Leseprobe 2_2024
Ausgabe 2_2024 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.
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PRAXIS / TITEL BIOGAS JOURNAL | 2_<strong>2024</strong><br />
Andreas Querdel<br />
neben einem von drei<br />
neuen innio Jenbacher<br />
BHKW, die als hochflexible<br />
Spitzenlastkraftwerke<br />
betrieben<br />
werden.<br />
Verpackung des Gemüses genutzt. „Seit 2015 nutzen<br />
wir die Abwärme der BHKW zu 100 Prozent,<br />
insbesondere aufgrund des Baus von Gewächshäusern.<br />
2015 haben wir das erste Glashaus mit 2,5<br />
Hektar Fläche errichtet. Ein Jahr später wurde das<br />
Gewächshaus um weitere 2,5 Hektar erweitert und<br />
2022 haben wir weitere 4 Hektar Gewächshausfläche<br />
hinzugebaut“, informiert Querdel.<br />
In den Gewächshäusern baut er Tomaten, Gurken<br />
und Paprika an. Im Freiland produziert er unter anderem<br />
Spargel, Erdbeeren und Süßkartoffeln – alles<br />
ist Bioware. Die Gewächshäuser haben einen Wärmebedarf<br />
von 25 Gigawattstunden [= 25 Millionen<br />
Kilowattstunden (kWh)]. Die Biogasanlage wird mit<br />
gut 40 Prozent Mist aus Rinder- und Schweinehaltung<br />
von anderen Höfen gefüttert. 20 Prozent der<br />
Inputstoffe dürfen auch aus konventionellen Höfen<br />
kommen.<br />
Darüber hinaus werden Silomais, Kleegras, Wickroggen<br />
und Durchwachsene Silphie vergoren. Der<br />
Mist wird laut Querdel vor dem Vergären mit einem<br />
Biomasseschredder zerkleinert. Der liegende Fermenter<br />
mit 700 Kubikmetern (m³) Gärvolumen besitzt<br />
eine Gashaube mit 530 m³ Gasvolumen und<br />
ein auf ganzer Länge horizontal eingebautes Paddelrührwerk.<br />
Der Nachgärer hat ein Gärvolumen von<br />
1.300 m³, das alte Gärproduktlager (GPL) hat ein<br />
Volumen von 2.000 m³, das neue GPL kann 4.000<br />
m³ Gärdünger aufnehmen. Im Nachgärer durchmischen<br />
zwei Tauchmotorrührwerke das Substrat. Im<br />
Gärproduktlager sind davon drei Rührwerke verbaut.<br />
Die Biogasanlage wird als Trockenfermentation ohne<br />
Zugabe von flüssigem Wirtschaftsdünger betrieben.<br />
Der Trockensubstanzgehalt im Fermenter beträgt 14<br />
bis 15 Prozent, im Nachgärer 12,5 Prozent und im<br />
GPL 11 Prozent. Wenn das Gärsubstrat den Fermenter<br />
in Richtung Nachgärer verlässt, wird es mit<br />
Rauchgaskondensation und Abgaswärmerückgewinnung an<br />
der Holzhackschnitzelheizung.<br />
Die Holzhackschnitzelheizung mit zwei Kesseln von der Firma<br />
Kohlbach hat eine thermische Leistung von vier Megawatt.<br />
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