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Industrierelevante Lösungen zum Verbinden von Metall und Kunststoff mittels Widerstandsschweißen<br />

sind kaum vorhanden, auch wenn hier eine Erweiterung der Wertschöpfung bei<br />

den Lieferanten (KMU) zu verzeichnen wäre. Erste prozesstechnische Ansätze zum thermischen<br />

Direktfügen durch einen widerstandsbasierten Fügeprozess werden in der Literatur aufgeführt.<br />

Über eine einseitige Anordnung der Elektroden wird der Metallpartner erwärmt. Infolge<br />

der Wärmeleitung wird der Kunststoff an der Grenzfläche zum Metall lokal aufgeschmolzen.<br />

Über den gleichzeitig wirkenden Anpressdruck der Elektroden kann der plastifizierte Kunststoff<br />

die Metalloberfläche benetzen und bildet nach dem Abkühlen einen festen punktförmigen (lokalen)<br />

Verbund aus. Diese Herangehensweise zieht die offene Frage nach der Ableitung von<br />

werkstoffangepassten Prozessbedingungen und der Festlegung von Kenngrößen zur Beschreibung<br />

der Verbindungsgüte (Qualitätskriterien) mit sich. Das resultierende Eigenschaftsprofil<br />

wird maßgeblich durch das im Kunststoff vorherrschende Temperatur-Zeit-Regime<br />

bestimmt, während Angaben zum Bestimmen von Kenngrößen über zerstörende oder<br />

zerstörungs-freie Prüfung völlig fehlen. Gerade diese Fragestellungen verhindern eine zügige<br />

Umsetzung und entsprechend einer Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher KMU in<br />

diesem Bereich.<br />

An dieser Stelle knüpft dieses Vorhaben an, mit dem Schwerpunkt der Beschreibung und der<br />

kriterienorientierten Entwicklung eines widerstandsbasierten Fügeprozesses zum thermischen<br />

Direktfügen von Metall mit Kunststoff. Aus den Ergebnissen dieses Vorhabens profitieren vor<br />

allem Anwender aber auch Anlagenhersteller von einer wissenschaftlich fundierten Erweiterung<br />

eines in ihrem Hause bewährten und etablierten Fügeverfahrens auf weitere Materialkombinationen,<br />

wodurch sich insbesondere für KMU vollständig neue Einsatzgebiete erschließen.<br />

Die Erkenntnisse tragen dazu bei, das Fügen von Kunststoffen mit Metallen in der industriellen<br />

Anwendung zu etablieren und den Anwenderkreis gerade im Bereich der KMU zu erweitern<br />

und gegenüber der internationalen Konkurrenz abzugrenzen. Dies führt nicht nur zu<br />

einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, sondern für die Paarung Metall und Thermoplast<br />

viel mehr zu einer Risikominimierung, die eine erleichterte Einschätzung und Annahme neuer<br />

Fügeaufgaben gewährt. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettbewerbes deutscher Unternehmen<br />

im Bereich der Zulieferung, des Anlagenbaus, der Entwicklung von Schweißmaschinen<br />

und -steuerungen als auch der Herstellung von Bauteilen oder Halbzeugen bietet dieses<br />

Vorhaben ein hohes Potenzial, die Marktstellung deutscher KMU zu bewahren und die<br />

durchaus gute Position weiter auszubauen.<br />

AiF-Forschungsvorhaben – 21.226 B<br />

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