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BOKU Magazin 1/2024

INHALT 3 Editorial 4 Biodiversitätskrise und Herausforderungen für Forschung 5 Networking Biodiversity 8 Das EU-Renaturierungsgesetz 12 Energiewende im Einklang mit der Natur? 16 Warum der Apfel möglichst weit vom Stamm fallen sollte 18 Genetische Vielfalt von Steppenpflanzen 20 Konservieren, Archivieren, Kultivieren 23 Biodiversität durch neue Wiesen 24 Adaptive Waldwirtschaft 28 Biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der Landwirtschaft 30 Boden-Diversität 32 Wiens globaler Biodiversitätsfußabdruck 34 Ökosystem Solarpark 35 Bäuerliche Hausgärten 36 Wildbienen: Vom Underdog zum Schutzobjekt 38 Gefährdet der Wolf die Biodiversität der Almen? 40 Die Rückkehr der Wölfe 42 Zweiter Internationaler Tag der Schakale 44 Wechselkröten und ihr immer kleinerer Lebensraum 46 Biodiversität im Süßwasser 48 Ohne Daten keine Erkenntnis 50 KI im Einsatz für die Biodiversität 52 Milben: The good, the bad and the ugly 53 Roadkill: On the road (again)? 54 Boden.Pioniere 2050 58 Mentoring für Frauen in der Forstwirtschaft 60 Die BOKU und Teezüchtung in Sri Lanka 61 Citizen Science 62 Interview Kilian Hitzl 64 Bildung für nachhaltige Entwicklung 68 KI und Hochschullehre 73 KI in der Geotechnik 74 Das nachhaltige Übungslabor 76 Naturschutzrelevante Tierarten und was das Format Vorlesung bieten kann 78 Selbstorganisierte studentische Lehrveranstaltung 80 Gender & Diversity 82 Splitter 85 Vielfältiges Forschen lohnt sich 86 Forschung FAQ / Strategische Kooperation UBA

INHALT
3 Editorial
4 Biodiversitätskrise und Herausforderungen für Forschung
5 Networking Biodiversity
8 Das EU-Renaturierungsgesetz
12 Energiewende im Einklang mit der Natur?
16 Warum der Apfel möglichst weit vom Stamm fallen sollte
18 Genetische Vielfalt von Steppenpflanzen
20 Konservieren, Archivieren, Kultivieren
23 Biodiversität durch neue Wiesen
24 Adaptive Waldwirtschaft
28 Biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der Landwirtschaft
30 Boden-Diversität
32 Wiens globaler Biodiversitätsfußabdruck
34 Ökosystem Solarpark
35 Bäuerliche Hausgärten
36 Wildbienen: Vom Underdog zum Schutzobjekt
38 Gefährdet der Wolf die Biodiversität der Almen?
40 Die Rückkehr der Wölfe
42 Zweiter Internationaler Tag der Schakale
44 Wechselkröten und ihr immer kleinerer Lebensraum
46 Biodiversität im Süßwasser
48 Ohne Daten keine Erkenntnis
50 KI im Einsatz für die Biodiversität
52 Milben: The good, the bad and the ugly
53 Roadkill: On the road (again)?
54 Boden.Pioniere 2050
58 Mentoring für Frauen in der Forstwirtschaft
60 Die BOKU und Teezüchtung in Sri Lanka
61 Citizen Science
62 Interview Kilian Hitzl
64 Bildung für nachhaltige Entwicklung
68 KI und Hochschullehre
73 KI in der Geotechnik
74 Das nachhaltige Übungslabor
76 Naturschutzrelevante Tierarten und was das Format Vorlesung bieten kann
78 Selbstorganisierte studentische Lehrveranstaltung
80 Gender & Diversity
82 Splitter
85 Vielfältiges Forschen lohnt sich
86 Forschung FAQ / Strategische Kooperation UBA

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BIODIVERSITÄT

Biodiversitätsförderung durch neu angelegte

Wiesen

Landwirtschaftliche Intensivierung ist eine Hauptverursacherin für den

dramatischen Verlust an Biodiversität. Mit diesem Thema befassen sich

einige Forschungsprojekte am Institut für Zoologie der BOKU, von denen

zwei exemplarisch vorgestellt werden.

Von Thomas Frank

BOKU / INSTITUT FÜR ZOOLOGIE

Neu angelegter Wiesenstreifen in der agrarischen Nutzfläche (Forschungsprojekt REGRASS).

Hauptziel des laufenden Projekts

REGRASS („Re-Establishing

GRASSlands to promote farmland

biodiversity“) ist die Biodiversitätsförderung

im Agrarland durch die Etablierung

von Wiesenstreifen im Wienerwald. Im

Jahre 2016 haben wir eine neue, an die

Standortbedingungen angepasste, Pflanzenmischung

entwickelt und mit dieser

zehn Meter breite Wiesenstreifen in der

agrarischen Nutzfläche angelegt (siehe

Foto). Es wurden Arten- und Individuenzahlen

sowie Artengemeinschaften ausgewählter

Insektengruppen in den neuen

Wiesenstreifen mit jenen in alten Wienerwaldwiesen

und über ÖPUL geförderte

Biodiversitätsflächen verglichen.

Die neuen Wiesenstreifen verfügten

auch noch nach sechs Jahren über die

höchste Insektendiversität. Besonders

Bestäuber – Wildbienen, Hummeln und

Schwebfliegen – wurden durch die neuen

Wiesenstreifen gefördert (Brandl et al.

2022 1 ). Die neu angelegten Wiesenstreifen

sind also ein erfolgversprechender

Lebensraum, weshalb deren Implementierung

in das neue ÖPUL-Programm

empfohlen wird.

BOTTOM-UP

Im Rahmen des laufenden internationalen

EU-Projekts FRAMEwork („Farmer

clusters for Realising Agrobiodiversity

Management across Ecosystems“;

BOKU- Leitung durch Institut für Ökologischen

Landbau) wird ein Bottom-up-

Ansatz verfolgt. Bauern und Bäuerinnen

bilden sogenannte „farmer clusters“ und

entscheiden, wo auf ihren Betrieben

naturnahe Landschaftselemente etabliert

beziehungsweise belassen werden.

Seitens der Wissenschaft werden diese

Elemente auf ihre Auswirkungen auf

die Insektenbiodiversität untersucht, in

Österreich erfolgt dies im Acker- und

alpinen Grünland. Im Grünland wies extensives

Grünland signifikant höhere

Dichten an Wanzen und Schwebfliegen

auf als aufgelassene Grünlandbrachen

(Hussain et al. 2023 2 ). Letztere hatten

einen besonders hohen Anteil an eigenständigen

Arten (25,5 Prozent Wanzen,

21,5 Prozent Schwebfliegen) und ihre

Artengemeinschaften unterschieden

sich signifikant von jenen in extensiv

und intensiv bewirtschaftetem Grünland.

Nachdem extensives Grünland die Artenvielfalt

fördert und Grünlandbrachen

eigenständige Artengemeinschaften erhalten,

trägt ein Mosaik an unterschiedlich

bewirtschaftetem beziehungsweise

nicht mehr bewirtschaftetem Grünland

zum Erhalt einer hohen alpinen Insektenbiodiversität

bei.

W

1 Brandl, M. et al. (2022) Improving insect conservation

values of agri-environment schemes

through diversified seed mixtures. Biological

Conservation 269, 109530.

2

Hussain, R.I. et al. (2023) Is the abandonment

of organic grassland a threat to alpine insect

diversity? Land 12, 867.

Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Frank leitet das

Institut für Zoologie.

Magazin 1 | 2024

23

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