20240119_AN_Schaufenster

Afterhour
statt
Après-Ski
In Bad Gastein findet die erste Winter
Edition des Lighthouse Festivals für jene
statt, die übers Campen
hinausgewachsen sind.
Text:SissyRabl
GEWUSSTWIE.Das
Festivalsetztauf
WerbesujetsinWes-
Anderson-Optikund
diehistorische
Alpenromantikvon
BadGastein.
Porträt: Christine Pichler Fotos: urbanfilmlab.com(2), m.a.s.s.i.m.o.c.o.l.o.n.a.
Wo treffen sich Monte Carlo
und Berlin? In Bad Gastein,
wie es scheint. Der Vergleich
mit den zwei doch
sehr unterschiedlichen Metropolen
wird gern herangezogen,
um die kuriose Salzburger
Gemeinde in den Alpen potenziellen Besuchern
schmackhaft zu machen. Eigentlich ist das irreführend,
macht doch gerade die Eigentümlichkeit des Ortes seine
Anziehungskraft aus. Und schön langsam hält auch die
Gegenwart Einzug, wo lang nur die Vergangenheit inszeniert
wurde (Stichwort „k.u.k. Bauten“ oder „Belle­
Époque­Architektur“). Nach den stilsicheren Vorreiterbetrieben
Regina und Miramonte folgte vor Kurzem die
Wiedereröffnung des Hotels Straubinger und des Badeschlosses.
Genügend Zimmer stehen also zur Verfügung.
Nun sorgt die erste Ausgabe des „Grand Lighthouse“­
Festivals Ende Jänner dafür, dass sie auch gut gebucht
sind. „Winter­ und Heimattourismus boomen sowieso,
weil Flüge momentan so teuer sind. Warum also nicht
ein Festival im Winter veranstalten?“, sagt Hennes
Weiss, Gründer des Clubs Praterstraße und des Lighthouse
Festivals in Kroatien. Das elektronische Festival
in Poreč feierte vergangenes Jahr sein zehnjähriges
Bestehen. Rund 5000 Menschen tanzen dort jedes Jahr
zu House, Trance, Hard Groove und Techno. Einen ersten
Ableger des Festivals gab es schon in Kapstadt,
heuer starten Festivalformate auf Sansibar und eben im
winterlichen Bad Gastein.
Wes-Anderson-Optik.„Grundsätzlich wollen wir mit der
Winteredition unser Stammpublikum erreichen“, sagt
Weiss, der das Format gemeinsam mit Alexander
Knechtsberger ersonnen hat. Aber auch jenes Festivalpublikum,
das mit den Jahren schon aus der Strandsause
in Kroatien herausgewachsen ist, wo der Durchschnittsbesucher
Ende 20 ist. Während die Sommeredition
dort einen fünf Tage und Nächte anhaltenden Rave
garantieren will, wo kaum jemand ein Auge zu regelmäßigen
Zeiten zutut, werden die Festivalgäste im Winter
auch zum Entspannen angehalten. „Wir sind ein Boutique­Festival.
Das heißt: beschränkte Kapazitäten,
Unterkünfte in verschiedenen Kategorien, aber mit
Schaufenster 29
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