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Seite 24 19. März 2024

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Rückkehr ins Leben: Wie verläuft die Reha nach einem Schlaganfall?

Plötzlich ist alles anders und man muss wieder bei Null anfangen. So ergeht

es vielen Menschen nach einem Schlaganfall: Sie sind körperlich und geistig

eingeschränkt. Eine Reha kann helfen, Fähigkeiten wiederzuerlangen, um

den Alltag wieder besser bewältigen zu können. Wir befragten, Dr. med. Oliver

Meier, Chefarzt für Neurologie/Geriatrie, welche Möglichkeiten es gibt.

Ein Schlaganfall ist ein

ernstes Ereignis, das

Menschen mitten aus den

Alltag reißt. Ist der im Hirn

entstandene Schaden zu groß,

kann es sich nicht mehr von

selbst erholen. Wichtig ist es

daher, möglichst früh mit der

Rehabilation zu beginnen.

Heutzutage gibt es verschiedene

Möglichkeiten, um zu einem

möglichst selbstbestimmten

Alltag zurückfinden. Einige

Wege zeigt uns Dr. med. Oliver

Meier auf, der Ärztliche Direktor

und Chefarzt der Neurologie/Geriatrie

im Passauer Wolf

Bad Griesbach. Er ist Regionalbeauftragter

der Stiftung Deutsche

Schlaganfall-Hilfe e. V.

Wie läuft eine Reha nach

einem Schlaganfall ab?

Die neurologische Rehabilitation

schließt sich bei schwerst-betroffenen

Patienten unmittelbar

an die Behandlung auf der Stroke-Unit

an. Die Überwachung

lebenswichtiger Funktionen wie

umfassendes Monitoring, die

apparative Verlaufsdiagnostik

und die intensive medikamentöse

Therapie zählen zu den ersten

Maßnahmen. Während der

weiteren Rehabilitation setzen

Mediziner, Psychologen, Therapeuten

und Pflegekräfte alles

daran, die Fähigkeitseinschränkungen

zu reduzieren. Ein individuell

auf den Patienten abgestimmter

Behandlungsplan mit

Physiotherapie, Sprachtraining,

psychologischer Betreuung

usw. bildet den roten Faden. Intensität

und Auswahl der Therapien

können so justiert werden,

dass die Behandlung möglichst

effektiv ist.

Vor welchen Herausforderungen

stehen die

Patienten in der Regel?

Für Patienten ist mit einem

Schlag alles anders, das Vertrauen

auf den eigenen Körper

und das bisher „normale“ Leben

ist unmittelbar erloschen.

Sie müssen sich mit Einschränkungen

auseinandersetzen wie

einer halbseitigen Lähmung,

Sprach-/Schluckbeschwerden

und Schwierigkeiten beim

Gehen. Nicht nur Patienten

sorgen sich, wie es im Alltag

weitergeht, sondern auch Angehörige.

Wir helfen dabei, auf

Fragen wie „Kann ich meinen

Beruf/mein Hobby noch ausüben?“

gemeinsam mit dem

Patienten und dessen Angehörigen

Antworten zu finden und

Perspektiven aufzuzeigen, um

Lebensqualität aufrechtzuerhalten

und Sorgen zu nehmen.

Dr. med. Oliver Meier, Chefarzt der

Neurologie/Geriatrie im Passauer Wolf

Bad Griesbach, zeigt Wege zur Rehabilation

nach einem Schlaganfall auf.

Gibt es neue Reha-

Ansätze / Maßnahmen?

Die Künstliche Intelligenz

macht auch vor der Rehabilitation

nicht halt. Virtual Reality

nutzen wir beispielsweise, um

Alltagssituationen nachzustellen.

Das kann etwa das Heben

einer Tasse aus dem Schrank

sein. Spielerisch kann so die

Motivation gesteigert werden.

Patienten können mit Spaß

ihre Bewegungsabläufe optimieren

– das alles unter therapeutischer

Begleitung. Wir

erzielen damit gute Erfolge.

Welche Kosten übernimmt

die Krankenkasse?

Das hängt von vielen Faktoren

ab. Bereits im Vorfeld wird geklärt,

wer Leistungsträger der

Rehabilitation ist. Dazu zählen

nicht nur die gesetzlichen und

privaten Kassen, sondern für

Berufstätige u.a. die Deutsche

Rentenversicherung. Die Leistungsträger

übernehmen meist

die Kosten für den Aufenthalt,

Therapien und Verpflegung.

Ob die Möglichkeit besteht, eigenständig

Komfortleistungen

zuzubuchen, die von erstklassigem

Ambiente bis hin zu ergänzenden

Serviceleistungen

reichen, hängt ebenfalls vom

Leistungsträger ab. Der Weg

zur neurologischen Rehabilitation

erfolgt über den behandelnden

Arzt und wird meist

direkt über das Krankenhaus

in die Wege geleitet.

Warum ist auch eine spätere

Nachsorge wichtig?

Die Nachsorge hilft dabei, die

erzielten Erfolge zu stabilisieren.

Dafür gibt es Programme

wie IRENA (intensivierte Rehabilitationsnachsorge),

die

gezielte Therapien beinhalten

– meist zweimal wöchentlich

über einen längeren Zeitraum.

Zudem lassen sich bedarfsorientiert

ambulant weiterführende

Physio-, Ergo- und

Sprachtherapien auf Rezept in

Anspruch nehmen.

Wie geht man mit der

Angst vor einem erneuten

Schlaganfall um?

Wir sprechen während der Rehabilitation

über den Lebensstil.

Patienten lernen während

des Aufenthaltes Neues kennen.

Viele entdecken als grundlegendes

Werkzeug, dass Bewegung

wie Nordic Walking oder

gemeinsame Waldspaziergänge

und insbesondere die tägliche

Motivation dazu das entscheidende

Mittel gegen die Angst

vor einem erneuten Schlaganfall

ist. Wir haben in unserer

Region tolle Strecken durch

die pure Natur. Bewegung, Ernährung,

Stressmanagement,

Motivation – all diese von Experten

gesetzten Impulse helfen

dabei, eine Lebensweise

zu entdecken, die gesund hält

oder macht. Um Schlaganfällen

vorzubeugen, sind auch Programme

wie RV Fit, ein Präventionsprogramm

der Deutschen

Rentenversicherung, nützlich.

Für wen ist eine

Selbsthilfegruppe ideal?

Vielen hilft es, sich auszutauschen.

Betroffene können sich

gegenseitig motivieren und inspirieren,

neuen Mut und Kraft

schenken. Wir verbinden den

Austausch der Mitglieder gerne

mit Vorträgen und informieren

zu Behandlungsmethoden und

Möglichkeiten, weiterführende

Therapien in Anspruch zu

nehmen. Während der Rehabilitation

kommen die Gäste

in Kontakt und bleiben es oft

auch darüber hinaus. Oft werden

direkt WhatsApp-Gruppen

gegründet.

Wie können Angehörige

unterstützen?

Angehörige haben einen enormen

Einfluss auf den Genesungsverlauf,

besonders in

der neurologischen Frührehabilitation

und in jeder Reha-

Phase. Denn der Rückhalt und

die Fürsorge der Familie kann

Glück und Hoffnung zugleich

sein. Angehörige sind gute Motivatoren.

Wir halten sie informiert,

binden sie mit ein und

zeigen auf, wie wir sie nach der

Reha weiterhin unterstützen

können. Ob es um die Anschaffung

von Hilfsmitteln, Hilfe bei

der Organisation von Nachsorgeangeboten

oder mentalen

Halt geht: Angehörige sind für

uns fast schon Teil des Therapieteams.

Wir klären Ihre

Alltagsfragen!

Senden Sie uns einfach Fragen

aus dem täglichen Leben.

Wir gehen ihnen auf den

Grund! Die Themen können

vielfältig sein: „Ist der Glasfaseranschluss

für Jedermann

sinnvoll und ändert sich damit

auch der Tarif?“ oder „Was hilft

gegen Schnupfen?“, aber auch

„Ab wann darf man Kindern

Ohrlöcher stechen?“. Unter

redaktion@donaubote.de oder

08541/9688-32 nehmen wir

Ihre Fragen gerne entgegen.

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