Leseprobe 2_2024

PRAXIS / TITEL BIOGAS JOURNAL | 2_2024
9 ha unter Glas, in einem
der Gewächshäuser
werden Tomatenpflanzen
angebunden.
Ein Monteur bei
Installationsarbeiten
am neuen Biomethanspeicher.
einem sogenannten Rotacut der Firma Vogelsang
weiter aufgeschlossen, um den Abbau der Organik
und die Viskosität des Gärsubstrats im Nachgärer zu
verbessern. Mit einer Schnecken-Verdrängerpumpe
von Wangen wird das Substrat umgepumpt. Die Gärtemperatur
beträgt 40 Grad Celsius. 200 Tage verweilt
das Gärsubstrat im gasdichten Raum.
Separierte Feststoffe liefern Nährstoffe für
die Gewächshäuser
Ein Teil des Gärsubstrats, das den Nachgärer in
Richtung GPL verlässt, durchläuft einen Press-
Schneckenseparator von FAN. So wird ein erheblicher
Teil der nicht abgebauten Feststoffe mit 25
Prozent Trockensubstanzgehalt abgeschieden. Mit
dem Feststoff wird unter anderem der Boden in
den Gewächshäusern gedüngt. Gedüngt wird nach
den Ergebnissen beziehungsweise den Bedarfen,
die sich aus der Bodenanalyse ergeben. In den Gewächshäusern
werden 40 bis 50 Tonnen des Feststoffs
pro Jahr ausgebracht.
Den Wärmebedarf in den Gewächshäusern deckt
die Biogasanlage aber nicht alleine. Eine Holzhackschnitzelheizung
mit zwei Kesseln liefert weitere
Wärme. Deren thermische Leistung bringt es
zusammen auf vier Megawatt. Dabei wird über die
Rauchgaskondensation allein schon ein Megawatt
Wärmeleistung gewonnen.
Im Zuge der Planungen um die Erweiterung der
Gewächshausfläche begannen Querdels auch Überlegungen
hinsichtlich einer weiteren Wärmequelle
anzustellen. So wurde im Juni 2021 für die Planungen
die energethik Ingenieurgesellschaft mbH aus
Osnabrück hinzugezogen. Dabei wurde die Idee zum
Bau eines Biomethan-Speicherkraftwerks entwickelt.
Noch Ende 2021 nahmen die Brüder Querdel
an der ersten EEG-Ausschreibung für hochflexible
Biomethananlagen bei der Bundesnetzagentur teil
und bekamen auch einen Zuschlag.
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