2024_09

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2 Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen doch war die Stimmung alles andere als kalt. Im Gegenteil, beim Betreten des Einganges spürte man eine fröhliche und warme Atmosphäre, als sich die Gäste mit strahlenden Gesichtern begrüssten und sich auf einen unterhaltsamen Nachmittag freuten. Die Stimmung war von einer Mischung aus Aufregung und Gelassenheit geprägt – ein Beweis für die Vorfreude auf das, was kommen würde und die Wertschätzung des Zusammenseins. Kurz nach 14.15 Uhr wurden die Gäste von der Gastgeberin Ruth Oschwald und von Pfarrer Severin Hirt herzlich begrüsst. Als die Musik einsetzte, verwandelte sich der Raum in eine Tanzfläche. Wie echte Gentlemen boten die Herren die Damen zum Tanz auf. Die Senior:innen liessen sich von den Rhythmen mitreissen, bewegten sich zu bekannten Melodien und genossen jeden Moment des Tanzes. Ob langsame Walzer oder schwungvolle Cha-Cha-Cha-Rhythmen, für jeden war etwas dabei. Es war inspirierend zu sehen, wie die Gäste, unabhängig von ihrem Alter, ihre Hemmungen ablegten und einfach den Moment genossen. das nicht so wichtig an diesem Nachmittag, viel wichtiger erschien es, dass alle Spass hatten. Selbst das Pflegepersonal wurde vom Tanzfieber gepackt und tanzte gemeinsam mit den Bewohnern und dabei war auch ein Rollstuhl keineswegs ein Hindernis. Kulinarische Genüsse durften nicht fehlen Während des Tanzens wurden die Senior:innen von fleissigen Freiwilligen mit duftendem Kaffee und einer Auswahl an selbstgebackenen Kuchen verwöhnt. Die süssen Leckereien sorgten für zusätzliche Freude und luden zu gemütlichen Pausen zwischen den Tanzrunden ein. Es war ein Moment des Innehaltens, um die Gesellschaft zu geniessen, sich zu stärken und sich Leidenschaft fürs Tanzen Ganz ohne die Hilfe von den Herren kamen zwei gute Freundinnen zurecht. Die beiden Damen, die sich schon seit vielen Jahren kennen und auch gemeinsam eine Tanzgruppe in Zürich leiten, teilen nicht nur eine tiefe Freundschaft, sondern auch eine Leidenschaft für das Tanzen. Als die Musik erklang, betraten sie voller Enthusiasmus das Parkett. Die beiden Frauen tanzten mit Leidenschaft und Hingabe und ihre Freundschaft spiegelte sich in jeder Bewegung wider. Doch auch wenn man nicht so gut tanzen kann wie John Travolta, war
Kurier Nr. 9 29.2.<strong>2024</strong> Dorfspiegel Wangen-Brüttisellen 3 für weitere Tänze zu erfrischen. Nach der Stärkung ging es direkt weiter. Beat Berger, DJ des Nachmittags, erwies sich als wahrer Meister seines Fachs, indem er eine breite Palette von Musikrichtungen präsentierte, die die unterschiedlichen Vorlieben der Gäste ansprach. Von klassischen Hits vergangener Jahrzehnte bis hin zu traditionellen Schweizer Liedern wie «es Buurebüebli». Seine Musik-Auswahl war ein Volltreffer und traf massgeblich zur ausgelassenen Stimmung bei. «Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, überraschen immer wieder, wenn sie trotz eines fortgeschrittenen Stadiums der Krankheit ein altbekanntes Lied oder einen Schlager von erster bis zur letzten Strophe mitsingen. Musik erreicht sie über Gefühle, die Ressource, welche am längsten erhalten bleibt», so die Worte von Beat Berger, welcher gemeinsam mit seiner Frau Esther Berger seit einigen Jahren «Josefina‘s Tanzcafé» führt. Das Tanzcafé hat den Sinn und Zweck, den Erkrankten und ihren Betreuenden einen Ort zum «sich Wohlfühlen» zu bieten. Das Miteinander ist besonders Was diesen kirchlichen Seniorennachmittag so besonders machte, war nicht nur das Tanzen und die Musik, sondern auch das Zusammenkommen und das Miteinander. Es war eine Gelegenheit für die Senior:innen, neue Freundschaften zu schliessen, Erinnerungen auszutauschen und einfach Spass zu haben. Es unterstrich die Bedeutung solcher Veranstaltungen, den älteren Menschen die Möglichkeit geben, sich jung zu fühlen und das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Mit einem fröhlichen «Bologneser- Tanz» verklang die Musik schliesslich und der Nachmittag ging zu Ende. Jedoch blieb die Erinnerung an einen Tag voller Freude und Lebenslust zurück. Die tanzenden Senior:innen hatten bewiesen, dass Alter kein Hindernis für gute Laune und Begeisterung ist. Es war ein Erlebnis, das nicht nur den Teilnehmer:innen, sondern auch denen, die davon hörten, ein Lächeln ins Gesicht zauberte – ein bewegender Beweis, dass nicht nur die Jugend, sondern auch die ältere Generation durchaus «abrocken» kann.
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