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NL382

Der aktuelle Newsletter des KKHT Schwarz-Weiß, DER Verein im Kölner Norden, wenn es um Tennis, Hockey und Lacrosse geht

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Der Klub sieht<br />

„Wohin mit Kurt?“<br />

Christoph Gottwald – Autor, Filmmacher und Mitglied im<br />

Schwarz-Weiß – hat einen Dokumentarfilm über einen<br />

überforderten Menschen erstellt, dem die Obdachlosigkeit droht<br />

Christoph Gottwald ist kein Unbekannter.<br />

Nicht in der Welt der Kunstschaffenden<br />

– in der er sich unter anderem<br />

als Buchautor einen Namen gemacht<br />

hat – und erst recht nicht im Schwarz-<br />

Weiß. Dem ist er seit fast 14 Jahren<br />

als Mitglied verbunden. Hier spielt er<br />

Tennis in der Herren 55- und mit der<br />

Herren-60-Mannschaft. Und hier hat<br />

er die Klubmitglieder auch an seinem<br />

künstlerischen Schaffen teilhaben<br />

lassen, als er gemeinsam mit dem<br />

Kölschen Urgestein Gerd Köster im<br />

Februar 2019 eine Lesung aus seinem<br />

Köln-Krimi „Melatenblond“ durchführte.<br />

Dass er die Einnahmegelder dieser<br />

Veranstaltung für das Schwarz-Weiß-<br />

Projekt „Neuer Kunstrasen“ spendete,<br />

ist typisch für den Filmmacher. Und<br />

auch wenn er am 29. Februar um 19:30<br />

Uhr sein neuestes Werk, den Dokumentarfilm<br />

„Wohin mit Kurt“ im KKHT-<br />

Klubhaus zeigt, geht der Erlös für<br />

einen guten Zweck an den Klub.<br />

In dem 65minütigen Film geht es –<br />

wie der Titel schon sagt – um Kurt,<br />

„eine arme Sau, die weder lesen noch<br />

schreiben kann und dem die Obdachlosigkeit<br />

droht, nachdem der Gerichtsvollzieher<br />

ihm den Räumungsbescheid<br />

überbracht hat“ (O-Ton Gottwald).<br />

Viel verraten über den Inhalt<br />

seines Films, der im Oktober vergangenen<br />

Jahres bereits beim Filmfestival<br />

Cologne gezeigt wurde,<br />

mag der Autor nicht.<br />

Sowohl er wie auch sein<br />

Film ergreifen nicht Partei<br />

für den Protagonisten<br />

und klagen auch<br />

nicht denjenigen an, der<br />

die Räumungsklage eingereicht<br />

und durchgesetzt<br />

hat. „Das war alles<br />

rechtens. Es gibt also<br />

keinen bösen Investor,<br />

der einen, dem das Wasser<br />

ohnehin schon weit über die Oberlippe<br />

steht, vom Acker werfen will“,<br />

versichert Gottwald. Und letzten Endes<br />

hat sein Filmprojekt dann doch<br />

einen Stein ins Rollen gebracht, der<br />

einiges bewirkt hat.<br />

Kennengelernt hat Gottwald „Rievkoche-Kurt“<br />

zufällig bei der Geburtstagsfeier<br />

eines Bekannten, bei der Kurt den<br />

Beitrag übernommen hatte, Reibekuchen<br />

beizusteuern. Schnell war ihm<br />

klar, dass Kurt da verloren war. Ein Jahr<br />

lang hat er dann Kurt begleitet und ihn<br />

im Winter mit Brennholz versorgt „damit<br />

der arme Kerl nicht erfriert“.<br />

Filmdreh mit kleinem Equipment<br />

Gedreht hat Gottwald, Autor, und Produzent<br />

in einer Person, den Film mit<br />

kleinem Equipment: „Ich habe dafür<br />

nur mein Handy benutzt und das ist<br />

bestimmt nicht das<br />

Beste auf dem<br />

Markt“, sagt er. Den<br />

Schnitt hat er von<br />

einem nicht gerade<br />

billigen Cutter durchführen<br />

lassen und<br />

auch die Tontechnik<br />

musste er zunächst<br />

aus eigener Tasche<br />

bezahlen, später hat<br />

er dann das Geld<br />

vom Gründer von<br />

Christoph Gottwald (2. V.l.) mit<br />

seinem Team auf dem „Roten<br />

Teppich“ beim Filmfestival Cologne<br />

und (Foto unten) bei der<br />

Autorenlesung im Klub.<br />

„Arsch-Huh“ zurückbekommen. Die<br />

Musik zum Film kam von der Kölner<br />

Rock-Größe Arno Steffen. So gesehen<br />

gab es letztlich keine Produktionskosten,<br />

doch Gottwald hat etwas investiert,<br />

was noch wertvoller als Geld ist:<br />

die Arbeitszeit für ein Projekt, dessen<br />

Fertigstellung mehr als ein Jahr gedauert<br />

hat.<br />

Die Idee, den Film zu vermarkten und<br />

ihn dem WDR für dessen Dokumentationsreihe<br />

anzubieten, war zwar da,<br />

kam aber letztlich nicht zum Tragen,<br />

weil der Film nicht in das Zeitformat<br />

des Kölner Senders passt: „Für einen<br />

Slot beim Kölner Sender ist der Film<br />

zu lang“, weiß Gottwald. Und so hat<br />

er überlegt, den Film entweder anderen<br />

TV-Sendern anzubieten oder ihn<br />

möglicherweise auf 45 Minuten zu<br />

kürzen, was sicher nicht ganz einfach<br />

ist. „Und wenn das nicht klappt, ist<br />

das auch nicht schlimm. Dann habe<br />

ich wenigstens einen Film – und das<br />

ist ja auch etwas Schönes“.<br />

Die Schwarz-Weiß-Mitglieder haben<br />

auf jeden Fall die Möglichkeit, „Wohin<br />

mit Kurt“ beim Filmabend im Klub in<br />

voller Länge zu sehen. (hbo)<br />

14 Der aktuelle Newsletter

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