Keramische Rundschau 2-24
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SCHWERPUNKTE AKTUELL BRANCHE && WISSENSWERT<br />
REPORTAGEN<br />
& PRODUKTE<br />
INNUNGSWAHLEN 2025<br />
Gemeinsam für die Branche<br />
2025 stehen die Innungswahlen in Österreich an. Wir haben die amtierenden Landesinnungsmeister um einen Rückblick auf die Erfolge<br />
der letzten Funktionsperiode und einen Ausblick auf die Ziele für die nächste Funktionsperiode ersucht. Eines ist allen gemeinsam:<br />
die Bereitschaft, für die Herausforderungen der Branche ein offenes Ohr zu haben und miteinander zukunftsfähige Lösungen zu<br />
finden. Die detaillierten Interviews lesen Sie auf den nächsten Seiten bzw. in der kR 3/20<strong>24</strong>.<br />
Wien: Peter Kluhs<br />
Wie lange/seit wann sind Sie als LIM tätig?<br />
Von 2009 bis 2015 war ich LIM-Stv. in<br />
Wien, seit 2015 bin ich als Landesinnungsmeister<br />
tätig und seit 2020 zusätzlich als<br />
BIM-Stv.<br />
Welche Ziele hatten Sie zum Antritt Ihrer<br />
Funktion bzw. in der letzten Funktionsperiode?<br />
Das wichtigste Ziel war: die beiden Messen<br />
wieder zusammenbringen. Viele Leute<br />
haben sich darum bemüht und letztendlich<br />
haben wir es auch geschafft. Wir sind<br />
eine kleine Branche mit vielen Mischbetrieben<br />
und dürfen uns nicht auseinander<br />
dividieren.<br />
Ein weiteres Ziel war ein einheitlicher Kollektivvertrag<br />
für ganz Österreich. Auch dieses<br />
Ziel haben wir erreicht.<br />
Thema war auch, den Ausschuss zu verjüngen.<br />
Die nächste Generation an Funktionären<br />
muss herangezogen werden, damit<br />
wir die Branche auch in Zukunft entsprechend<br />
unterstützen können.<br />
Auf welche Erfolge sind Sie stolz?<br />
Wir haben ein Projekt mit geförderten<br />
Lehrausbildungen begonnen, das läuft bereits<br />
zum dritten Mal. Damit wollen wir<br />
Leute über 20, die arbeitslos gemeldet sind,<br />
für den Beruf begeistern und ausbilden.<br />
Die Resonanz ist gut: Ich habe selbst vier<br />
Leute ausgebildet. Sie haben sich als gute<br />
Facharbeiter entwickelt und sind bereits ein<br />
wichtiger Bestandteil in meinem Betrieb.<br />
Speziell in Wien gibt es durch die flächendeckende<br />
Parkraumbewirtschaftung ein<br />
Problem mit den Parkplätzen für Firmenfahrzeuge.<br />
Wir haben erreicht, dass die Firmenfahrzeuge<br />
jetzt auch in den gekennzeichneten<br />
Anrainerzonen geparkt werden<br />
dürfen. Derzeit allerdings nur zwischen<br />
09:00 und 16:00 Uhr. Unsere Betriebe<br />
bräuchten eine Ausweitung der Parkzeiten.<br />
Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das<br />
auch noch lösen werden.<br />
Stolz bin ich auch auf ein gutes Klima im<br />
Ausschuss. Wir haben eine gute Durchmischung<br />
mit jung und alt erreicht,<br />
Welche Ziele haben Sie für die nächste<br />
Funktionsperiode?<br />
Ich erwarte mir für die Meisterprüfung in<br />
Stoob und in Tirol, dass sie nach der neuen<br />
Meisterprüfungsordnung angeglichen werden.<br />
Das ist derzeit noch nicht der Fall.<br />
Wir wollen die Schwarzarbeit weiter bekämpfen<br />
und die erleichterten Zugänge<br />
durch die Behörde eindämmen.<br />
Viele Zuwanderer aus den EU-Staaten<br />
haben eine Berechtigungen für die Ausübungen<br />
des Fliesenlegergewerbes ohne<br />
entsprechender Ausbildung, die relativ<br />
rasch anerkannt wird. Als Innung fordern<br />
wir ein Mitspracherecht um unsere Mitgliedsbetriebe<br />
zu schützen.<br />
Weiters müssen wir den Austausch unter<br />
den Kollegen wieder verstärken. Seit Corona<br />
sind die Veranstaltungen sowie die<br />
Stammtische viel zu selten abgehalten worden.<br />
Komm.Rat Ing. Peter Kluhs - LIM Wien<br />
Welche konkreten Maßnahmen, Aktivitäten,<br />
Projekte planen Sie zur Erreichung<br />
dieser Ziele?<br />
Wir wollen die Stammtische wieder stärker<br />
anbieten und Fachvorträge von unseren<br />
Verbänden einbauen. Insgesamt haben<br />
wir vor, gemeinsame Aktivitäten zu<br />
forcieren, damit wir uns untereinander<br />
mehr austauschen. Wir denken dabei z.B.<br />
an ein Bowlingturnier gemeinsam mit den<br />
Installateuren oder auch Tagesausflüge in<br />
die Wachau oder Bratislava – mal schauen,<br />
wie das von den Mitgliedern angenommen<br />
wird.<br />
Was ist Ihnen für die nächste Funktionsperiode<br />
besonders wichtig?<br />
Die tollen Leistungen unserer Handwerker<br />
müssen mehr in die Öffentlichkeit transportiert<br />
werden, damit die Leistung auch<br />
entsprechend honoriert wird. Wir haben<br />
immer noch ein Imageproblem, mit dem<br />
wir uns auseinandersetzen müssen.<br />
Das Handwerk muss hinsichtlich der Lohnund<br />
Lohnnebenkosten insgesamt leistbarer<br />
werden. Wenn der Mitarbeiter mit seinem<br />
Gehalt seine Kosten nicht abdecken kann,<br />
wird ihm der Beruf keinen Spaß machen.<br />
Man muss auch darauf achten, dass sich die<br />
Kunden die Dienstleistungen von Handwerken<br />
auch zukünftig noch leisten können.<br />
Abgesehen davon müssen wir den Nachwuchs<br />
bzw. ihre Ausbildung fördern.<br />
Foto: Foto Weinwurm<br />
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