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Abriss statt sanieren.<br />
Warum?<br />
#stadtentwicklung #denkmalschutz #strukturellekorruption<br />
#wohnenfürfamilien #leistbareswohnen<br />
In Linz wird immer noch viel zu viel abgerissen. Ob Zinshäuser,<br />
herausragende Ensembles wie die Arbeitersiedlung in der<br />
Sintstraße oder die Wohnhäuser der GWG in der Freistädter- oder<br />
Waldeggstraße. Jedes Mal wird behauptet, die Substanz sei so<br />
schlecht, dass dringend neu gebaut werden müsse. Doch das<br />
stimmt so nicht. In Wirklichkeit geht es um Tiefgaragen, maximale<br />
Flächenoptimierung, Rendite, Schema F, über Jahrzehnte<br />
versäumte Pflege der Häuser und nicht zuletzt ein veraltetes<br />
Förderwesen im gemeinnützigen Wohnbau, das Sanierungen<br />
tatsächlich schwierig macht.<br />
20 Jahre oder mehr wurde von der Fachwelt um den Erhalt der einzigartigen<br />
Arbeitersiedlung Sintstraße gekämpft. Doch gegen einen sturen<br />
und bornierten Bürgermeister und seine Vasallen waren die Anstrengungen<br />
umsonst. Im Frühjahr wurde das Schicksal des historischen<br />
Ensembles aus der Blütezeit des roten Linz (1920er Jahre) schließlich<br />
besiegelt. Sieben von 18 Häusern fallen, um den Plänen und Anlagewohnungen<br />
der STRABAG Platz zu machen.<br />
Doch das wäre nicht nötig gewesen. Mit etwas Verstand und Engagement<br />
hätte dort wirklich leistbarer Wohnraum für junge Familien<br />
entstehen können. Mit diesem Ziel hat Stadtentwickler Potocnik seit<br />
2016 unermüdlich Ideen geliefert. Doch die Linzer SPÖ - die eigentlich<br />
das größte Interesse an einem zukunftsweisenden Projekt haben<br />
müsste - hat blockiert. “Lieber lass ich es verfallen, bevor jemand<br />
anderer als die GWG dort etwas umsetzt” ist in Gesprächen dazu vom<br />
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