→ DURCHBLICK.Derblasse Farbtonpasstzum PhänomenderNichtfarben,dasderzeitdominiert(BrillevonChanelbei sehen!wutscher). wie man sie hier keck abkürzt, war einst für das Jahr 2000bestimmtundeinhimmelsstrebendes„Cerulean“- Blau,daswohldieAufbruchsstimmungineinneuesJahrtausendinsichbergensollte.SeitdemhatsichdasKarussell bunt weitergedreht, enge Verwandte von „Peach Fuzz“ waren etwa 2019 der Korallenton „Living Coral“ und 2016 das blasse „Rose Quartz“. Dass sie „Menschen zueinanderführen“ und mit einer „Botschaft des Mitgefühls“ dazu beitragen soll, „die Seele zu bereichern“ (all diesistdemvonPantoneveröffentlichtenTextentnommen), ist für eine Farbe zwar ein ziemlich ehrgeiziges Programm,dochmanverstehtdieAbsicht. Gut zu kombinieren. Aus der Perspektive eines Designers,dersowohlmitModealsauchmitKostümbildund dem Interieurbereich zu tun hat, ergibt „Peach Fuzz“ gestalterischen Sinn. „Die Nuance passt gut als Erweiterung zur gesamten Palette der Neutrals und No-Shades, diederzeitdominierenundetwainallenBlogger-Apartments zu sehen sind“, sagt Arthur Arbesser, der seine eigeneModemarkeleitetundneuerdingsalsKreativberater für den Möbelhersteller Wittmann tätig ist. Als willkommenerInputfürdieKreativabteilungeningrößeren Mode- und Designhäusern fungiere ein Impuls wie die FarbedesJahresallemal,istsichArbessersicher:„Dasist wieeinHölzerl,daseinemzugeworfenwirdundmitdem man arbeiten kann.“ Für eine unabhängige Marke mit einer charakteristischen Ästhetik, wie er selbst sie betreibt, sei hingegen die Pantone-Farbvorschau kein Schlüsselelement.„AuchbeidenAvantgarde-Luxusmarken wird das nicht so eine große Rolle spielen“, ist sich Arthur Arbesser sicher, der auch diesen Teil der Modebranche gut kennt. „Kommerzielle High-Street-Brands sindaberinderLage,sofortaufsoetwaszureagieren.“ Als ein „Gustostückerl für alle Marketingabteilungen“ bezeichnet Gabriel Roland, Direktor der Vienna Design Week, die Pantone-Initiative der medienwirksamen Jahresfarbe. „Wie die zuständige Jury dazu kommt, einen Farbton zu bestimmen, ist komplett arbiträr“, unterstreichter.„MankannsoetwaszurGänzealseinenKonsumtrendbegreifenoderaberalsAnlassnehmen,sichzu überlegen,woesgesamtgesellschaftlichhingehenwird.“ Trendfarben und andere Designtrends entstehen nicht im Vakuum, sondern stehen in ZusammenhangmitmarkantenKulturprodukten oder Phänomenen, die etwa in sozialen Medien kursieren. Eine ähnliche Bedeutung,wiesiediePantone-Farbeglobaleinnehmen möchte, habe in Österreich wohl nur jene der Jahresvignette für die Autobahnnutzung,scherztGabrielRoland. LEUCHTTURM1917 FENTYSKIN „Selbst wenn manche finden, dass Design dumm und oberflächlichist:EsbleibteinerderprägendenFaktoren unseresZusammenlebens“,soderLeitervonÖsterreichs bekanntestem Kreativfestival. „Auch Peach Fuzz ist ein Teil davon, weshalb es für jede und jeden sinnvoll sein kann, sich auch damit auseinanderzusetzen.“ Die in der Biederkeit der Nachkriegsjahre dominierenden Pastellfarben etwa würden rückblickend in der Kulturgeschichte ebenfalls klar Sinn ergeben, und so mag es an Kulturwissenschaftlerinnen und Theoretikern der Zukunftsein,sicheinesTageszuüberlegen,wiedievon einer global vernetzten Gesellschaft bereitwillig angenommenenPantone-FarbenmitdemStatusquokorrespondieren. Ob freilich, auf konkrete Lebensrealitäten bezogen, jemand an Peach Fuzz denkt, wenn er in ein paarMonatendenMalerzumAusmalendesVorzimmers bestellt,isteineschwierigerzuklärendeFrage. Trendforschung, bald obsolet? Die von Trendbüros getroffenen Prognosen und auch eine Pantone-Stimmungsfarbe eignen sich in einer schnelllebigen Zeit als Orientierungshilfen, die sowohl Kreativen als auch BeobachterinnenundKonsumentenbeimSortieren der Reize und Inhaltsfluten helfen können. Wenn aufTikTokoderInstagramdertausendste#Core aufkommtunddazuanleitet,sicheinemMikrotrend zu unterwerfen, sind für längere Phasen festgelegte Phänomene umso willkommener. „Trendforschung und Futurologie leiten ihre Ergebnisse aus gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und der Lebensrealität der Menschen ab“, sagt Gabriel Roland. Ein Festival wie die Vienna Design Week blicke außerdem selbst nach vorn: „Wir wollen nicht nur das zeigen, was schon da ist, sondern mit den DesignerinnenunddenDesignernanderZukunftarbeiten.DagehtesnichtnurumästhetischeEntscheidungen, sondern um größere systemische Veränderungen, um NachhaltigkeitundechteInnovation.“ Arthur Arbesser wiederum findet, dass Trendforschung unddasHerausfilternvonzuberücksichtigendenPhänomenenmittlerweileangegrautwirkten.„Trend-Forecasting im großen Stil ist ein Ding der Vergangenheit. Alles, was klein,anspruchsvollundnischigist,dientalsFutterfürdie Trendbücher der großen Agenturen“, sagt Arbesser und sprichtauseigenerErfahrung.DeneigentlichenModebetriebfindeteraktuellimKernrelativhomogen:„Dagibtes derzeit einen großen Block, innerhalb dessen alles von allenseinkönnte.DieLookbook-BildereinerMarkeindiesemBereichkönntengenausogutvonallihrenMitbewerbernstammen.“AndererseitsscheintsicheineBewegung grundsätzlichverschobenzuhaben–jenenämlich,diedie ÜbersetzungvonPhänomenenderGegen-undJugendkulturalsNeo-TrendsfürdenKommerzvorsah.„DasBedürfnis, sich gegen existierende Trends abzugrenzen und einen eigenen Stil zu entwickeln, ist bei jungen Leuten heute weniger ausgeprägt“, beobachtet auch Arthur Arbesser.„Wennsierebellieren,dannaufandereWeise,als es frühere Generationen getan haben.“ Für eine harte RebellioneignetsichübrigensjaauchdersanftmütigePfirsichflaumdenkbarwenig.ErmagzwareinezaghafteAlternative zum öden Kardashian-Beige darstellen, wird aber sicherlichnichtdieFlaggenfarbeandenBannerndesgroßenAufbegehrensinästhetischenBelangensein. → s NEWBAL<strong>AN</strong>CE A.E.KÖCHERT TUDOR WITTM<strong>AN</strong>N VITRA Fotos: Beigestellt. 12 <strong>Schaufenster</strong>
(4) Viel Gutes im neuen Jahr! (9) Sie wünschen – wir bauen! Ihr Wunschmöbel gibt’s noch nicht? Gerne planen und verwirklichen wir Ihren Design- wunsch! (1) MÖBEL WERK (9) (3) (8) (5) (7) (1) (2) (6) (10) (10) A l l e Ausstellungsstücke sind jetzt v e r g ü n s t i g t ! Alle ausgestellten charaktervollen Indoor- und Outdoormöbel sind jetzt stark vergünstigt! Das sind gepolsterte Meisterwerke von Wittmann (1) , Bullfrog (2) , Brühl (3) , Tommy m (4) und Softline (5) , formvollendete Massivholzmöbel von Artisan (6) , Wohlfühlstühle von Mobitec (7) und Ton, edle Box-Spring-Betten von Wittmann (8) & Hypnos, raffinierte Regale von Mocoba und Breuer Bono, mobile Bioethanol-Feuerstellen (9) , exquisite Outdoormöbel von Gloster (10) , Varaschin & Extremis, reizvolle Unikate und vieles mehr… Möbelwerk e.U. | 1010 Wien | Salztorgasse 2 | 0699 1322 5353 | mail@moebelwerk.at | moebelwerk.at | Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-17 Uhr