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IM KW 07

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„Musenkuss am Canapé“ – eine Zeitreise<br />

Stadtbühne Imst verwandelt sich bei Chanson-Revue zum Berlin der 1920er Jahre<br />

Am vergangenen Samstagabend erlebte die Stadtbühne Imst eine<br />

glamouröse Zeitreise zurück in das aufregende Berlin der 1920er<br />

Jahre mit der bezaubernden Chanson-Revue „Musenkuss am Canapé“.<br />

Die Konzept-Show, präsentiert von der charismatischen Singer-<br />

Songwriterin Eva Reheis, sowie von dem virtuosen Pianisten, Komponisten<br />

und Arrangeur Martin Peter, versprach einen Abend voller<br />

musikalischer Genüsse und nostalgischer Erinnerungen.<br />

Von Leo Kittinger<br />

EIN HAUCH VON VERGAN-<br />

GENHEIT. Die Rückkehr des 20er-<br />

Jahre-Glamours in Imst durch das<br />

„Musenkuss“-Ensemble, erweitert<br />

zu einem Septett-Format mit Burgi<br />

Pichler, Stefan Gritsch und den<br />

hochkarätigen Streicherinnen Sarah<br />

Kurz, Lydia Kurz und Sophie Trobos,<br />

entführte das Publikum in eine Welt<br />

voller Leidenschaft und Intrigen,<br />

präsentiert durch die faszinierende<br />

Kunstfigur Madame Chevrolet. Diese<br />

ikonische Figur löst sich aus düsteren<br />

Verstrickungen und erhebt sich zu<br />

einer gefeierten Diva, begleitet von<br />

Weggefährten aus ihrer Varietézeit.<br />

In „Musenkuss am Canapé“ treten<br />

faszinierende Charaktere auf, die das<br />

Publikum durch ihre einzigartigen<br />

Persönlichkeiten und ihre mitreißenden<br />

Geschichten in den Bann<br />

ziehen. Allen voran steht die Kunstfigur<br />

Madame Chevrolet, eine faszinierende<br />

Diva, die sich aus den düsteren<br />

Verwicklungen vergangener Tage<br />

erhebt und zur gefeierten Hauptfigur<br />

avanciert. An ihrer Seite stehen<br />

weitere markante Persönlichkeiten<br />

wie Madame Pinot, eine ebenso exzentrische<br />

wie charmante Begleiterin.<br />

Hardy Spelunke, der mysteriöse und<br />

undurchsichtige Gauner mit einem<br />

Hang zum Risiko, sorgt für Spannung<br />

und Intrigen. Und schließlich Lord<br />

Steinway, der elegante Gentleman<br />

und Virtuose am Piano, der das Ensemble<br />

mit seinem unvergleichlichen<br />

Talent bereichert und den Glanz<br />

vergangener Zeiten wieder aufleben<br />

lässt.<br />

DIE GEBURT VON „MUSEN-<br />

KUSS AM CANAPÉ“. In der Zeit<br />

der Corona-Pandemie begann das<br />

Musenkuss-Projekt im Home-Studio,<br />

als Martin Peter Stücke am Klavier<br />

komponierte und Eva Reheis nach<br />

dazu passenden Songtexten fragte.<br />

Diese Zusammenarbeit erwies sich<br />

als „Win-win-Situation“, da Martin<br />

nicht nur ein herausragender Pianist<br />

und Komponist ist, sondern auch Eva<br />

viele Texte in der Schublade hatte.<br />

Eva gewährte einen Einblick in die<br />

Entstehung des Projekts: „Für mich<br />

14./15. Februar 2024<br />

war es eine neue Erfahrung, Texte<br />

zu bereits vorhandenen Melodien<br />

zu schreiben, da bisher bei meiner<br />

Band „Die Horchideen“ sowohl Text<br />

als auch Melodie immer gemeinsam<br />

entstanden.“ Durch gemeinsame Anstrengungen<br />

und kreatives Probieren<br />

setzte sich das Stück zusammen, bis<br />

eine fesselnde Geschichte entstand.<br />

Die Idee für den Namen „Musenkuss<br />

am Canapé“ hatte Eva bereits parat,<br />

und das Ensemble nahm nach und<br />

nach Gestalt an.<br />

EIN NEUES KAPITEL BEGINNT.<br />

Burgi Pichler stößt zur musikalischen<br />

Reise hinzu. Besonders interessant<br />

war die Zusammenarbeit mit Burgi<br />

Pichler (bekannt von den Orchestern<br />

Camerata Salzburg, Symphonieorchester<br />

Innsbruck und Kammerorchester<br />

InnStrumenti), die mit ihrem<br />

Kontrabassspiel und Gesang das Ensemble<br />

bereicherte. Die Fügung, dass<br />

sie bei einem Konzert im Treibhaus<br />

namens „Viva La Diva“ auf Burgi<br />

stießen, passte perfekt zur Thematik<br />

des Projekts, und ihr Beitrag wurde<br />

schnell unverzichtbar. Auch Stefan<br />

Gritsch, der als Schlagzeuger auch<br />

schon mit Martin und Eva bei den<br />

„Horchideen“ aktiv war, spielte eine<br />

entscheidende Rolle und brachte seine<br />

Theatererfahrung ein, um die Inszenierung<br />

zu verfeinern. „Nach dem<br />

Herumbasteln und Schleifen dachten<br />

wir uns wäre es großartig, eine Geschichte<br />

zusammenzustellen, Stefan<br />

arbeitete lang im Theater und brachte<br />

sich in dieser Richtung viel ein“, verriet<br />

Eva Reheis dazu.<br />

LOCATION. Die Suche nach geeigneten<br />

Locations führte das Ensemble<br />

schließlich zur Stadtbühne Imst,<br />

deren Atmosphäre perfekt zur Inszenierung<br />

passte. Die Bezeichnung<br />

„Chanson-Revue“ steuerte die Stadtbühne<br />

Imst bei. Die Entscheidung,<br />

die Chanson-Revue als „Musenkuss“<br />

zu bezeichnen, erwies sich als äußerst<br />

passend, da sie treffend die Atmosphäre<br />

der Show beschreibt. Das<br />

Programm bietet nicht nur oberflächliche<br />

Unterhaltung, sondern taucht<br />

auch in die Tiefen der menschlichen<br />

Seele ein. „Die Geschichte geht von<br />

der oberflächlichen Scheinwelt in die<br />

Das Streichertrio „Infernale“ lieferte den anwesenden Musikliebhabern feinste<br />

Töne. <br />

RS-Foto: Kittinger<br />

Tiefe der menschlichen Seele. Das Programm<br />

hat kabarettistische Züge, aber<br />

schon auch tiefgründige Passagen, die<br />

eine positive Lebensphilosophie behandeln.<br />

Auch wenn die Tage blass und fahl<br />

wirken muss man vertrauen, dass dahinter<br />

die Sonne wieder scheinen wird“,<br />

beschreibt die Sängerin das Programm.<br />

Die Aufführung in der Stadtbühne Imst<br />

war ein voller Erfolg und begeisterte die<br />

zahlreichen Besucher mit ihrem mitreißenden<br />

Mix aus Musik, Theater und<br />

Nostalgie. Die Zuschauer wurden Zeugen<br />

einer faszinierenden Reise durch<br />

die schillernde Welt der 1920er Jahre,<br />

die noch lange in Erinnerung bleiben<br />

wird. „Musenkuss am Canapé“ ist ein<br />

Meisterwerk der Unterhaltungskunst<br />

und ein absolutes Muss für alle Liebhaber<br />

von Chanson und Theater.<br />

RUNDSCHAU Seite 41

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