Steinheimer Blickpunkt 643

Steinheimer Blickpunkt Nr. 643 7. März 2024 Seite 24
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DER BÜRGERMEISTER BERICHTET
AUS RAT UND VERWALTUNG
Kohlbreite wird erneuert
Nach dem Ausbau der Brunnenstraße in Glashütte soll in diesem Jahr die
Kohlbreite in Schieder erneuert werden. Die Mitglieder des Klima- und
Stadtentwicklungsausschusses haben diesem Verwaltungsvorschlag einstimmig
zugestimmt. Bei der Kohlbreite handelt es sich um eine kleine Anliegerstraße,
so dass bei der Gestaltung enge Grenzen gesetzt sind. Trotzdem
wird es natürlich eine Beteiligung der Anlieger geben. Die Eigentlich von
den Anliegern zu tragenden Beiträge in Höhe von 70 Prozent der Ausbaukosten
werden voraussichtlich vom Land NRW übernommen. Für dieses
Jahr ist auch noch der Ausbau eines kleinen Stichs des Brinkfeldweges in
Schwalenberg angedacht und im nächsten Jahr soll dann voraussichtlich
der Schurenweg in Brakelsiek erneuert werden. Im Zuge dieser Straßenbaumaßnahmen
werden auch die Frischwasserleitungen erneuert und soweit
notwendig die Entwässerungsleitungen.
Sperrungen rund ums Freibad
Die Arbeiten zur technischen Erneuerung des Freibades laufen schon
länger und die Akteure des Freibadfördervereins und der Freibad gGmbH
haben schon einiges geleistet. Jetzt allerdings sind die Bagger angerollt und
Rohbauarbeiten erfordern die Anlegung einer Baustraße. Auch ist hiermit
Baustellenverkehr verbunden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit und
der damit verbundenen Anordnung der Straßenverkehrsbehörde kommt es
rund um das Freibad zu Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer,
da die direkten Zugänge vom Freibadparkplatz zum Schlosspark oder
zum SchiederSee in den nächsten Wochen gesperrt sind. Dies gilt auch
für den Weg oberhalb des Freibades, der oftmals als Zugang in Richtung
SchiederSee-Zentrum genutzt wird.
Förderaufruf Dorfentwicklung
Auch in diesem Jahr stellt das Land NRW mit dem Struktur- und Dorfentwicklungsprogramm
wieder Fördergelder zur Verfügung, von denen auch
Vereine und Privatpersonen profitieren können. Leider ist geringe Fördervolumen
erneut auf 18 Millionen Euro gekürzt worden und die Antragsfrist bis
zum 15. April ist auch sehr kurz. Es ist also Eile geboten. Gefördert werden
zum Beispiel Maßnahmen zur Erhaltung und zum Ausbau dorfgemäßer
Gemeinschaftseinrichtungen, die Erhaltung regionaltypischer Bausubstanz,
Freizeit- und Naherholungseinrichtungen und vieles mehr. Die Förderquote
liegt bei Vereinen und Personen im Regelfall bei 35 Prozent, bei anerkannter
Gemeinnützigkeit 65 Prozent. Die zuwendungsfähigen Ausgaben müssen
allerdings mehr als 20.000 Euro betragen. Nähere Einzelheiten finden Sie auf
der Internetseite der Bezirksregierung unter www.bezreg-detmold.nrw.de.
Kartierungs- und Vermessungsarbeiten
Das Stadtgebiet von Schieder-Schwalenberg befindet sich im Suchkorridor
für den so genannten Rhein-Main-Link. Hierbei handelt es sich
um eine geplante Erdkabelleitung, die zukünftig bis zu acht Gigawatt
regenerativ erzeugten Strom von der Nordseeküste bis nach Hessen leiten
soll. Zur Erarbeitung der Planungsgrundlagen gehören auch Kartierungsund
Vermessungsarbeiten, wie zum Beispiel Biotoptypenkartierungen,
Brut- und Rastvogelkartierungen oder Vermessungen zum Abgleich mit
Luftbildern. Hierzu werden auch Drohnen eingesetzt und teilweise müssen
auch Privatgrundstücke betreten werden. Die Grundstückseigentümer und
Nutzungsberechtigten müssen dies nach dem Energiewirtschaftsgesetz
dulden. Betroffensein können Grundstücke in den Gemarkungen Schieder,
Brakelsiek, Schwalenberg und Ruensiek. Für Fragen hat der beauftragte
Netzbetreiber Amprion eine Telefonleitung unter der Nummer 06251
8263288 eingerichtet.
Erster Trödelmarkt To Go am 16. März in Lothe
Ein Dorf im Trödelrausch
Unter dem Motto „Frühlingserwachen in Lothe“ findet am Samstag,
16. März von 10.00 bis 16.00 Uhr ein Hobby- und Trödelmarkt im
Dorf statt. An verschiedenen Standpunkten im Ort kann man tolle und
interessante Dinge, ob Trödel- oder Handmade-Ware erwerben. Diese
Stände im Hof oder am Haus werden von jedem Besucher ersichtlich
sein. Am Dorfgemeinschaftshaus wird es Kaffee, selbstgebackenen
Kuchen und belegte Brötchen geben. In der KITA befinden sich Verkaufsstände
mit Kinderbekleidung und Spielzeug. Vormittags wird
auch die Pflanzentauschbörse vor Ort sein (10.00 bis 12.00 Uhr). Die
Organisatoren hoffen auf gutes Wetter und viele Besucher. „Auf einen
schönen geselligen Tag in unserem schönen Lothe“, lädt der Heimatund
Verkehrsverein Lothe ein.
Landhaus Schieder in neuen Händen
Marius Leifeld ist der
neue Chef im Landhaus
18 Jahre war das Hotel Landhaus
Schieder untrennbar mit dem Ehepaar
Norbert und Brigitte Lange verknüpft.
Jetzt hieß es aber Abschied
nehmen, um den wohlverdienten
Ruhestand zu genießen. Zunächst
hatte das Ehepaar das Landhaus im
Jahr 2005 gepachtet, später dann von
der Lippischen Landes-Brandversicherung
gekauft. Die Versicherung
unterhält übrigens heute noch ein
Servicecenter in dem historischen
Gebäudekomplex.
Das Landhaus Schieder wurde 1900
als repräsentatives Pächterwohnhaus
an der Einfahrt zum Domänengelände
gebaut. Von dieser Zeit zeugen am
Giebel der Ostfassade die Initialen
von Alexander Fürst zur Lippe und
Grafregent Ernst zur Lippe-Biesterfeld
sowie die Lippische Rose.
1990 wurde das zweigeschossige
Bruchsteingebäude im Stil des späten
Historismus zum Hotel umgebaut.
Zum Hotel gehört auch der 1891
als langgestreckter Bruchsteinbau
errichtete Pferdestall. Insgesamt
verfügt das Hotel über 30 Zimmer,
einen Wellnessbereich und eine
Außengastronomie mit attraktiven
Gartenbereich. Für Norbert Lange
stand schon lange fest, wann er sich
zur Ruhe setzen wollte. Scherzhaft
erklärte er, dass sein Ablaufdatum
schließlich in seinem Ausweis stehe.
Das Ehepaar Lange hat sich daher
auf einen geordneten Betriebsübergang
vorbereitet und dieser ist auch
geglückt. Mit Marius Leifeld hat
das Landhaus Schieder einen neuen
Eigentümer gefunden, der vom Fach
kommt. Marius Leifeld kommt aus
Paderborn und hat umfangreiche Erfahrungen
in verschiedenen Häusern
und Ländern gesammelt. Er hat sich
bewusst dafür entschieden, wieder
nach Ostwestfalen-Lippe zurückzukehren
und mit dem Landhaus
Schieder hat er ein Hotel und Restaurant
gefunden, dass ganz seinen
Vorstellungen entspricht. In einer
Feierstunde und im Beisein zahlreicher
Gäste und Geschäftspartner
hat das Ehepaar Lange dem neuen
Eigentümer Marius Leifeld offiziell
den Schlüssel übergeben. Natürlich
habe auch ich es mir nicht nehmen
lassen, zur Betriebsübernahme zu
gratulieren und dem Ehepaar Lange
alles Gute für den Ruhestand zu wünschen.
Das Landhaus wird also ohne
Unterbrechung fortgeführt und vom
Küchenchef bis zum Servicepersonal
wurden alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter übernommen. Das Hotel
und Restaurant Landhaus Schieder
bleibt damit ein attraktives Ziel in
unmittelbarer Nachbarschaft zum
SchiederSee und dem historischen
Schlosspark.
Ausstellungsjahr mit
großen Namen
Die Malerstadt Schwalenberg kann
wieder mit großen Namen aufwarten.
Das Ausstellungsprogramm
für das Robert Koepke Haus und
die Städtische Galerie ist auch in
diesem Jahr abwechslungsreich
und vielfältig und wird zudem
ergänzt um die Ausstellungen des
Kunstvereins in der Galerie Haus
Bachrach. Sie dürfen also auf die
verschiedenen Ausstellungen gespannt
sein und sich zum Beispiel
auf Werke von Salvador Dalí, Max
Ernst, Joan Miró, Oskar Kokoschka
und Gerhard Richter freuen. Es geht
um Surrealismus, Installationen,
Grafiken und selbstverständlich
können Sie sich auch bei unserer
Sommerakademie selbst künstlerisch
entfalten. Die Kulturagentur
des Landesverbandes Lippe und die
Stadt Schieder-Schwalenberg haben
wieder ein buntes Kulturangebot
zusammengestellt und auch die
ehrenamtlichen Akteure, wie zum
Beispiel der Kelter- und Kulturverein
Übergabe im Landhaus Schieder: (v.l.) Bürgermeister Jörg Bierwirth, Marius Leifeld, Norbert und Brigitte
Lange.
sowie der Kunstverein haben einiges
zu bieten. Die Malerstadt ist also
immer wieder einen Besuch wert.
Schwalenberg
als Pin-up
Ein Pin-up ist üblicherweise ein
Bild, das eine Frau in erotischer
Pose zeigt und zum Beispiel als
Kalenderbild an die Wand geheftet
wird. Nun möchte ich nicht sagen,
dass sich unsere historische Altstadt
in Schwalenberg in erotischer Pose
zeigt und sie ist ja auch nicht mehr
die Jüngste, aber das ändert nichts
daran, dass sie schön ist und immer
wieder gerne als Titelbild genommen
wird. Mal war es das Bundesbauministerium,
das sich ihrer Schönheit
bediente und ganz aktuell ist es das
Ministerium für Landwirtschaft
und Verbraucherschutz NRW. Das
Ministerium wirbt nämlich für das
Struktur- und Dorfentwicklungsprogramm
mit einem Bild, das vom
Burgberg aufgenommen wurde und
die Altstadt von oben zeigt. Und
wenn schon zum wiederholten
Mal ein Ministerium die Schönheit
Schwalenbergs offiziell bestätigt,
dann können wir doch eigentlich
sehr stolz sein.
Fachbereich
Stadtentwicklung
zieht ins Schloss
Es war die Sommerresidenz des
Lippischen Fürstenhauses und
wurde erbaut von Graf Rudolph zur
Lippe-Brake von 1703-1708. Seitdem
gab es die unterschiedlichsten
Nutzungen im Schloss Schieder
und insbesondere Fürstin Pauline
hat maßgeblich den umgebenden
Schlosspark geprägt. Nach der Revolution
ging das Schloss in den Besitz
des Landes Lippe über und wurde als
Reichsbahn-Erholungsheim genutzt.
Später wurde es ein Kinderheim
der Deutschen Bundesbahn. In den
1960er Jahren kaufte die Gemeinde
Schieder als aufstrebender Kurort
das Schloss mit dem weitläufigen
Schlosspark. Das Schloss war Haus
des Gastes, beherbergte die Musikschule,
die Verwaltung der Volkshochschule
und die städtische Bücherei
sowie das Café Schloss-Terrassen.
Nach dem Auszug der VHS und der
städtischen Bücherei haben wir das
Obergeschoss umgestaltet und neue
Büroräume geschaffen, in die jetzt
der Fachbereich Stadtentwicklung
eingezogen ist. Damit konnte das
benachbarte Palais, das ebenfalls
eine wechselvolle Geschichte hat,
verlassen werden.
Fachbereichsleiter Jochen Heering,
der zugleich auch mein Allgemeiner
Vertreter ist, residiert also jetzt
zusammen mit seinem Team als
Schlossherr in dem historischen Gebäude
und genießt die tolle Aussicht
in den Schlosspark, während ich als
Bürgermeister weiterhin mein Dasein
im umgebauten Kuhstall friste.
Aber ich bin ja nicht neidisch. Neben
dem Fachbereich Stadtentwicklung
in der oberen Etage und der Polizeibezirksbeamtin
in der unteren Etage
können Sie im Schloss Schieder natürlich
weiterhin fürstlich feiern und
gerne auch heiraten. Eine schönere
Kulisse mit Schloss und Barockgarten
gibt es kaum und bei Kai-Daniel
Schmidt und KDS-Events sind Sie
mit Ihrer Feier in guten Händen. Es
ist allerdings nicht so ganz einfach,
Die MS SchiederSee liegt aktuell für Wartungsarbeiten auf dem Trockenen.
noch einen freien Termin zu bekommen.
Jetzt stellt sich allerdings
noch die Frage, was mit dem Palais
geschieht. Falls Sie Interesse an dem
historischen Gebäude am Schlossparkeingang
haben, können Sie sich
gerne bei mir melden.
MS SchiederSee auf dem
Trockenen
Wer aktuell um den SchiederSee
spaziert, vermisst vielleicht am
Anleger des SchiederSee-Zentrums
die MS SchiederSee. Das Schiff sitzt
aktuell nämlich auf dem Trockenen,
damit die alljährlichen Reparaturen
und Wartungsarbeiten durchgeführt
werden können. Mein Hinweis in
diesem Zusammenhang, dass also die
Fährverbindung zwischen Schieder
und Glashütte unterbrochen ist und
im Moment auch keine Möglichkeiten
zum zollfreien Einkauf gegeben
sind, sorgte allerdings für Diskussionen.
Es gab einige Vorschläge, wie
dem abgeholfen werden könnte. So
sollte zum Beispiel eine Verbindung
mit einem Fesselballon eingerichtet
werden, die auch die Möglichkeit
der Zollfreiheit bieten würde. Auch
eine Seilbahn oder Flugverbindung
war im Gespräch. Die Vorschläge
werden wir natürlich alle in unseren
Überlegungen berücksichtigen. Unabhängig
davon ist am 16. März der
offizielle Saisonstart am SchiederSee
und Sie können sich persönlich davon
überzeugen, ob einer der Vorschläge
umgesetzt wurde.
Viele Grüße
aus Schieder-Schwalenberg
Jörg Bierwirth