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Ahoi Leipzig März 2024

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Kunst<br />

Yadegar Asisi bei<br />

der Schau in Rouen,<br />

die von den Besuchern<br />

gefeiert wurde<br />

PANOMETER LEIPZIG<br />

Monument der<br />

sinnlichen<br />

Wahrnehmung<br />

Fotos: Maurine Tric, Panometer GmbH<br />

Mit einer Bildserie fing Monet<br />

einst die Kathedrale von Rouen<br />

ein. Yadegar Asisi setzt ihr nun<br />

in <strong>Leipzig</strong> ein Denkmal – im<br />

impressionistischen Stil Monets.<br />

Das Ergebnis ist fast immer Überwältigung,<br />

wenn Yadegar Asisi<br />

seine Werke der Öffentlichkeit<br />

vorstellt. Ab Mitte <strong>März</strong> zeigt er „Die<br />

Kathedrale von Rouen“ als Deutschlandpremiere.<br />

Aber nicht, wie sie in<br />

der nordfranzösischen Stadt in den<br />

Himmel ragt, sondern wie sie Claude<br />

Monet in seiner Bildserie zwischen<br />

1892 und 1894 ins kulturelle Gedächtnis<br />

pinselte, im impressionistisch flirrenden<br />

Geist seiner Zeit. „Die Impressionisten“,<br />

sagt Asisi, „haben uns<br />

gelehrt, dass wir Wesen mit individueller<br />

Wahrnehmung sind.“<br />

ASISIS BEGEISTERUNG<br />

FÜR IMPRESSIONISTEN<br />

Schon als Schüler war Asisi vom Impressionismus<br />

begeistert. In seinem<br />

Berliner Atelier malte er die Kathedrale<br />

in diesem Stil auf eine Leinwand<br />

von vier mal sechs Metern Größe. Mit<br />

hochauflösender Fotografie eingefangen,<br />

wurde sein Werk auf 36 Stoffbahnen<br />

übertragen, jeweils drei Meter<br />

breit und 32 Meter hoch, die zu einem<br />

360-Grad-Panorama zusammengeführt<br />

werden: in dieser, wie er es nennt,<br />

„analogen und digitalen Synthese“.<br />

„Vor 20 Jahren hätte ich nie<br />

gedacht, was technisch alles möglich<br />

wird“, so Asisi. Dabei stehe die eigentliche<br />

Revolution in der Kunst mit den<br />

Yadegar Asisi freut sich auf die Premiere<br />

seines neunten Panoramas<br />

Vor 20<br />

Jahren<br />

hätte ich nie<br />

gedacht,<br />

was technisch<br />

alles<br />

möglich<br />

wird.“<br />

Yadegar Asisi<br />

Potenzialen der KI erst noch bevor.<br />

So ergibt sich eine überraschende<br />

Parallele zwischen der Gegenwart und<br />

der Zeit Monets, als die Fotografie<br />

aufkam. Zuvor bildete nur die Malerei<br />

die Welt ab. Die Fotografie stürzte<br />

manchen Künstler in Verzweiflung:<br />

so, wie heute die KI.<br />

KUNST ALS SCHULE<br />

DES SEHENS<br />

In diesem Sinne fragt die Ausstellung<br />

auch nach dem Wert des Künstlers an<br />

sich. Asisi geht es dabei nie nur um<br />

das Ergebnis, er schwärmt vom sinnlichen<br />

Prozess des Malens. Und den<br />

Impressionismus sieht er als Befreiung<br />

der Malerei. In veränderter Form<br />

hat er das Werk schon in Rouen<br />

gezeigt. „Ich dachte, in Frankreich<br />

sagen sie, was will uns dieser Perser<br />

aus Sachsen über Impressionismus<br />

erzählen“, sagt Asisi. Aber die Ausstellung<br />

wurde gefeiert. [dir]<br />

Die Kathedrale von Rouen – Befreiung<br />

der Malerei, Panometer <strong>Leipzig</strong>,<br />

360-Grad-Installation, Eröffnung am<br />

16. <strong>März</strong> (bis 3. <strong>März</strong> bleibt „New York<br />

9/11“ geöffnet), mehr Infos unter<br />

www.panometer.de<br />

<strong>Ahoi</strong><br />

LEIPZIG<br />

MÄRZ <strong>2024</strong><br />

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