung „kleine Schwester“ der Heilig Kreuz Kirche in Detmold, die zuvor in den Jahren 1950 bis 1951 erbaut wurde, ist vermutlich aufgrund der ähnlichen Bauart mit rechteckigem Kirchenschiff, dem hohem Turmriegel, verputztem Mauerwerk, mit beidseitig des Kirchenschiffes angeordneten niedrigen Seitengängen, die durch Pfeiler und Bögen abgeteilt sind, entstanden, erklärt Monika Junker vom Büro JanssenArchitekten. Am 30. August 1953 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung, am 5. Dezember 1953 das Richtfest, und am 26. Juni 1954 weihte Erzbischof Dr. Lorenz Jaeger die neue Kirche. Seitdem wurde die Kirche nie grundlegend saniert. Die St. Josef-Kapelle wurde 1956 abgerissen. Die Glasbilder der seitlichen Kapelle sind von Schwester Hildegard Birks aus dem Jahr 1954. Die Fenster im Chorraum hat 1995 Schwester Erentrud Trost geschaffen. An der Altarwand befindet sich ein monumentales Christus-König-Relief mit Evangelisten von Emil Sutor. Festwoche in der Christkönig Kirche Bad Meinberg Altarweihe mit Weihbischof Matthias König Die Christkönig Kirche in Bad Meinberg erstrahlt in neuem Glanz. Eine ganze Woche lang feiert die Gemeinde dieses Ereignis im Februar. Einer der Höhepunkte ist natürlich die Altarweihe am Sonntag, 18. Februar um 14.30 Uhr mit Weihbischof Matthias König. Vom 19. bis 25 Februar gibt es dann immer wieder Veranstaltungen um und in der Kirche. Verschiedenen Gruppen werden durch die Kirche geführt, meist verbunden mit einem gemütlichen Zusammensein danach. Am Freitag, 23. Februar ist ab 11.00 Uhr eine offene Führung für alle Interessierten. Während der ganzen Woche gibt es eine Ausstellung mit Fotos zur Sanierung und der Neugestaltung. Von Montag, 19. Februar bis Samstag 24. Februar steht Diakon Jens Baronowsky täglich ab 13.00 Uhr für einen persönlichen Austausch bereit. Vor-Ort-Termin mit der Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Christiane Berghahn, dem Verwaltungsleiter des pastoralen Raumes Matthias Janda und der Monika Junker (Architekturbüro Janssen aus Lage). Freitag, 16. Februar: 19.00 Uhr Vigilfeier im Gemeindehaus mit Gang zur Kirche Sonntag, 18. Februar: 14.30 Uhr Altarweihe mit Festgottesdienst mit Weihbischof Matthias König im Anschluss Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke und Schnittchen im Gemeindehaus Montag, 19. Februar: 07.30 Uhr Morgenimpuls 13.30 Uhr Rosenkranzgebet für den Frieden 18.00 Uhr Führung für PGRs und KVs im Pastoralen Raum mit anschließendem „Biergarten“ im Gemeindehaus Dienstag, 20. Februar: 14.30 Uhr Führung für Senioren mit anschließendem Kaffeetrinken im Gemeindehaus 18.00 Uhr Abendimpuls und offenes Singen mit Orgel Mittwoch, 21. Februar: 09.00 Uhr Werktagsmesse 12.00 Uhr Nachbarn im Glauben, Einladung an alle Mitchristen mit anschließendem Mittagessen im Gemeindehaus 19.00 Uhr Taizé-Gebet Donnerstag, 22. Februar: 14.00 Uhr Führung für Küster, Lektoren und Kommunionhelfer im PV, mit anschließendem Kaffeetrinken im Gemeindehaus 18.00 Uhr „Chill out – Grill an“, Vorstellung Lichterkirche für Jugendliche und junge Erwachsenen, im Anschluss Würstchen vom Grill Freitag, 23. Februar: 10.30 Uhr Impuls für den Tag 11.00 Uhr offene Führung für Interessierte 14.00 Uhr Führung für Caritas-Konferenzen und Frauengemeinschaften im PV, anschließend Kaffeetrinken im Gemeindehaus Samstag, 24. Februar: 09.00 Uhr Handwerkerfrühstück im Gemeindehaus mit anschließendem Führung 18.30 Uhr Abendimpuls Sonntag, 25. Februar: 09.30 Uhr Familiengottesdienst zum Thema Lichterkirche mit Mahatma Foto oben: Blick von der Empore mit Orgel auf das Kirchenschiff. Am Sonntag, den 18. Februar 2024 wird Weihbischof Matthias König in einer Festmesse um 14.30 Uhr den Altar weihen (das Programm der Festwoche steht links auf dieser Seite). Damit wird die Kirche dann auch wieder für die Gottesdienste genutzt werden. Fotos: Manfred Hütte Foto rechts: Über der Kreissäge hängt das namensgebende Christ-König-Relief hinter dem Altar, hier geschützt durch Plastikfolie. Rechts ist eines der Glasfenster zu sehen.
www.kurier-verlag.de info@kurier-verlag.de Redaktion: 05234-2028-21 Anzeigen und Beilagen: 05234-204499 Stadt-Anzeiger Nr. 715 19. Januar 2024 Seite 9 Zur Einweihung der Christkönig-Kirche kommt der Weihbischof / Festwoche vom 16. bis 25. Februar 2024 Bad Meinberg hat jetzt eine Lichterkirche Mit einer Festwoche vom 16. bis 25. Februar 2024 feiert die Katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz die Sanierung der katholischen Kirche in Bad Meinberg. Das prägende Gebäude wurde nicht nur komplett saniert. Vielmehr wurde das Haus fit gemacht für die Zukunft. Als „Lichter- und Zuspruchskirche“ steht sie für neue Konzepte kirchlicher Arbeit. Es geht darum, die Kirche als Lebensort neu zu entdecken. Die Gesamtbaukosten an der „kleinen Schwester von Heilig Kreuz in Detmold“ belaufen sich auf ca. 970.000 Euro. Davon trägt die Gemeinde 425.000 Euro. 555.000 Euro steuert das Erzbistum Paderborn aus Kirchensteuermitteln bei. Dieser Kostenrahmen wurde vom Architekturbüro Janssen in Lage ermittelt, um alle Feuchtigkeits-, Außenputz- und Dachschäden und noch einiges mehr für lange Zeit zu beheben und die Elektroinstallation für die neue Beleuchtung komplett zu erneuern. Beim Rundgang mit dem Stadt-Anzeiger erklärten die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Christiane Berghahn, der Verwaltungsleiter des pastoralen Raumes Matthias Janda und Monika Junker (Büro JanssenArchitekten aus Lage) das Konzept. Kirche ist beruhigt worden Noch ist die katholische Christkönig-Kirche Bad Meinberg eine Baustelle. Zumindest die Innenräume sollen bis zum Höhepunkt der Festwoche, dem Festgottesdienst mit Altarweihe mit Weihbischof Matthias König am Sonntag, dem 18. Februar 2024 um 14.30 Uhr, fertiggestellt sein. Dann wird sichtbar, welche unglaubliche Verwandlung das Kirchenschiff erfahren hat: Eine helle Lichterkirche ohne störendes Beiwerk. Reduziert auf wesentliche Formen und Farben, voll von schlichter Schönheit, hell, offen und transparent, so wie die Gemeinde die Kirche der Zukunft sieht. Der Ruß und Dreck an den Wänden aus 71 Jahren Nutzung wurde abgewaschen und neue weiße Farbe aufgetragen. Auch die Orgel wird generalüberholt. Durch die Wegnahme unnötiger Dinge sei die Kirche beruhigt worden, sagt Christiane Berghahn und ergänzt: „Die Kirche wird zum Ort der Ruhe und des Zuspruchs.“ Ihre Vorfreude ist jede Minute spürbar, getragen von der ganzen Gemeinde, so die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Die Gemeinde packte mit an und unterstützte das Projekt mit 700 Stunden ehrenamtlicher Arbeit tatkräftig. Sie schätzt, dass der katholischen Kirche in Horn-Bad Meinberg zirka 2.300 Menschen angehören. „Das Projekt hat uns als Gemeinde zusammenwachsen Die Frage nach den Bodenbelägen muss beantwortet werden. Dabei setzen der Verwaltungsleiter des pastoralen Raumes Matthias Janda, Monika Junker (JanssenArchitekten aus Lage) und die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Christiane Berghahn auf Langlebigkeit. lassen“, so die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Mit Horn (2006) und Feldrom (2015) und Bad Meinberg (2024) sind jetzt alle katholischen Kirchen im Stadtgebiet saniert. Sakrale Kunst in der Kirche Der Vorgängerbau der katholischen Kirche war übrigens kleiner und wie in Feldrom dem heiligen Josef gewidmet. Auch die Sanierung der Kirche in Feldrom wurde vom Architekturbüro JanssenArchitekten geplant. Die Kirche ist voller Kunstwerke. Noch durch Plastikfolie geschützt ist das namensgebende Christ-König- Relief hinter dem Altar. Prof. Emil Sutor (1888-1974) schuf es 1959 in Marmorbeton. Seit 1967 und damit 14 Jahre nach dem Bau der Kirche hängt es hier. Der Karlsruher Bildhauer bildete Jesus Christus und die vier Evangelisten (von links nach rechts) Markus (Löwe), Johannes (Adler), Lukas (Stier), Matthäus (Mensch) ab. Das Relief wurde von schmückenden Beiwerk befreit und wirkt deshalb weniger kolossal. Die Schutzmantelmadonna wandert in die neu eingerichtete kleine Marienkapelle im Eingangsbereich. Sie wurde 1954 von Erich Jaekel (Frankfurt/M., früher Glogau/Schlesien) aus Lindenholz geschaffen. Sie hat ihr Vorbild in der Königsteiner Madonna. Weniger ist mehr Im ganzen Kirchenschiff wurden Verzierungen entfernt und eingelagert, die sich im Laufe der vergangenen 71 Jahre seit Eröffnung angesammelt haben. So blickt der Besucher auf einen weiß leuchtenden Kirchenraum mit Bleiglasfenstern verschiedener Künstler. Die seitlichen Kirchenfenster zeigen Bilder der zwölf Stämme Israels. Die sechs Fenster im Chorraum zeigen bedeutende Frauen der frühen Kirchengeschichte wie Eva, Sara, Mirjam, Maria und die klugen Jungfrauen. An der Decke hängen neue, schlichte Pendelleuchten, in den Seitenschiffen werden dimmbare LED-Leuchten installiert, die wahlweise für warmweißes oder farbiges Licht sorgen. Andachten auf Knopfdruck „Farben erzeugen Emotionen“, so Matthias Janda. „Durch unterschiedliche Lichtgestaltungen, Texte und Musik möchten wir künftig die Möglichkeit bieten, die Kirche als Lebens- und Glaubensort neu zu entdecken und wahrzunehmen“, beschreibt Christiane Berghahn das Projekt. Das bedeutet: Kleine Andachten mit Lichtprojektionen, eine kurze Kirchengeschichte oder Musik sind per Tastendruck jederzeit möglich, denn die Kirche soll tagsüber offenbleiben. Das Lichtkonzept stammt von der Firma Mediaci, die Elektro- und Lichtplanung der Kirche erarbeitete Jan Wöhning vom Ingenieurbüro Schröder und Partner in Bielefeld. Wie das aussehen kann, davon gibt es bereits Fotos. Sie zeigen ein in Farbe getauchtes Kirchenschiff mit Relief an der Wand. Pfarrer Schiller betonte: „Wir wollen unsere zentral gelegene Kirche im Kurort für alle Menschen, darunter auch für Klinikpatienten, als sakralen Ort der Spiritualität qualifizieren.“ Solche Orte würden auch künftig (auf-) gesucht, die dem eigenen Glauben und Leben neue Kraft geben können. Die erweiterte Nutzung zielt darauf ab, das Gemeindeleben dadurch zukunftsfähig zu gestalten. „Jede Kirchengemeinde im Erzbistum Paderborn wurde gebeten, ein auf Zukunft angelegtes Nutzungskonzept für die eigenen Immobilien zu entwickeln“, berichtet Schiller. Dabei sollte konkret bedacht werden, wie „kirchlichen Gebäuden weiterhin oder wieder neu eine Heimat“ gegeben werden kann, schreibt Generalvikar Alfons Hardt, damaliger Generalvikar in einem Rundbrief. Die Heilig Kreuz Gemeinde beschreitet mit der erweiterten Nutzung ihrer Christkönigkirche in Bad Meinberg nun einen neuen innovativen Weg. Ein Altar aus Bad Lippspringe Der bisher um fünf Stufen erhöhte Chorraum wurde jetzt abgesenkt, drei gebogene Stufen öffnen sich jetzt zum Kirchenraum, lassen Altarraum und Kirchenschiff näher zusammenrücken und geben dem runden Altar einen zentralen Platz im Raum. Für die Ausgestaltung des Chorraumes erhält die Christkönig Kirche einen Teil der Ausstattung aus der ehemaligen katholischen St.-Maximilianskirche in Bad Lippspringe. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! www.kurier-verlag.de Die bisherige Ausstattung wandert ins Kirchenarchiv. Die Lippspringer Filialkirche wurde 2018 aufgeben und von der russisch-orthodoxen Gemeinde Paderborn übernommen. Altar, Ambo und Tabernakel wurden beim Erzbistum in Paderborn eingelagert und kommen jetzt in Bad Meinberg zum Einsatz. Der neue Taufbrunnen im Eingangsbereich ist ein Geschenk vom Steinbildhauermeister Dirk Jäger aus Horn. Es ist sein Meisterstück. Im Zuge der Umgestaltung wurden einige Sitzbänke entfernt. Dabei wurde auch an Plätze für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren gedacht. 200 Menschen werden auf den gereinigten Kirchenbänken Platz finden und ihre Füße auf das abgeschliffene Parkett stellen. Die alten geschlossenen Beichtstühle wurden entfernt. In Zukunft können Beichtgespräche im hell, transparent und freundlich gestalteten neuen Beichtraum neben dem Chorraum stattfinden. Mehr Infos (z.B. ein Bautagebuch) auf der Homepage. Kath. Kirchengem. Heilig Kreuz Parkstraße 57 a 32805 Horn-Bad Meinberg Tel: 05234-98856 www..kath-slp.de In der Bauzeichnung sieht man: Der Altarbereich rückt näher an die Gläubigen, für Rollstuhl- und Rollatorenfahrer wird extra Platz geschaffen.
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