MAGNIFICAT Februar 2024

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Dienstag, 20. Februar · Abend
er die zugleich stützende und lähmende Illusion eines Vaters
im Himmel aufgibt und seiner Endlichkeit mannhaft ins Auge
sieht. Eine Konzentration auf Macht und gleichsam schlaraffische
Versorgungskraft im Gottesbild müsste tatsächlich zu einer
Entmündigung der Menschen führen. Das wäre aber gerade aus
biblischer Sicht zutiefst verfehlt! Das biblische Vaterbild, das
Gottesbild Jesu, ist anders: Gott will freie Menschen, Mann und
Frau; und er vertraut ihnen die Erde vorbehaltlos an. – Der Philosophin
Simone Weil (1909–1943) ist bei der Gottesanrede des
Vaterunsers der volle Wortlaut wichtig: Gott ist „unser Vater im
Himmel“. Jeder Versuch, ihn in einer irdischen Wirklichkeit, einer
Vaterfigur oder väterlichen Instanz, einem beeindruckenden
Vermögen oder einer tragenden Institution, dingfest zu machen,
wäre Götzendienst. Aus der Einsicht, dass Gott Vater ist, folgt
für sie eine strenge Kritik all dessen, was sich innerweltlich als
Ursprungsmacht oder letzte Instanz ausgibt oder ersehnt wird.
„Wenn wir hier unten einen Vater zu haben glauben, dann ist
nicht er es, dann ist es ein falscher Gott.“
Innehalten am Abend
Abendgebet
O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile, mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater ...
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen
können.
Mark Twain (amerikanischer Schriftsteller, 1835–1910)
• Wie reagiere ich selbst auf freundliche Zuwendung?
• Wenn Freundlichkeit in der Luft ist – was kann eine so veränderte
Atmosphäre bewirken?