21.03.2024 Aufrufe

YUMPU_VR-06-2023-Einzelseite_210x297mm_Versuch2

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ISSN 0720-9363<br />

AUSGABE <strong>06</strong><br />

DEZEMBER <strong>2023</strong>/JANUAR 2024<br />

27. Jahrgang<br />

FACHKRÄFTE<br />

FINDEN & BINDEN<br />

VERGÜTUNG – NACHWUCHS – NETZWERKE<br />

2. VERSUCH<br />

SCHWERPUNKT<br />

Wege zu mehr<br />

Arbeitgeberattraktivität<br />

SCHWERPUNKT<br />

Diversity und<br />

Geschlechtergerechtigkeit<br />

VERBAND & TAGUNG<br />

500 PLUS: Verbandskongresse<br />

im Großformat<br />

www.verbaendereport.de


Heidelberg<br />

wird Kongress<br />

Raum als Performance<br />

Puristische Architektur - maximaler Freiraum - 3 Ebenen gelebte<br />

Flexibilität. Die nachhaltige Bauweise mit Weitblick überrascht<br />

mit einer 6.600 Quadratmeter großen Dialogfläche und einem<br />

Raumkonzept, das perfekt an die Anforderungen verschiedenster<br />

Veranstaltungen angepasst werden kann. Dazu gehören der lichtdurchflutete<br />

große Saal für bis zu 1.800 Personen mit der weltweit<br />

drittgrößten LED-Wand, ein weiterer flexibler Saal für 800 Personen,<br />

10 Meeting Spaces bieten idealen Rückzug, 2.600 m² Foyer transportieren<br />

die Transparenz der Unternehmensphilosophie. Das Sky<br />

Forum mit Sitztribüne im Freien öffnet Horizont und Herzen.<br />

Ein besonderes Plus ist das hauseigene Greenscreen-Studio für<br />

Live-Streaming, Aufzeichnung und Videoproduktion und heißt<br />

somit auch hybride Events in Heidelberg willkommen.<br />

Kulinarisch wird ebenso neuer Standard gesetzt: Der Chef’s Table<br />

für 50 Personen im Mezzanine verwöhnt mit der Showküche<br />

Augen und Gaumen gleichermaßen.<br />

Wo Sie uns finden?<br />

Direkt neben dem Hauptbahnhof gelegen, verfügen wir ebenso<br />

über unmittelbare Anbindung an den ÖPNV und die Autobahn.<br />

Zudem können Sie auf eine zweigeschossige Tiefgarage mit 70<br />

PKW-Ladestationen sowie 115 Fahrradplätzen samt 50 Ladestationen<br />

zurückgreifen. Lassen Sie sich von der zentralen<br />

Lage inspirieren: inmitten der Bahnstadt, der größten Passivhaussiedlung<br />

weltweit.<br />

Was wir lieben?<br />

Den idealen Raum der Begegnung zu schaffen, in dem<br />

der Austausch zur wertschöpfenden Synergie und<br />

nachhaltigem Networking wird.<br />

HEIDELBERG-CONGRESS.COM<br />

Erfolgreich Tagen war noch nie so einfach. Noch<br />

nie so erlebnisreich. Und noch nie so nachhaltig!<br />

Wenn Raum zur Performance wird –<br />

dann sind Sie in Heidelberg.<br />

Ab März 2024 –<br />

herzlich willkommen im<br />

Heidelberg Congress Center!


… AUS DER REDAKTION<br />

IMPRESSUM<br />

Verbändereport – das Fachmagazin für<br />

die Führungskräfte der Verbände<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Ausgabe <strong>06</strong> | Dezember <strong>2023</strong>/Januar 2024<br />

27. Jahrgang – ISSN 0720-9363<br />

Herausgeber<br />

Jutta Gnauck<br />

Redaktion<br />

Jutta Gnauck (JG), V.i.S.d.P.<br />

Karen Scarbatta (KS)<br />

Andrea Birrenbach (AB)<br />

Christian Boergen (CB)<br />

Dorothea Stock (DS)<br />

Jens Hoffmeister (JH)<br />

Ständige redaktionelle Mitarbeit<br />

Dr. Winfried Eggers (WE)<br />

Jan Eggert (JE)<br />

Dr. Henning von Vieregge (HvV)<br />

Verlag<br />

ist eine Publikation der<br />

businessFORUM Gesellschaft für Verbands- und<br />

Industriemarketing mbH<br />

Dürenstraße 8 • 53173 Bonn<br />

Postfach 20 03 55 • 53133 Bonn<br />

Telefon: (02 28) 93 54 93-30<br />

Telefax: (02 28) 93 54 93-35<br />

info@verbaendereport.de<br />

www.verbaendereport.de<br />

Bereichsleiterin<br />

Karen Scarbatta, scarbatta@verbaende.com<br />

Satz & Gestaltung<br />

Dirk Schächter, schaechter@verbaende.com<br />

Anzeigen<br />

anzeigen@verbaende.com<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/<strong>2023</strong><br />

siehe: www.verbaende.com/mediadaten<br />

Bezugspreise<br />

10 Ausgaben: 155 €<br />

DGVM-Mitgliedsverbände erhalten den Verbändereport<br />

kostenfrei im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />

Druck<br />

Druck-Center-Meckenheim DCM<br />

53340 Meckenheim<br />

Urheberrecht<br />

Alle im Verbändereport erschienenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, oder<br />

Erfassung in Datenbanken nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags.<br />

Namensartikel geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Für die unverlangte Zusendung<br />

von Manuskripten, Bildern und Büchern wird keine Gewähr<br />

übernommen. Bei Einsendung an die Redaktion<br />

wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen<br />

Veröffentlichung (Print und Online) vorausgesetzt. Hinweise<br />

für Gastautoren unter www.verbaendereport.de.<br />

DIE ZUKUNFT DER (VERBANDS-)ARBEIT<br />

„Wir können 80 Prozent unserer Aufgaben<br />

in 20 Prozent unserer Zeit erledigen“, nehmer-Seite an Wichtigkeit gewonnen.<br />

eigene Wohlbefinden hat auf der Arbeit-<br />

meint Tristan Horx vom Frankfurter Zukunftsinstitut.<br />

Und rückt die Sinnfrage in Führungskräftemangel eine der größ-<br />

Schon Anfang <strong>2023</strong> war der Fach- und<br />

den Vordergrund. Der Experte für Generationen,<br />

Digitalisierung und Nachhaltig-<br />

DGVM-Jahresumfrage. Die Personalsuten<br />

aktuellen Herausforderungen in der<br />

keit propagiert ein Work-Life-Blending, che wurde von den Verbänden als „extrem<br />

schwierig“ bezeichnet. Stellen, sei<br />

eine Entgrenzung zwischen Arbeits- und<br />

Berufsleben, indem sich beide Bereiche es auf Referenten-, Abteilungsleiter-, aber<br />

sinnvoll vermengen. Seiner Meinung auch auf Geschäftsführerebene, blieben<br />

nach gehört die Zukunft dank KI und und bleiben oft monatelang vakant.<br />

Automatisierung eher dem produktiven Die vorliegende Ausgabe stellt daher<br />

Vierstunden- als dem Achtstundentag – das Thema „Fachkräfte finden und binden“<br />

in den Fokus. Dabei spannen wir<br />

zumindest in vielen Bereichen der Wirtschaft.<br />

Arbeitszeit sieht er als flexibles den Bogen vom Thema Vergütung und<br />

Lebenszeitkontingent, das Mitarbeiter Benefits über Gendergerechtigkeit und<br />

kürzer oder länger gestalten können. die Notwendigkeit von Netzwerken bis<br />

Tatsächlich gehen aktuell immer mehr hin zu psychologischen Erkenntnissen<br />

Menschen vorzeitig in Rente, das zeigen<br />

Zahlen der Deutschen Rentenversibeiterbindung.<br />

im Hinblick auf Recruiting und Mitarcherung.<br />

Und es sind deutlich mehr, als Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches<br />

2024 – gemeinsam gestaltet<br />

Neueinsteiger dazukommen. Dadurch<br />

gewinnt die junge Generation Verhandlungsmacht.<br />

Was auch bedeutet, dass Arnen<br />

in Ihrem Verband.<br />

von engagierten Kollegen und Kolleginbeitgeber<br />

ohne attraktive Arbeitsmodelle<br />

kurz- bis mittelfristig noch stärkere Recruiting-Probleme<br />

bekommen. Denn das Ihre<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Redaktion<br />

Aus Gründen der guten Lesbarkeit verwendet der<br />

Verbändereport bei personenbezogenen Substantiven<br />

und Pronomen das generische Maskulinum. Dies<br />

impliziert jedoch keine Benachteiligung anderer Geschlechter.<br />

Im Sinne der sprachlichen Vereinfachung ist<br />

die maskuline Form als geschlechtsneutral zu verstehen<br />

und schließt im jeweiligen Kontext alle Geschlechteridentitäten<br />

gleichermaßen ein.


HEFTNAVIGATOR<br />

SCHWERPUNKT<br />

WEGE ZU MEHR ARBEITGEBER­<br />

ATTRAKTIVITÄT<br />

Covid-19-Pandemie, globalpolitische Auseinan dersetzungen,<br />

steigende Verbraucher preise – die Krisen<br />

scheinen nicht abzureißen. Vor diesem Hintergrund<br />

stehen Verbände und Organisationen vor der Herausforderung,<br />

im Hinblick auf die Ge winnung und<br />

Bindung von Leistungsträger:innen wettbewerbsfähig<br />

zu sein.<br />

MEINUNG <strong>06</strong><br />

VERBÄNDE (KÖNNEN) ROCKEN: CHANCEN<br />

ER KENNEN UND IM „WAR FOR TALENTS“ NUTZEN<br />

Mitglieder des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für<br />

Verbandsmanagement e. V. kommentieren aktuelle Themen.<br />

Heute: Andrea Belegante zum Thema Verbandspersonal.<br />

SCHWERPUNKT 14<br />

DEUTSCHER VERBAND DER AROMENINDUSTRIE<br />

ETABLIERT EIGENE NACHWUCHSINITIATIVE<br />

Mit der neuen Zusatzqualifikation zum „Flavour Technologist“<br />

begeistert der Verband interessierten Nachwuchs für die<br />

Aromenindustrie.<br />

SCHWERPUNKT 18<br />

ERFOLGREICHE NACHWUCHSWERBUNG IST<br />

KEIN SPRINT, SONDERN MARATHON<br />

Seit elf Jahren macht „Der coolste Job der Welt“ heiß auf Kältetechnik<br />

– mit Kontinuität und guten Ausbildungszahlen.<br />

SCHWERPUNKT 24<br />

MITARBEITER GEWINNEN UND HALTEN<br />

Alle suchen neue Mitarbeiter und wundern sich, warum sie<br />

keine finden. Zugleich haben wir es mit einer Generation zu tun,<br />

die angeblich von der Schulbank direkt ins Sabbatical rutschen<br />

will und den Modebegriff Work-Life-Balance wie eine Monstranz<br />

vor sich herträgt. Was läuft hier falsch, und was kann man tun?<br />

SCHWERPUNKT 34<br />

FRAUENNETZWERKE IM PORTRÄT<br />

In den letzten Jahren haben sich vermehrt Netzwerke etabliert,<br />

die Frauen in (Führungs-)Positionen stärken und zu mehr<br />

Gleichberechtigung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

beitragen wollen. Der Verbändereport sprach mit den Digital<br />

Media Women e. V. und den Business and Professional Women<br />

(BPW) Germany e. V. über ihr Selbstverständnis, ambitionierte<br />

Ziele und aktuelle Herausforderungen.<br />

DIGITALISIERUNG & CHANGE-MANAGEMENT 40<br />

WERKSTATTBERICHT – WIE SICH DIE BDA FÜR<br />

DIE ZUKUNFT DER ARBEIT AUFSTELLT<br />

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA) ist Dienstleister ihrer Mitglieder. Sie bündelt Interessen<br />

und ist das Sprachrohr der Unternehmen in der politischen Debatte.<br />

Gleichzeitig muss sie auch Vordenker sein, neue Trends erkennen<br />

und darauf Antworten finden. Einer dieser Trends ist die tiefgreifende<br />

Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung.<br />

VERBAND & RECHT 44<br />

KARTELLRECHTSCOMPLIANCE: INFORMATIONS-<br />

AUSTAUSCH ZWISCHEN WETTBEWERBERN<br />

Da Informationsaustausch bußgeldrelevant ist, sind individuell<br />

zugeschnittene Kartellrechtsleitfäden für Verbände und<br />

Unternehmen und entsprechende regelmäßige Schulungen der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Vermeidung von Verstößen<br />

bei Wettbewerbertreffen von hoher Wichtigkeit.<br />

04 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


VERBAND & TAGUNG<br />

500 PLUS: VERBANDS KONGRESSE<br />

IM GROSSFORMAT<br />

Großer Saal im CongressCentrum Pforzheim CCP © Foto Seibel<br />

FAM-TRIP FÜR VERBÄNDE 76<br />

KÖLN – KONGRESS-METROPOLE AM RHEIN<br />

Die Kölnerinnen und Kölner lieben ihre Stadt, pflegen eigene<br />

Sitten und Bräuche und sind für ihre offene Art bekannt. Doch<br />

neben Dom und Karneval ist die Großstadt u. a. ein wichtiger<br />

Medienstandort, Zentrum der Automobilproduktion, Kunstmetropole<br />

und Stadt der Wissenschaft. Auf ihrem Messegelände<br />

entsteht zudem mit dem Confex ein spannender Kongressneubau.<br />

Und auch die Vielfalt an historischen und modernen Locations<br />

für Verbandstagungen und Kongresse überzeugt.<br />

DESTINATION 98<br />

NORDISCH & NATURE: VERANSTALTUNGEN MIT<br />

RÜCKENWIND<br />

Im echten Norden ist der Wind frisch und der Ton herzlich.<br />

Die norddeutschen Städte und Landschaften bieten historische<br />

oder moderne Kulisse und viele Möglichkeiten für Verbände,<br />

egal ob an der Küste oder im Binnenland gelegen. Dazu kommen<br />

besondere Möglichkeiten für Events, die ans oder auf das Wasser<br />

verlegt werden.<br />

MEETING PLACES 104<br />

HIDDEN CHAMPIONS DER TAGUNGSWELT<br />

Auch abseits der A- und B-Destinationen gibt es moderne<br />

Tagungslocations mit Highend-Technik, vielfältigen Rahmenprogrammen<br />

und ansprechende Hotels. Tatsächlich ist die Zahl<br />

der unterschätzten Regionen mit viel Potential für Verbände in<br />

Deutschland sogar recht hoch.<br />

ÜBERSICHT<br />

03 Impressum<br />

03 Editorial<br />

<strong>06</strong> Meinung<br />

08 Schwerpunkt:<br />

Fachkräfte finden & binden<br />

40 Digitalisierung &<br />

Change-Management<br />

44 Verband & Recht<br />

50 Brüsseler Spitzen<br />

54 Personalia<br />

54 Stellenmarkt<br />

55 Verband & Tagung<br />

118 Tagungsmarkt Deutschland<br />

121 Partner der Verbände<br />

124 Inserentenverzeichnis<br />

126 Extrablatt<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 05


MEINUNG<br />

Mitglieder des Vorstands der Deutschen<br />

Gesellschaft für Verbandsmanagement e. V.<br />

kommentieren aktuelle Themen.<br />

Heute: Andrea Belegante<br />

zum Thema Verbandspersonal<br />

Verbände (können) rocken: Chancen<br />

erkennen und im „war for talents“ nutzen<br />

Mehr als zwölf Jahre habe ich für eine<br />

coole und innovative Branche gearbeitet.<br />

Ich durfte ihre Interessen vertreten und<br />

war als Tarifverhandlungsführerin maßgeblich<br />

an der Gestaltung der Arbeitsbedingungen<br />

für über 100.000 Mitarbeiter/<br />

-innen deutschlandweit beteiligt.<br />

In dieser Zeit bekam ich die Gelegenheit,<br />

so ziemlich alle in einem Verband<br />

anfallenden Tätigkeiten auszuüben – Referentin<br />

in der Rechtsabteilung, Interims-<br />

Referentin für Aus- und Weiterbildung,<br />

Leiterin der Rechtsabteilung, stellvertretende,<br />

Interims- und schließlich Hauptgeschäftsführerin.<br />

So konnte ich die vielen<br />

Facetten der Verbandsarbeit – positive<br />

wie negative – selbst erleben und mich<br />

intensiv mit Kolleg(inn)en zu Herausforderungen,<br />

Meilensteinen und Erfolgen<br />

austauschen.<br />

Dabei wurde deutlich – und da erzähle<br />

ich Ihnen nichts Neues –, dass wir trotz<br />

völlig unterschiedlicher Branchen viele<br />

gemeinsame Anliegen haben. So war es<br />

für mich naheliegend, mich auch in der<br />

DGVM zu engagieren. Seit Juni 2022 darf<br />

ich als Vorstandsmitglied Verbände und<br />

ihre hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen<br />

branchenübergreifend bei ihrer täglichen<br />

Arbeit unterstützen, sie miteinander<br />

vernetzen, mit meinen Vorstandskollegen<br />

gemeinsam neue Impulse für die<br />

Verbandsarbeit setzen und Ihnen als<br />

Sparringspartnerin und Beraterin zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Eine der größten aktuellen Herausforderungen<br />

ist der Fach- und Führungskräftemangel.<br />

In der DGVM-Jahresumfrage<br />

<strong>2023</strong> wird – neben der Digitalisierung<br />

oder der Mitgliedergewinnung – die<br />

Personalsuche als „extrem schwierig“ bezeichnet.<br />

Verbände geben an, dass sie immer<br />

größere Probleme haben, geeignete<br />

Mitarbeiter/-innen für die Geschäftsstellen<br />

zu finden, und dass sich dieser Trend<br />

<strong>06</strong> Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEINUNG<br />

in den letzten zwei Jahren massiv verstärkt<br />

habe. Wir haben es längst nicht<br />

mehr mit einem abstrakten Drohszenario<br />

zu tun. Stellen, sei es auf Referenten-,<br />

Abteilungsleiter-, aber auch auf (Haupt-)<br />

Geschäftsführerebene, bleiben oft monatelang<br />

vakant.<br />

Als ich mich 2010 als Referentin beworben<br />

habe, hatte ich einige Konkurrenz,<br />

und ich hoffte und bangte, mich durchzusetzen<br />

– und ja, ich nahm das im Vergleich<br />

zu anderen Angeboten niedrigere Gehalt<br />

gern in Kauf. Umzug in ein anderes Bundesland?<br />

Keine Frage, natürlich, denn ich<br />

sah die Gestaltungsmöglichkeiten und<br />

wollte diese Stelle, bei diesem Verband,<br />

unbedingt haben. Und als es ein paar<br />

Jahre später um die Position der Hauptgeschäftsführung<br />

ging, konnte das Präsidium<br />

erneut aus einer beeindruckenden<br />

Gruppe sehr unterschiedlicher und hervorragend<br />

geeigneter Kandidat(inn)en<br />

auswählen.<br />

Verbände konnten sich offenbar lange<br />

auf eine, wie ich gerne sage, „natürliche<br />

Anziehungskraft“ verlassen. Menschen,<br />

die in Verbänden arbeiten, tun das meist<br />

nicht zufällig. Wir entscheiden uns bewusst<br />

für eine bestimmte Branche, Richtung,<br />

Seite, Gruppierung usw.<br />

Der demografische Wandel macht<br />

aber auch vor den Verbänden nicht halt.<br />

Viele Renteneintritte stehen uns bevor,<br />

Bekanntheitsgrad und Attraktivität der<br />

Verbände nehmen außerdem weiter ab.<br />

Hinzu kommt die Konkurrenz zur Privatwirtschaft.<br />

Letztere scheint attraktiver zu<br />

sein, zahlt sie doch die höheren Gehälter,<br />

bietet mehr Flexibilität und moderne<br />

Arbeitszeitmodelle.<br />

Die Arbeitswelt und -kultur hat sich<br />

verändert. Verbände sind davon nicht<br />

ausgenommen und nein, es gibt kein „Zurück<br />

zum Normal“. Das Hier und Jetzt ist<br />

der Normalzustand und der Wandel wird<br />

weitergehen! Die Welle der Kündigungen<br />

nach der Pandemie ist immer noch nicht<br />

gebrochen. Viele Beschäftigte und Führungskräfte<br />

planen in der nahen Zukunft<br />

zu kündigen oder schauen sich bereits<br />

aktiv nach – besseren – Alternativen um.<br />

Verbände, die davon betroffen sind –<br />

Achtung! Vielleicht wissen sie das noch gar<br />

nicht –, können dem entgegenwirken und<br />

sogar die besagte bessere Alternative sein.<br />

Zahlreiche Studien und auch die oft<br />

zitierte anekdotische Evidenz aus persönlichen<br />

Gesprächen führen vor allem<br />

folgende Gründe für den Wunsch nach<br />

einem Jobwechsel an: finanzielle Anreize,<br />

bessere Work-Life-Balance und eine<br />

höhere Flexibilität, bessere Karrierechancen,<br />

sinnvolle Tätigkeit(en). Angegeben<br />

werden außerdem schlechte Arbeitsumfelder<br />

oder schlechte Vorgesetzte. Damit<br />

einher geht auch eine kürzere Verweildauer<br />

bei einem Arbeitgeber.<br />

Wenn man als Verband all diese Gründe<br />

kennt, den Bewegungsdrang der Mitarbeiter/-innen<br />

als Chance versteht und<br />

davon ausgeht, dass Menschen eher „hin<br />

zu etwas Besserem“ tendieren, als „weg<br />

von etwas Schlechtem“ zu wollen, dann ist<br />

das ein guter Ansatz, um sich am Arbeitsmarkt<br />

und im Wettbewerb um Talente zu<br />

behaupten. Denn all das sind Faktoren, die<br />

Verbände in ihrem Sinne beeinflussen können,<br />

und viele tun das bereits erfolgreich.<br />

Wo die früher so selbstverständliche<br />

„natürliche Anziehungskraft“ nicht mehr<br />

ausreicht, muss auch das Recruiting<br />

neu gedacht werden. Bewerber/-innen<br />

fliegen den Verbänden nicht mehr zu,<br />

sondern müssen mobilisiert werden. Im<br />

eigenen Netzwerk fündig werden zu wollen,<br />

mag attraktiv erscheinen, kennt man<br />

sich doch untereinander in der Familie<br />

der Verbände. Aber wir wissen auch, dass<br />

das Verbandsumfeld hochpolitisch ist –<br />

und es kritisch werden kann, Talente von<br />

anderen Verbänden anzusprechen.<br />

Ich selbst habe mich mit meiner neuen<br />

Tätigkeit aufgemacht, genau an dieser<br />

Stelle anzusetzen und den Verbänden<br />

dabei zu helfen, die richtigen Köpfe für<br />

sich zu finden. Eine ausgesprochen spannende<br />

Aufgabe, wie ich finde. Die Zusammenarbeit<br />

mit einer Personalberatung<br />

sollten Verbände als Chance sehen, denn<br />

als spezialisierter Personalberater kennt<br />

man die Bedürfnisse und die Besonderheiten<br />

des Kunden – und auch diejenigen,<br />

die sich bewegen wollen.<br />

Aber auch Personalberater können nicht<br />

zaubern. Die Entscheidung für oder gegen<br />

ein Angebot hängt am Ende immer von<br />

der Attraktivität des potenziellen neuen Arbeitgebers<br />

ab. Und: Gute Kandidat(inn)en<br />

für sich zu gewinnen, ist das eine – sie zu<br />

halten, ist ebenso wichtig. Denn ein eingespieltes,<br />

kompetentes und engagiertes<br />

Team einer Verbandsgeschäftsstelle ist ein<br />

ganz entscheidender Faktor für den Erfolg<br />

des gesamten Verbandes.<br />

Mitarbeiter/-innen legen mehr denn<br />

je Wert auf eine für sie passende Work-<br />

Life-Balance und Flexibilität und achten<br />

stärker auf ihr Wohlbefinden. Wer das respektiert<br />

und möglich macht, wird auch<br />

in schweren Zeiten die besten Mitarbeiter/-innen<br />

finden und erleben, wie eine<br />

bedürfnisorientierte Zusammenarbeit zu<br />

mehr Engagement, mehr Erfolg und einer<br />

hohen Identifikation mit den Zielen des<br />

jeweiligen Verbands führt.<br />

AUTORIN<br />

ANDREA BELEGANTE<br />

ist seit Juni 2022 Vorstandsmitglied<br />

der<br />

DGVM e. V. Hauptberuflich<br />

ist die Rechtsanwältin<br />

als Partnerin und<br />

Personalberaterin bei<br />

Stanton Chase Stuttgart<br />

u. a. auf Verbände spezialisiert.<br />

Zuvor war Belegante Hauptgeschäftsführerin<br />

des Bundesverbands der Systemgastronomie<br />

e. V. und Tarifverhandlungsführerin<br />

für die Branche.<br />

→ www.dgvm.de<br />

→ www.andrea-belegante.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 07


SCHWERPUNKT | VERBANDSPERSONAL IM FOKUS<br />

WEGE ZU MEHR<br />

ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT<br />

Covid-19-Pandemie, globalpolitische Auseinandersetzungen, steigende Verbraucherpreise<br />

– die Krisen scheinen nicht abzureißen. Speziell die grassierende Inflation<br />

beeinflusst im zunehmenden Maße auch die Vergütungspolitik von Unternehmen und<br />

Verbänden – wie nicht zuletzt auch die aktuellen tariflichen Auseinandersetzungen<br />

zeigen. Vor diesem Hintergrund stehen Verbände und Organisationen vor der Herausforderung,<br />

im Hinblick auf die Gewinnung und Bindung von Leistungsträger:innen<br />

wettbewerbsfähig zu sein.<br />

Anne-Katrin Rossner und Tom Feldkamp<br />

08 Verbändereport 2|2022


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Im Zeitraum von Mai bis August <strong>2023</strong><br />

hatte die Kienbaum Consultants<br />

International GmbH nunmehr zum<br />

fünften Mal in Kooperation mit der<br />

DGVM e. V. eine Studie zu aktuellen Vergütungsthemen<br />

und -trends für Geschäftsführer,<br />

Fach- und Führungskräfte im Verbändebereich<br />

durchgeführt, an der sich 40<br />

Organisationen beteiligt haben.<br />

Dieser Artikel beleuchtet die Ergebnisse<br />

zur Entwicklung der monetären Bezüge,<br />

wirft aber insbesondere auch einen<br />

Blick auf das im Ringen um qualifizierte<br />

Führungs- und Fachkräfte immer wichtiger<br />

werdende Thema der nicht monetären<br />

Zusatzleistungen/Benefits.<br />

GEHÄLTER STEIGEN MODERAT<br />

TROTZ HOHER INFLATION<br />

Die hohe Inflationsrate hat <strong>2023</strong> in<br />

vielen Branchen zu – im Vergleich zur<br />

Vergangenheit – überproportionalen Gehaltssteigerungen<br />

geführt. In der Privatwirtschaft<br />

lagen die Gehaltsdynamisierungsraten<br />

in diesem Jahr je nach Level letzten Erhebung in 2021, wo die durchschnittliche<br />

Steigerung lediglich 1,3 Pro-<br />

oft zwischen 4 und 6 Prozent.<br />

Auch in den in unserer Untersuchung zent betrug. Gleichwohl fällt die Gehaltsanpassung<br />

damit deutlich geringer aus<br />

befragten Verbänden sind die monetären<br />

Bezüge stärker gestiegen als in unserer als in der Privatwirtschaft.<br />

letzten Erhebung 2021. Die Grundvergütung<br />

stieg im Zeitraum von 2022 auf <strong>2023</strong> rung liegt die Steigerungsrate mit 4,2 Pro-<br />

Lediglich auf Ebene der Geschäftsfüh-<br />

um durchschnittlich 2,3 Prozent und lag zent in etwa auf dem Niveau der Privatwirtschaft.<br />

damit deutlich höher als noch in unserer<br />

Abb. 1<br />

Funktionsgruppe<br />

Steigerung<br />

Vorstand/Geschäftsführung 4,2 %<br />

Leitung 2,2 %<br />

Spezialist:in/Referent:in 2,3 %<br />

Sachbearbeitung/Facharbeitende 2,2 %<br />

Insgesamt 2,3 %<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 09


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Abb. 2<br />

Gesamtvergütung (in Tsd. Euro) nach Positionsgruppen – Verbände vs.<br />

Privatwirtschaft (Medianwerte)<br />

(Haupt-)<br />

Geschäftsführer<br />

Leiter<br />

Referenten<br />

Sachbearbeiter/<br />

Referenten<br />

43<br />

48<br />

57<br />

60<br />

Allerdings ist auch festzustellen, dass<br />

82<br />

108<br />

157<br />

Verbände<br />

250<br />

Privatwirtschaft<br />

(Unternehmen bis 100 Mitarbeiter)<br />

im Vergleich zur Privatwirtschaft die Diskrepanz<br />

beim Vergütungsniveau auf Geschäftsführungsebene<br />

nach wie vor am<br />

größten ist. So fallen die Bezüge von Geschäftsführer:innen<br />

in mittelständischen<br />

Unternehmen rund 60 Prozent höher aus<br />

als von Hauptgeschäftsführer:innen in<br />

den betrachteten Verbandsorganisationen.<br />

Auch auf der Leitungsebene ist das<br />

Gefälle mit über 30 Prozent noch relativ<br />

stark ausgeprägt. Wohingegen die Unterschiede<br />

auf Referenten- und Sachbearbeitungsebene<br />

vergleichsweise gering ausfallen<br />

(Abb. 2).<br />

Da Verbände weder bei den absoluten<br />

Höhen noch bei den Gehaltssteigerungen<br />

mit der Privatwirtschaft mithalten können,<br />

besteht umso mehr die Notwendigkeit,<br />

die stark gestiegenen Verbraucherpreise<br />

mit anderen Mitteln zumindest<br />

partiell etwas aufzufangen.<br />

Hierbei ist insbesondere eine kurzfristige<br />

finanzielle Unterstützung in Form<br />

von Einmalzahlungen ein probates Mittel.<br />

Der Gesetzgeber hat zudem einen<br />

Rahmen geschaffen, der es unter bestimmten<br />

Voraussetzungen ermöglicht,<br />

den Mitarbeitenden eine steuer- und abgabenfreie<br />

Inflationsprämie zu zahlen.<br />

Die an der Untersuchung teilnehmenden<br />

Verbände haben dieses Instrumentarium<br />

überwiegend genutzt. Die Höhe der gewährten<br />

Inflationsausgleichsprämien<br />

lag dabei meist zwischen 1.000 und 2.000<br />

Euro. Andere Maßnahmen, wie z. B. eine<br />

überproportionale Erhöhung der Grundbezüge<br />

(s. o.), die Ausgabe von Warengutscheinen<br />

o. Ä. sind dagegen eher die Ausnahme<br />

(Abb. 3).<br />

Immerhin ein Drittel der Verbände<br />

bietet als Ausgleichsmaßnahme eine<br />

Verbesserung der Benefitleistungen an<br />

oder plant dies zumindest. Damit liegen<br />

diese Verbände in einem generellen<br />

Markttrend, der speziell in den vergangenen<br />

drei Jahren zu einem immer größeren<br />

Bedeutungszuwachs bei Benefits<br />

geführt hat.<br />

Dies zeigt auch unsere diesjährige Erhebung<br />

– rund zwei Drittel der befragten<br />

Verbände schätzen die Bedeutung von<br />

Benefits für die Gewinnung und Bindung<br />

von Mitarbeitern im Vergleich zur Situation<br />

vor drei Jahren höher ein. Dieser Bedeutungszuwachs<br />

deckt sich im Übrigen<br />

mit der Einschätzung in der Privatwirtschaft<br />

zu diesem Thema.<br />

ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT<br />

DURCH ZEITGEMÄSSE BENEFITS<br />

Auch die Verbände haben erkannt, dass<br />

Benefits heute für die Mitarbeitenden ein<br />

wesentlicher Faktor bei der Wahl ihres<br />

Arbeitgebers sind. Wie eine aktuelle branchenübergreifende<br />

Kienbaum-Benefitstudie<br />

unter mehr als 550 deutschen Unternehmen<br />

gezeigt hat, stehen dabei vor<br />

allem das Angebot von flexiblen Arbeitszeiten<br />

und flexible Angebote bezüglich<br />

des Arbeitsortes an erster Stelle. Was aber<br />

haben Verbände hier aktuell zu bieten?<br />

Gleitzeitregelungen können im Verbandsbereich<br />

mittlerweile als Standard<br />

gelten: 92 Prozent der befragten Organisationen<br />

praktizieren diese. Langzeitkonten<br />

bzw. Arbeitszeitkonten, die über einen Zeitraum<br />

von zumindest zwölf Monaten deutlich<br />

längere Ausgleichskorridore bieten,<br />

sind dagegen (anders als in der Privatwirtschaft)<br />

noch vergleichsweise selten bzw.<br />

eine Ausnahme: Lediglich gut ein Drittel<br />

der Verbände bietet seinen Mitarbeitenden<br />

ein Jahresarbeitszeitkonto an. Langzeitkonten,<br />

mit deren Ansparvolumen u. a.<br />

auch längere Auszeiten realisiert werden<br />

können, sind die absolute Ausnahme.<br />

Abb. 3<br />

Unterstützung durch Einmalzahlung/<br />

Inflationsausgleichsprämie<br />

76 %<br />

4 %<br />

Ja Nein Geplant<br />

21 %<br />

10 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Gleichwohl ermöglicht immerhin<br />

die Hälfte der befragten Verbände ihren<br />

Mitarbeitenden, Sabbaticals zu nehmen.<br />

Hier ist jedoch aufgrund der geringen<br />

Verbreitung von Langzeitkonten<br />

davon auszugehen, dass dies vielfach<br />

durch Gehaltsverzicht seitens der Mitarbeitenden<br />

realisiert wird. Allerdings<br />

ist auch beim Thema Sabbatical ein<br />

Rückstand zur Privatwirtschaft zu beobachten<br />

– dort gehört dieses Angebot<br />

bereits in rund 70 Prozent der Unternehmen<br />

zum Portfolio.<br />

Dass das Thema „Work-Life-Balance“<br />

mit seinem Impact auf das Arbeitszeitthema<br />

weiter seinen hohen Stellenwert<br />

behalten wird, zeigt die in aller Munde<br />

befindliche Diskussion zur sogenannten<br />

4-Tage-Woche. Auch die momentanen<br />

tariflichen Auseinandersetzungen zwischen<br />

der GDL und der Deutschen Bahn<br />

belegen das.<br />

Nach Kienbaum-Erkenntnissen praktizieren<br />

bislang weniger als fünf Prozent<br />

der Unternehmen das Modell einer 4-Tage-Woche<br />

unter Vollzeitbeschäftigung.<br />

Für lediglich zwei Prozent der Unternehmen<br />

ist deren Einführung aktuell ein<br />

Thema. Anderseits sagen aber immerhin<br />

39 Prozent der Befragten, dass die<br />

4-Tage-Woche zumindest perspektivisch<br />

eine Überlegung wert sei. Für die überwiegende<br />

Mehrheit ist dies jedoch auch<br />

zukünftig nicht relevant. In der Praxis<br />

werden als primäre Gründe die Gefahr<br />

einer eingeschränkten Erreichbarkeit<br />

bzw. die Sorge vor einem Produktivitätsabfall<br />

genannt. Auch der administrative<br />

Aufwand und die Befürchtung vor zu hohen<br />

Kosten begründen diese ablehnende<br />

Haltung.<br />

Dies bedeutet aber im Umkehrschluss,<br />

dass Verbände, die die Einführung einer<br />

4-Tage-Woche betriebsorganisatorisch<br />

und unter Kostenaspekten stemmen<br />

können, hier einen signifikanten „USP“<br />

gegenüber der Privatwirtschaft ins Feld<br />

führen und sich auf diese Weise als attraktiver<br />

Arbeitgeber positionieren können.<br />

Bei der Flexibilität des Arbeitsortes<br />

sind die Verbände dagegen zeitgemäß<br />

aufgestellt: Die Möglichkeit, von zu Hause<br />

aus zu arbeiten, bieten nahezu alle befragten<br />

Organisationen ihren Mitarbeitenden.<br />

Rund drei Viertel der Verbände<br />

erlauben Homeoffice für zwei bis drei<br />

Tage pro Woche. In gut einem Viertel der<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 11


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Verbände besteht diese Möglichkeit sogar<br />

an vier bis fünf Tagen pro Woche.<br />

Neben dem Thema der Flexibilität<br />

gewinnen ebenso Angebote aus dem<br />

Segment der Mobilität einen immer größeren<br />

Stellenwert. Speziell für jüngere<br />

Nachwuchsführungs- und Fachkräfte<br />

hat der Besitz eines Pkw und damit eines<br />

Firmenwagens oft nicht mehr denselben<br />

Stellenwert wie noch vor einigen Jahren.<br />

Mit Angeboten wie einem E-Bike, einem<br />

Jobticket oder einer BahnCard kann man<br />

als Verband die Arbeitgeberattraktivität<br />

speziell in dieser Zielgruppe steigern. Bei<br />

einer aktuellen Kienbaum-Erhebung zu<br />

den beliebtesten Benefits aus Arbeitnehmersicht<br />

steht das Thema Mobilitätsangebote/-zuschüsse<br />

mit einer Zustimmungsquote<br />

von 84 Prozent weit vorne.<br />

In der Privatwirtschaft mittlerweile<br />

schon weit verbreitete Benefits wie Firmenfahrrad,<br />

E-Bike oder E-Scooter werden<br />

aber zurzeit erst in einem Drittel der Verbände<br />

angeboten. Demgegenüber haben<br />

Job-/D-Ticket und BahnCard bereits einen<br />

durchaus relevanteren Verbreitungsgrad.<br />

Die insgesamt in Deutschland noch recht<br />

neuen Konzepte mit flexibel einsetzbaren<br />

Mobilitätsbudgets finden sich im Verbändebereich<br />

noch überhaupt nicht. Allerdings<br />

ist dieses innovative Benefitangebot<br />

auch erst in rund 10 Prozent der privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen vorzufinden.<br />

Analog zur Situation bei der 4-Tage-<br />

Woche können Verbände also auch durch<br />

das Angebot flexibel einsetzbarer Mobilitätsbudgets<br />

punkten (Abb. 4)!<br />

Der „klassische“ privat nutzbare<br />

Dienst-Pkw findet sich mit einem Verbreitungsgrad<br />

von 88 Prozent primär auf<br />

Geschäftsführungsebene. Daneben hat<br />

der Dienstwagen lediglich auf der Leitungsebene<br />

mit 40 Prozent noch einen<br />

signifikanten Verbreitungsgrad.<br />

KARRIEREWEGE TRANSPARENT<br />

MACHEN<br />

Nicht nur durch das Angebot attraktiver<br />

Benefits, auch durch die Schaffung<br />

klar strukturierter Karrierewege können<br />

Verbände sich als attraktive Arbeitgeber<br />

positionieren. Der Wunsch nach Entwicklungsmöglichkeiten<br />

ist ein wichtiges<br />

Bindungselement für die Mitarbeitenden,<br />

wie eine Kienbaum-Umfrage unter 172<br />

Unternehmen zeigt. Allerdings mangelt<br />

es bei der Umsetzung häufig an Transparenz<br />

und Klarheit für alle Beteiligten.<br />

Gerade hier sind kleinere Organisationsstrukturen,<br />

wie sie im Verbandsbereich in<br />

der Regel vorherrschen, eher im Vorteil,<br />

wenn es darum geht, flexibel neue Strukturen<br />

und Prozesse einzuführen.<br />

ORGANISATORISCHE KLARHEIT<br />

SCHAFFEN<br />

Der erste Schritt zu mehr Klarheit ist,<br />

die organisatorischen Gegebenheiten<br />

und Anforderungen abzubilden. Erst in<br />

einem zweiten Schritt kommt die Mitarbeitenden-Perspektive<br />

ins Spiel. Zur<br />

organisatorischen Klarheit gehört die<br />

Abbildung der vorliegenden Rollen und<br />

wie sie miteinander zusammenhängen.<br />

Somit wird auch klar, was Entwicklung<br />

in der jeweiligen Organisation tatsächlich<br />

ausmacht (z. B. mehr Erfahrung, aber<br />

auch mehr Verantwortung etc.) und wie<br />

durchlässig Entwicklung innerhalb der<br />

Organisation sein soll. Gerade kleinere<br />

Organisationen profitieren davon, wenn<br />

Abb. 4<br />

Anspruch auf Firmenfahrrad/<br />

E-Bike/ E-Scooter<br />

Anspruch auf Jobticket/<br />

Fahrkosten zuschuss<br />

Anspruch auf BahnCard<br />

32 %<br />

19 %<br />

45 %<br />

68 %<br />

81 %<br />

55 %<br />

Ja Nein Ja Nein Ja Nein<br />

12 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

es zwischen unterschiedlichen Fachbereichen eine gewisse<br />

Durchlässigkeit gibt. Dafür müssen aber die Führungskräfte<br />

den Mehrwert breiter aufgestellter Profile anerkennen und im<br />

Zweifel auch mal ein Talent in einen anderen Bereich ziehen<br />

lassen. Um die bestehende Struktur abzubilden, bietet es sich<br />

an, eine Stellenbewertung durchzuführen und die internen<br />

Wertigkeiten in einem Ordnungsrahmen abzubilden.<br />

INDIVIDUELLE KARRIEREWEGE ERMÖGLICHEN<br />

Die befragten Unternehmen verstehen Karriere verstärkt als<br />

individuellen Prozess. Dies bedeutet ein flexibles Reagieren<br />

auf Anforderungen der Arbeitnehmenden in unterschiedlichen<br />

Lebensphasen (Fokus auf Arbeit und/oder Familie) und<br />

mit unterschiedlichen Präferenzen (Fokus auf People Leadership,<br />

Projektsteuerung oder Fachkompetenz). Dass eine individuelle<br />

Ausgestaltung der Karriere im Vordergrund steht,<br />

wird durch die zunehmende Abkehr von fest definierten Laufbahnen<br />

nochmals verstärkt.<br />

Wichtig ist es aber, auch die Mitarbeitenden zur aktiven<br />

Gestaltung ihrer Entwicklung anzuhalten. Dies entspricht<br />

speziell dem Wunsch jüngerer Mitarbeitender, mehr Verantwortung<br />

für die eigene Karriere zu übernehmen und entsprechende<br />

Eigeninitiative zu entwickeln. Hierdurch gewinnt die<br />

Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeitendem<br />

an Bedeutung.<br />

Nächste Tagung!<br />

Kein Hotel?<br />

Schwein gehabt,<br />

wir finden<br />

das passende!<br />

€<br />

€<br />

FAZIT<br />

Auch wenn die Verbände durch die Zahlung einmaliger<br />

Inflationsausgleichsprämien das Wohl ihrer Mitarbeitenden<br />

in Zeiten stark gestiegener Verbraucherpreise fest im Blick<br />

haben, können sie gleichwohl speziell im Führungskräftebereich<br />

in monetärer Hinsicht nicht mit der Privatwirtschaft<br />

mithalten. Doch durch das Angebot innovativer Benefits und<br />

klar strukturierter Karrierewege können Verbände durchaus<br />

punkten und ihre Arbeitgeberattraktivität – auch gegenüber<br />

der Privatwirtschaft – steigern.<br />

AUTOREN<br />

ANNE-KATRIN ROSSNER UND TOM FELDKAMP<br />

sind Manager bei der Kienbaum<br />

Consultants International im<br />

Bereich Compensation and Performance<br />

Management.<br />

→ anne-katrin.rossner@kienbaum.de<br />

→ tom.feldkamp@kienbaum.de<br />

Einfach und schnell zum<br />

Tagungshotel.<br />

_ große Hotelauswahl<br />

_ qualifizierte Beratung<br />

_ keine Kosten<br />

_ Bonusprogramm<br />

_ bekannte Referenzen<br />

welcome@hospired.net<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 13


SCHWERPUNKT | VERBANDSPERSONAL IM FOKUS<br />

NACHWUCHSKAMPAGNE<br />

DER DEUTSCHE VERBAND DER<br />

AROMENINDUSTRIE ETABLIERT<br />

EIGENE NACHWUCHSINITIATIVE<br />

Mit der neuen Zusatzqualifikation zum „Flavour Technologist“ begeistert der Verband<br />

interessierten Nachwuchs für die Aromenindustrie.<br />

Nadine Wiesner und Tobias Koppitz<br />

© DVAI<br />

14 Verbändereport 2|2022


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Der anhaltende Fachkräftemangel<br />

ist eine der zentralen<br />

Herausforderungen in<br />

der modernen Arbeitswelt.<br />

Unternehmen sehen sich zunehmend<br />

mit der Schwierigkeit konfrontiert, qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu finden, um ihre Teams optimal zu<br />

besetzen. Diese Entwicklung erstreckt<br />

sich über nahezu alle Branchen und Regionen,<br />

beeinflusst die Innovationskraft<br />

von Unternehmen und kann langfristige<br />

wirtschaftliche Auswirkungen haben.<br />

Vom KMU bis zum Weltmarktführer sind<br />

alle Unternehmensgrößen betroffen. Die<br />

Suche nach Strategien und Lösungen,<br />

um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,<br />

steht dabei zwingend im Fokus<br />

guter Verbandsarbeit.<br />

LÖSUNGSANSATZ GEGEN<br />

FACHKRÄFTEMANGEL<br />

Mit einer F&E-Quote von gut zehn Prozent<br />

ist die Aromenindustrie eine innovative<br />

Branche, deren Mitarbeiter an der<br />

ständigen Entwicklung neuer Produkte<br />

arbeiten. Als Teil der Lebensmittelindustrie<br />

sind die Mitgliedsunternehmen fast<br />

ausnahmslos im B2B-Bereich tätig. Während<br />

jeder Verbraucher täglich dutzendfach<br />

mit den Produkten der Aromenindustrie<br />

in Berührung kommt, ist nur<br />

wenigen bekannt, welche Unternehmen<br />

und welche damit verbundenen Berufe<br />

dahinterstehen. Einen möglichen Grund<br />

hierfür hat der Verband in der fehlenden<br />

Behandlung der Aromenherstellung in<br />

den klassischen Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten<br />

festgemacht.<br />

Aus dieser Bestandsaufnahme entstand<br />

die Idee, ein weiteres Wahlpflichtfach im<br />

bestehenden Studiengang der Lebensmitteltechnologie<br />

neu anzubieten. Die<br />

Studierenden haben dadurch die Möglichkeit,<br />

die in Deutschland einzigartige<br />

Zusatzqualifikation als „Flavour Technologist“<br />

zu erreichen. Sie bereitet auf eine<br />

spätere Tätigkeit in der Aromenindustrie<br />

vor. Für die inhaltliche Ausarbeitung sowie<br />

die praktische Umsetzung der Module<br />

kooperiert der DVAI mit der Berliner<br />

Hochschule für Technik (BHT).<br />

ERWEITERTES KONZEPT IM<br />

STUDIENGANG LEBENSMITTEL-<br />

TECHNOLOGIE<br />

Seit dem Sommersemester 2021 bietet<br />

die Hochschule die Zusatzqualifikation<br />

als neues, erweitertes Konzept im bestehenden<br />

Bachelorstudiengang Lebensmitteltechnologie<br />

an. Für die Zusatzqualifikation<br />

bewerben sich inte ressierte<br />

Studierende um einen Platz im Wahlpflichtmodul<br />

„Aromen“ und erlernen<br />

dort grundlegende Kenntnisse in den Bereichen<br />

Aromatechnologie, Aromachemie<br />

und -analytik.<br />

Der theoretische Teil wird mit praktischen<br />

Erfahrungen in der Industrie flankiert<br />

und ergänzt. So vermittelt der Ver band<br />

den Teilnehmenden verpflichtende qualifizierte<br />

Praktika in seinen Mitgliedsunternehmen.<br />

In den insgesamt drei Wochen in<br />

der Industrie erhalten die Studierenden<br />

vertiefte Einblicke in die Aromenkreation,<br />

Sensorik und die Aromenapplikation. Die<br />

entstehenden Kosten (insbesondere Reiseund<br />

Übernachtungskosten) übernehmen<br />

die jeweiligen Mitgliedsunternehmen. Für<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 15


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Der Deutsche Verband der Aromenindustrie e. V. (DVAI)<br />

Als Fachverband vertritt der DVAI die Interessen der Hersteller und Händler von<br />

Aromen und funktionalen Inhaltsstoffen für Lebensmittel. Mit über 60 Mitgliedern<br />

repräsentiert er gut 95 Prozent der Branche in Deutschland. Dabei werden<br />

die gemeinsamen ideellen, wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialpolitischen<br />

Interessen der Mitglieder gefördert und gegenüber der Öffentlichkeit und der<br />

Politik vertreten. Der DVAI hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschäftsinteressen<br />

der Mitglieder im verantwortungsvollen und sicheren Gebrauch von Aromen<br />

zu unterstützen unter besonderer Berücksichtigung auch der wirtschaftspolitischen<br />

Belange der Mitglieder.<br />

viele der Studierenden sind das die ersten Wissen gut ist“, meint auch Prof. Dr. Carola<br />

Müller von der Berliner Hochschule<br />

berufsnahen Erfahrungen und ein wichtiger<br />

Meilenstein in ihrer Ausbildung und für Technik.<br />

späteren Karriere.<br />

„Die Studierenden kommen voller VERBAND DES JAHRES 2022<br />

Euphorie von den Praktika zurück und Nadine Wiesner vom Deutschen Verband<br />

der Aromenindustrie fungiert in<br />

lernen in der Folge auch leichter, weil<br />

sie gesehen haben, wozu das vermittelte allen Bereichen als permanentes Bindeglied<br />

zwischen den DVAI-Mitgliedsunternehmen,<br />

den Studierenden und den<br />

zuständigen Professorinnen der Berliner<br />

Hochschule für Technik. Diese enge Zusammenarbeit<br />

schafft nicht nur eine<br />

direkte Verbindung zwischen Theorie<br />

und Praxis, sondern stärkt zugleich die<br />

Branche als Ganzes, indem sie hoch qualifizierten<br />

Nachwuchs fördert und die<br />

Expertise der Mitgliedsunternehmen<br />

weiterentwickelt. Das Projekt zeigt, wie<br />

eine gezielte Verknüpfung von Bildung<br />

und Industrie dazu beitragen kann, die<br />

Aromenindustrie nachhaltig und innovativ<br />

zu gestalten. Auch wenn das Projekt<br />

noch jung war, wurde der Deutsche Verband<br />

der Aromenindustrie e. V. (DVAI)<br />

für seinen „Flavour Technologist“ als<br />

Verband des Jahres 2022 in der Kategorie<br />

„Mitglieder & Mehrwert“ ausgezeichnet.<br />

ERFOLGREICHE INTEGRATION<br />

DER MITGLIEDER<br />

Die Mitglieder ziehen einen vielfachen<br />

Nutzen aus der Nachwuchsinitiative. Sie<br />

waren aber genauso in der Ausgestaltung<br />

stark integriert. Da in Deutschland<br />

Studenten im Praktikum © DVAI<br />

16 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Abschlussjahrgang 2022 © DVAI<br />

bislang keine entsprechende Spezialisierung<br />

angeboten wurde, mussten alle<br />

Inhalte neu erarbeitet werden. Dazu gehörte<br />

vor allem die Ausgestaltung der<br />

Lerninhalte, damit die Studierenden in<br />

ihren Unternehmenspraktika vergleichbare<br />

Einblicke erlangen und Erfahrungen<br />

machen können. Hier kam es in entscheidendem<br />

Maße auf die praktischen Hinweise<br />

der Mitglieder an.<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein der Zusatzqualifikation<br />

ist die Vorlesung zum<br />

Aromenrecht, die von DVAI-Geschäftsführer<br />

Tobias Koppitz gehalten wird.<br />

Zum Aromenrecht gibt es bislang kaum<br />

Lehrbücher oder offizielle Materialien.<br />

Die Vorlesung wurde entsprechend von<br />

einem Team aus Expertinnen und Experten<br />

des DVAI speziell für die Zusatzqualifikation<br />

„Flavour Technologist“ erarbeitet.<br />

Insgesamt umfasst das Skript 245 Seiten.<br />

Die Unterlage ist in ihrer Komplexität und<br />

ihrem Umfang einzigartig in Deutschland.<br />

Die Mitglieder profitieren darüber hinaus<br />

von der Fortbildungsmöglichkeit<br />

durch das Skript zum Aromenrecht und<br />

die entsprechenden Webinare dazu. Das<br />

Angebot wird weit überdurchschnittlich<br />

angenommen und zeugt von der Einzigartigkeit<br />

der Materialien. Bislang wurde<br />

das Wissen allein innerhalb der jeweiligen<br />

Unternehmen vermittelt. Von den<br />

über 60 Mitgliedsunternehmen des DVAI<br />

nehmen gut 140 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

das Angebot des Verbands<br />

zur Wissensvertiefung an.<br />

MESSBARE ERFOLGE<br />

Für die überwiegend klein- und mittelständisch<br />

geprägte Aromenindustrie<br />

ist der „Flavour Technologist“ ein wichtiges<br />

Programm, um frühzeitig auf sich<br />

aufmerksam zu machen und motivierten<br />

Nachwuchs für das facettenreiche<br />

Arbeitsumfeld zu begeistern.<br />

„Die Möglichkeit, sein über Jahrzehnte<br />

erlangtes Wissen mit den jungen Studierenden<br />

zu teilen, erfüllt einen mit Freude.<br />

Man merkte die Bereitschaft des Studenten,<br />

die Erfahrungen aufzusaugen und so auch<br />

einen Einblick in eine doch für viele unbekannte<br />

Industrie zu bekommen“, meint Dr.<br />

Charly Masanetz, Principal Expert Flavors<br />

bei der Martin Bauer GmbH & Co. KG.<br />

Der Erfolg kann dabei von den Mitgliedsunternehmen<br />

konkret gemessen werden.<br />

Durch die praktische Zeit in den Firmen<br />

lernen die Studierenden die Industrie besser<br />

kennen und wollen dies auch nach<br />

Abschluss des Projektes vertiefen. Einige<br />

Studierende schreiben ihre Bachelor- und<br />

Masterarbeiten in den Unternehmen der<br />

Aromenindustrie oder bewerben sich für<br />

weitere Praktika. Auch gibt es bereits erste<br />

langfristige Erfolge durch feste Arbeitsverträge<br />

bei den DVAI-Mitgliedsunternehmen.<br />

Damit erreicht der DVAI sein angestrebtes<br />

Ziel, die Studierenden für eine<br />

Tätigkeit in der Industrie zu begeistern,<br />

die Aromenbranche bekannter zu machen<br />

und dem Fachkräftemangel ein<br />

Stück weit entgegenzuwirken.<br />

AUTOREN<br />

NADINE WIESNER<br />

ist Assistentin der Geschäftsführung<br />

des Deutschen<br />

Verbands der Aromenindustrie<br />

e. V. (DVAI)<br />

sowie des Deutschen Verbands<br />

der Riechstoff-Hersteller<br />

e. V. (D<strong>VR</strong>H). Sie ist<br />

gelernte Hotelfachfrau,<br />

hat mehrjährige Erfahrung<br />

im Eventmanagement und ist seit einigen<br />

Jahren als Geschäftsführungsassistentin tätig.<br />

TOBIAS KOPPITZ<br />

ist Rechtsanwalt, Geschäftsführer<br />

und Mitglied<br />

des Vorstands des<br />

Deut schen Verbands der<br />

Aromenindustrie e. V.<br />

(DVAI) sowie des Deutschen<br />

Verbands der<br />

Riechstoff-Hersteller e. V.<br />

(D<strong>VR</strong>H). Er ist Mitglied in<br />

diversen Gremien auf nationaler, europäischer<br />

und internationaler Ebene.<br />

→ www.aromenverband.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 17


SCHWERPUNKT | VERBANDSPERSONAL IM FOKUS<br />

NACHWUCHSKAMPAGNE<br />

ERFOLGREICHE NACHWUCHS-<br />

WERBUNG IST KEIN SPRINT,<br />

SONDERN MARATHON<br />

Seit elf Jahren macht „Der coolste Job der Welt“ heiß auf Kältetechnik – mit Kontinuität<br />

und guten Ausbildungszahlen.<br />

Anja Hillmann<br />

© Dirk Steiger<br />

18 Verbändereport 2|2022


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Die demografische Entwicklung<br />

war seit Jahrzehnten<br />

abzusehen, Nachwuchs- und<br />

Fachkräftemangel sind keine<br />

plötzlichen Phänomene, sondern die langfristigen<br />

Auswirkungen von Pille, Wandel<br />

im Frauenbild und gesellschaftlichen wie<br />

politischen Entwicklungen. Insofern überrascht<br />

es schon ein wenig, dass im heutigen<br />

Personalmarketing doch vieles stark<br />

impulsgetrieben und überhastet wirkt.<br />

Der Bundesinnungsverband des deutschen<br />

Kälteanlagenbauerhandwerks –<br />

kurz BIV Kälte – hat in diesem Zusammenhang<br />

einen anderen Weg eingeschlagen:<br />

Bereits vor zwölf Jahren haben sich die<br />

Macher um Bundesinnungsmeister Heribert<br />

Baumeister intensiv Gedanken dazu<br />

gemacht, wie man den Ausbildungsberuf<br />

„Mechatroniker/-in für Kältetechnik“ mit<br />

einer nachhaltig angelegten Kampagne<br />

und entsprechendem Weitblick in den<br />

Köpfen junger Menschen, ihrer Eltern und<br />

weiterer Wegbegleiter verankern kann.<br />

Das Ergebnis ist eine Nachwuchskampagne,<br />

der es gelungen ist, mit einem<br />

Unterm Strich zählt, was überm Strich steht – die positive Entwicklung der Ausbildungszahlen spricht für sich.<br />

© BIV Kälte/Dirk Steiger<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 19


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Auf dem Schulweg Kontakte knüpfen – in Kooperation mit dem ZDH entstand die Idee, Busse zu bekleben und<br />

junge Menschen auch auf diesem Weg zu erreichen. © Dirk Steiger<br />

vergleichsweise kleinen Budget über<br />

viele Jahre hinweg Schritt für Schritt<br />

Aufmerksamkeit und Begeisterung für<br />

ein Geheimtipp-Handwerk zu wecken,<br />

das die meisten Ausbildungsplatzsuchenden<br />

lange Zeit gar nicht auf dem<br />

Zettel hatten.<br />

DER COOLSTE JOB DER WELT – IM<br />

WAHRSTEN SINNE<br />

Eine Ausbildung im „coolsten Job der<br />

Welt“ (so das griffige Motto der Kampagne)<br />

ist für junge Menschen im Handwerk<br />

spannend und vielseitig. An der Schnittstelle<br />

zwischen analoger Mechanik und<br />

digitaler Elektronik reifen die Azubis zu<br />

Multitalenten und Alleskönnern mit guten<br />

Jobperspektiven.<br />

Genau diese Vielfalt und Abwechslung<br />

des Berufsbildes setzt die Kampagne des<br />

BIV Kälte immer wieder neu und plakativ<br />

in Szene. Mit einem Auftritt, der seiner<br />

Grundidentität seit mittlerweile über<br />

einem Jahrzehnt treu bleibt. Mit vielen<br />

Maßnahmen, Aktivitäten und Werbemitteln,<br />

die von den Mitgliedsbetrieben<br />

mit stetig wachsender Begeisterung eingesetzt<br />

werden. Und mit immer neuen<br />

Ideen, die die Kampagne mit der Zeit gehen<br />

lassen und an die sich kontinuierlich<br />

verändernde Medien- und Kommunikationslandschaft<br />

anpassen.<br />

Wobei „anpassen“ bitte nicht mit „angepasst“<br />

verwechselt werden sollte: „Der<br />

coolste Job der Welt“ geht selbstbewusst<br />

und überaus mutig zur Sache. Auch um<br />

brisante Aussagen und Statements ist<br />

man nicht verlegen. In Social Media bezieht<br />

man gerne zu aktuellen Themen<br />

und Entwicklungen Stellung und stellt<br />

sich dabei mit breiter Brust und Neugier<br />

den aufkommenden Diskussionen.<br />

Und gerade diese Kontroverse ist es, die<br />

den Charakter der Kampagne auszeichnet:<br />

In einer Welt, in der Kommunikation<br />

gerne bis ins letzte Detail rund- und oftmals<br />

harmlos geschliffen wird, werden<br />

die Stilmittel Provokation und Polarisierung<br />

immer seltener. „Der coolste Job der<br />

MECHATRONIK – DIE NR. 1 DER<br />

HANDWERKLICHEN AUSBILDUNG<br />

Fragt man Jugendliche nach ihrer handwerklichen<br />

Lieblingsausbildung, steht<br />

der bzw. die „Kfz-Mechatroniker/-in“ seit<br />

ewigen Zeiten ganz oben auf der Wunschliste.<br />

Was vielen der Kids eben nicht so<br />

ganz bewusst war (sicherlich auch aufgrund<br />

unterschiedlicher Budgetdimensionen):<br />

Wer Mechatronik liebt, kann<br />

statt Autos ebenso Temperaturen tieferlegen<br />

– und dabei in eine faszinierende<br />

Welt eintauchen.<br />

Von Branchenmesse bis Jobmesse – der Auftritt eignet sich hervorragend für die Live-Inszenierung, die<br />

plakativen Botschaften erregen viel Aufmerksamkeit. © Dirk Steiger<br />

20 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Welt“ dagegen mischt sich ein, redet mit<br />

und inszeniert die Kälte- und Klimatechnikbranche<br />

inzwischen weit über reines<br />

Nachwuchsrecruiting hinaus.<br />

„WO REIBUNG IST,<br />

ENTSTEHT WÄRME“<br />

Getreu diesem Motto agiert die Kampagne<br />

von Anbeginn, sagt der im Verband<br />

verantwortliche Geschäftsführer<br />

Dietrich Asche: „Temperaturen sind ja<br />

bekanntlich unsere Kernkompetenz, sowohl<br />

im negativen als auch im positiven<br />

Bereich, siehe Wärmepumpen. Wenn es<br />

uns also gelingt, mit der Kampagne Menschen<br />

zu berühren und zu Diskussionen<br />

anzuregen, haben wir einen guten<br />

Job gemacht.“ Und Asche ergänzt: „Bei<br />

unserer Budgetgröße von knapp 40.000<br />

Euro pro Jahr müssen wir einfach andere,<br />

aufmerksamkeitsstarke Botschaften<br />

senden, um überhaupt wahrgenommen<br />

zu werden.“<br />

Und wenn man mal ehrlich ist: Social<br />

Media verlangt ja geradezu danach, mutig<br />

und anders zu sein. Mainstream wird<br />

nicht geteilt, wer keine Ecken und Kanten<br />

hat, über den spricht man nicht und<br />

auf diesem Weg kommt man auch nicht<br />

ins Relevant Set – gerade bei der jungen<br />

Generation.<br />

DER GRUNDAUFBAU<br />

DER KAMPAGNE<br />

„Der coolste Job der Welt“ hat eine klare<br />

Strategie: Die Kampagne kann immer nur<br />

so groß sein, wie sie von den Mitgliedsbetrieben<br />

da draußen gemacht wird. Die<br />

Social Media sorgt für das Grundrauschen – mit immer neuen überraschenden Posts begeistert die Kampagne<br />

Jugendliche und Betriebe gleichermaßen. © Dirk Steiger<br />

Bitte mitschreiben – es gibt keinen schöneren und vielseitigeren Handwerksberuf, als Kälte- und Klimaanlagen<br />

sowie Wärmepumpen zu bauen, zu installieren und zu reparieren. © Dirk Steiger<br />

Firmen vor Ort sind es, die Auszubildende<br />

suchen, die die Kontakte im unmittelbaren<br />

Umfeld haben und die deshalb auch<br />

im Zentrum der Unterstützung stehen.<br />

So wurde diesbezüglich ein breites<br />

Maßnahmenpaket entwickelt, mit dem<br />

die Unternehmen auf höchst professionellem<br />

Niveau werblich um Nachwuchs<br />

trommeln und sich aufmerksamkeitsstark<br />

in Szene setzen können – vom Messestand<br />

für Recruiting-Veranstaltungen<br />

bis hin zu einer ansehnlichen Vielfalt<br />

smarter Giveaways ist alles vorhanden,<br />

was das Herz begehrt.<br />

Die Produkte können in einem automatisierten<br />

Prozess direkt über die<br />

Kampagnen-Plattform www.der-coolstejob-der-welt.de<br />

oder über die Verbandswebsite<br />

www.biv-kaelte.de bestellt und<br />

bezogen werden. Die Konditionen sind<br />

attraktiv, sodass gerade für kleine und<br />

mittelgroße Betriebe eigentlich kein<br />

Grund besteht, eine eigene Kommunikation<br />

zu entwickeln. Zumal viele der Maßnahmen<br />

mit dem eigenen Firmenlogo<br />

individualisiert und persönlich gestaltet<br />

werden können.<br />

Nicht zu vergessen: Je mehr Betriebe mitmachen,<br />

umso größer die Breitenwirkung<br />

des Auftritts und damit auch die Verbreitung<br />

der elementaren Kernbotschaften.<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 21


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Jeder Azubi wird zum Werbebotschafter – die Kampagnen-Shirts gibt’s zum Ausbildungsstart und natürlich auch im Werbemittel-Bestellcenter auf der Website. © Dirk Steiger<br />

ZENTRALE KAMPAGNEN-<br />

STEUERUNG ÜBER SOCIAL MEDIA<br />

„Der coolste Job der Welt“ ist auf Instagram<br />

und Facebook aktiv, aber auch auf<br />

LinkedIn werden die Statements gerne<br />

mal genutzt, um das Profil der Verbandsmarke<br />

zu schärfen und Flagge für das Gewerk<br />

zu zeigen.<br />

Alle Interessenten, ob aus der Azubioder<br />

Firmenzielgruppe, werden auf die<br />

Website www.der-coolste-job-der-welt.de<br />

geführt, wo dann zielgruppenindividuell<br />

die weitere Informationsvermittlung<br />

erfolgt. Die Seite wird gerade in<br />

diesen Tagen übrigens neu aufgesetzt,<br />

bekommt – getreu dem Kontinuitätsgedanken<br />

– natürlich keinen grundsätzlich<br />

neuen Look, dafür aber eine neue Dynamik,<br />

neue Funktionalitäten und hat eine<br />

klare Mobile-First-Ausrichtung.<br />

Betreut wird die gesamte Kampagne<br />

seit 2012 von Dirk Steiger und seinem<br />

Hamburger „Büro für Werbung“. Neben<br />

den Online-Aktivitäten sorgt er hier und<br />

da mit frechen OOH- und Guerilla-Maßnahmen<br />

für Aufmerksamkeit: „Flächendeckend<br />

ist so etwas in unserer Budget-<br />

Dimension natürlich nicht machbar,<br />

aber punktuell können wir eben doch<br />

Akzente setzen, die dann über Netz und<br />

Presse entsprechende Verbreitung erfahren“,<br />

so Steiger.<br />

RAN AN DIE JUNGE ZIELGRUPPE<br />

„Der coolste Job der Welt“ zeichnet sich<br />

u. a. dadurch aus, dass er die junge Zielgruppe<br />

aus unterschiedlichen Richtungen<br />

angeht: „Wir haben beispielsweise<br />

eine umfassende Schulpräsentation entwickelt,<br />

mit der Firmeninhaber in den<br />

Bildungseinrichtungen vor Ort den Job<br />

präsentieren und ihr Unternehmen vorstellen<br />

können“, so Verbands-Geschäftsführer<br />

Dietrich Asche. Und Dirk Steiger<br />

ergänzt: „Am Schluss bekommt dann jeder<br />

noch einen fruchtigen Flutschfinger<br />

aus der Kühlbox und das Eis ist, im wahrsten<br />

Sinne, gebrochen. Und, ja, ein kühler<br />

Apfel wäre vermutlich gesünder und ernährungsphysiologisch<br />

besser, aber die<br />

Eisnachfrage spricht eine klare Sprache –<br />

die Sprache unserer jungen Zielgruppe.“<br />

Schulpräsentation hier, Jobmessestand<br />

da, Social-Media-Post dort – über die Anzahl<br />

der Kontakte und die Konsequenz<br />

des Auftritts wächst so in den Köpfen des<br />

Nachwuchses zunehmend und stetig ein<br />

Bild und dazu eine Vorstellung über die<br />

Möglichkeiten als „Mechatroniker/-in für<br />

Kältetechnik“.<br />

INTERESSANTE KOOPERATIONS-<br />

PARTNER WILLKOMMEN<br />

Miteinander und Gemeinschaft sind<br />

beim BIV Kälte fester Bestandteil der Verbands-DNA.<br />

Kooperationen mit der Industrie,<br />

mit Betrieben oder mit Medien und<br />

branchennahen Verbänden und Organisationen<br />

gehören deshalb seit jeher zum<br />

festen Repertoire der Nachwuchskampagne.<br />

Und die Kreativen in Hamburg sind<br />

offen für jeden kollektiven Schachzug,<br />

der das Handwerk im Schulterschluss mit<br />

anderen im Bewusstsein der Jugend noch<br />

weiter nach vorne bringt.<br />

So treibt Dirk Steiger vor allem eine<br />

Zahl besonders um: „Der Frauenanteil in<br />

der Kältetechnik ist leider immer noch<br />

viel zu gering und kaum messbar. Irgendwo<br />

zwischen 2 und 5 Prozent wird er<br />

wohl liegen und das ist schade. Schließ-<br />

22 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

lich sind bei den vielseitigen Aufgaben<br />

jede Menge Fingerfertigkeit und Kreativität<br />

gefordert. Der Bau einer individuellen<br />

Kälteanlage ist nicht nur spannendes<br />

Handwerk, sondern auch viel ‚Kopfwerk‘,<br />

Ideen und Lösungen sind gefragt.“ Aber es<br />

ist eben nicht ganz leicht, eine Männerdomäne<br />

aufzubrechen. Vielleicht findet<br />

sich ja über diesen Weg hier die eine oder<br />

andere Medienmarke oder ein anderer<br />

Partner, die gerne dabei mithelfen möchten,<br />

jungen Frauen das Thema näherzubringen.<br />

DIE AUSBILDUNGSZAHLEN<br />

ÜBERZEUGEN<br />

Seit Beginn der Kampagne konnten die<br />

Ausbildungszahlen in der Kältetechnik<br />

zunehmend gesteigert werden. „Wir sind<br />

meist deutlich über dem Durchschnitt<br />

gewachsen“, so Dietrich Asche, „auch<br />

in besonders herausfordernden Jahren,<br />

beispielsweise während der Coronapandemie.“<br />

Das ist erfreulich, aber die Verantwortlichen<br />

in Bonn und Hamburg<br />

wissen, dass der Marathon und damit der<br />

Kampf um den Nachwuchs in Zukunft<br />

eher noch härter wird. Schließlich wollen<br />

für die Kältetechnik u. a. viele neue Fachkräfte<br />

gewonnen werden, die sich der<br />

Wärmepumpen-Thematik annehmen<br />

und mit Leidenschaft die Energiewende<br />

vorantreiben. Auch das ist eine Kernkompetenz<br />

der Branche.<br />

So versteht das Team den Gewinn des<br />

MediaV-Award <strong>2023</strong> in der Kategorie<br />

„Beste Nachwuchsinitiative“ nicht als<br />

Krönung einer Kampagne, sondern als<br />

Initialzündung für die nächste Stufe des<br />

Auftritts. Mit neuer Website, spannenden<br />

Ideen für TikTok und vielen weiteren Gedanken<br />

möchte der „Der coolste Job der<br />

Welt“ auch zukünftig immer am Puls des<br />

Zeitgeschehens bleiben.<br />

AUTORIN<br />

ANJA HILLMANN<br />

ist Assistentin der Geschäftsführung<br />

und zu -<br />

ständig für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Bundesinnungsverband<br />

des<br />

deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks.<br />

→ www.biv-kaelte.de<br />

Mit dem Normungs-Monitor haben Sie die Normungs-Vorhaben Ihrer<br />

Branche voll im Blick. Schnell, einfach und übersichtlich per E-Mail.<br />

> Monatliche Updates zu laufenden Normungs vorhaben bei DIN<br />

> Individuell zugeschnitten auf Ihre Themen schwer punkte<br />

> Immer aktuell aus den DIN-Datenbanken<br />

Jetzt testen: beuth.de/go/normungs-monitor<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 23


SCHWERPUNKT | VERBANDSPERSONAL IM FOKUS<br />

MITARBEITER GEWINNEN<br />

UND HALTEN<br />

Alle suchen neue Mitarbeiter und wundern sich, warum sie keine finden. Zugleich<br />

haben wir es mit einer Generation zu tun, die angeblich von der Schulbank direkt ins<br />

Sabbatical rutschen will und den Modebegriff Work-Life-Balance wie eine Monstranz<br />

vor sich herträgt. Was läuft hier falsch, und was kann man tun?<br />

Jens Kegel<br />

24 Verbändereport 2|2022


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Der Kern liegt im Verhältnis<br />

zu Arbeit selbst begründet.<br />

Vor der industriellen Revolution<br />

waren Arbeit und Leben<br />

nicht voneinander getrennt. Wohnen,<br />

Arbeiten, Leben gehörten für die meisten<br />

untrennbar zusammen. Ab der zweiten<br />

Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden diese<br />

Bereiche zeitlich und räumlich schrittweise<br />

getrennt; es bildete sich das Proletariat<br />

heraus. Arbeit wurde dem Menschen entfremdet,<br />

unmenschlich, sogar tödlich. Gewerkschaften<br />

haben Jahrzehnte gekämpft,<br />

um die Bedingungen wieder menschlicher<br />

zu gestalten – das Problem aber blieb. Es<br />

konnte sich parallel ein Bewusstsein entwickeln,<br />

das auch heute noch tief in den<br />

Köpfen der Menschen verankert ist: Arbeit<br />

ist ein notwendiges Übel. Darum müssen<br />

wir versuchen, sie zeitlich zu minimieren,<br />

um den zeitlichen Anteil des eigentlichen<br />

Lebens zu maximieren. Nach 1945 kam<br />

der Leistungsgedanke hinzu: Wer viel<br />

arbeitet, kann sich auch viel leisten, insbesondere<br />

Materielles.<br />

SINN IST ALLES<br />

Psychologen, allen voran der aus Ungarn<br />

stammende Mihaly Csikszentmihalyi,<br />

haben Erstaunliches herausgefunden.<br />

Es lässt sich mit dem Begriff Sinn<br />

zusammenfassen: Wenn ein Individuum<br />

einer Tätigkeit nachgeht, welche seinen<br />

individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten,<br />

Neigungen und Intentionen entspricht,<br />

dann empfindet dieses Individuum eine<br />

Reihe positiver Gefühle. So stellt Csikszentmihalyi<br />

in seinem Besteller „Flow“<br />

fest: „Menschen, die ihr Leben sinnvoll<br />

finden, haben gewöhnlich ein Ziel, das<br />

herausfordernd genug ist, um all ihre<br />

Energie in Anspruch zu nehmen, ein Ziel,<br />

das ihrem Leben Bedeutung verleiht.“ Der<br />

letzte Teilsatz ist, bezogen auf die Arbeit,<br />

der wichtigste: Das Individuum ist nicht<br />

mehr abgekoppelt von ihr, sondern weiß,<br />

dass es durch sein Tun dem Leben Sinn<br />

verleiht. Wenn der Einzelne als Teil einer<br />

sozialen Gemeinschaft etwas für diese<br />

bewirkt, dann hat sein Leben eine Bedeutung.<br />

Wer seine Arbeit nicht nur als Broterwerb<br />

und notwendiges Übel betrachtet,<br />

sondern als sinnvoll, braucht wenig bis<br />

keine Anreize von außen, keine Zeiterfassung,<br />

keine unwirksamen Motivationen<br />

und wenig bis keine Führung.<br />

EINSTELLUNGEN VON VORGESTERN<br />

Die Erkenntnisse der Psychologen schlagen<br />

sich jedoch nicht im Einstellungsprozess<br />

nieder. Noch immer gehen die meisten<br />

Arbeitgeber wie selbstverständlich<br />

davon aus, dass Arbeit zwar notwendig,<br />

aber weiterhin ungeliebt sei. In Stellenausschreibungen<br />

finden wir fachliche und<br />

persönliche Anforderungen. Diese bilden<br />

ein festgefügtes Schema, ein Raster. Bewerber,<br />

so sie denn gefunden sind, müssen<br />

notwendig einen Teil ihrer Individualität<br />

abschneiden, um in dieses Korsett zu passen.<br />

Das von kaum jemandem hinterfragte<br />

Beispiel: Teamfähigkeit. Es gibt Spezialisten,<br />

die sind nicht teamfähig – wie immer<br />

man auch diesen abstrakten Begriff deutet.<br />

Sie sind aber hoch motiviert, wenn es um<br />

eine meist hoch spezialisierte, IHRE Tätig-<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 25


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

keit geht. Im Bewerbungsprozess fallen sie<br />

dann raus, weil sie eben nicht teamfähig<br />

sind. Falls diese Bewerber dennoch die<br />

Arbeit annehmen, wirken vom ersten Tag<br />

an ungewollte Kräfte. Die Neuen müssen<br />

sich anpassen; dadurch verbiegen sie ihre<br />

Persönlichkeit. Dies führt wiederum zu<br />

Spannungen und Abwehrhaltungen, derer<br />

sich die Einzelnen meist nicht bewusst<br />

ist. In der Folge leisten sie weniger, als sie<br />

könnten. Zugleich sinken Zufriedenheit<br />

und die Bindung an den Arbeitgeber. Aufseiten<br />

des Unternehmens muss nun Druck<br />

aufgebaut werden. Oder man greift zu<br />

Motivationsmaßnahmen, die mittel- und<br />

langfristig jedoch nutzlos, weil sie extrinsisch<br />

gesteuert sind. Im Extremfall steht<br />

am Ende die innere oder wirkliche Kündigung.<br />

Der gesamte Prozess muss und kann<br />

anders laufen.<br />

INDIVIDUALSPEZIFISCH SUCHEN<br />

UND FINDEN<br />

Im ersten Schritt wird die zu besetzende<br />

Stelle nicht bis ins Detail, sondern nur<br />

vage beschrieben. Im zweiten werden die<br />

Persönlichkeiten der Bewerber mithilfe<br />

psychologischer Tests analysiert. Dazu<br />

gibt es die bewährten „Big Five“ und das<br />

„Bochumer Inventar zur berufsbezogenen<br />

Persönlichkeitsbeschreibung“. Im dritten<br />

Schritt wird die Stelle, im Rahmen der<br />

Möglichkeiten, an das Individuum angepasst.<br />

Wer jetzt entsetzt denkt, das geht<br />

doch nicht … Doch, es geht. Viele Unternehmen,<br />

zum Beispiel Microsoft Deutschland,<br />

gehen genauso seit Jahren vor. Weil<br />

sie wissen, dass es für beide Seiten grandiose<br />

Vorteile hat. Die Arbeitnehmer handeln<br />

parallel zu ihrer Persönlichkeit. Sie<br />

arbeiten sinnvoll und benötigen keine<br />

kurzfristige Motivation oder Maßnahmen<br />

aus dem Werkzeugkoffer Führung. Dadurch<br />

fühlen sie sich auch an die Organisation<br />

gebunden. Diese kann weitgehend<br />

Führung und teils restriktive Maßnahmen<br />

minimieren oder ganz einstellen.<br />

Arbeitgeber, die Mitarbeiter mit diesen<br />

Schritten suchen, finden und an sich binden,<br />

realisieren nicht nur die gesuchte<br />

Win-win-Situation. Sie verwirklichen<br />

auch – quasi nebenbei – die naturgegebene<br />

Einheit aus Mensch und Arbeit. Damit<br />

heben sie die unnatürliche Trennung<br />

auf und bringen Arbeit und Leben in die<br />

so viel beschworene Balance. Apropos:<br />

Der Modebegriff von der Work-Life-Balance<br />

impliziert, dass Leben und Arbeit<br />

zwei voneinander getrennte Dinge sind,<br />

die ins Gleichgewicht zu bringen seien.<br />

Er resultiert aus der bereits genannten<br />

tiefsitzenden Einstellung. Zugleich setzt<br />

er voraus, dass Arbeit kein richtiges Leben<br />

sei und dies erst danach begänne.<br />

Csikszentmihalyi hat bereits vor Jahrzehnten<br />

dieses Phänomen als Paradoxon<br />

der Arbeit benannt: „Bei der Arbeit<br />

fühlen sich die Menschen geschickt und<br />

herausgefordert und daher glücklicher,<br />

stärker, kreativer und zufriedener. In<br />

der Freizeit haben sie im allgemeinen<br />

nicht viel zu tun, und ihre Fähigkeiten<br />

bleiben ungenutzt, daher fühlen sie<br />

sich traurig, schwach gelangweilt und<br />

unzufrieden.“ Gleichzeitig benennt der<br />

Psychologe auch einen wesentlichen<br />

Grund dafür: „Statt uns dabei zu helfen,<br />

unsere Ziele zu erreichen, wird von uns<br />

gefordert, die Ziele anderer zu erfüllen.<br />

Die bei einer solchen Arbeit verbrachten<br />

Stunden werden als Zeit betrachtet, die<br />

einem vom Leben abgezogen werden.“<br />

Jetzt wird klar, warum die beschriebene<br />

Schrittfolge der Mitarbeitersuche die<br />

Basis ist, um das Paradoxon aufzulösen.<br />

Wenn Mitarbeiter in und mit einer Organisation<br />

ihre individuellen Ziele erreichen<br />

können, arbeiten sie im eigenen<br />

Interesse. Dazu muss man diese jedoch<br />

erst einmal kennen.<br />

GENERATION ZANKAPFEL<br />

Sie ist Aufreger und Wundertüte in<br />

einem. Viele fragen sich haareraufend:<br />

Was wollen die wirklich? Jenseits von<br />

Klischees, Stereotypen und extremen<br />

Einzelbeispielen geben Studien Antwort.<br />

Als übergreifende Merkmale haben sich<br />

folgende herausgebildet: Die besagte Generation<br />

ist in Überfluss und „Krisen“<br />

hineingeboren. Die meisten wuchsen<br />

extrem behütet auf, besitzen ein starkes<br />

Selbstbewusstsein, aber eine schwache<br />

Persönlichkeit. Sie sind digital affin, stark<br />

(oberflächlich) vernetzt und nutzen vielfältige<br />

Fluchtmöglichkeiten ins Virtuelle.<br />

Dabei häufen sie kleinteiliges Wissen<br />

an, ohne ein tiefergehendes Verständnis<br />

von Zusammenhängen zu besitzen.<br />

26 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Die alles entscheidende Frage lautet,<br />

was sie wollen: einen sicheren Arbeitsplatz<br />

statt Karriere im negativen Sinn<br />

durch Selbstausbeutung. Mehr Urlaub<br />

statt Prämien, denn Menschen gewöhnen<br />

sich sehr schnell an das Mehr. Sie wollen<br />

sich selbst entfalten, zu einer Gemeinschaft<br />

dazugehören und alles „richtig<br />

machen“. Wer hier Widersprüche entdeckt,<br />

sieht richtig. Die psychologische<br />

Erklärung dafür ist relativ einfach, ohne<br />

zu vereinfachen. Menschen jeden Alters<br />

befinden sich permanent in einem Spannungsfeld<br />

zwischen den Bedürfnissen<br />

Autonomie und Zugehörigkeit. Weil viele<br />

Vertreter dieser Generation erlebten,<br />

dass beide Bedürfnisse auf sehr wackligen<br />

Füßen stehen, pendeln sie permanent<br />

zwischen beiden hin und her.<br />

In der nur scheinbar homogenen Generation<br />

lassen sich zwei Gruppen ausmachen,<br />

die als Wachteln bzw. Pinguine bezeichnet<br />

werden. Wachteln stammen aus<br />

der gut situierten Ober- bzw. Mittelschicht.<br />

Sie vereinen die meisten Klischees der gesamten<br />

Generation: ein überbordendes<br />

Selbstbewusstsein, globales statt lokales<br />

Denken, Weltverbesserungsgedanken in<br />

einer Gruppe Gleichgesinnter. Als Personifikation<br />

dieser Teilgruppe ist Luisa Neubauer<br />

ein präsentes Beispiel. Die Pinguine<br />

hingegen stammen eher aus der Mittelbzw.<br />

Unterschicht. Sie sind in der Gruppe<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 27


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

stark, wollen stärkere Grenzen und Regeln,<br />

sind eher konservativ eingestellt und streben<br />

daher den Status-quo-Erhalt an.<br />

SCHRÄGE VÖGEL BINDEN<br />

Dieses ornithologische Wissen können<br />

Unternehmen in drei Schritten nutzen.<br />

Im ersten ist der Ausbildungsplatz bzw.<br />

die Stelle mit jenen Zielen auszuschreiben,<br />

welche die gewünschte Teilgruppe<br />

hat. Wer sich aufmerksam umsieht,<br />

merkt: Da wird einiges falsch gemacht.<br />

Ein Beispiel dafür ist der Begriff „Karriere“.<br />

Das werbende Unternehmen versteht<br />

hierunter individuelle Entwicklung; die<br />

Jungen assoziieren eine veraltete Vorstellung<br />

vom mühsamen Aufstieg.<br />

Im zweiten Schritt ist die Persönlichkeit<br />

des Einzelnen zu analysieren, zum Beispiel<br />

mit dem bereits genannten Werkzeug. Im<br />

dritten wird der Ausbildungs- bzw. der<br />

Einsatzbereich im Rahmen der Möglichkeiten<br />

(!) an das analysierte Individuum<br />

angepasst. Wer jetzt entsetzt ruft: „Was soll<br />

ich denn noch alles machen?“, bedenke<br />

die Vorteile. Menschen mit einem Ausbildungs-<br />

oder Arbeitsplatz, der dem Anzug<br />

von der Stange gleicht, fühlen sich unwohl,<br />

denn es zwickt und zwackt; gehört irgendwie<br />

nicht zu mir. Menschen mit einem<br />

maßgeschneiderten Arbeitsplatz hingegen<br />

haben weitaus weniger Motive, sich etwas<br />

anderes zu suchen. Und wer nun das Instrumentarium<br />

der Psycholinguisten nutzt,<br />

deklariert die Stelle entsprechend den analysierten<br />

Persönlichkeitsmerkmalen.<br />

Einige ketzerische Gedanken noch zum<br />

Umgang mit der Generation Z: Vielleicht<br />

zeigt sie uns ja, dass die letzten zweihundertfünfzig<br />

Jahre widernatürlich waren.<br />

Vielleicht hat sie verstanden, dass Leben<br />

und Arbeit zusammengehören und die<br />

berühmten zwei Seiten der Lebens-Medaille<br />

sind. Vielleicht hält sie uns ja den<br />

Spiegel vor und sagt uns gnadenlos, dass<br />

die Generationen vorher die natürliche<br />

Verbindung zugunsten einer schlechteren<br />

Lebensqualität getrennt haben.<br />

MITARBEITER HALTEN<br />

Wenn Zeit und viel Geld investiert werden,<br />

um Mitarbeiter zu finden, dann lässt<br />

dieses Engagement meist sehr schnell<br />

nach, wenn sie integriert sind. Die haben<br />

jetzt zu funktionieren, denn sie sind ja<br />

eingegliedert. Ab und an testen Mitarbeiter-Gespräche,<br />

ob es Störungen im Ablauf<br />

gibt. Aufgesetzte und dadurch wirkungslose<br />

Teambildungs-Maßnahmen ersetzen<br />

wirkliche Arbeit mit Gruppen. Wenn es<br />

gar nicht anders geht, müssen härtere<br />

Maßnahmen her. Dies alles führt aber<br />

zu einer Unternehmenskultur, die kontraproduktiv<br />

ist und den Wechselwillen<br />

stärkt. Was also tun?<br />

Menschen sind soziale Tiere und wollen<br />

darum Teil einer sozialen Gemeinschaft<br />

sein. Wir erleben unsere Arbeit<br />

dann als besonders sinnstiftend, wenn<br />

unser Tun anderen Menschen etwas<br />

bietet. Zudem wollen wir Rückmeldungen.<br />

Arbeitgeber müssen also den Mitarbeitern<br />

immer wieder klarmachen,<br />

welchen Nutzen ihr Handeln für andere<br />

Menschen innerhalb und außerhalb der<br />

Organisation hat. Lob und Anerkennung<br />

erfolgen unmittelbar. Organisationen<br />

vermitteln das Gefühl: Du bist Teil einer<br />

starken Gemeinschaft. Ohne Dich läuft<br />

alles weitaus schlechter. Das ist unterm<br />

Strich wirkungsvoller, vor allem aber<br />

weitaus preiswerter als Maßnahmen, die<br />

nicht ehrlich gemeint sind.<br />

AUTOR<br />

DR. JENS KEGEL<br />

trainiert Führungskräfte<br />

und unterstützt Organisationen<br />

bei der Suche<br />

nach neuen Mitarbeitern.<br />

Zugleich entwickelte<br />

er ein System, das<br />

hilft, diese langfristig zu<br />

binden.<br />

→ info@jens-kegel.de<br />

28 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Mit 75 Jahren<br />

unter Strom<br />

stehen?<br />

Machen wir.<br />

Seit 75 Jahren gestaltet die KfW<br />

die Zukunft und unterstützt den<br />

Wandel von Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. Zum Beispiel<br />

mit Projekten zur Förderung<br />

der Energiewende.<br />

kfw.de<br />

© KfW/Benne Ochs<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 29


SCHWERPUNKT | VERBANDSPERSONAL IM FOKUS<br />

DIVERSITY UND<br />

GESCHLECHTERGERECHTIGKEIT<br />

Welche Rolle spielen Frauennetzwerke und was können sie bewirken?<br />

Frauennetzwerke sind ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Bestandteil<br />

feministischer Gleichstellungsarbeit. Sie bieten ihren Mitgliedern Vorteile wie<br />

Erfahrungsaustausch, Unterstützung bei der Karriereentwicklung und Förderung<br />

weiblicher Führungskräfte. Sie haben aber auch ihre Grenzen.<br />

Michaela Walton und Stephan Mellinghoff<br />

30 Verbändereport 2|2022


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Frauen sind in Deutschland in<br />

vielen gesellschaftlichen Bereichen<br />

gegenüber Männern<br />

benachteiligt. Diese Benachteiligung<br />

ist statistisch belegt, z. B. durch<br />

den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen<br />

(knapp 30 Prozent)<br />

oder den sogenannten Gender Pay Gap<br />

(knapp 18 Prozent im Jahr 2022). Die<br />

Ursachen hierfür sind vielfältig. Strukturelle<br />

Gegebenheiten wie die traditionelle<br />

geschlechtsspezifische Aufteilung des<br />

Arbeitsmarktes, typische „Frauenberufe“<br />

oder der hohe Anteil teilzeitbeschäftigter<br />

Frauen spielen eine entscheidende<br />

Rolle. Ein zentraler Treiber dieser Ungleichheiten<br />

ist die ungleiche Verteilung<br />

der Familienarbeit zwischen Frauen und<br />

Männern. Darüber hinaus erschweren<br />

von Männern dominierte informelle<br />

Netzwerke Frauen den Zugang zu Führungspositionen<br />

in Wirtschaft, Kultur,<br />

Medien, Sport, Verwaltung, Politik und<br />

Verbänden.<br />

Das Bekämpfen der strukturellen Benachteiligung<br />

von Frauen ist vielen Teilen<br />

unserer Gesellschaft ein wichtiges<br />

Anliegen. Die Motive hierfür sind zum<br />

einen ideeller, zum anderen ökonomischer<br />

Natur. Wir verweisen hierzu auf<br />

unseren Beitrag im Verbändereport, Ausgabe<br />

5/2022.<br />

FRAUENNETZWERKE SEIT BEGINN<br />

DES 20. JAHRHUNDERTS<br />

Eine nicht zu unterschätzende Rolle<br />

im Einsatz für die gleichberechtigte Teilhabe<br />

von Frauen und Männern in unserer<br />

Gesellschaft spielen Frauennetzwerke,<br />

die als Verbände oder in Verbänden<br />

bestehen.<br />

Die Entstehung solcher Netzwerke<br />

reicht bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts.<br />

Seitdem haben sie sich kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und sind bis heute<br />

ein wichtiger Bestandteil feministischer<br />

Arbeit. Diese Netzwerke bieten ihren<br />

Mitgliedern die Möglichkeit, Erfahrun-<br />

Abbildung: Durchschnittlicher Stundenverdienst 20<strong>06</strong> und 2022, Gender Pay Gap. Quelle: Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaftliches Institut (WSI)<br />

25 €<br />

20 €<br />

15 €<br />

10 €<br />

5 €<br />

Durchschnittlicher Stundenverdienst (brutto, in €)<br />

30 € 25 %<br />

0 € 0 %<br />

20<strong>06</strong> 2022<br />

Frauen Männer Gender Pay Gap (in %)<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 31


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

gen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen<br />

und gemeinsam für die Interessen von<br />

Frauen einzutreten.<br />

Es gibt zahlreiche Beispiele für Verbände,<br />

die sich explizit als Frauennetzwerke<br />

verstehen. Dies sind z. B. Verbände von<br />

berufstätigen Frauen wie der Verband<br />

deutscher Unternehmerinnen e. V., der<br />

seit 1954 branchenübergreifend die Interessen<br />

von Unternehmerinnen vertritt,<br />

der Deutsche Ärztinnenbund e. V., der<br />

Deutsche Akademikerinnenbund e. V.<br />

und viele mehr.<br />

Viele Verbände fördern aktiv Frauen<br />

in ihrer Berufsgruppe oder Branche und<br />

unterhalten dazu Frauennetzwerke in<br />

ihren Strukturen. Nach unserer Wahrnehmung<br />

stehen insbesondere Branchen<br />

und Berufsgruppen im Fokus, die<br />

historisch eher männlich geprägt sind.<br />

Dies sind technische und digitale Berufe<br />

oder das Handwerk. In vielen Kammern<br />

gibt es Frauennetzwerke. Aber auch in<br />

Verbänden der Kultur-, Medien- oder<br />

Kreativberufe sind solche Netzwerke<br />

verbreitet.<br />

Die Vorteile von Frauennetzwerken liegen<br />

auf der Hand:<br />

1. Erfahrungs- und Wissensaustausch inkl.<br />

Peer-Mentoring, Coaching zur Karriereentwicklung,<br />

Best Practices und Strategien<br />

im Umgang mit bestehenden<br />

strukturellen Diskriminierungen in<br />

Unternehmen und Institutionen.<br />

2. Möglichkeit, spezifische Interessen und<br />

Bedürfnisse innerhalb der eigenen Organisation<br />

oder gegenüber Politik und Gesellschaft<br />

zu artikulieren.<br />

3. Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen.<br />

4. Soziale Anknüpfungspunkte unter Frauen<br />

innerhalb der eigenen Berufsgruppe<br />

oder Branche.<br />

WO FRAUENNETZWERKE AN<br />

GRENZEN STOSSEN<br />

Obwohl Frauennetzwerke eine wichtige<br />

Rolle beim Empowerment von Frauen<br />

und bei der Förderung der Gleichstellung<br />

spielen, haben sie auch ihre Grenzen.<br />

Zum einen sind reine Frauennetzwerke<br />

aufgrund der bestehenden Unterrepräsentanz<br />

in Führungspositionen weniger<br />

karrierefördernd als gemischte oder reine<br />

Männernetzwerke. Zum anderen gibt<br />

es sozial erlernte Unterschiede zwischen<br />

Frauen und Männern, Netzwerke zum<br />

eigenen Vorteil aufzubauen und zu pflegen.<br />

Frauennetzwerke sind tendenziell<br />

problemzentriert, d. h. es werden vor allem<br />

Erfahrungen ausgetauscht, Frauen<br />

bestärken sich gegenseitig in ihrer jeweiligen<br />

Wahrnehmung.<br />

All dies führt noch nicht zu Veränderungen<br />

in Richtung Geschlechtergerechtigkeit.<br />

Die Veränderung von Mechanismen<br />

und Strukturen, die gleiche Aufstiegschancen<br />

in Führungspositionen verhindern,<br />

erfordert den Austausch von Frauen und<br />

Männern. Um Gleichberechtigung zu erreichen,<br />

müssen Denkmuster (z. B. bei den<br />

Auswahlkriterien für Führungskräfte) und<br />

bestehende Arbeitsstrukturen (z. B. durch<br />

Quotenregelungen, Top-Sharing-Modelle<br />

und flexible Arbeitsbedingungen) so verändert<br />

werden, dass mehr Frauen in Führungspositionen<br />

gelangen. Darüber hi naus<br />

ist es notwendig, dass sich Frauen und<br />

Männer mit den vorherrschenden Einstel-<br />

32 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

lungen und Verhaltensweisen des jeweils<br />

anderen Geschlechts auseinandersetzen.<br />

Dies erfordert Austausch und Kommunikation<br />

zwischen Frauen und Männern.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass der Veränderungswille<br />

in etablierten, eher männlich<br />

dominierten Netzwerken nicht unbedingt<br />

stark ausgeprägt ist. Schlimmstenfalls<br />

werden Frauennetzwerke auch als<br />

„Feigenblatt“ für die fehlende Arbeit am<br />

System zur Förderung der Gleichberechtigung<br />

benutzt. Für Frauen ist es daher<br />

nach wie vor wichtig, die informellen<br />

Regeln der bestehenden Arbeitswelt zu<br />

kennen und Strategien für den Umgang<br />

damit zu erlernen. Beispiele sind<br />

– Spezialisierung auf ein oder mehrere<br />

Themen/Aufbau von Expertenwissen<br />

– Selbstmarketing<br />

– Strategisches Netzwerken<br />

– Durchsetzungsstärke<br />

FRAUENNETZWERKE<br />

STRUKTURELL EINBINDEN<br />

Abschließend ein Blick auf die Verbände<br />

selbst. Die eingangs genannten Benachteiligungen<br />

von Frauen gelten – mit<br />

Ausnahme der dezidierten Frauennetzwerke<br />

– auch für Verbände. Dabei können<br />

Verbände häufig auf einen breiten Pool<br />

an weiblichen Fachkräften zurückgreifen.<br />

Dennoch sind Vorstände und hauptamtliche<br />

Leitungsebenen überwiegend<br />

männlich besetzt.<br />

Frauennetzwerke in Verbänden können<br />

ein positiver Katalysator für die Gewinnung<br />

von Frauen für ehrenamtliche<br />

Führungspositionen sein. Allerdings<br />

reicht es nicht aus, solche Netzwerke<br />

zu haben. Sie müssen auch sinnvoll in<br />

die Entscheidungsstrukturen der Organisationen<br />

eingebunden sein, um eine<br />

geschlechtergerechte Wirkung zu entfalten.<br />

Hier sehen wir in vielen Organisationen<br />

noch Entwicklungsbedarf.<br />

Auf der hauptamtlichen Ebene ist es<br />

aufgrund der geringen Größe der hauptamtlichen<br />

Teams in den meisten Organisationen<br />

ohnehin schwierig, eigene Frauennetzwerke<br />

zu etablieren. Ausnahmen<br />

bilden die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege<br />

sowie Kammern und andere<br />

Körperschaften des öffentlichen Rechts,<br />

die über umfangreiche hauptamtliche<br />

Arbeitsstrukturen verfügen.<br />

DEFINITIV EIN ZUKUNFTSTHEMA<br />

Gleichwohl ist das Thema „Geschlechtergerechtigkeit“<br />

auch für die hauptamtliche<br />

Ebene der Verbände ein wichtiges<br />

Zukunftsthema. Dabei geht es nicht nur<br />

um eine gerechtere Gesellschaft, sondern<br />

auch darum, die Leistungsfähigkeit der<br />

Verbände im zunehmenden Wettbewerb<br />

um Fach- und Führungskräfte zu erhalten<br />

und weiter zu verbessern. Über den<br />

Aufbau von Frauennetzwerken hinaus<br />

gibt es gut strukturierbare Prozesse der<br />

Organisationsentwicklung für Verbände.<br />

Dazu gehören<br />

– organisationale Lernprozesse und<br />

– die Entwicklung von kontextbezogenen<br />

Strategien zur Förderung von Vielfalt<br />

und Leistungsfähigkeit in den Führungsebenen<br />

der Verbände.<br />

Wir bieten auf die spezifische Situation<br />

von Verbänden zugeschnittene Workshops<br />

und weitere Beratungsmodule an.<br />

Ziel dieser Bausteine ist es, Bewegung in<br />

die Arbeit „am System“ zu bringen.<br />

FAZIT<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten:<br />

Frauennetzwerke sind ein wichtiger und<br />

nicht zu unterschätzender Bestandteil<br />

feministischer Gleichstellungsarbeit. Sie<br />

bieten ihren Mitgliedern Vorteile wie Erfahrungsaustausch,<br />

Unterstützung bei der<br />

Karriereentwicklung und Förderung weiblicher<br />

Führungskräfte. Sie haben aber auch<br />

ihre Grenzen. Um die Gleichstellung im<br />

beruflichen Kontext zu verbessern, müssen<br />

Denkmuster und Arbeitsstrukturen<br />

verändert werden. Auch Verbände sollten<br />

sich für Geschlechtergerechtigkeit engagieren<br />

und Frauennetzwerke als Katalysator<br />

nutzen, um ihre Leistungsfähigkeit im<br />

Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte<br />

zu erhalten und zu verbessern.<br />

AUTOREN<br />

MICHAELA WALTON<br />

ist Beraterin bei der B‘VM I<br />

Beratungsgruppe für Verbandsmanagement.<br />

Sie<br />

verfügt über langjährige<br />

Praxiserfahrung im Verbands-<br />

und Stiftungsmanagement.<br />

Ihre Beratungsschwerpunkte<br />

sind<br />

Personalberatung und<br />

Organisationsentwicklung. Frau Walton ist eine<br />

aktive Netzwerkerin.<br />

→ michaela.walton@bvmberatung.net<br />

STEPHAN MELLINGHOFF<br />

ist Geschäftsführer und<br />

Gesellschafter der B’VM I<br />

Beratungsgruppe für<br />

Verbandsmanagement.<br />

Er verfügt über langjährige<br />

Erfahrung in der Beratung<br />

von Verbänden,<br />

Kammern und Stiftungen<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Struktur- und Organisationsentwicklung.<br />

→ stephan.mellinghoff@bvmberatung.net<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 33


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

FRAUENNETZWERKE IM PORTRÄT<br />

In den letzten Jahren haben sich vermehrt Netzwerke etabliert, die Frauen in<br />

(Führungs-)Positionen stärken und zu mehr Gleichberechtigung in Wirtschaft, Politik<br />

und Gesellschaft beitragen wollen. Der Verbändereport sprach mit den Digital Media<br />

Women e. V. und den Business and Professional Women (BPW) Germany e. V. über ihr<br />

Selbstverständnis, ambitionierte Ziele und aktuelle Herausforderungen.<br />

Verbändereport: Aus der Zeit gefallen<br />

oder wichtiger denn je: Warum sind<br />

Frauennetzwerke heute sinnvoll?<br />

Renate Welkenbach: Gleichstellung<br />

ist selbst mit den bereits erzielten Fortschritten<br />

immer noch eine Utopie. Deshalb<br />

brauchen wir Frauennetzwerke, die<br />

sich für die Rechte, Erfahrungen sowie<br />

Perspektiven von Frauen und die Auflösung<br />

hierarchisch geprägter Strukturen<br />

einsetzen. Das Profil moderner Frauennetzwerke<br />

zeichnet sich durch den Fokus<br />

auf Gleichstellung, Empowerment,<br />

Vielfalt und berufliche Entwicklung aus.<br />

Sie sind offen für alle Frauen und setzen<br />

sich für eine inklusive Gesellschaft ein,<br />

in der Menschen ihr volles Potenzial entfalten<br />

können.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit den<br />

DMW?<br />

Wir wollen die Gesellschaft, in der wir<br />

leben, nachhaltig verändern. Aus diesem<br />

Grund setzen wir uns aktiv für Chancengleichheit,<br />

gegenseitige Akzeptanz und<br />

die aktive Gestaltung von Veränderungsprozessen<br />

ein. Wir begreifen den digitalen<br />

Wandel und die neuen Arbeitsmodelle<br />

als Chance für Frauen, in Führung<br />

oder Gründung zu kommen sowie Beruf<br />

und Privatleben besser zu vereinbaren.<br />

Deshalb sorgen wir dafür, dass Frauen<br />

mit ihren vielfältigen Kompetenzen auf<br />

allen Ebenen selbstverständlich und ohne<br />

Benachteiligung in die Arbeitswelt integriert<br />

werden.<br />

34 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Digital Media Women e. V. (#DMW)<br />

Die DMW sind 2010 gegründet worden, um Frauen in der digitalen Medienbranche zu<br />

stärken und sichtbar zu machen. Mit regelmäßigen Veranstaltungen ist das Netzwerk<br />

schnell gewachsen und hat zunehmend an Einfluss gewonnen. Inzwischen setzen<br />

sich mehr als 32.000 Community-Mitglieder und über 100 aktive Ehrenamtliche für<br />

Gleichstellung, Vielfalt und Digitalisierung ein. Seit 2018 sind die DMW auch Mitglied<br />

im Deutschen Frauenrat, seit 2019 als Sonderbeauftragte für Digitalisierung.<br />

Zielgruppe und Mitglieder sind Personen aller Altersgruppen aus unterschiedlichen<br />

Branchen: Fach- und Führungskräfte, Selbstständige, Unternehmer:innen,<br />

Berufseinsteiger:innen, Student:innen. Der Fokus liegt auf Frauen, die als erste<br />

Akademikerinnen ihrer Herkunftsfamilie besondere Herausforderungen zu bewältigen<br />

haben. Gerade diese Menschen schrecken vor den häufig elitären Verhaltensmustern<br />

beruflicher Netzwerke zurück und verpassen dadurch entscheidende<br />

Karriereschritte.<br />

Auf Basis der Überzeugung, dass Gleichstellung nur durch Zusammenarbeit erreicht<br />

werden kann, sind Männer als Unterstützer und Mitglieder herzlich willkommen.<br />

www.digitalmediawomen.de<br />

Was ist Ihr Selbstverständnis?<br />

Das jährliche DMW Camp ist ein überregionaler<br />

Live-Treffpunkt und dient der<br />

Unseren Einsatz für die Chancengleichheit<br />

von Frauen möchten wir konstruktiv Vernetzung.<br />

gestalten. Auf dieser Basis beruht unser Daneben finden regelmäßige DMW<br />

Selbstverständnis, das unser Handeln Meet-ups statt: Dabei handelt es sich um<br />

leitet und das wir in folgenden Slogans Treffen in lockerer Runde, die für viele<br />

zusammengefasst haben: dafür statt dagegen,<br />

miteinander statt gegeneinander, den. Vielfältige Vorträge und exklusive<br />

das Herzstück unserer Community bil-<br />

inklusiv statt exklusiv. DMW – vereint! – Veranstaltungen ergänzen diese Angebote.<br />

Inhaltlich decken wir dabei alle The-<br />

Frauen fördern: ohne Wenn, ohne Aber,<br />

ohne elitären Schnickschnack.<br />

men rund um Karriere, Technologien,<br />

Medien, Marketing, Women in Tech und<br />

Welche Angebote gibt es bei den digitale Strategien ab.<br />

DMW?<br />

Unser Portfolio wird durch den DMW<br />

Mit der DMW Online-Community fördern<br />

wir den Austausch von Wissen, die Angebote, Entwicklungen und neue<br />

Newsletter abgerundet, der über alle<br />

Weitergabe von Ressourcen und gegenseitige<br />

Unterstützung. In der DMW Acanen<br />

Menschen unsere Arbeit durch eine<br />

Themen informiert. Nicht zuletzt köndemy<br />

bieten wir Workshops und Seminare<br />

aus verschiedenen digitalen Bereichen erhalten dafür zusätzliche, exklusive An-<br />

Fördermitgliedschaft unterstützen und<br />

an. Außerdem halten wir Speakerinnen- gebote und Vergünstigungen, wie zum<br />

Trainings ab, um unsere Mitglieder für einen<br />

sicheren Bühnenauftritt zu schulen. oder kostenpflichtige<br />

Beispiel Rabatt auf Schulungsangebote<br />

Veranstaltungen.<br />

Welche drei Herausforderungen<br />

stehen für das Jahr 2024 ganz oben auf<br />

Ihrer Agenda?<br />

Erstens haben wir uns das Ziel gesetzt,<br />

weitere Fördermitglieder und aktive<br />

Ehrenamtliche zu finden. Zweitens<br />

möchten wir mehr Fördermittel zur<br />

Finanzierung nötiger Investitionen für<br />

die Vereinsarbeit akquirieren. Drittens<br />

wollen wir weitere Partnerschaften mit<br />

Unternehmen eingehen. Dazu bieten<br />

wir einen Kontakt zu 32.000 erfahrenen<br />

Köpfen und neuen Talenten in unserer<br />

Community.<br />

Gleichzeitig eröffnen wir zahlreiche<br />

digitale und klassische Möglichkeiten,<br />

unsere Unternehmenspartner:innen in<br />

einem starken Umfeld zu präsentieren<br />

und in der Digitalbranche weiter zu vernetzen.<br />

Durch langfristige Unterstützung<br />

unserer Ziele und Visionen können unsere<br />

Firmenpartner:innen ihre Wahrnehmung<br />

bei engagierten, hoch vernetzten<br />

und meinungsbildenden Multiplikator:innen<br />

der Digital- und Medienwirtschaft<br />

verbessern.<br />

Foto: Sabine Arndt, Heidelberg<br />

Renate Welkenbach engagiert sich<br />

seit über zehn Jahren in verschiedenen<br />

Rollen aktiv für die #DMW. Seit<br />

2015 kümmert sich die selbstständige<br />

Beraterin, Dozentin und Trainerin<br />

für Kommunikationskompetenz vor<br />

allem um Markententwicklung, Branding<br />

und Kommunikation.<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 35


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Business and Professional Women e. V. (BPW) ist eines der größten Netzwerke<br />

für Unternehmerinnen und berufstätige Frauen weltweit und in rund 100 Ländern<br />

mit 30.000 Mitgliedern vertreten. Der BPW hat Beraterstatus bei den Vereinten<br />

Nationen und beim Europarat. BPW Germany ist Teil des BPW International. In<br />

Deutschland gibt es 27 Clubs mit 1.300 Mitgliedern. Wir setzen uns ein für die<br />

Chancengleichheit in Beruf, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. BPW ist das einzige<br />

Frauennetzwerk, das speziell für jüngere Frauen bis 35 Jahre ein eigenes Forum<br />

für Kontakt, Austausch und Weiterbildung bietet.<br />

www.bpw-germany.de<br />

Verbändereport: Aus der Zeit gefallen<br />

oder wichtiger denn je: Warum sind<br />

Frauennetzwerke heute sinnvoll?<br />

Birte Siemonsen: Frauennetzwerke<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit den<br />

BPW?<br />

Der BPW Germany ist mit 27 regionalen<br />

BPW-Clubs und 1.300 Mitgliedern aktiv.<br />

ermöglichen Informationsaustausch, Wir setzen uns ein für die Chancengleichheit<br />

Karriereunterstützung, geschäftliches<br />

in Beruf, Wirtschaft, Politik und Ge-<br />

Wachstum und vor allem berufliche<br />

und persönliche Weiterentwicklung von<br />

Frauen. Durchs Netzwerken können berufliche<br />

Kontakte geknüpft und von den<br />

Erfahrungen und Kenntnissen anderer<br />

kann profitiert werden. So können sich<br />

neue Geschäftsbeziehungen ergeben. Ein<br />

starkes berufliches Netzwerk kann dabei<br />

helfen, Empfehlungen oder Unterstützung<br />

in der Karriere zu erhalten.<br />

Wir stehen da in einer guten Tradition,<br />

denn all dies war bereits schon der Grundgedanke<br />

für die Gründung der Business<br />

and Professional Women 1919 in den USA.<br />

Unsere Gründerin Dr. Lena Madesin Phillips<br />

forderte die ökonomische Unabhängigkeit<br />

für Frauen und Solidarität füreinander,<br />

um die Geschlechtergerechtigkeit<br />

zu verwirklichen. BPW-Netzwerke in über<br />

100 Ländern eröffnen heute Kontakte zu<br />

Frauen in aller Welt und fördern globales<br />

Denken und Handeln im Berufs- und<br />

sellschaft. Konkret heißt das, wir engagieren<br />

uns für mehr Frauen in leitenden<br />

Positionen, gleichen Lohn von Frauen und<br />

Männern, bessere Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie für Frauen und Männer, gleiche<br />

Teilhabe von Frauen an der Digitalisierung<br />

und bessere finanzielle Absicherung<br />

aller Frauen. Darüber hinaus leistet der<br />

BPW Germany politisch-gesellschaftliche<br />

Lobbyarbeit mit unterschiedlichen Bündnis-<br />

und Kooperationspartner:innen.<br />

Unser Alleinstellungsmerkmal ist der<br />

Young BPW – das Netzwerk im Netzwerk<br />

– für alle Frauen bis 35 Jahre. Jeder<br />

Lebensabschnitt hat spezielle Herausforderungen:<br />

Bis etwa 35 gehören dazu<br />

Berufseinstieg, eventuell Familiengründung<br />

oder erste Begegnungen mit der<br />

gläsernen Decke. Der BPW ist das einzige<br />

Frauennetzwerk, das speziell für jüngere<br />

Frauen ein eigenes Forum für Kontakt,<br />

Austausch und Weiterbildung bietet.<br />

Geschäftsleben. Der BPW Germany ist<br />

Mitglied in diesem internationalen Frauennetzwerk<br />

mit über 30.000 Unternehmerinnen<br />

und berufstätigen Frauen weltweit.<br />

Welchen Nutzen haben Ihre Mitglieder?<br />

Im BPW finden Frauen auf regionaler<br />

Ebene in den BPW-Clubs und bei überregionalen<br />

sowie internationalen Tagungen<br />

und Veranstaltungen Unterstützung,<br />

Inspiration und vielfältige Möglichkeiten,<br />

um ihre beruflichen Potenziale<br />

weiterzuentwickeln. Unsere regionalen<br />

Clubs bieten jährlich vielfältige Programme<br />

mit spannenden Veranstaltungen,<br />

Vorträgen, Workshops und Seminaren<br />

oder Leadership-Training. Wir bieten<br />

außerdem Mentoring an, haben ein Gründerprogramm<br />

für Frauen und arbeiten<br />

u. a. mit Hochschulen zusammen.<br />

In den BPW-Taskforces und -Projektgruppen<br />

können Frauen sich mit Themen<br />

wie Nachhaltigkeit und Politik auseinandersetzen<br />

und aktiv in die Gestaltung des<br />

Netzwerkes einbringen. Gerade in diesem<br />

Jahr haben wir einen Zukunftsprozess<br />

zum BPW 2030 eingeleitet.<br />

Welche drei Herausforderungen stehen<br />

für das Jahr 2024 ganz oben auf<br />

Ihrer Agenda?<br />

Wir werden unseren Zukunftsprozess<br />

weiterführen und hierzu Veranstaltungen<br />

anbieten.<br />

Dann steht am 6. März 2024 der Equal<br />

Pay Day, der Tag für die Lohngerechtigkeit,<br />

an, den der BPW Germany 2008<br />

nach Deutschland brachte und zu dem<br />

er jährlich Kampagnen durchführt. 2024<br />

unter dem Motto: Höchste Zeit für equal<br />

pay! Es geht dabei um den Faktor Zeit,<br />

denn die ungleiche Zeitaufteilung von<br />

Frauen und Männern zwischen Erwerbsund<br />

Care-Arbeit hat zur Folge, dass<br />

Frauen fast dreimal so häufig in Teilzeit<br />

arbeiten wie Männer und so im gesamten<br />

Lebensverlauf bei Lohnentwicklung,<br />

Karriere und Rente benachteiligt werden.<br />

Eine bedeutende Ursache für den Gender<br />

Pay Gap von 18 Prozent in Deutschland.<br />

Die ungleiche Verteilung von Erwerbsarbeit<br />

ist häufig das Resultat stereotyper<br />

Rollenzuschreibungen und struktureller<br />

Hürden. Wie frei sind Frauen und Männer<br />

darin, wie sie ihre Zeit nutzen? Was<br />

muss sich ändern, damit Care-Arbeit, Erwerbsarbeit<br />

und Freizeit paritätisch auf-<br />

36 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

geteilt werden? Damit werden wir uns<br />

beschäftigen.<br />

Als Drittes organisieren wir wieder<br />

bundesweit rund um den 10. Oktober Aktionen<br />

und Veranstaltungen zu unserer<br />

Kampagne FrauMachtDigital. Die Kampagne<br />

fordert gleiche Teilhabe für Frauen<br />

und Männer an der Digitalisierung.<br />

Birte Siemonsen ist seit Juni 2022 Präsidentin<br />

des Business and Professional Women<br />

Germany e. V. Seit zwanzig Jahren engagiert<br />

sich die selbstständige Trainerin und stellvertretende<br />

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte<br />

für die gleiche Bezahlung und<br />

Chancengleichheit von Frauen und Männern<br />

in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.<br />

Ihr Verband<br />

sucht Personal?<br />

Stellenmarkt für Verbände & Organisationen<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 37


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

EIN GESUNDHEITS-<br />

BUDGET ALS BENEFIT<br />

Verbände sind immer auf der Suche nach sinnvollen<br />

Mehrwerten für ihre eigenen MitarbeiterInnen, aber auch für<br />

die ArbeitnehmerInnen ihrer Mitglieder. Der Bund Deutscher<br />

Unternehmensberatungen BDU e. V. hat dazu zusammen mit<br />

einem Dienstleister eine Mission verfolgt, die auch für andere<br />

Verbände interessant sein könnte. Denn sie hat das hehre<br />

Ziel, Gesundheit aktiv zu fördern und Mitarbeiterfluktuation<br />

und Krankenfehltage zu reduzieren: Dabei herausgekommen<br />

ist die betriebliche Krankenversicherung.<br />

Früher wurde ein Arbeitgeber oft<br />

nach rein gehaltlichen Perspektiven<br />

ausgewählt. Eventuell gab<br />

es noch Zugang zum begehrten<br />

Dienstwagen oder zur betrieblichen Altersvorsorge.<br />

Heute sind Begrifflichkeiten<br />

wie Wertschätzung, Wahrnehmung,<br />

Respekt und eine ausgeglichene Work-Life-Balance<br />

wesentlicher Bestandteil des<br />

neuen Arbeitsplatzes.<br />

Um diese Verantwortung aus Arbeitgebersicht<br />

zu unterstreichen, werden Benefits<br />

immer beliebter. Doch sie stellen nur<br />

dann eine Bindung her, wenn sie sinnvoll<br />

sind und rege genutzt werden. Zahlt man<br />

nur monatliche Beiträge für Leistungen,<br />

ohne dass sie genutzt werden, dann verpufft<br />

auch ihre Wirkung schnell.<br />

Mit dem neu geschaffenen Angebot einer<br />

betrieblichen Krankenversicherung kann<br />

ein Arbeitgeber deutlich unterstreichen,<br />

dass er die Verantwortung für die Gesundheit<br />

seiner Mitarbeitenden ernst nimmt.<br />

Hinter dem recht technischen Namen<br />

versteckt sich ein Benefit, das für den<br />

Arbeitgeber überschaubare Kosten bedeutet,<br />

Arbeitnehmenden aber durchaus<br />

fühlbaren Nutzen in doppelter Hinsicht<br />

bietet: mehr Gesundheit, ohne das eigene<br />

Portemonnaie dafür belasten zu müssen.<br />

Denn private und oft teure Zuzahlungen<br />

zu Behandlungen beim Zahnarzt, beim<br />

Osteopathen, für Massagen, die neue Brille<br />

oder den Heilpraktiker werden dank<br />

der betrieblichen Krankenversicherung<br />

künftig vom Arbeitgeber spendiert.<br />

Dazu entwickelten BDU und Dienstleister<br />

gemeinsam mit einem Versicherer<br />

das entsprechende Produkt. Im Rahmen<br />

der betrieblichen Krankenversicherung<br />

können für die Belegschaft Gesundheitsbudgets<br />

eingerichtet werden, um solche<br />

privaten Zuzahlungen zu ersetzen. Für<br />

ein Jahresbudget von 600 Euro, das die<br />

versicherte Person netto einsetzen kann,<br />

entstehen auf Arbeitgeberseite Kosten<br />

in Höhe von 21,20 Euro monatlich, also<br />

254,40 Euro jährlich.<br />

Der Gesetzgeber hat die betriebliche<br />

Krankenversicherung als Sachbezug anerkannt.<br />

Durch die Nutzung entsteht<br />

kein geldwerter Vorteil und damit für die<br />

Mitarbeitenden keinerlei Nachteil. Der<br />

Arbeitgeber gilt als Versicherungsnehmer<br />

und finanziert die Versicherung für<br />

seine Mitarbeitenden.<br />

Die BDU-Servicegesellschaft für Unternehmensberatungen<br />

mbH setzt seit 2022<br />

auf die betriebliche Krankenkasse und<br />

sieht sich bestätigt. Durch diesen Mehrwert<br />

lassen sich Fach- und Arbeitskräfte<br />

binden und Alleinstellungsmerkmale für<br />

das Recruiting erzeugen. Zudem wirkt sich<br />

die betriebliche Krankenversicherung<br />

positiv auf die Entwicklung der Krankenstände<br />

aus und sorgt für gesündere Mitarbeitende,<br />

die zudem ihr eigenes Nettogehalt<br />

ein wenig schonen können.<br />

Gerade im aktuellen Zeitgeist kann das<br />

auch für andere Verbände und ihre Mitglieder<br />

ein interessantes Instrument zur<br />

Personalbindung sein.<br />

AUTOR<br />

HARTMUT TSCHOFEN<br />

ist Geschäftsführer der<br />

Addova GmbH. Er berät<br />

Verbände, Arbeitgeber,<br />

Selbstständige und Mitarbeitende<br />

seit 35 Jahren<br />

frei und unabhängig<br />

von Banken und Versicherungen.<br />

→ h.tschofen@addova.de<br />

38 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Kölner Verbände Seminare<br />

UNSERE AKTUELLEN VERANSTALTUNGEN<br />

Bitte melden Sie<br />

sich frühzeitig an!<br />

VERBANDSWEBSITE:<br />

EFFEKTIVE<br />

SUCHMASCHINEN-<br />

OPTIMIERUNG<br />

ERFOLGREICHES<br />

MITGLIEDERMARKETING<br />

FÜR VERBÄNDE<br />

KONFLIKTE IM<br />

VERBAND AUFLÖSEN<br />

UND VERMEIDEN<br />

23.01.2024<br />

Online<br />

20.02.2024<br />

Bonn<br />

22.02.2024<br />

Bonn<br />

VERBANDS-<br />

PRESSEARBEIT<br />

MIT WIRKUNG<br />

PRAXISWISSEN<br />

VERBANDSRECHT<br />

MIT FÜHRUNG<br />

PUNKTEN<br />

07.03.2024<br />

Bonn<br />

12.03.2024<br />

Bonn<br />

25.04.2024<br />

Bonn<br />

Einladung zum DGVM-Thementag:<br />

WIE VERBÄNDE NACHHALTIGKEIT GESTALTEN<br />

Vom Status quo in die Zukunft:<br />

Wie setzen Verbände Nachhaltigkeit heute und morgen um?<br />

Sichern Sie sich den<br />

Frühbucherpreis!<br />

© Design Offices<br />

www.thementag-nachhaltigkeit.de<br />

19.03.2024<br />

Köln<br />

Weitere Themen und<br />

Informationen finden Sie auf<br />

www.verbaendeseminare.de<br />

Sonderkonditionen für<br />

DGVM-Mitgliedsverbände!<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 39


WERKSTATTBERICHT – WIE SICH<br />

DIE BDA FÜR DIE ZUKUNFT DER<br />

ARBEIT AUFSTELLT<br />

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist Dienstleister<br />

ihrer Mitglieder. Sie bündelt Interessen und ist das Sprachrohr der Unternehmen<br />

in der politischen Debatte. Gleichzeitig muss sie auch Vordenker sein, neue Trends<br />

erkennen und darauf Antworten finden. Einer dieser Trends ist die tiefgreifende<br />

Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung. Spätestens seitdem neue<br />

Tools wie ChatGPT künstliche Intelligenz für jeden erlebbar und nutzbar machen,<br />

ist klar, dass sich Unternehmen und Beschäftigte mit diesen Herausforderungen<br />

auseinandersetzen müssen.<br />

Steffen Kampeter


DIGITALISIERUNG & CHANGE-MANAGEMENT<br />

Um diesen Trends nicht hinterherzulaufen,<br />

müssen<br />

sich Verbände strategisch<br />

frühzeitig aufstellen. Die<br />

Verantwortung für diese Entscheidung<br />

liegt klar bei der hauptamtlichen Spitze<br />

des Verbandes. In der BDA haben wir Anfang<br />

2018 einen Plan aufgesetzt, wie wir<br />

dieses neue Feld besetzen: Kompetenzen<br />

erarbeiten, Netzwerke bilden, Mitglieder<br />

und Politik beraten sowie mit den neuen<br />

Positionen sichtbar werden. Am Ende<br />

muss für einen Verband immer stehen:<br />

einen Mehrwert für die Mitglieder schaffen<br />

und politischen Impact entfalten.<br />

START AUF DER GRÜNEN WIESE<br />

Zu Beginn war es uns wichtig, Themenbereiche<br />

zu identifizieren und fachliche<br />

Kompetenz in einem neuen Team aufzubauen.<br />

Die Abteilung „Strategie und Zukunft<br />

der Arbeit“ wurde auf der grünen<br />

Wiese gegründet. Priorität hatte dabei der<br />

Aufbau einer breit gefächerten Expertise,<br />

die auf den sozialpolitischen Zuständigkeiten<br />

der BDA basiert. Beim Aufbau neuer<br />

Einheiten muss klar sein: Strukturen<br />

sind das eine. Das andere: Um sich bei diesem<br />

dynamischen Thema gut aufzustellen,<br />

braucht es Menschen, die im wahrsten<br />

Sinne open-minded, kommunikativ<br />

und kreativ sind. Dieses Team braucht<br />

dann auch das klare und dauerhafte Backing<br />

der Führungsspitze des Verbandes.<br />

Wir haben die Zukunft der Arbeit – mit<br />

allen technologischen und personalpolitischen<br />

Implikationen – immer als Querschnittsthema<br />

gesehen. Deshalb arbeitet<br />

die Abteilung „Strategie und Zukunft der<br />

Arbeit“ eng mit allen Fachabteilungen der<br />

BDA, wie beispielsweise Arbeitsmarkt,<br />

Europa, Arbeitsrecht oder Bildung. zusammen.<br />

Dadurch bekommen die Kolleginnen<br />

und Kollegen gegenseitig Einblick<br />

in die Themen, profitieren von neuen Perspektiven<br />

und lernen voneinander. Der<br />

Ansatz, fachliche Silos abzubauen, ist<br />

beim Thema Zukunft der Arbeit zentral.<br />

Ohne eine enge Verzahnung und ein effektives<br />

Wissensmanagement innerhalb<br />

der BDA würden wir dieses Thema nicht<br />

in seiner Breite erarbeiten können.<br />

Aber auch bei neuen Teams im Verband<br />

muss darauf geachtet werden, dass man<br />

nicht irgendwann nur noch im eigenen<br />

Saft schmort. Deshalb war es uns von Anfang<br />

an ein Anliegen, in den intensiven<br />

Austausch mit externen Expertinnen und<br />

Experten zu treten. Nicht nur für die Weiterentwicklung<br />

unserer eigenen Expertise,<br />

sondern auch um die Beratung, den<br />

Austausch und die Abstimmungen mit<br />

und für unsere Mitgliedsverbände zu bereichern.<br />

Dieser Austausch mit Wissenschaft,<br />

der Start-up-Welt und klugen Köpfen<br />

aus der „traditionellen“ Wirtschaft<br />

kann lose und flexibel sein. Es lohnt sich<br />

jedoch, diesen Austausch in einem gewissen<br />

Maße zu institutionalisieren.<br />

NEUE KÖPFE, NEUE PERSPEKTIVEN<br />

Mit dem BDA-Digitalrat sind wir diesen<br />

Weg gegangen und haben im Jahr<br />

2019 eine Plattform gegründet, die unter<br />

anderem das Präsidium der BDA zu digital-,<br />

arbeitsmarkt- und personalpolitischen<br />

Fragen berät. Der BDA-Digitalrat<br />

vereint herausragende Persönlichkeiten<br />

aus höchst unterschiedlichen Bereichen.<br />

Globale Großkonzerne sind genauso vertreten<br />

wie kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, Start-ups aus der Tech-<br />

Branche, Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler sowie Köpfe der gesellschaftlichen<br />

Debatte. Bei der Besetzung<br />

des Gremiums haben wir bewusst auch<br />

Menschen mit an Bord genommen, die<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 41


DIGITALISIERUNG & CHANGE-MANAGEMENT<br />

mit den Arbeitgeberverbänden bislang<br />

nichts zu tun hatten. Das challenged uns<br />

gelegentlich. Es zwingt uns aber auch regelmäßig,<br />

unsere Positionen zu hinterfragen<br />

und Probleme neu zu denken.<br />

Unter dem Vorsitz von Angelique Renkhoff-Mücke,<br />

CEO der WAREMA Renkhoff<br />

SE, und Janina Kugel, Aufsichtsrätin<br />

und Advisor, hat der BDA-Digitalrat sich<br />

drei Kernaufgaben gesetzt: 1. Fachlich<br />

arbeiten, um Antworten auf die Fragen<br />

der Digitalisierung von Wirtschaft und<br />

Arbeitswelt zu finden. 2. Konkrete Handlungsempfehlungen<br />

für die Unternehmen<br />

erarbeiten. 3. In den konstruktiven<br />

Austausch mit der Politik kommen.<br />

Der Digitalrat trifft sich zweimal im Jahr,<br />

tauscht sich über die aktuelle Lage aus, diskutiert<br />

mit Gästen aus Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft und vereinbart konkrete<br />

Themen, zu denen Thinktanks zwischen<br />

den Ratssitzungen Lösungen erarbeiten.<br />

Die aktuelle Publikation beschäftigt sich<br />

mit dem Topthema Generative KI. Sie<br />

sortiert zwischen Hype und betrieblicher<br />

Praxis, gibt einen Ausblick auf notwendige<br />

Entwicklungs- und Anwendungskompetenzen<br />

und beschreibt konkrete Anwendungsmöglichkeiten<br />

in den Betrieben.<br />

Konkret ist der BDA-Digitalrat außerdem<br />

in seinen Handlungsempfehlungen<br />

für die Unternehmen bei der Zusammenarbeit<br />

von mittelständischen Unternehmen<br />

und Start-ups sowie mit einem<br />

Handlungsleitfaden zu rechtlichen Implikationen<br />

bei der Einführung von KI im<br />

Betrieb. Wichtig ist, dass neue, zeitgemäße<br />

Formate bei der Beratung der Unternehmen<br />

greifen. Es muss nicht immer die<br />

klassische Broschüre sein. Der Austausch<br />

über LinkedIn oder der Anfang 2022 vom<br />

BDA-Digitalrat gestartete Podcast „Stand<br />

by me“ über Themen wie Mitarbeiterbindung,<br />

Recruiting, künstliche Intelligenz<br />

und Arbeitgeberattraktivität sind nur<br />

zwei von vielen weiteren Beispielen.<br />

Um diese Kompetenz in die politische<br />

Debatte zu bringen und auch politisch<br />

einen Impact zu haben, sucht der BDA-<br />

Die Mischung macht’s: #futurework ist auf der großen Bühne genauso gut aufgehoben wie in kleinen<br />

Workshop-Formaten. © Christian Kruppa<br />

Ein nachdenklicher Vizekanzler im Austausch mit Dr. Marianne Janik, Microsoft Deutschland, Angelique<br />

Renkhoff-Mücke, WAREMA Renkhoff, und Christoph Bornschien, TLGG. © Thomas Rafalzyk<br />

Digitalrat regelmäßig das Gespräch mit<br />

der Politik. Hier werden die Rahmenbedingungen<br />

für die Digitalisierung<br />

und die Regulierung von Arbeitsrecht<br />

und Arbeitsmarkt beschlossen. Dass der<br />

BDA-Digitalrat ein Kompetenzzentrum<br />

geworden ist, zeigen u. a. Gespräche mit<br />

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil,<br />

Bundesdigitalminister Volker Wissing<br />

und dem Chef des Bundeskanzleramts<br />

Wolfgang Schmidt.<br />

Eine erfolgreiche Digitalisierung hat<br />

viel mit Mindset zu tun. Es ist kein Geheimnis,<br />

dass die deutsche Gesellschaft<br />

der Digitalisierung eher skeptisch gegenübersteht.<br />

Deutschland ist kein Vorreiter<br />

bei dieser Technologie. Deshalb will die<br />

BDA für diese Zukunftschance werben.<br />

In der Digitalisierung liegen immense<br />

Chancen, die Produktivität und Effizienz<br />

in den Unternehmen zu steigern, damit<br />

unser Land wettbewerbsfähiger zu machen<br />

und den Arbeitsmarkt nachhaltig<br />

zu stärken.<br />

#FUTUREWORK: DIE ETWAS<br />

ANDERE KONFERENZ<br />

Um das mit viel öffentlicher Resonanz<br />

zu verwirklichen, haben wir die #futurework<br />

2019 gemeinsam mit Microsoft<br />

42 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


DIGITALISIERUNG & CHANGE-MANAGEMENT<br />

Deutschland ins Leben gerufen. Sie ist<br />

mittlerweile das größte Festival zur Zukunft<br />

der Arbeit im deutschsprachigen<br />

Raum. Jedes Mal konnten wir über 2.500<br />

Teilnehmende vor Ort und im Netz begrüßen.<br />

Auf der #futurework bringen wir Entscheider<br />

aus Politik, Wirtschaft und der<br />

Start-up-Szene mit Wissenschaftlerinnen<br />

und Politikern zusammen. Wir sprechen<br />

darüber, wie wir die Chancen der Digitalisierung<br />

für die Arbeitswelt konkret in den<br />

Unternehmen nutzen können.<br />

Die #futurework bietet viel Inspiration<br />

und neue Impulse. Wir wollen spannende<br />

Ansätze aus der Praxis bei der #futurework<br />

sichtbar machen, weitertragen und<br />

gemeinsam weiterentwickeln. Der Wandel<br />

der Arbeitswelt geht uns alle an und<br />

kann von niemandem allein bewältigt<br />

werden. Mit der Gestaltung der #futurework<br />

als Festival haben wir bewusst eine<br />

informelle Atmosphäre geschaffen. Teilnehmende<br />

und Speaker begegnen sich<br />

auf Augenhöhe – weniger Konferenzatmosphäre,<br />

mehr T‐Shirt und Sneaker als<br />

Anzug und Krawatte.<br />

Durch diese Atmosphäre und die innovativen<br />

Themen haben wir es geschafft,<br />

eine neue, deutlich diversere Zielgruppe<br />

anzusprechen als mit unseren bisherigen<br />

Formaten. Damit können wir als Verband<br />

unseren Wirkungskreis erweitern und<br />

in den Austausch zu unseren wichtigen<br />

Themen kommen. Dabei hilft auch, dass<br />

wir mit der #futurework ein Format etabliert<br />

haben, das auch auf Social-Media-<br />

Plattformen wie X, LinkedIn und Instagram<br />

sehr gut läuft.<br />

Um als Verband ein neues Thema strategisch<br />

kompetent zu besetzen, braucht<br />

es gute Planung und einen langen Atem.<br />

Letztlich zahlt sich das jedoch aus: für den<br />

Verband, der bei einem Zukunftsthema<br />

ein relevanter und sprechfähiger Akteur<br />

wird, und auch für die Mitglieder, die auf<br />

diese Expertise zurückgreifen können.<br />

AUTOR<br />

STEFFEN KAMPETER<br />

ist seit Juli 2016 Hauptgeschäftsführer<br />

der Bun -<br />

desvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände<br />

(BDA). Zuvor war<br />

Kampeter parlamentarischer<br />

Staatssekretär beim<br />

Bundesminister der Finanzen<br />

und von 1990 bis 2016<br />

Mitglied des Deutschen Bundestags.<br />

→ www.arbeitgeber.de<br />

DRUCKSACHEN HERSTELLEN?<br />

DAS KANN JEDE DRUCKEREI!<br />

Aber stimmt auch die persönliche Beratung? Das ist unsere Leidenschaft!<br />

Norbert Schnichels<br />

Geschäftsführer<br />

schnichels@druckcenter.de<br />

Tel.: 02225 88 93 554<br />

Christoph Steffen<br />

Geschäftsführer<br />

steffen@druckcenter.de<br />

Tel.: 02225 88 93 592<br />

Dennis Weinsheimer<br />

Geschäftsführer<br />

weinsheimer@druckcenter.de<br />

Tel.: 02225 88 93 562<br />

Lassen Sie Ihre Produkte bei einer der leistungsfähigsten Druckereien<br />

der Region Bonn/Köln/Düsseldorf drucken<br />

DCM Druck Center Meckenheim GmbH<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 43<br />

Werner-von-Siemens-Straße 13 | 53340 Meckenheim | Telefon (02225) 88 93-550 | dcm@druckcenter.de


KARTELLRECHTSCOMPLIANCE<br />

BEIM INFORMATIONSAUSTAUSCH<br />

ZWISCHEN WETTBEWERBERN<br />

Die neuen Regeln im europäischen Kartellrecht und insbesondere die neuen<br />

Horizontalleitlinien, die auch das deutsche Kartellrecht wesentlich mitbestimmen, sind<br />

seit Mitte <strong>2023</strong> in Kraft (siehe Verbändereport, Ausgabe 5/<strong>2023</strong>). Die Horizontalleitlinien<br />

legen die Rechtmäßigkeitsanforderungen für Kooperationen und auch für den<br />

praktisch sehr wichtigen Informationsaustausch u. a. im Verbandskontext zwischen<br />

Wettbewerbern fest. Da Informationsaustausch bußgeldrelevant ist, sind individuell<br />

zugeschnittene Kartellrechtsleitfäden für Verbände und Unternehmen und<br />

entsprechende regelmäßige Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur<br />

Vermeidung von Verstößen bei Wettbewerbertreffen von hoher Wichtigkeit.<br />

Nils Ellenrieder


VERBAND & RECHT<br />

Informationsaustausch findet in<br />

der Wirtschaft vielfach zwischen<br />

Wettbewerbern statt und es ist anerkannt,<br />

dass das im Allgemeinen<br />

sehr positive Auswirkungen auf die Wirtschaft<br />

hat. Neben der gemeinsamen Interessenvertretung<br />

ist auch der Austausch<br />

von Informationen vielfach die Grundlage<br />

einer zielgerichteten und erfolgreichen<br />

Verbandsarbeit. Neben dem allgemeinen<br />

Erfahrungsaustausch sind Verbände zudem<br />

eine Plattform für die Diskussion<br />

von Gesetzgebungsvorhaben und regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Verbände erstellen regelmäßig Branchenstatistiken,<br />

um u. a. ihrer Informationsverpflichtung<br />

gegenüber den<br />

Mitgliedern und interessierten Kreisen<br />

nachzukommen. Das ist grundsätzlich<br />

möglich, wenn kartellrechtliche Mindestanforderungen<br />

wie insbesondere die<br />

hinreichende Anonymisierung und Aggregation<br />

der Daten beachtet werden.<br />

Im Folgenden sollen die Grundsätze<br />

und wesentliche Neuerungen des Ansatzes<br />

der Europäischen Kommission in<br />

den Horizontalleitlinien mit Blick auf<br />

Informationsaustausche zwischen Wettbewerbern<br />

beleuchtet werden. 1<br />

1. Verboten ist der Austausch sensibler<br />

Geschäftsinformation<br />

Das Kartellrecht in Form des Verbots<br />

wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen<br />

(Art. 101 Abs. 1 AEUV (Vertrag<br />

über die Arbeitsweise der Europäischen<br />

Union) und § 1 GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen))<br />

kommt ins<br />

Spiel, wenn die Gefahr besteht, dass (potenzielle)<br />

Wettbewerber nicht mehr getreu<br />

dem sog. Selbstständigkeitspostulat<br />

ihre Strategie selbstständig, sondern in<br />

Abstimmung mit dem Wettbewerb festlegen.<br />

Dies wird relevant, wenn es um den<br />

Austausch sog. sensibler Geschäftsinformation<br />

(bislang als strategische Information<br />

bezeichnet) geht. Dabei handelt es<br />

sich um Informationen, die geeignet sind,<br />

die Geschäftsstrategie der Wettbewerber<br />

zu beeinflussen. Ein Informationsaustausch<br />

darf also nicht die Ungewissheit<br />

in Bezug auf das fragliche Marktverhalten<br />

verringern. Verbände dürfen nicht<br />

zur Plattform für einen Austausch sensibler<br />

Geschäftsinformation werden und<br />

müssen zur Vermeidung von persönlichen<br />

Geldbußen, Bußgeldern gegen den<br />

Verband sowie gegen die Mitglieder Vorsichtsmaßnahmen<br />

treffen.<br />

2. Was ist eine sensible<br />

Geschäftsinformation?<br />

Klassischerweise zählen Preise und<br />

Preisbestandteile zu den sensiblen Geschäftsinformationen,<br />

aber auch Kosten,<br />

Kapazität, Produktion, Mengen, Marktanteile,<br />

Kunden, Pläne in Bezug auf einen<br />

Marktein- oder -austritt und andere wichtige<br />

Elemente der Strategie eines Unternehmens,<br />

bei denen Wettbewerber im<br />

Normalfall keinen Anreiz für eine Offenlegung<br />

haben würden. Dazu zählen etwa<br />

auch Qualität, F&E-Themen sowie technische<br />

Informationen zu Technologien<br />

oder Produkten.<br />

3. Was ist typischerweise keine sensible<br />

Geschäftsinformation?<br />

Zu den Informationen, die nach Ansicht<br />

der Kommission typischerweise<br />

ausgetauscht werden dürfen, zählen insbesondere:<br />

– die allgemeine Funktionsweise und<br />

der Zustand eines Wirtschaftszweigs<br />

– Fragen der öffentlichen Politik oder<br />

der Regulierung<br />

– nicht vertrauliche technische Fragen<br />

(zum Beispiel Gesundheits- oder Sicherheitsfragen,<br />

allgemeine, nicht<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 45


VERBAND & RECHT<br />

proprietäre Technologie, allgemeine<br />

Merkmale und Eignung bestimmter<br />

Geräte, allgemeine Werbemöglichkeiten<br />

sowie nicht strategische technische<br />

oder wissenschaftliche Daten).<br />

4. Wann ist ein Austausch sensibler<br />

Ge schäftsinformation als schwerwiegender<br />

Hardcoreverstoß einzustufen<br />

und somit besonders bußgeldrelevant?<br />

Ein besonders schwerwiegender Verstoß<br />

steht im Raum, wenn Wettbewerbern<br />

der Vorwurf gemacht wird, dass<br />

eine Beschränkung des Wettbewerbs<br />

bezweckt wurde, also mit dem Informationsaustausch<br />

der Wettbewerb gezielt<br />

oder absichtlich beschränkt wurde.<br />

Im Fall des Austauschs über das künftige<br />

Verhalten von Unternehmen in Bezug<br />

auf Preise oder Mengen ist die Annahme<br />

einer bezweckten Wettbewerbsbeschränkung<br />

besonders naheliegend.<br />

Die Kommission nennt Einzelfälle<br />

aus der Fallpraxis für bezweckte Wettbewerbsbeschränkungen<br />

und bringt ein<br />

konkretes Beispiel für sog. technischen<br />

Informationsaustausch:<br />

– der Austausch mit Wettbewerbern<br />

über die derzeitige Preisgestaltung und<br />

künftige Preisabsichten eines Unternehmens<br />

– der Austausch mit Wettbewerbern<br />

über die derzeitigen und künftigen<br />

Produktionskapazitäten eines Unternehmens<br />

– der Austausch mit Wettbewerbern<br />

über die derzeitige oder künftige Geschäftsstrategie<br />

eines Unternehmens<br />

– der Austausch mit Wettbewerbern<br />

über die Prognosen eines Unternehmens<br />

in Bezug auf die aktuelle und<br />

künftige Nachfrage<br />

– der Austausch mit Wettbewerbern<br />

über die Prognosen eines Unternehmens<br />

in Bezug auf künftige Verkaufszahlen<br />

– der Austausch mit Wettbewerbern<br />

über zukünftige, für den Verbraucher<br />

relevante Produkteigenschaften<br />

Beispiel: Eine Gruppe von Wettbewerbern<br />

befürchtet, dass ihre Produkte immer strengeren<br />

Umweltvorschriften unterworfen werden<br />

könnten. Im Rahmen der gemeinsamen Lobby-Anstrengungen<br />

kommen sie regelmäßig<br />

zusammen und tauschen sich aus. Um einen<br />

gemeinsamen Standpunkt zu künftigen Legislativvorschlägen<br />

zu erreichen, tauschen sie<br />

bestimmte Informationen über die Umwelteigenschaften<br />

ihrer bestehenden Produkte aus.<br />

Solange es sich um historische Informationen<br />

handelt und die Unternehmen keine Kenntnis<br />

von den geplanten Marktstrategien ihrer<br />

Wettbewerber erhalten, stellt der Austausch<br />

keine Beschränkung im Sinne des Verbots<br />

wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen<br />

dar. Wenn die Unternehmen jedoch beginnen,<br />

Informationen über die Entwicklung aktueller<br />

oder künftiger Produkte auszutauschen, oder<br />

offenlegen, wie sie auf das Verhalten der anderen<br />

reagieren würden, besteht die Gefahr, dass<br />

dieser Austausch ihr Verhalten auf dem Markt<br />

beeinflusst. Der Austausch kann beispielsweise<br />

dazu führen, dass sich die Wettbewerber<br />

darauf verständigen, keine Produkte zu vermarkten,<br />

die umweltfreundlicher sind als<br />

gesetzlich vorgeschrieben. Dies sieht die Kommission<br />

als Koordination des Marktverhaltens<br />

an und eine Beschränkung des Wettbewerbs<br />

in Bezug auf die Produkteigenschaften und die<br />

Wahlmöglichkeiten der Verbraucher. Das Beispiel<br />

ist Ausfluss des sog. Ad-blue-Verfahrens<br />

der Europäischen Kommission. 2<br />

Die sensible Geschäftsinformation muss<br />

nicht zwingend Verkaufsmärkte betreffen.<br />

Der Austausch sensibler Geschäftsinformationen<br />

zwischen Parteien, die einen<br />

gleichen Bedarf an Produkten oder Dienstleistungen<br />

haben (Einkaufswettbewerber),<br />

ist gleichfalls im Fokus der Kommission.<br />

Dies betrifft insbesondere den Austausch<br />

zwischen Einkäufern über die zu zahlenden<br />

Einkaufspreise (Höchstpreise, Mindestrabatte<br />

und andere Preisaspekte), sonstige<br />

Einkaufsbedingungen, Bezugsquellen<br />

(sowohl in Bezug auf Anbieter als auch auf<br />

Gebiete), Volumen und Mengen, Qualität<br />

oder andere Wettbewerbsparameter (z. B.<br />

Zeitplanung, Lieferung und Innovation).<br />

5. Wie kann im Einzelfall ein Informationsaustausch<br />

gerechtfertigt werden,<br />

obwohl die Information grundsätzlich<br />

als sensible Geschäftsinformation gilt?<br />

Im Einzelfall kann auch ein Austausch<br />

von sensibler Geschäftsinformation<br />

unkritisch sein, v. a. wenn eine<br />

hinreichende Aggregation und Anonymisierung<br />

der Daten erfolgt. Ein wichtiger<br />

Faktor ist auch das Alter von Daten.<br />

Sensible Geschäftsinformationen, welche<br />

für den aktuellen oder künftigen<br />

Wettbewerb relevant sind, sind kritisch.<br />

Wenn es aber hinreichend alte Informationen<br />

sind, ist ein Austausch häufig<br />

zu rechtfertigen. Auch Informationen,<br />

die öffentlich bekannt sind, gelten als<br />

46 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


VERBAND & RECHT<br />

grundsätzlich unbedenklich für einen<br />

Informationsaustausch zwischen Wettbewerbern.<br />

6. Was gilt für einseitige Informationspreisgabe?<br />

Die Kommission geht entsprechend<br />

der Entscheidungspraxis der Europäischen<br />

Gerichte von Folgendem aus: Erhält<br />

ein Unternehmen während einer<br />

Sitzung oder durch andere Kontaktaufnahme<br />

sensible Geschäftsinformationen<br />

von einem Wettbewerber, wird davon<br />

ausgegangen, dass es die Informationen<br />

zur Kenntnis nimmt und sein Marktverhalten<br />

entsprechend anpasst. Etwas anderes<br />

gilt nur, wenn der Empfänger der<br />

sensiblen Geschäftsinformation sich öffentlich<br />

davon distanziert (beispielsweise<br />

indem es ausdrücklich erklärt, dass<br />

es solche Informationen nicht erhalten<br />

möchte, oder den Austausch bei den Kartellbehörden<br />

meldet).<br />

– Beispiel: Nach Ansicht der Kommission<br />

stellt die Teilnahme an einer Sitzung, bei<br />

der ein Unternehmen seine Preispläne gegenüber<br />

seinen Wettbewerbern offenlegt,<br />

ohne dass diese sich öffentlich distanzieren,<br />

einen Kartellrechtsverstoß dar. Gleiches<br />

gilt für die Einführung einer Preisregel in<br />

einem gemeinsam genutzten algorithmischen<br />

Tool, selbst wenn keine ausdrückliche<br />

Vereinbarung über die Angleichung<br />

künftiger Preise vorliegt.<br />

Die Bekanntgabe sensibler Geschäftsinformation<br />

in der Öffentlichkeit kann<br />

als sog. Signalling ebenfalls kartellrechtlich<br />

verboten sein. Das klassische Beispiel<br />

sind Ankündigungen von Preiserhöhungen<br />

über öffentliche Wege, die nicht<br />

als Information an die Kunden, sondern<br />

als Signal an den Wettbewerb verstanden<br />

werden können.<br />

Als weiteres Beispiel nennt die Kommission<br />

die Thematik von steigenden<br />

Lieferkosten.<br />

– Beispiel: So kann beispielsweise in einem<br />

bestimmten Sektor öffentlich bekannt sein,<br />

dass die Lieferkosten steigen. Bei öffentlichen<br />

Sitzungen, zum Beispiel Sitzungen<br />

des zuständigen Berufsverbands, kann<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 47


VERBAND & RECHT<br />

dieses Phänomen von den Teilnehmern<br />

zur Sprache gebracht werden. Die Wettbewerber<br />

können zwar auf die steigenden<br />

Lieferkosten hinweisen, da diese öffentlich<br />

bekannt sind, doch dürfen sie nicht ihre<br />

individuelle Reaktion auf diese steigenden<br />

Kosten öffentlich bewerten, da dies die Ungewissheit<br />

bezüglich ihres Verhaltens auf<br />

dem Markt verringern würde.<br />

7. Auch der indirekte Informationsaustausch<br />

ist erfasst<br />

Der Austausch sensibler Geschäftsinformationen<br />

kann auch über einen Dritten<br />

wie einen Verband, ein Dienstleistungsunternehmen,<br />

einen Anbieter oder Kunden<br />

sowie einen gemeinsamen Algorithmus<br />

erfolgen. Dabei unterscheidet die Europäische<br />

Kommission verschiedene Konstellationen.<br />

Bestimmte Arten des indirekten<br />

Informationsaustauschs werden dabei<br />

als „Hub-and-Spoke“-Vereinbarungen bezeichnet.<br />

Dabei kann beispielsweise ein<br />

gemeinsamer Hersteller oder Anbieter<br />

als Drehscheibe fungieren, um Informationen<br />

an verschiedene Händler weiterzuleiten.<br />

Eine Online-Plattform kann ebenfalls<br />

als Drehscheibe fungieren, wenn sie<br />

den Informationsaustausch zwischen<br />

geschäftlichen Nutzern der Plattform ermöglicht,<br />

koordiniert oder durchsetzt,<br />

beispielsweise um ein bestimmtes Preisniveau<br />

zu sichern. Informationen können<br />

auch indirekt über einen gemeinsamen<br />

Optimierungsalgorithmus ausgetauscht<br />

werden, der Geschäftsentscheidungen auf<br />

der Grundlage sensibler Geschäftsinformationen<br />

trifft. Ein Austausch zwischen<br />

Wettbewerbern über algorithmische Software<br />

ist stets kartellrechtlich sensibel,<br />

wenn er individuelle Unternehmensinformation<br />

offenbart. Insofern ist eine<br />

kartellrechtliche Vorabprüfung auch hier<br />

angezeigt. Dritte Parteien, die an kartellrechtswidrigem<br />

Informationsaustausch<br />

zwischen Wettbewerbern beteiligt sind,<br />

können ggf. für Kartellrechtsverstöße<br />

ebenfalls haftbar gemacht werden.<br />

8. Was gilt für den Informationsaustausch<br />

im Rahmen von Kooperationen<br />

von Wettbewerbern?<br />

Die Kooperation zwischen Wettbewerbern<br />

beispielsweise in Form von<br />

Forschung und Entwicklung, gemeinsamem<br />

Vertrieb, gemeinsamem Einkauf,<br />

Standardisierung oder gemeinsamer<br />

Produktion unterliegt eigenen Rechtmäßigkeitsanforderungen,<br />

die die Kommission<br />

in den Horizontalleitlinien festlegt.<br />

Der Informationsaustausch, der für die<br />

Durchführung einer kartellrechtlich zulässigen<br />

Kooperation erforderlich ist, ist<br />

über diesen Weg erlaubt.<br />

9. Praktische Maßnahmen zur Vermeidung<br />

von Verstößen<br />

Die Kommission gibt auch die mittlerweile<br />

in der Praxis häufig vorzufindende<br />

vorbeugende Best Practice wieder, um<br />

Verstöße zu vermeiden. Dazu zählt u. a.,<br />

dass Informationsaustausche mit einer<br />

Agenda vorbereitet werden und die Agen-<br />

48 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


VERBAND & RECHT<br />

da-Punkte vorab kartellrechtlich mit Blick auf die Sensibilität<br />

überprüft werden. Bei hoher Sensibilität ist die Teilnahme<br />

eines Kartellrechtsspezialisten angezeigt. Der Austausch<br />

sollte sich streng an der Agenda orientieren und es ist ein<br />

Protokoll anzufertigen, welches den Inhalt des Austauschs<br />

dokumentiert. Einwände bei zu weitreichendem Informationsaustausch<br />

sind unverzüglich während des Austauschs<br />

zu erheben und zu protokollieren.<br />

10. Fazit<br />

Die Horizontalleitlinien spiegeln die vielen Entwicklungen<br />

in der Kartellrechtspraxis zum praktisch sehr wichtigen<br />

Thema des Informationsaustauschs seit dem Erscheinen der<br />

letzten Horizontalleitlinien im Jahre 2010 wider. Auffällig<br />

ist, dass die Kommission viel Wert auf Beispiele zu Digitalthemen<br />

legt. Auch Einkaufsmärkte spielen vermehrt eine<br />

Rolle in der Betrachtung. Die Thematik des sog. technischen<br />

Informationsaustauschs ist ebenfalls verstärkt verankert<br />

worden. Die Hinweise zu den praktischen Maßnahmen zur<br />

Vermeidung von Verstößen zeigen, dass Compliancebemühungen<br />

als sehr wichtig angesehen werden und somit hohe<br />

Bußgelder vermeiden oder ggf. reduzieren können. Kartellrechtsleitfäden<br />

sollten entsprechend aktualisiert und durch<br />

Schulungen ausgerollt werden.<br />

QUELLEN<br />

Gebündelt<br />

für alle, die<br />

Gutes tun.<br />

ESV-Digital StiftungsWissen<br />

Wo auch immer Sie sich engagieren: ESV-Digital<br />

StiftungsWissen steht Ihnen mit dem richtigen Rat zur<br />

Seite – mit Antworten zu allen Stiftungsfragen. Praxisnah,<br />

aktuell, auf einen Klick.<br />

O Seien Sie am Puls des Geschehens im Stiftungswesen<br />

und Nonprofit-Sektor.<br />

O Stellen Sie die richtigen Weichen in Stiftungsund<br />

Stiftungssteuerrecht, Organisation und<br />

Vermögens management.<br />

Mit dem StiftungsManager von Fleisch/Martin/Theuffel-<br />

Werhahn/Uffmann, der Zeitschrift Stiftung&Sponsoring<br />

und vielen Fachbüchern.<br />

1<br />

Horizontalleitlinien der Europäischen Kommission, abrufbar unter<br />

C_<strong>2023</strong>259DE.01000101.xml (europa.eu)<br />

2<br />

EU-Kommission verhängt Geldbußen von 875 Mio. Euro gegen Automobilhersteller<br />

wegen Beschränkung des Wettbewerbs bei der Abgasreinigung<br />

neuer Diesel-Pkw (europa.eu)<br />

AUTOR<br />

DR. NILS ELLENRIEDER<br />

war viele Jahre als Anwalt im Kartellrecht in<br />

zwei führenden internationalen Großkanzleien<br />

aktiv und führte sodann seine kartellrechtsberatende<br />

Tätigkeit als Syndikusanwalt<br />

in der chemischen Industrie fort. In eigener<br />

Kanzlei berät er zu allen Fragen des europäischen<br />

und deutschen Kartellrechts. In den<br />

Rechtsgebieten Wettbewerbsrecht, IT-Recht,<br />

Markenrecht, Urheberrecht, Datenschutzrecht,<br />

Arbeitsrecht sowie Handels- und Gesellschaftsrecht besteht<br />

eine Kooperation mit der Rechtsanwaltskanzlei HB E-Commerce<br />

Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.<br />

→ kontakt@ellenrieder-kartellrecht.com<br />

→ www.ellenrieder-kartellrecht.com<br />

1 Nutzer 19,95 €<br />

ESV-Einzellizenz, netto/Monat<br />

3 Nutzer 32,92 €<br />

ESV-Bürolizenz, netto/Monat<br />

Gleich 4 Wochen gratis testen:<br />

www.ESV-Digital.de/<br />

StiftungsWissen<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG<br />

Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin<br />

Tel. (030) 25 00 85-225<br />

Fax (030) 25 00 85-275<br />

ESV@ESVmedien.de 6|<strong>2023</strong> Verbändereport · www.ESV.info 49


BRÜSSELER SPITZEN<br />

BRÜSSELER SPITZEN<br />

Jan Eggert berichtet aus Brüssel und Straßburg<br />

© European Union, <strong>2023</strong><br />

EU-ERWEITERUNG ERNEUT OBEN AUF DER AGENDA<br />

Immer wieder kommt in den letzten Jahren die Debatte über eine Erweiterung der<br />

EU auf. Eine Mitgliedschaft ist für viele Länder eine interessante Perspektive. Häufig<br />

stehen wirtschaftliche Erwägungen bei den Beitrittswünschen im Vordergrund.<br />

Mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine haben geostrategische Überlegungen<br />

erheblich an Bedeutung gewonnen. Automatisch löst das Beitrittsthema auch die<br />

Frage nach der Handlungsfähigkeit der EU und damit nach Reformen der Union<br />

aus. Mit dem diesjährigen Erweiterungspaket ist das Thema nun ganz oben auf die<br />

politische Agenda der EU gerückt.<br />

50 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


BRÜSSELER SPITZEN<br />

In diesem Jahr empfiehlt die Kommission<br />

den 27 EU-Mitgliedstaaten, Verhandlungen<br />

über einen EU-Beitritt der Ukraine und<br />

der Republik Moldau zu starten. In Bezug<br />

auf Bosnien und Herzegowina ist die Kommission<br />

für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen,<br />

sobald die Beitrittskriterien<br />

ausreichend erfüllt sind. Weiterhin hat sich<br />

die Kommission dafür ausgesprochen, Georgien<br />

den Beitrittsstatus zuzuerkennen –<br />

auch hier mit Bedingungen versehen. Insgesamt<br />

deckt der Bericht zehn Länder ab.<br />

DETAILLIERTE BEWERTUNG<br />

DER FORTSCHRITTE<br />

Das Erweiterungspaket <strong>2023</strong> enthält eine<br />

detaillierte Bewertung der Fortschritte, die<br />

Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo,<br />

Montenegro, Nordmazedonien, Serbien,<br />

die Türkei und erstmals auch die Ukraine,<br />

die Republik Moldau und Georgien auf<br />

ihrem jeweiligen Weg in Richtung Europäische<br />

Union erzielt haben. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf der Umsetzung<br />

grundlegender Reformen. Entscheidend<br />

sind vor allem die Bereiche Rechtsstaatlichkeit,<br />

Justizreform, Bekämpfung von<br />

Korruption und organisierter Kriminalität,<br />

Sicherheit, Grundrechte, Funktionieren<br />

der demokratischen Institutionen und<br />

Reform der öffentlichen Verwaltung sowie<br />

wirtschaftliche Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Allerdings haben bei der<br />

Bewertung dieses Mal auch geostrategische<br />

Überlegungen eine wesentliche Rolle gespielt.<br />

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine<br />

hat der EU-Erweiterung neuen Schwung,<br />

aber auch eine neue Orientierung gegeben.<br />

Obwohl die meisten Westbalkan-Länder<br />

sich seit vielen Jahren um die EU-Mitgliedschaft<br />

bewerben und schneller vorankommen<br />

wollen, hat die Kommission die Aufnahme<br />

von Beitrittsverhandlungen mit<br />

der Ukraine an die erste Stelle gesetzt. Serbien,<br />

Montenegro und Nordmazedonien<br />

erhielten vor über zehn Jahren den Status<br />

eines Beitrittskandidaten als ersten großen<br />

Schritt auf dem Weg zum EU-Beitritt. Seitdem<br />

stecken sie jedoch – wenn auch nicht<br />

immer ganz unverschuldet – in schleppenden<br />

Beitrittsverhandlungen fest.<br />

Auch der Vorschlag, Beitrittsverhandlungen<br />

mit Bosnien und Herzegowina<br />

aufzunehmen, kam für einige EU-Diplomaten,<br />

die auf Rückschritte in Sachen<br />

Rechtsstaatlichkeit hinwiesen, überraschend.<br />

Bosnien sei der Kandidatenstatus<br />

unter der Voraussetzung zuerkannt worden,<br />

dass dieses einen Anreiz für Reformen<br />

bieten würde. Stattdessen habe man eine<br />

Verschlechterung der Rechtsstaatlichkeit<br />

und der politischen Lage erlebt. Auch der<br />

Vorschlag der Kommission, Georgien trotz<br />

der russlandfreundlichen Politik den Kandidatenstatus<br />

zu verleihen, löste bei Beobachtern<br />

Befremden aus.<br />

WESTBALKAN WEITER<br />

IM BLICKPUNKT<br />

Dennoch verstärkt die EU ihre Bemühungen<br />

um die Westbalkan-Länder im<br />

Vorfeld des Gipfels der EU-Staats- und<br />

Regierungschefs Mitte Dezember, bei<br />

dem über die Erweiterungsvorschläge<br />

der Kommission entschieden werden<br />

soll. So lud der EU-Außenbeauftragte<br />

Josep Borrell die Außenminister dieser<br />

Länder zu einem Treffen vor dem Gipfel<br />

nach Brüssel ein, um über aktuelle Fragen<br />

der Außenpolitik zu sprechen. Auch die<br />

Staats- und Regierungschefs der Balkanländer<br />

werden sich mit ihren EU-Kollegen<br />

in Brüssel zur Erörterung der Lage treffen.<br />

Aufgrund der Bewertungen des Erweiterungspakets<br />

hat von den Westbalkan-<br />

Ländern derzeit Montenegro die besten<br />

Chancen, zum 28. EU-Mitgliedsland der<br />

EU zu werden. In diese Richtung hatte<br />

sich auch Kommissionspräsidentin<br />

Ursula von der Leyen kürzlich bei einem<br />

Besuch in Podgorica geäußert. Während<br />

Serbien als größtes Land des Westbalkans<br />

bei den ökonomischen und administrativen<br />

Kriterien besonders gut abschneidet,<br />

liegt es bei den Kriterien Demokratie und<br />

auswärtige Beziehungen eher zurück und<br />

ist wegen seiner zuweilen EU-kritischen<br />

Haltung und der Position gegenüber dem<br />

Kosovo in der Kritik.<br />

EU-ERWEITERUNGSPOLITIK<br />

BRAUCHT REFORMEN<br />

Allerdings ist auch die Erweiterungspolitik<br />

der EU als solche umstritten. Seit einer<br />

Reform im Jahre 2020 müssen die Beitrittskandidaten<br />

einen umfangreichen Themenkanon,<br />

unterteilt in Kapitel, Schritt<br />

für Schritt abarbeiten. Im Rahmen dieses<br />

Prozesses sind immer wieder Abstimmungen<br />

der Mitgliedstaaten in Einstimmigkeit<br />

notwendig, um neue Kapitel in Angriff<br />

nehmen zu können. Erst wenn alle Kapitel<br />

abgearbeitet und erfüllt sind, kann das<br />

Kandidatenland Mitglied der EU werden.<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 51


BRÜSSELER SPITZEN<br />

Dieses Verfahren ist einerseits zwar objektiv<br />

und nachvollziehbar, andererseits aber<br />

schwerfällig und starr. Beitrittskandidaten<br />

verharren lange Jahre im Kandidatenstatus,<br />

ohne schon in Teilbereichen an der<br />

EU-Politik partizipieren zu können.<br />

Im Fall des Westbalkans hat die EU nun<br />

einen ersten Schritt in Richtung einer stufenweisen<br />

Kooperation getan und einen<br />

„Growth Plan for the Western Balkans“<br />

vorgeschlagen. Dieser Plan sieht in sieben<br />

Bereichen des EU-Binnenmarktes den<br />

Ausbau einer stufenweisen Kooperation,<br />

verbunden mit finanziellen Hilfen und<br />

schnellerer Integration in Teilbereiche des<br />

Binnenmarktes, vor. In einer kürzlich vom<br />

Center for European Policy Studies veröffentlichten<br />

Studie erörtern die Verfasser<br />

eine Reihe von Möglichkeiten, das derzeitige<br />

Beitrittsverfahren zu beschleunigen<br />

und so für die Beitrittskandidaten attraktiver<br />

zu gestalten. Die Vorschläge reichen<br />

von der Abschaffung der Einstimmigkeit<br />

bei Entscheidungen des Rats über einzelne<br />

Fortschritte der Kandidatenländer und das<br />

Modell eines stufenweisen Beitritts bis hin<br />

zu einer funktionellen Mitgliedschaft mit<br />

einer zeitweisen Begrenzung im institutionellen<br />

Bereich; Kandidatenländer würden<br />

dann kein Veto-Recht bei Ratsentscheidungen<br />

erhalten und nicht das Recht haben,<br />

einen Kommissar zu stellen.<br />

Diese Überlegungen weisen auf ein<br />

wesentliches Problem der Erweiterung<br />

der EU hin, das in verschiedenen Kreisen<br />

und Studien mittlerweile intensiv diskutiert<br />

wird: Wie muss die Struktur und<br />

Governance der EU beschaffen sein, damit<br />

diese funktions- und entscheidungsfähig<br />

ist, wenn sie weitere acht oder neun Mitgliedsstaaten<br />

in ihren Reihen hat? Eine<br />

Reform der Entscheidungsverfahren wird<br />

dann ebenso unumgänglich sein wie eine<br />

Begrenzung der Mitglieder der EU-Kommission.<br />

Es ist zu erwarten, dass nicht<br />

nur eine deutsch-französische Working<br />

Group on EU Institutional Reform des Jacques-Delors-Instituts<br />

sich mit dieser Frage<br />

beschäftigt, sondern auch die EU-Organe<br />

selbst mit ersten konkreten Vorschlägen<br />

aufwarten.<br />

EU-Kommissarin für Gesundheit Stella Kyriakides © European Union 2020<br />

MEHR VERSORGUNGSSICHERHEIT BEI KRITISCHEN<br />

ARZNEIMITTELN<br />

Erneut berichten die Medien über Lieferengpässe bei kritischen Arznei mitteln.<br />

Derzeit handelt es sich v. a. um Engpässe bei Mitteln zur Bekämpfung von<br />

Erkältungskrankheiten. Nun will die Kommission die Verfügbarkeit von kritischen<br />

Arzneimitteln in der EU verbessern und Engpässe verhindern.<br />

52 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


BRÜSSELER SPITZEN<br />

Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei<br />

auf den wichtigsten kritischen Arzneimitteln,<br />

bei denen die Versorgungssicherheit<br />

in der EU jederzeit gewährleistet<br />

sein muss. Die Europäische Behörde für<br />

die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen<br />

Notlagen (HERA) und<br />

die Europäische Arzneimittel-Agentur<br />

(EMA) haben nun die wichtigsten Antibiotika<br />

ermittelt, bei denen sie aktuell<br />

mit kritischen Engpässen rechnen. Diese<br />

sollen durch gemeinsame Beschaffung<br />

auf EU-Ebene vermieden werden.<br />

Es sollen jedoch weitergehende Maßnahmen<br />

ergriffen werden. Dazu gehört die Einrichtung<br />

eines freiwilligen Solidaritätsmechanismus<br />

der EU für Arzneimittel, mit dem<br />

die Mitgliedstaaten sich bei der Versorgung<br />

gegenseitig unterstützen sollen. Weiterhin<br />

sollen die Lieferketten kritischer Arzneimittel<br />

bewertet werden, bei denen besonderer<br />

Handlungsbedarf besteht. Durch mehr<br />

Flexibilität bei der Regulierung sollen die<br />

Mitgliedstaaten Ausnahmeregelungen in<br />

Anspruch nehmen können, damit Arzneimittel<br />

rascher für den Markt verfügbar sind<br />

(z. B. Verlängerung der Haltbarkeitsdauer<br />

oder die Schnellzulassung alternativer Arzneimittel).<br />

Außerdem sollen Anfang 2024<br />

EU-Leitlinien für die Beschaffung von Arzneimitteln<br />

mit dem Ziel einer höheren Versorgungssicherheit<br />

herausgegeben werden.<br />

STRUKTURELLE MASSNAHMEN<br />

FÜR VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />

Um gemeinsam mit allen Akteuren das<br />

Angebot zu diversifizieren und die Herstellung<br />

kritischer Arzneimittel zu fördern<br />

und zu modernisieren, plant die Kommission<br />

die Einrichtung einer Allianz für<br />

kritische Arzneimittel. Die Europäische<br />

Gesundheitsunion soll durch diese Allianz<br />

um eine industriepolitische Komponente<br />

ergänzt werden. Damit können nationale<br />

Behörden, Industrie, Vertreter der Zivilgesellschaft,<br />

Kommission und EU-Agenturen<br />

auf EU-Ebene koordiniert gegen Arzneimittelengpässe<br />

vorgehen und Schwachstellen<br />

in der Lieferkette in Angriff nehmen.<br />

Die Kommission plant ebenfalls, ein<br />

gemeinsames strategisches Konzept für<br />

die Bevorratung mit Arzneimitteln zu<br />

entwickeln, um gemeinsam mit den Mitgliedstaaten<br />

Engpässe zu mildern. Zusammen<br />

mit der angekündigten Reform<br />

des Arzneimittelrechts soll das zu einer<br />

langfristigen Erhöhung der Versorgungssicherheit<br />

bzw. Bewältigung von Arzneimittelengpässen<br />

beitragen.<br />

INTERNATIONALE<br />

PARTNERSCHAFTEN<br />

Auch auf der internationalen Ebene soll<br />

durch Kooperation und eine Integration<br />

der globalen Arzneimittelindustrie die<br />

Verfügbarkeit von Arzneimitteln in der EU<br />

wie auch weltweit verbessert werden. Mit<br />

Blick auf die Herstellung kritischer Arzneimittel<br />

sollen strategische Partnerschaften<br />

mit Drittstaaten ins Leben gerufen werden,<br />

die sowohl die Nachfrage vor Ort als auch<br />

den Bedarf auf EU- und globaler Ebene besser<br />

abdecken.<br />

Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides<br />

erläuterte die Kommissionspläne:<br />

„Wir brauchen einen Binnenmarkt für<br />

Arzneimittel in der EU und ein neues<br />

Konzept, wie wir Engpässe bei kritischen<br />

Arzneimitteln besser bewältigen können.<br />

Heute bringen wir gemeinschaftliche Anstrengungen<br />

auf den Weg, um uns enger<br />

mit der Industrie zu koordinieren und die<br />

Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, die<br />

Versorgungssicherheit im kommenden<br />

Winter und auch langfristig zu erhöhen.“<br />

AUTOR<br />

JAN EGGERT<br />

ist Berater für Public Affairs in Brüssel. Nach<br />

mehr als 30 Jahren Erfahrung in leitenden Verbandsfunktionen<br />

(u. a. beim Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie und als Verbandsgeschäftsführer<br />

in Brüssel) berät und vertritt er<br />

Verbände und Unternehmen in europapolitischen<br />

und -rechtlichen Fragen.<br />

Kontakt<br />

Telefon: +49 (0) 175 777 25 99<br />

→ mail@janeggert.com<br />

KURZ NOTIERT<br />

NACHRICHTEN VOM<br />

EUROPÄISCHEN PARKETT<br />

+++ Europaparlament beschließt Position<br />

zur neuen Verpackungsverordnung +++<br />

Nach monatelangen kontroversen Diskussionen<br />

konnte sich das Europaparlament<br />

am 22. November auf eine gemeinsame<br />

Position zur neuen Verpackungsverordnung<br />

einigen. Grundlage des Beschlusses<br />

ist der Entwurf der liberalen Abgeordneten<br />

Friederike Ries, zu dem es allerdings<br />

mehr als 2.500 Änderungsanträge gegeben<br />

hatte. Insgesamt hat das Parlament den<br />

Kommissionsentwurf der Realität ein Stück<br />

nähergebracht. Es wird nun erwartet, dass<br />

der Rat seinen Standpunkt am 18. Dezember<br />

festlegt. Allerdings sind die Positionen<br />

der Mitgliedstaaten derzeit noch recht weit<br />

auseinander und weichen zum Teil auch<br />

von der Parlamentsposition stark ab. Wenn<br />

sich der Rat einigt, kann es dann zu Beginn<br />

des kommenden Jahres zu den Trilog-Verhandlungen<br />

kommen. Ob die Gesetzgeber<br />

und die Kommission sich allerdings noch<br />

bis zum Ende der Legislatur einigen werden,<br />

ist ungewiss.<br />

+++ Claudia Buch neue Präsidentin der<br />

EZB-Bankenaufsicht +++<br />

Die derzeitige Vizepräsidentin der Bundesbank,<br />

Prof. Dr. Claudia Buch, wurde vom<br />

Europaparlament und Rat in ihrer neuen<br />

Rolle als Chefin der europäischen Bankenaufsicht<br />

bestätigt. Ab Anfang 2024 ist Buch<br />

die oberste Bankenkontrolleurin in der Euro-Zone.<br />

Sie folgt auf den Italiener Andrea<br />

Enria, der Ende Dezember abtritt. Die EZB-<br />

Bankenaufsicht ist für die Überwachung<br />

der größten Banken in der Euro-Zone zuständig.<br />

Derzeit stehen 109 Banken unter<br />

der direkten Aufsicht der EZB. Es handelt<br />

sich dabei um Großbanken, die auch international<br />

tätig sind. Sie halten insgesamt<br />

etwa 82 Prozent der Bankaktiva in den jeweiligen<br />

Mitgliedstaaten.<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 53


PERSONALIA | STELLENMARKT<br />

Bastian Schroeder © Phil Dera Oliver Kirst Frank Masurat © ADFC/Deckbar<br />

BASTIAN SCHROEDER<br />

Berufsverband Deutscher Internistinnen<br />

und Internisten e. V. (BDI)<br />

Bastian Schroeder ist neuer Geschäftsführer<br />

des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen<br />

und Internisten e. V. (BDI).<br />

Der 37-Jährige war seit August 2018 als<br />

stellvertretender Geschäftsführer im BDI<br />

tätig und hat in dieser Zeit schwerpunktmäßig<br />

die Geschäftsbereiche Politik und<br />

Kommunikation verantwortet.<br />

THOMAS HOPPE<br />

DIE JUNGEN UNTERNEHMER<br />

Thomas Hoppe ist zum Bundesvorsitzenden<br />

des Verbandes DIE JUNGEN<br />

UNTERNEHMER gewählt worden. Die<br />

Mitgliederversammlung wählte den<br />

35-jährigen Unternehmer aus Hannover<br />

beim Gipfel des Wirtschaftsverbandes in<br />

Berlin. Hoppe ist seit 2017 Mitglied bei<br />

DIE JUNGEN UNTERNEHMER, engagiert<br />

sich als Vorstandsmitglied im Klub der<br />

Gründer und ist in der Funktion im Präsidium<br />

des Verbandes aktiv.<br />

OLIVER KIRST<br />

Bundesverband der Pharmazeutischen<br />

Industrie e. V. (BPI)<br />

Oliver Kirst ist neuer Vorsitzender des<br />

Bundesverbandes der Pharmazeutischen<br />

Industrie e. V. (BPI). Der studierte und<br />

approbierte Apotheker ist seit 2007 Geschäftsführer<br />

bei der Servier Deutschland<br />

GmbH und im Landesverbandsvorstand<br />

Bayern aktiv. Auf der außerordentlichen<br />

Hauptversammlung wählten ihn die Delegierten<br />

zum Nachfolger von Dr. Hans-<br />

Georg Feldmeier. Im September <strong>2023</strong> war<br />

dieser zurückgetreten, nachdem die geplante<br />

Verschmelzung mit dem Bundesverband<br />

der Arzneimittel-Hersteller e. V.<br />

(BAH) in der BPI-Mitgliedschaft nicht das<br />

notwendige Quorum erreicht hatte.<br />

FRANK MASURAT<br />

ADFC e. V. – Allgemeiner Deutscher<br />

Fahrrad-Club<br />

Der ADFC hat eine neue Führungsspitze.<br />

Die Delegiertenversammlung des weltgrößten<br />

Fahrradverbandes wählte Frank<br />

Masurat, den langjährigen Vorsitzenden<br />

des ADFC Berlin, zum neuen ADFC-Bundesvorsitzenden.<br />

CLAUDIO-ALBERTO DÖTSCH<br />

BVTE - Bundesverband der Tabakwirtschaft<br />

und neuartiger Erzeugnisse<br />

Claudio-Alberto Dötsch, Geschäftsführer<br />

Recht, Industriepolitik und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der British American Tobacco (Germany)<br />

GmbH, wurde zum neuen Vorstandsvorsitzenden<br />

des Bundesverbandes der<br />

Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse<br />

(BVTE) gewählt. Claudio-Alberto Dötsch gehörte<br />

bisher bereits als Beisitzer dem BVTE-<br />

Vorstand an.<br />

STELLENMARKT<br />

STELLENGESUCH<br />

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Kommunikativer und kreativer Volljurist (45) mit langjähriger Erfahrung als Führungskraft in den Bereichen<br />

Marketing und Kommunikation interessiert sich für Job als Geschäftsführer in einem Branchenverband.<br />

Zuschriften bitte an: Verbändereport, Dürenstraße 8, 53173 Bonn,<br />

Chiffre 23<strong>06</strong>01<br />

54 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


Supplement des Verbändereport<br />

AUSGABE <strong>06</strong> | DEZEMBER <strong>2023</strong>/JANUAR 2024<br />

500 PLUS: VERBANDS KONGRESSE IM GROSSFORMAT<br />

www.verbandstagungen.de<br />

Großer Saal im CongressCentrum Pforzheim CCP © Foto Seibel<br />

KÖLN – KONGRESS-METROPOLE<br />

AM RHEIN<br />

UNIVERSITÄTS- UND<br />

FORSCHUNGSSTANDORTE<br />

ALS GASTGEBER FÜR VERBÄNDE<br />

Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) © München Tourismus/Andreas Hedderegott<br />

<strong>2023</strong>/2024<br />

Nordisch & Nature:<br />

Veranstaltungen mit<br />

Rückenwind<br />

Hidden Champions<br />

der Tagungswelt<br />

Convention Bureau Thüringen<br />

neu gegründet


VERBAND & TAGUNG<br />

Großer Saal im CongressCentrum Pforzheim CCP © Foto Seibel<br />

500 PLUS: VERBANDS-<br />

KONGRESSE IM GROSSFORMAT<br />

Großveranstaltungen erfordern eine besonders sorgfältige Vorbereitung aufseiten<br />

der Veranstalter. Dies trifft ebenso auf Verbandskongresse zu, bei denen 500 Personen<br />

und mehr zusammentreffen. Oft finden solche Kongresse in Konferenzzentren oder<br />

auf Messegeländen statt, die sehr gut auf große Personenzahlen vorbereitet sind.<br />

Aber es gibt auch etliche Hotels und andere Eventlocations, die den Anforderungen<br />

an Infrastruktur und Logistik durchaus gerecht werden. Der Verbändereport stellt eine<br />

Auswahl verschiedener Möglichkeiten für XXL-Verbandsveranstaltungen vor.<br />

Ursula Gessenich<br />

56 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

MENSCHEN VERNETZEN UND<br />

WISSEN VERKNÜPFEN<br />

In diesem Jahr feiert die Messe Karlsruhe<br />

das 20-jährige Bestehen des Messegeländes<br />

mit der dm-Arena. Seit 2003<br />

werden auf dem riesigen Messegelände<br />

Kongresse, Messen und Großveranstaltungen<br />

durchgeführt. Auch viele Verbände<br />

suchen sich Karlsruhe als Veranstaltungsort<br />

für groß angelegte Kongresse aus.<br />

Das Kongresszentrum, das – ebenso wie<br />

die Messe Karlsruhe – von der Karlsruher<br />

Messe- und Kongress GmbH betrieben<br />

wird, ist das größte innerstädtische Kongresszentrum<br />

Deutschlands. Hier befinden<br />

sich zentral in der Nähe des Hauptbahnhofs<br />

vier Veranstaltungshallen, die um den<br />

10.000 Quadratmeter großen Festplatz<br />

angeordnet sind. Das Kongresszentrum<br />

umfasst 13.000 Sitzplätze, die individuell<br />

genutzt und auch optimal kombiniert<br />

werden können. Hallen und Foyers bieten<br />

zudem 20.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.<br />

Direkt am Festplatz stehen 1.000<br />

Tiefgaragenplätze für die Veranstaltungsteilnehmer<br />

zur Verfügung. Für größere Verbandstagungen<br />

oder Kulturevents bietet<br />

sich beispielsweise die Schwarzwaldhalle<br />

an, die den besonderen Charme eines Kulturdenkmals<br />

versprüht. Der säulenfreie<br />

Saal offeriert Platz für 3.150 Personen in<br />

Reihe bzw. 1.450 Personen bei parlamentarischer<br />

Bestuhlung. Ein spezieller Akustikhimmel<br />

sorgt für sehr gute Klangqualität.<br />

Die Stadthalle, das Herzstück des Kongresszentrums,<br />

wird derzeit aufwendig<br />

renoviert und soll Ende 2024 fertiggestellt<br />

sein. Buchungen für die Stadthalle<br />

werden ab sofort für Veranstaltungen ab<br />

2026 entgegengenommen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.messe-karlsruhe.de<br />

Die Schwarzwaldhalle der Messe Karlsruhe © Messe Karlsruhe<br />

Das neue Heidelberg Congress Center © DEGELO Architekten<br />

EIN NEUES CONGRESS CENTER<br />

FÜR HEIDELBERG<br />

Die Universitäts- und Wissenschaftsstadt<br />

Heidelberg zählt mit zu den wichtigsten<br />

Standorten für Tagungen, Kongresse<br />

und Großveranstaltungen in<br />

Deutschland. Die malerische Stadt am Neckar<br />

bietet auch beste Voraussetzungen<br />

für Verbandskongresse im Großformat.<br />

Die Nähe zum Frankfurter Flughafen und<br />

die gute Anbindung an den öffentlichen<br />

Nahverkehr sowie eine Vielzahl an Hotels<br />

tragen ebenso dazu bei, dass Veranstalter<br />

sich gerne für Heidelberg als Tagungsdestination<br />

entscheiden. In zentraler Lage<br />

von Heidelberg befindet sich der Stadtteil<br />

Bahnstadt, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte<br />

in Deutschland und<br />

zudem die größte Passivhaussiedlung der<br />

Welt. Hier wird derzeit ein neues multifunktionales<br />

Kongresszentrum gebaut.<br />

Der Bau ist fast abgeschlossen und die<br />

Schlüsselübergabe soll am 1. März 2024<br />

erfolgen. Die offizielle Eröffnung des<br />

Heidelberg Congress Center (HCC) findet<br />

am 19. April 2024 statt, gefolgt von einem<br />

Tag der offenen Tür. Das architektonisch<br />

markante Gebäude gegenüber dem<br />

Hauptbahnhof und dem neuen Europaplatz<br />

entsteht in nachhaltiger Bauweise.<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 57


VERBAND & TAGUNG<br />

Auf dem Dach wird eine großflächige Auf drei Ebenen mit einer 6.600 Quadratmeter<br />

großen Dialogfläche wird ein<br />

Fotovoltaik-Anlage installiert. Die wellenförmig<br />

gestaltete Außenfassade aus flexibles Raumkonzept entworfen. Dazu<br />

regionalem Sandstein soll an einen Bühnen-Vorhang<br />

erinnern.<br />

Personen mit der weltweit<br />

gehören der Große Saal für bis zu 1.800<br />

drittgrößten<br />

CongressCentrum Pforzheim CCP mit Bertha-Benz-Skulptur © CongressCentrum Pforzheim CCP<br />

LED-Wand, ein weiterer Saal für 800 Personen,<br />

10 Meeting Spaces, 2.600 Quadratmeter<br />

Foyer sowie das Sky Forum<br />

mit Sitztribüne. Alle Räume werden mit<br />

modernster Kommunikationstechnik<br />

ausgestattet. WLAN und 5G sind dabei<br />

obligatorisch. Das besondere Plus: das<br />

hauseigene Greenscreen-Studio für Live-<br />

Streaming, Aufzeichnung und Videoproduktion<br />

– ideal auch für hybride Events.<br />

Das neue Congress Center ist verkehrstechnisch<br />

sehr gut angebunden, direkt<br />

vor dem HCC befindet sich eine Straßenbahnhaltestelle.<br />

In der zweigeschossigen<br />

Tiefgarage wird es 72 Pkw-E-Ladestationen<br />

sowie zahlreiche Fahrradladestationen<br />

geben. Diverse Gastronomie-Angebote<br />

sowie Catering-Services umfassen<br />

das weitere Angebot des HCC.<br />

Ein USP des zukünftigen Kongresszentrums<br />

ist die gute Erreichbarkeit von allen<br />

Heidelberger Hotels. Auch die historische<br />

Altstadt mit ihren vielen Geschäften und<br />

Restaurants kann auf kurzem Wege besucht<br />

werden. Dem Heidelberg Congress<br />

Center liegen schon jetzt für das Jahr<br />

2024 zahlreiche Buchungen für unterschiedliche<br />

Veranstaltungsformate von<br />

30 bis 1.800 Personen vor.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.heidelberg-congress.com<br />

Großer Saal im CongressCentrum Pforzheim CCP © Foto Seibel<br />

TAGEN IN DER GOLDSTADT<br />

PFORZHEIM<br />

Verkehrsgünstig zwischen Karlsruhe<br />

und Stuttgart liegt Pforzheim am Rande<br />

des Nordschwarzwaldes. Mitten in der<br />

Stadt und nur wenige Gehminuten vom<br />

Hauptbahnhof entfernt, befindet sich das<br />

CongressCentrum Pforzheim (CCP). Verbandsveranstaltungen<br />

im XXL-Format<br />

können hier bei einer Veranstaltungsfläche<br />

von über 4.000 Quadratmetern sehr<br />

gut und variabel gestaltet werden. Drei<br />

große flexible Säle und bis zu 15 Räume<br />

bieten reichlich Platz für Kongresse und<br />

Tagungen. Jeder der drei Säle kann se-<br />

58 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

parat genutzt oder aber entsprechend<br />

kombiniert werden. Die großen Foyers<br />

ermöglichen zusätzlichen Platz für begleitende<br />

Ausstellungen oder das dazugehörige<br />

Catering.<br />

Der Große Saal lässt sich nahezu komplett<br />

zum Foyer hin öffnen und bietet bei<br />

Reihenbestuhlung rund 2.000 und parlamentarisch<br />

620 Personen Platz. Die Location<br />

verfügt über eine große Empore und<br />

ein hydraulisches Hochparkett und ist mit<br />

moderner Medientechnik ausgestattet.<br />

Zudem sind zahlreiche Bühnenvarianten<br />

mit bis zu 14 Metern Tiefe und einer Breite<br />

von 20 Metern möglich. Im Mittleren Saal,<br />

der bis zu 600 Reihenplätze hat, sorgen<br />

große Fensterfronten für ausreichend<br />

Tageslicht. Der Kleine Saal fasst maximal<br />

300 Personen in Reihe. Alle Säle lassen<br />

sich miteinander verknüpfen.<br />

Mittlerer Saal im CongressCentrum Pforzheim CCP © Seibel<br />

Das CongressCentrum Pforzheim bietet<br />

außerdem gute Rahmenbedingungen<br />

für hybride und digitale Events inklusive<br />

Livestreaming. Diejenigen, die vor Ort<br />

dabei sind, können im Vier-Sterne-Parkhotel<br />

übernachten. Das Hotel mit über<br />

200 Zimmern ist baulich direkt mit dem<br />

CCP verbunden und verfügt über weitere<br />

20 Tagungsräume. Hier wird auch die<br />

passende Tagungsgastronomie für Veranstaltungen<br />

jeder Art und Größe vorbereitet.<br />

Weitere Hotels mit Kapazitäten<br />

für sehr viele Tagungsteilnehmer sind<br />

fußläufig erreichbar.<br />

Die zentrale Lage macht das CCP zu<br />

einer klimafreundlichen Location für<br />

Tagungen und Kongresse. Das CongressCentrum<br />

legt ebenso Wert auf<br />

Ressourcenschonung und Effizienz und<br />

unterstützt die Brancheninitiative „fairpflichtet“.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.congresszentrum-pforzheim.de<br />

FASZINIEREND FLEXIBEL TAGEN<br />

Im CongressCentrum Pforzheim CCP<br />

ideal für Verbandstagungen<br />

bestens erreichbar<br />

mitten in der Stadt<br />

im Herzen von Baden-Württemberg<br />

• 4.000 qm Fläche<br />

• Drei große Säle<br />

• Bis zu 15 Räume<br />

• 600 Pax parlamentarisch<br />

• 1.000 Pax Gala<br />

• 2.000 Pax Reihe<br />

• 10 Gehminuten zum HBF<br />

• 4-Sterne-Hotel direkt angebaut<br />

• Moderne Eventtechnik<br />

• Freundlicher Service<br />

• Ökostrom und Fernwärme<br />

BESUCHEN SIE<br />

UNS AUF DER BOE<br />

Stand 7. A24<br />

JETZT BEI UNS<br />

GRATISTICKETS<br />

ANFORDERN<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 59<br />

www.congresscentrum-pforzheim.de


VERBAND & TAGUNG<br />

Messe- und Congress Centrum Bremen © Hartmut Müller<br />

Bewirtschaftung. Die Zusammenarbeit<br />

mit dem Tagungshotel wird auch 2024<br />

weitergeführt, ebenso bleibt der direkte<br />

Übergang zwischen Hotel und Congress<br />

Centrum bestehen.<br />

Das Messe- und Congress Centrum<br />

Bremen mit einer gesamten überdachten<br />

Fläche von 40.000 Quadratmetern und<br />

sieben Messehallen stellt sehr gute Möglichkeiten<br />

für groß angelegte Veranstaltungen.<br />

Auch viele Verbandskongresse<br />

mit über 5.000 Teilnehmenden haben bereits<br />

in den Messehallen stattgefunden.<br />

Der größte Saal des Congress Centrums,<br />

der Hanse-Saal, hat bestuhlt eine Kapazität<br />

von 1.300 Plätzen. Zusätzlich sind weitere<br />

15 Tagungs- und Kongressräume sowie<br />

ein großzügiges Foyer buchbar. Dank<br />

flexibler Raumtrennsysteme können bis<br />

zu fünf weitere Tagungsräume in Halle 4.1<br />

entstehen, die auf demselben Niveau wie<br />

das Congress Centrum Bremen liegen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.messe-bremen.de<br />

Musik- und Kongresshalle Lübeck © Olaf Malzahn<br />

NEUIGKEITEN AUS BREMEN<br />

Die Freie Hansestadt Bremen ist längst<br />

aufgrund ihrer Vielfalt an Locations zu einer<br />

beliebten Messe- und Kongressstadt<br />

im Norden Deutschlands geworden.<br />

Zentral direkt gegenüber dem Hauptbahnhof<br />

gelegen und nur 15 Straßenbahn-Minuten<br />

vom Flughafen entfernt,<br />

liegt das städtische Congress Centrum<br />

Bremen (CCB), das ab dem 1. Januar 2024<br />

von der M3B GmbH, zu der neben der<br />

Messe und Congress Bremen u. a. auch<br />

die ÖVB-Arena gehört, betrieben wird.<br />

30 Jahre lang war das direkt an das Congress<br />

Centrum angeschlossene Maritim<br />

Hotel Bremen verantwortlich für dessen<br />

BLICK AUF DAS LÜBECKER STADT-<br />

PANORAMA<br />

Die Musik- und Kongresshalle Lübeck<br />

(MUK) ist eine feste Größe in Schleswig-<br />

Holstein und vielfach nachhaltig zertifiziert.<br />

Das multifunktionale Veranstaltungszentrum<br />

bietet Räumlichkeiten für<br />

Verbandsveranstaltungen im Großformat.<br />

Mit 15 Veranstaltungsräumen für bis<br />

zu 2.000 Personen verfügt die MUK über<br />

ein variables Raumangebot für Tagungsund<br />

Kongressformate. Neben zehn kleinen<br />

und mittelgroßen, kombinierbaren<br />

Konferenzräumen sind die zentralen Veranstaltungsräume<br />

der Konzertsaal und<br />

die taghelle Rotunde. Der Konzertsaal<br />

als größter Veranstaltungsraum hat eine<br />

Kapazität von 2.000 Plätzen und ist mit<br />

moderner Medientechnik ausgestattet.<br />

Die großzügige Rotunde mit 1.200 Quadratmetern<br />

und das sich anschließende<br />

Foyer mit 500 Quadratmetern sind flexi-<br />

60 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

Ab dem 01. Januar 2024<br />

alles aus einer Hand!<br />

CONGRESS CENTRUM BREMEN<br />

congress-bremen.com<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 61


VERBAND & TAGUNG<br />

MUK Lübeck – Konzertsaal © Olaf Malzahn<br />

bel nutzbar für kongressbegleitende Ausstellungen,<br />

als Plenum und für Stehempfänge<br />

sowie Galaveranstaltungen. Dort<br />

ist Platz für 1.300 Sitzplätze bei Reihenbestuhlung<br />

und 550 Plätze bei parlamentarischer<br />

Bestuhlung.<br />

Aus der Rotunde hat man einen schönen<br />

Blick auf die Trave sowie auf die historische<br />

Altstadtinsel von Lübeck. In unmittelbarer<br />

Nähe zur MUK befinden sich zahlreiche<br />

Hotels für die Teilnehmenden einer Verbandsveranstaltung.<br />

Der Hauptbahnhof<br />

ist zudem bequem zu Fuß zu erreichen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.muk-kongress.de<br />

„GROSSE BÜHNE“ ZWISCHEN<br />

RHEIN UND SIEG<br />

Das Rhein-Sieg-Forum liegt zwischen<br />

Köln und Bonn mitten im Stadtzentrum<br />

von Siegburg und nur wenige Schritte<br />

vom mediterran anmutenden Marktplatz<br />

entfernt. Es gehört mit einer Gesamtfläche<br />

von 3.000 Quadratmetern zu den<br />

interessanten Veranstaltungsstätten in<br />

der Region Bonn/Rhein-Sieg, insbesondere<br />

auch für größere Kongresse oder<br />

Verbandstagungen. Der ICE-Bahnhof befindet<br />

sich in Laufweite, zwei Flughäfen<br />

sind nur rund eine halbe Stunde entfernt,<br />

hinzu kommt die gute direkte Autobahnanbindung.<br />

Nach der baulichen Erweiterung 2021<br />

verfügt der Große Saal mit einer Fläche<br />

von 1.200 Quadratmetern in der „Variante<br />

L“ über eine Kapazität von 1.400 Plätzen<br />

in Reihenbestuhlung. Dank einer Empore<br />

und der Möglichkeit ansteigender<br />

Sitzreihen hat man von überall eine gute<br />

Sicht. Durch akustische Trennwände<br />

besteht zudem mit der „Variante M“ die<br />

Möglichkeit, den Großen Saal in einzelne<br />

Räume zu teilen und unabhängig voneinander<br />

zu bespielen. Der Kleine Saal mit<br />

bodentiefen Fenstern ist dank mobiler<br />

Trennwand sowohl als Foyer als auch als<br />

Saal nutzbar.<br />

Modernes Equipment, ein veränderbarer<br />

Hubboden, die Wahl zwischen Tageslicht<br />

oder kompletter Verdunkelung<br />

sowie ein Regieraum auf der Empore<br />

runden das Komplettangebot des Rhein-<br />

Sieg-Forums für Tagungen und Kongresse<br />

von Verbänden ab.<br />

An den Konferenztrakt mit sechs hellen<br />

Räumen unterschiedlicher Größe, grenzt<br />

ein begrünter Innenhof, der Patio. Das<br />

grüne Herz des Rhein-Sieg-Forums kann<br />

als exklusiver Aufenthaltsbereich mit<br />

gastronomischer Versorgung gebucht<br />

werden. Alle Säle und Konferenzräume<br />

sind ebenerdig oder durch barrierefreie<br />

Aufzüge erreichbar.<br />

Die Stadt Siegburg verfügt über eine<br />

Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten<br />

in der Nähe des Rhein-Sieg-Forums.<br />

Rhein-Sieg-Forum, Siegburg © Rhein-Sieg-Forum<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.rhein-sieg-forum.de<br />

62 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


ADVERTORIAL<br />

ERFOLGSFAKTOREN FÜR<br />

VERANSTALTUNGEN 500PLUS<br />

Verbandskongresse sind der zentrale<br />

Ort des Austauschs und der Vernetzung<br />

unter Fachleuten und Kollegen einer<br />

Branche. Dabei werden vielfältige Ziele<br />

verfolgt: Mitglieder motivieren, neue Anreize<br />

schaffen, Informationen und Trends<br />

kommunizieren, eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit Inhalten anregen. Wenn<br />

es um Großkongresse geht, steigen die<br />

Anforderungen – sowohl planerisch als<br />

auch bei der technischen Umsetzung.<br />

PLANUNG – ORGANISATION –<br />

UMSETZUNG – TECHNOLOGIE<br />

Bei der Organisation von Verbandskongressen<br />

im Großformat kommt es auf eine<br />

durchdachte Planung an. Diese beginnt<br />

mit der Programmkonzeption und Terminierung<br />

sowie dem Identifizieren eines<br />

geeigneten Veranstaltungsorts. Parallel<br />

beginnt die Vorbereitung des Einladungsmanagements.<br />

Neben der Gestaltung<br />

eines publikumsgerechten Rahmenprogramms<br />

sind zahlreiche Fragen rund um<br />

das Event-Design, Technik, Logistik und<br />

Sicherheit zu klären.<br />

Vor Ort muss alles stimmen: Steuerung<br />

der Gewerke nach Ablaufplan, Handling<br />

von Teilnehmenden und Speakern,<br />

geordnetes Wegeleitsystem, technisch<br />

exzellente Umsetzung. Eine stabile Internetverbindung<br />

ist neben einwandfreier<br />

Audio- und Videotechnik unerlässlich für<br />

erfolgreiche Verbandskongresse.<br />

DIGITALE VERLÄNGERUNG ODER<br />

HYBRIDER VERBANDSKONGRESS?<br />

Verbandskongresse im Großformat<br />

kommen selten ohne digitale Verlängerung<br />

aus. Oft werden sie mittlerweile als<br />

„wirklich“ hybride Veranstaltungen umgesetzt:<br />

Verbände erreichen ein breiteres<br />

Publikum, Teilnehmende vor Ort und im<br />

digitalen Raum partizipieren gleichermaßen<br />

aktiv.<br />

Wichtig ist die Auswahl der geeigneten<br />

Kongressplattform, individuell passender<br />

Interaktionstools und Abstimmungssysteme.<br />

Für den Stream kommt es auf Ausfallsicherheit,<br />

eine ansprechende Bilddramaturgie<br />

und ein versiertes Showcalling<br />

an. Oft spielen Echtzeit-Zuschaltungen<br />

eine zentrale Rolle, die mit Tools wie NIK-<br />

KUS Raise-up auch ad hoc möglich sind.<br />

Gelingendes Hybrid braucht einen spezialisierten<br />

Dienstleister, der nicht erst bei<br />

operativen Fragen der technischen Umsetzung<br />

ansetzt. Dann verbindet hybrid<br />

die Vorteile der Präsenzveranstaltung und<br />

des digitalen Raums.<br />

EXPERTISE NUTZEN:<br />

NIKKUS ALS PARTNER FÜR<br />

VERANSTALTUNGEN 500+<br />

Wenn es darum geht, Verbandskongresse<br />

zu einem vollen Erfolg zu machen,<br />

ist Expertise gefragt. Ausgestattet mit<br />

einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse<br />

von Verbänden und 20 Jahren Erfahrung<br />

in der Umsetzung von Veranstaltungen<br />

mit 500+ Teilnehmenden bietet<br />

NIKKUS verschiedene Leistungspakete für<br />

die partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Verbände entscheiden, ob NIKKUS sie von<br />

der Konzeption bis zur Nachbereitung<br />

begleitet, in einzelnen Leistungsphasen<br />

unterstützt oder bestimmte Teilbereiche<br />

umsetzt. Und natürlich, ob ihr Kongress<br />

in Präsenz, im digitalen Raum oder hybrid<br />

stattfindet.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ nikkus.de/kongress500+<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 63


VERBAND & TAGUNG<br />

Estrel Berlin – Tagungsraum © Sven Hobbiesiefken<br />

Gasometer in Berlin-Schöneberg © EUREF Consulting GmbH<br />

EIN NEUES WAHRZEICHEN FÜR DIE<br />

HAUPTSTADT<br />

Berlin steht als Gastgeber von Verbandstagungen<br />

und -kongressen weiter<br />

an der Spitze. Unter dem Motto „Alles<br />

unter einem Dach“ vereint beispielsweise<br />

das Vier-Sterne-Hotel Estrel in Berlin<br />

1.125 Zimmer und Suiten, das moderne Estrel<br />

Congress Center (ECC) und ein eigenes<br />

Showtheater. Das ECC ist das größte<br />

Kongresszentrum Berlins und bietet 85<br />

vollklimatisierte Räume und Foyers mit<br />

einer Fläche von 20 bis zu 4.700 Quadratmetern,<br />

die sich individuell für bis zu<br />

6.000 Teilnehmer kombinieren lassen.<br />

Das Serviceangebot umfasst neben der<br />

Gesamtkonzeption auch die Bereiche<br />

Veranstaltungstechnik, Bestuhlung, Catering,<br />

Dekoration sowie passende Rahmenprogramme.<br />

Für 2025 ist die Eröffnung eines besonderen<br />

Highlights geplant: Der 176<br />

Meter hohe Estrel Tower soll ein neues<br />

Wahrzeichen für Berlin werden. Dort<br />

sollen auf 45 Etagen 525 Hotelzimmer<br />

und Serviced Apartments sowie 9.000<br />

Quadratmeter Büro- und Coworking-<br />

Fläche entstehen. Der Tower wird durch<br />

einen Tunnel nahtlos an das bestehende<br />

Estrel-Gebäude angebunden. Das Haus<br />

liegt sehr verkehrsgünstig am südlichen<br />

Eingang der Stadt, der Flughafen BER ist<br />

in 20 Minuten mit dem Auto oder der S-<br />

Bahn erreichbar.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.estrel.com<br />

Veranstaltungssaal im Gasometer © EUREF Consulting GmbH<br />

DER GASOMETER ÖFFNET SEINE<br />

STAHLTORE<br />

Im lebendigen Berliner Ortsteil Schöneberg<br />

befindet sich das Europäische<br />

Energieforum (EUREF) in unmittelbarer<br />

Nähe zum ICE-Bahnhof Südkreuz. Auf<br />

dem 5,5 Hektar großen Gelände arbeiten,<br />

forschen und lernen über 5.000<br />

Menschen in mehr als 150 Unternehmen.<br />

Rund um den berühmten Gasome-<br />

64 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

ter gibt es zehn Locations in Industriearchitektur<br />

mit diversen Terrassen und<br />

Außenbereichen für Veranstaltungsformate<br />

bis zu 1.000 Personen. Die „Werkstatt<br />

26“ mit einer Größe von 670 Quadratmetern<br />

hat zum Beispiel Platz für 600<br />

Gäste (Reihe).<br />

Apropos Gasometer: Das Wahrzeichen<br />

von Schöneberg wird nach 100 Jahren zu<br />

neuem Leben erweckt. In dem energieeffizienten<br />

Industriedenkmal entstehen<br />

neben Büroflächen neun Eventflächen<br />

auf 2.000 Quadratmetern. Diese außergewöhnliche<br />

Location kann in Zukunft<br />

sicher auch für Verbände ein interessanter<br />

Ort für analoge und digitale Tagungen<br />

und Kongresse werden. Die Kapazität des<br />

Gasometers wird je nach Bestuhlung bei<br />

bis zu 980 Personen liegen. Ein Highlight<br />

soll die 66 Meter hohe Sky Lounge werden,<br />

eine Panorama-Dachterrasse mit<br />

unverbautem 360°-Blick über die Hauptstadt.<br />

Richtfest wurde bereits im Mai <strong>2023</strong><br />

gefeiert, die Eröffnung ist für den Sommer<br />

2024 geplant. Für Veranstaltungen<br />

sind die Räumlichkeiten des Gasometers<br />

ab Juli 2024 buchbar.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.euref.de<br />

Kameha Grand Bonn © Kameha Grand Bonn<br />

TAGEN DIREKT AM BONNER<br />

RHEINUFER<br />

Bonn besitzt eine hohe Kompetenz in<br />

Sachen Umwelt- und Entwicklungsfragen.<br />

Dies ist bedingt durch die 18 UN-Sekretariate,<br />

die eine zukunfts- und nachhaltig<br />

orientierte Ausrichtung verfolgen, sowie<br />

die rund 150 Nichtregierungsorganisationen,<br />

die in der Region Bonn angesiedelt<br />

sind. Auch darüber hinaus bietet die<br />

Bundesstadt als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort<br />

ein Netzwerk u. a. in den<br />

Bereichen Telekommunikation, Informationstechnologie<br />

und Logistik, das auch für<br />

Rahmenprogramme genutzt werden kann.<br />

Veranstaltungen lassen sich u. a. in<br />

direkter Rheinlage mit Blick auf das Siebengebirge<br />

im Kameha Grand Hotel im<br />

Bonner Ortsteil Ramersdorf umsetzen.<br />

Das 5-Sterne-Hotel verfügt über acht<br />

Seminar- und Veranstaltungsräume in<br />

ausgefallenem Design. Das Herzstück für<br />

große Veranstaltungen ist der verglaste<br />

Kameha Dome. Hier können auch große<br />

Kongresse von Verbänden mit vielen Teilnehmern<br />

abgehalten werden. Der Raum<br />

besticht durch seine zum Rheinufer hin<br />

abfallende Architektur und eine Raumhöhe<br />

von 14 bis 23 Metern. Bei einer Fläche<br />

von 1.330 Quadratmetern können<br />

RAUM FÜR IHRE ERFOLGE<br />

4.000 QM, 15 TAGUNGSRÄUME, 2.000 PERSONEN<br />

JETZT ANFRAGEN<br />

muk-kongress.de<br />

GREEN<br />

GREEN<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 65


VERBAND & TAGUNG<br />

können. Der „Dome“ ist per Auto befahrbar,<br />

die großen Fensterfronten lassen<br />

sich leicht verdunkeln. Moderne Veranstaltungstechnik<br />

und High-Speed-WLAN<br />

stehen zur Verfügung.<br />

Das Fünf-Sterne-Hotel mit drei verschiedenen<br />

Restaurants, darunter ein<br />

Restaurant mit Michelin-Stern, bietet mit<br />

254 Zimmern und Suiten direkt die passende<br />

Unterkunft für die Kongressteilnehmer.<br />

Der Bahnhof Oberkassel ist zehn<br />

Gehminuten entfernt, den Flughafen<br />

Köln/Bonn erreicht man mit dem Auto in<br />

ca. 20 Minuten.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.kamehabonn.de<br />

Kameha Dome © Kameha Grand Bonn<br />

Frankfurt Marriott Hotel © Marriott International Inc.<br />

hier in Reihe 1.395 Personen Platz finden,<br />

bei parlamentarischer Bestuhlung sind<br />

es 800. Auf Wunsch lassen sich die verschiebbaren<br />

Wände des angrenzenden<br />

Konferenzraums Kameha „Universal“ zusätzlich<br />

öffnen, sodass sich damit eine<br />

Erweiterung der Fläche auf 1.800 Quadratmeter<br />

ergibt und auf diese Weise bis<br />

zu 500 weitere Personen teilnehmen<br />

ÜBER DEN DÄCHERN DER MAIN-<br />

METROPOLE<br />

Frankfurt am Main ist Sitz zahlreicher<br />

Verbände und demzufolge ein beliebter<br />

Austragungsort für Veranstaltungen.<br />

Neben der Festhalle Frankfurt, diversen<br />

Messehallen und anderen beliebten Locations<br />

gibt es auch Hotels, die Räumlichkeiten<br />

für Tagungen und Kongresse<br />

in größerem Format anbieten.<br />

So zum Beispiel das zentral im Stadtzentrum<br />

und direkt gegenüber dem Messegelände<br />

gelegene Frankfurt Marriott<br />

Hotel, das mit 159 Metern das höchste<br />

Hotel Deutschlands ist. Der Flughafen<br />

Frankfurt ist nur 15 Minuten entfernt und<br />

den Hauptbahnhof erreicht man in nur<br />

fünf Minuten. Die fast 600 Zimmer des<br />

Hotels befinden sich zwischen dem 26.<br />

und 43. Stockwerk, sodass einige Zimmer<br />

eine ganz besondere Aussicht auf die Skyline<br />

Frankfurts bieten. Das Hotel ist mit<br />

25 Veranstaltungsräumen und einer Veranstaltungsfläche<br />

von über 3.000 Quadratmetern<br />

sehr gut für Tagungen und<br />

Konferenzen aufgestellt. Für Verbandsveranstaltungen<br />

im größeren Stil eignet<br />

sich der Ballsaal mit Tageslicht, 774 Quadratmetern<br />

und einer Deckenhöhe von<br />

fast sechs Metern. Hier finden bis zu 900<br />

Personen in Theaterbestuhlung Platz. Moderne<br />

Konferenztechnik steht ebenso wie<br />

ein Cateringservice zur Verfügung. Auf<br />

Wunsch kann auch eines der drei internationalen<br />

Restaurants im Haus exklusiv für<br />

Tagungsgäste reserviert werden.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.marriott.com<br />

66 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


ADVERTORIAL<br />

MEETINGS UND EVENTS IN MÜNCHEN:<br />

EINZIGARTIGE VIELFALT IM THE WESTIN GRAND MÜNCHEN<br />

Eingangsbereich im The Westin Grand Munich © The Westin Grand Munich<br />

Ballsaal im The Westin Grand München © The Westin Grand Munich<br />

Das The Westin Grand München im Arabellapark<br />

ist ein Ort, der für vielfältige Veranstaltungen<br />

und Meetings wie geschaffen<br />

ist, und bietet den idealen Rahmen für jeden<br />

Anspruch. Mit beispielloser Flexibilität,<br />

Vielfalt und Kreativität sind die Mitarbeiter<br />

der Veranstaltungsabteilung darauf spezialisiert,<br />

individuelle Eventerlebnisse zu<br />

gestalten. Dank der erstklassigen Lage in<br />

der Nähe der Münchner Innenstadt, der<br />

Messe und des Flughafens ist das Hotel im<br />

Stadtteil Bogenhausen zusammen mit dem<br />

gegenüberliegenden Schwesterhotel, dem<br />

Four Points by Sheraton Munich Arabellapark,<br />

ein unschlagbares Duo mit insgesamt<br />

1.073 Hotelzimmern und einer Fülle an Veranstaltungsoptionen.<br />

Beide Hotels zusammen<br />

bieten damit das größte Zimmerkontingent<br />

Süddeutschlands. Das Herzstück<br />

für gelungene Veranstaltungen sind die<br />

21 Tagungsräume, die sich auf drei Ebenen<br />

erstrecken und ein Kontingent von bis zu<br />

1.050 Personen auf einer Gesamtfläche von<br />

4.136 m² haben. Jeder Raum verfügt über<br />

eigene Ein- und Ausgänge, was die Kombinationsmöglichkeiten<br />

für Raumgröße,<br />

Kapazität und Standort vielfältig gestaltet.<br />

Von kleineren Arbeitsräumen wie dem Tangent,<br />

der mit Webcams und kleinen Lautsprechern<br />

für Gruppen geeignet ist, bis hin<br />

zum großen Ballsaal, der zu den größten<br />

Veranstaltungsräumen Münchens gehört,<br />

gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Zusätzlich<br />

dazu bietet der über 1.000 m² große<br />

Ballsaal den perfekten Raum für Veranstaltungen<br />

jeder Größe und Art. Der Ballsaal<br />

hat eine fest installierte Bühne und eine<br />

Deckenhöhe von über zehn Metern Raum<br />

für beeindruckende Veranstaltungs-Setups.<br />

Das Foyer des Ballsaals verfügt über<br />

einen separaten Eingang und ermöglicht<br />

exklusive Ausstellungen und großzügige<br />

Catering-Optionen. Außerdem ist es möglich,<br />

Ereignisse aus dem Ballsaal über ein<br />

hochwertiges Kamera- und Audiosystem<br />

zu übertragen, und Mehrpunkt-Verbindungen<br />

ermöglichen ein umfassendes<br />

Datennetzwerk für Live-Abstimmungen<br />

und den Austausch von Dateien. Und auch<br />

für hybride Meetings, die besondere Ressourcen<br />

erfordern, ist das The Westin Grand<br />

München bestens ausgerüstet. Für virtuelle<br />

Veranstaltungen werden Kameras, professionelle<br />

Beleuchtung, Tonübertragung und<br />

eine sichere Übertragungssoftware bereitgestellt,<br />

die sowohl Bild und Ton überträgt<br />

als auch beidseitige Kommunikation, Dateiübermittlungen<br />

und Diskussionen mit<br />

mehreren Teilnehmern ermöglicht.<br />

Im The Westin Grand München dreht<br />

sich alles um das persönliche Wohlbefinden<br />

der Gäste. Die 627 Zimmer und Suiten,<br />

darunter die beeindruckende 160 Quadratmeter<br />

große Sky Suite mit einem atemberaubenden<br />

Blick über München, sind<br />

Westin Club Lounge im 23. Stock © The Westin Grand Munich<br />

mit den beliebten Heavenly Beds® ausgestattet,<br />

die für höchsten Schlafkomfort<br />

sorgen. Die großzügige Lobby mit grünen<br />

Pflanzenwänden lädt zum Verweilen ein.<br />

Im Restaurant Greenhouse können die<br />

Gäste den Tag mit einem reichhaltigen<br />

Frühstücksbuffet beginnen, während das<br />

The Drop – Botanical Bar & Eatery frische<br />

und gesunde Gerichte, darunter Bowls, Salate<br />

und hausgemachte Getränke, serviert.<br />

Traditionelle bayerische Köstlichkeiten<br />

gibt es im Paulaner's Wirtshaus. Für Entspannungssuchende<br />

steht das moderne<br />

1.500 m² große ISARspa zur Verfügung, das<br />

als größtes Day Spa in München auch über<br />

einen eigenen Garten verfügt. Der Fitnessbereich<br />

WestinWORKOUT® ist rund um die<br />

Uhr zugänglich und bietet eine TRX-Suspension-Trainingsstation.<br />

Ein Highlight<br />

des Hotels ist zweifelsohne die zweigeschossige<br />

Westin Club Lounge in der 23.<br />

Etage mit einem grandiosen Blick über die<br />

Stadt bis hin zu den Alpen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.westingrandmunich.com<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 67


VERBAND & TAGUNG<br />

es die Zeit zulässt, ist ein Besuch der<br />

interaktiven Wissenschaftsausstellung<br />

oder auch der Aussichtsplattform in 42<br />

Metern Höhe empfehlenswert. Im Turm<br />

selbst wie auch im Elbauenpark befinden<br />

sich zahlreiche gastronomische Angebote<br />

für die Teilnehmer einer Verbandsveranstaltung.<br />

Für Übernachtungsgäste gibt<br />

es in Magdeburg etliche Hotels in jeder<br />

Preiskategorie.<br />

Jahrtausendturm Magdeburg © Andreas Lander<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.jahrtausendturm-magdeburg.de<br />

Alte Lokhalle Mainz – Eventhalle © Alte Lokhalle Mainz<br />

IM DUNSTKREIS VON ÜBER 6.000<br />

JAHREN WISSENSCHAFT<br />

Für eine Verbandsveranstaltung mit<br />

bis zu 500 Personen öffnet der Jahrtausendturm<br />

im Magdeburger Elbauenpark<br />

von April bis Oktober seine Tore. Mit 60<br />

Metern Höhe ist er weltweit das größte<br />

Holzbauwerk seiner Art. Er wurde 1999<br />

anlässlich der Bundesgartenschau eröffnet<br />

und beherbergt eine Ausstellung<br />

über 6.000 Jahre Wissenschafts- und<br />

Technikgeschichte von Mathematik über<br />

Chemie, Geschichte und Physik bis hin<br />

zur modernen Gerichtsmedizin. Die rund<br />

250 Exponate erklären sich überwiegend<br />

selbst. 150 kann der Besucher sogar selbst<br />

ausprobieren. Ein Foucault'sches Pendel<br />

in der Turmspitze demonstriert die Rotation<br />

der Erde. Circa 70.000 Besucher<br />

lassen sich pro Saison in die Zauberwelt<br />

der Wissenschaften entführen. Im ersten,<br />

dem Bundesgartenschau-Jahr 1999, waren<br />

es sogar 1,5 Millionen. Betreiber des<br />

Turms ist die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft<br />

Magdeburg (MVGM). In der<br />

Otto-von-Guericke-Gesellschaft hat die<br />

Stadt einen wissenschaftlich kompetenten<br />

Betreuer der Ausstellung gefunden.<br />

Der große Kuppelsaal und das weitläufige<br />

Foyer eignen sich ideal für die Ausrichtung<br />

einer Veranstaltung. Moderne<br />

audiovisuelle Technik wird gestellt. Falls<br />

TAGEN „UNTER DAMPF“<br />

Für Verbandsveranstaltungen mit bis<br />

zu 800 Personen in Reihenbestuhlung<br />

dient die Lokhalle Mainz seit fast 20 Jahren<br />

als vielseitige Veranstaltungsstätte.<br />

Der ehemalige Lokomotivschuppen hat<br />

einen großen Eventbereich im Erdgeschoß.<br />

Die Grundfläche beträgt 900 Quadratmeter<br />

bei einer Raumhöhe von acht<br />

Metern. Für Empfänge und Catering kann<br />

das Foyer auf 240 Quadratmetern zusätzlich<br />

genutzt werden. Wärmeschutzglas<br />

und Klimaanlage sorgen auch an heißen<br />

Sommertagen für angenehme Temperaturen<br />

in den Räumlichkeiten. Leistungsfähige<br />

Technik wird sowohl für analoge<br />

als auch für digitale Veranstaltungsformate<br />

angeboten, dazu gehört auch eine<br />

750 Mbit-Internetanbindung sowie Wi-Fi<br />

6. Ein spezielles Traversensystem verkürzt<br />

zudem die Auf- und Abbauzeiten.<br />

Das weitläufige Außengelände von<br />

2.000 Quadratmetern ermöglicht eine<br />

Weiterführung der Innenveranstaltung<br />

im Freien und auf Wunsch auch in Zelten.<br />

Direkt auf dem Gelände stehen 400 kostenfreie<br />

Parkplätze zur Verfügung, weitere<br />

in unmittelbarer Nähe der Veranstaltungshalle.<br />

Der Flughafen Frankfurt ist<br />

ca. 30 Minuten entfernt, öffentliche Verkehrsmittel<br />

erreicht man direkt vor Ort.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.lokhalle-mainz.de<br />

68 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

DEN ALL-TAG ERLEBEN!<br />

In der Domstadt Speyer lädt das Technik<br />

Museum zur größten Raumfahrtausstellung<br />

Europas ein. Inmitten zahlreicher<br />

Raritäten der Technikgeschichte ist auch<br />

die Durchführung von Tagungen und Veranstaltungen<br />

in diversen Hallen und Sälen<br />

möglich. Für große Kongresse ist die Eventhalle<br />

Hangar 10 bestens geeignet. Die 1.200<br />

Quadratmeter große Halle fasst je nach<br />

Bestuhlungsart 500 bis 900 Teilnehmer. Sie<br />

ist mit Fußbodenheizung und Klimaanlage<br />

ausgestattet, die Glasfensterfronten können<br />

nach Bedarf verdunkelt werden.<br />

Auf dem riesigen Freigelände gibt es<br />

zwischen einzigartigen Großexponaten,<br />

wie einer Boeing 747, einem U-Boot der<br />

Bundesmarine oder dem größten Propeller-Flugzeug<br />

der Welt, bei Bedarf ausreichend<br />

Platz für Zeltaufbauten, um die<br />

Boeing 747 im Außenbereich des Technik Museums © Technik Museum Speyer<br />

Veranstaltung entsprechend ausklingen Ein Restaurant mit großer Außenterrasse<br />

ist direkt an die Halle angeschlossen.<br />

zu lassen. In den Hallen finden sich u. a.<br />

klassische Oldtimer, Rennmotorräder, Das Event-Restaurant „Weindorf“ befindet<br />

sich in der Nähe auf dem Museums-<br />

historische Feuerwehrautos, gewaltige<br />

Dampfloks, mechanische Musikinstrumente,<br />

Raritäten und Moden.<br />

direkt am Museum (kostenpflichtig)<br />

gelände. Ebenfalls stehen 900 Parkplätze<br />

zur<br />

©Bertelsmann<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 69


VERBAND & TAGUNG<br />

Schloss Herrenhausen Hannover © Lars Gerhardts<br />

Europa-Park Dome © Europa-Park GmbH & Co Mack KG<br />

Verfügung. Übernachtungsmöglichkeiten<br />

gibt es direkt vor Ort im Hotel Speyer<br />

am Technik Museum oder auch in der<br />

Umgebung.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.speyer.technik-museum.de<br />

EIN GESCHICHTSTRÄCHTIGER ORT<br />

Seit 2013 wird Schloss Herrenhausen<br />

in Hannover nicht nur als Museum, sondern<br />

auch als Tagungs- und Kongresszentrum<br />

genutzt. Das Museum zeigt<br />

barocke Schätze und berühmte Persönlichkeiten<br />

aus Hannovers Geschichte. Im<br />

Schloss lässt es sich aber auch „fürstlich“<br />

tagen. Neben diversen Seminarräumen<br />

für kleinere Veranstaltungen eignet sich<br />

der Festsaal des Schlosses für größere<br />

Veranstaltungen mit maximal 480 Personen<br />

und in Reihenbestuhlung für 300<br />

Teilnehmer.<br />

Vom angrenzenden Balkon hat man<br />

eine sehr schöne Aussicht auf die Herrenhäuser<br />

Gärten, die europaweit zu den<br />

besterhaltenen Barockgärten gehören.<br />

Neben dem Festsaal laden die Dachpavillon-Bar<br />

sowie der Dachpavillon-Besprechungsraum<br />

zu entspannten Gesprächen<br />

am Rande ein. Im Auditorium finden außerdem<br />

weitere 300 Tagungsteilnehmer<br />

in Reihe Platz.<br />

Abgesehen von hochwertiger Veranstaltungstechnik,<br />

gibt es hier für internationale<br />

Kongresse auch vier Dolmetscherkabinen.<br />

Neben dem Auditorium<br />

befindet sich ein großzügiges Foyer mit<br />

Garderobe, Bar und Lounge-Bereich. Im<br />

Umkreis von nur wenigen Kilometern<br />

gibt es eine Reihe von Hotels für potenzielle<br />

Übernachtungsgäste.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.schloss-herrenhausen.de<br />

TAGEN UND FEIERN KOMBINIEREN<br />

Confertainment steht für die Kombination<br />

von Tagungen (conferences) und<br />

Unterhaltungsprogramm (entertainment).<br />

Dieses Konzept, das 1998 im Europapark<br />

Rust entwickelt wurde, findet auch bei Verbandstagungen<br />

und -Kongressen Anklang.<br />

Der größte Freizeitpark Deutschlands bietet<br />

für diesen Zweck über 30 verschiedene<br />

Räumlichkeiten von 26 bis zu 3.000 Quadratmetern.<br />

Jede Veranstaltung lässt sich<br />

nach Wahl mit einem Unterhaltungsangebot<br />

koppeln, sodass das passende Rahmenprogramm<br />

gleich mitgebucht werden<br />

kann. Auf dem 95 Hektar großen Gelände<br />

werden 16 europäische Themenbereiche<br />

mit über 100 Attraktionen präsentiert.<br />

Für Veranstaltungen im Großformat ist<br />

sowohl der „Europa-Park Dome“ inklusive<br />

Foyer als auch die „Europa-Park Arena“<br />

am besten geeignet. Der Kuppelbau<br />

„Dome“ hat eine Raumfläche von 1.250<br />

Quadratmetern und bietet Platz für 1.350<br />

Teilnehmende in Reihe bzw. 550 in parlamentarischer<br />

Bestuhlung. In der mehr als<br />

doppelt so großen „Arena“ sind es 3.100<br />

Plätze in Reihe. Sämtliche Tagungs- und<br />

Konferenztechnik ist vorhanden. Außerdem<br />

ermöglicht das neue Digitalstudio<br />

Streaming-Events und hybride Veranstaltungen<br />

auf einer Gesamtfläche von 480<br />

Quadratmetern. Ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten<br />

gibt es in den sechs<br />

parkeigenen Themenhotels.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.europapark.de<br />

TAGEN IN ERLEBNISWELTEN<br />

Die Motorworld Erlebniswelten verbinden<br />

an ihren insgesamt neun Standorten<br />

einerseits die Leidenschaft für<br />

70 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

Motorworld – Tagung mit Edelkarossen © Motorworld Consulting GmbH & Co. KG<br />

Automobile. Andererseits eignet sich wo schon 1910 erste oft waghalsige Flugversuche<br />

stattfanden. In den 1930er-<br />

dieser ausgefallene Rahmen auch sehr<br />

gut für Events, Kongresse oder Tagungen Jahren galt der „Butz“ als „Luftkreuz des<br />

in unterschiedlichen Größenordnungen. Westens“. Heute präsentiert sich auf dem<br />

Für Verbandstagungen mit mehr als 500 insgesamt 50.000 Quadratmeter großen<br />

Teilnehmenden bieten sich die Kongress- Gelände die Motorworld Köln als multifunktionale<br />

Eventlocation. Ein Highlight<br />

und Tagungsräume der Motorworld<br />

Standorte in Köln und München an. und sicherlich Blickfang nicht nur für Besucher,<br />

sondern auch für Tagungsteilneh-<br />

Die Motorworld Köln befindet sich<br />

auf dem Gelände des ehemaligen historischen<br />

Flughafens am Butzweilerhof, Collection-Ausstellung“ mit vielen<br />

mer ist die Michael Schumacher „Private<br />

Original-Exponaten<br />

und persönlichen Ausstellungsstücken<br />

des Champions.<br />

Im 2.300 Quadratmeter großen „4-Takt-<br />

Hangar“ können bis zu 1.000 Teilnehmer in<br />

parlamentarischer Bestuhlung tagen. Das<br />

Viersterne „V8 Hotel“ liegt ebenfalls direkt<br />

auf dem Gelände des historischen Flughafens<br />

und ist Teil der Motorworld Köln.<br />

Die Motorworld München befindet sich<br />

in einem historischen Industriegebäude<br />

und wurde von der Motorworld Group<br />

über einen Zeitraum von zwölf Jahren<br />

saniert. Angesiedelt ist das Gebäude auf<br />

dem 75.000 Quadratmeter großen Areal<br />

des ehemaligen Ausbesserungswerkes der<br />

Deutschen Bahn in München-Freimann.<br />

Von den 23 Tagungsräumen empfiehlt<br />

sich für größere Verbandstagungen die<br />

international bekannte „Zenith-Halle“, in<br />

welcher 3.500 Teilnehmer in Reihe Platz<br />

finden. Auch die Tagungsräume Dampfdom<br />

und Kesselhaus eignen sich je nach<br />

Bestuhlung ebenfalls für größere Tagungen.<br />

Auf dem Gelände angegliedert und<br />

so für Tagungsgäste bequem erreichbar,<br />

empfiehlt sich das Ameron Vier-Sterne-<br />

Hotel mit 156 Zimmern und Suiten. (UG)<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.motorworld.de<br />

Kongresse & Tagungen<br />

Firmenveranstaltungen<br />

Hybride Events<br />

Bankette & Galas<br />

Konzerte<br />

Ausstellungen<br />

IHR<br />

MULTI<br />

TALENT!<br />

+49 (0)9 31 / 37 37 99<br />

tagungen@wuerzburg.de<br />

www.wuerzburg-b2b.de<br />

Congress · 6|<strong>2023</strong> Tourismus Verbändereport · Würzburg 71<br />

Am Congress Centrum, 97070 Würzburg


VERBAND & TAGUNG<br />

© Messe Dortmund/Wolfgang Helm<br />

Impulsgeber für den<br />

Veranstaltungssektor<br />

Mit der BOE INTERNATIONAL (BOE), der Fachmesse für Erlebnismarketing,<br />

beginnt traditionell das Messejahr für die Veranstaltungsbranche. In Dortmund<br />

präsentieren sich am 17. und 18. Januar 2024 erneut Aussteller aus den Bereichen<br />

Event-, Erlebnismarketing- und MICE-Industrie.<br />

Der Verbände report ist Medienpartner und sprach mit Sabine Loos, der<br />

Hauptgeschäftsführerin der West falenhallen GmbH, darüber, warum das auch<br />

für Veranstaltungsplaner aus Verbänden eine spannende Messe ist und wo die<br />

aktuellen Schwerpunkte liegen.<br />

Verbändereport: Frau Loos, warum<br />

lohnt sich auch für Tagungsplaner aus<br />

Verbänden ein Besuch auf der BOE?<br />

Sabine Loos: Die BOE ist für Tagungsplaner<br />

eine wichtige Informations- und<br />

Inspirationsquelle. Hier treffen sie nicht<br />

nur auf zahlreiche Location- und Hotelangebote.<br />

Gleichzeitig bekommen sie<br />

jede Menge Input zu den neuesten technischen<br />

Trends und Innovationen sowie<br />

wertvolle Impulse für die Programmgestaltung<br />

mit hochwertigen Live-Show-<br />

Acts und renommierten Speakern.<br />

Nebenbei erhalten Organisatoren von<br />

Tagungen und Kongressen im Rahmenprogramm<br />

interessante Einblicke in viele<br />

branchenrelevante Themen, treffen Kollegen<br />

und knüpfen wertvolle neue Businesskontakte.<br />

Kleiner, lokaler, nachhaltiger, hybrider<br />

… welcher Messetrend ist für die<br />

BOE absehbar?<br />

Eines der Trendthemen der Branche –<br />

und damit auch für die BOE – ist die<br />

ökologische und ökonomische Transformation,<br />

die alle im Veranstaltungssektor<br />

aktuell und in Zukunft vor große Aufgaben<br />

stellt. Hierzu setzt die BOE erstmalig<br />

eine spezielle Sonderfläche „Sustainable<br />

Stand – Best Practice Area“ mit Vorreitern<br />

in Sachen Nachhaltigkeit auf, die ihre innovativen,<br />

umweltfreundlichen Produkte<br />

und Dienstleistungen vorstellen. Das<br />

Areal will Impulsgeber sein und auch mit<br />

der Standkonstruktion demonstrieren,<br />

dass Nachhaltigkeit weder teuer noch<br />

ästhetisch unattraktiv sein muss.<br />

72 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

© Messe Dortmund/Wolfgang Helm<br />

© Messe Dortmund/Wolfgang Helm<br />

Ebenso ist das Thema Sustainability fester<br />

Bestandteil des Rahmenprogramms<br />

und wird mit verschiedenen Partnern<br />

Topics wie die „intelligente Kreislaufwirtschaft<br />

für Messe- und Eventkonzepte ohne<br />

Müll“, „CO 2<br />

-Bilanzierung“ sowie weitere<br />

Ansätze und Konzepte aufgreifen.<br />

Auf welche Highlights freuen Sie und<br />

Ihr Team sich besonders?<br />

Die Premiere von Brand-Ex-Award-Verleihung<br />

und BOE-Night, die dieses Mal<br />

gleichzeitig am ersten Messeabend gefeiert<br />

werden! Sicherlich ein besonderes<br />

Highlight. Außerdem freuen wir uns natürlich<br />

auf viele persönliche Gespräche mit<br />

den verschiedensten Branchenakteuren.<br />

Welche Schwerpunkte verfolgt das<br />

Bühnen- und Rahmenprogramm?<br />

Das Programm on Stage verteilt sich<br />

auf der BOE 2024 auf vier Bühnen und verschiedene<br />

Side Events mit starken Themen<br />

zu allen aktuellen Herausforderungen<br />

und der Zukunft des Eventbusiness.<br />

Erstmalig im Angebot ist das Format „Female<br />

Business Networking“, auf dem sich<br />

Frauen aus der Branche treffen, aber auch<br />

Newcomer und Eventinteressierte. Einen<br />

Überblick zum reichhaltigen Programm<br />

gibt es unter www.boe-international.de/<br />

programm2024.<br />

Wie möchten Sie vor allem den Nachwuchs<br />

hinterm digitalen Ofen hervorlocken?<br />

Die BOE unterstützt in diesem Jahr<br />

wieder zwei Plattformen für junge Talente:<br />

im Rahmen des BrandEx Award<br />

den Nachwuchswettbewerb „Fresh“ und<br />

den IST-Nachwuchskongress „FORUM<br />

EVENT“. Mit dem Gewinnspiel „WEITER-<br />

BILDUNG MACHT KARRIERE“ setzt die<br />

BOE außerdem zusammen mit der IST-<br />

Hochschule für Management einen gezielten<br />

Anreiz für den nächsten Karriereschritt.<br />

(KS)<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.boe-international.de<br />

Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin Westfalenhallen GmbH<br />

©Messe Dortmund / pace media<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 73


ADVERTORIAL<br />

Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle © Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle/Markus Guhl<br />

MARITIM Hotel Stuttgart © MARITIM Hotel Stuttgart<br />

Top-Lage und ergänzendes Angebotsportfolio: Das Kulturund<br />

Kongresszentrum Liederhalle und das MARITIM Hotel<br />

Stuttgart zeigen, worauf es nach wie vor ankommt<br />

Seit über 30 Jahren großartige<br />

Möglichkeiten mitten in Stuttgart<br />

Mittendrin – direkt im Herzen der baden-württembergischen<br />

Landeshauptstadt<br />

Stuttgart, liegt das Kultur- und Kongresszentrum<br />

Liederhalle. Meike Poweleit,<br />

Leiterin des Veranstaltungshauses, spricht<br />

von einem „Wohlfühl-Faktor Innenstadt“.<br />

Ob Kirchentag oder Medizinkongress,<br />

Preisverleihung oder Literaturlesung,<br />

klassisches Konzert oder Rock-Gig – die<br />

Liederhalle ist seit ihrer Eröffnung heiß begehrt.<br />

1956 erbaut und 1991 erweitert, hat<br />

sich das weltweit bekannte Konzerthaus<br />

nach dem Bau des Kongressbereichs zusätzlich<br />

zu einem international anerkannten<br />

Kongresszentrum entwickelt.<br />

BESTE LAGE & JAHRELANGE<br />

ZUSAMMENARBEIT<br />

Im Zentrum der wirtschaftsstärksten<br />

Region Deutschlands – besser können die<br />

Voraussetzungen für eine gut gebuchte<br />

Veranstaltungsstätte nicht sein. „Wir wissen<br />

um unseren riesigen Standortvorteil“,<br />

so Meike Poweleit. „Wir sind der perfekte<br />

Veranstaltungsort mit kurzen Wegen<br />

und vielseitigen Rahmenprogrammen.<br />

Wir sprechen sogar von einer eigenen<br />

‚Veranstaltungsstadt in der City.‘“ Denn<br />

direkt mit dem Kultur- und Kongresszentrum<br />

Liederhalle verbunden ist das<br />

größte MARITIM Hotel Deutschlands. Und<br />

in Kombination mit dem benachbarten<br />

Bosch-Areal, mit Bars, Restaurants, Geschäften,<br />

einem Kino und Fitnessstudio<br />

finden Veranstaltende und Teilnehmende<br />

alles, was für eine rundum gelungene<br />

Veranstaltung wichtig ist.<br />

Das MARITIM Hotel Stuttgart öffnete<br />

kurz nach dem Bau des Kongresszentrums<br />

im Jahr 1993 seine Tore. Hotel und Liederhalle<br />

sind seither nicht nur über einen<br />

unterirdischen Gang miteinander verbunden:<br />

„Wir haben ein sehr gutes, vertrauensvolles<br />

Verhältnis“, sagt Hartmut Korthäuer,<br />

Direktor des Hotels. „Kongressteilnehmer<br />

schätzen uns als eingespieltes Team und<br />

die kurzen Wege zum Hotel mit Restaurants<br />

und Spa-Bereich. Veranstaltende<br />

profitieren von den Möglichkeiten, die<br />

sich aus der Kombination von Tagungshotel<br />

und Kongresszentrum bieten.“ Und<br />

auch personell verschwimmen die Grenzen,<br />

da das MARITIM Hotel als Partner für<br />

den Service und die Gas tronomie in der<br />

Liederhalle verantwortlich ist. „Zusätzlich<br />

zur Bewirtung der Tagungen und Kongresse<br />

waren wir in diesem Jahr bereits<br />

bei über 400 Konzerten für die Pausenbewirtung<br />

zuständig“, berichtet Hartmut<br />

Korthäuer weiter. Er und Meike Poweleit<br />

sehen im MARITIM mehr als nur einen gastronomischen<br />

Partner: „Wir betreiben ein<br />

gemeinsames Haus.“<br />

RAUMVIELFALT VOM<br />

FEINSTEN & SPEZIALISTEN<br />

FÜR GROSSE FORMATE<br />

Seit nunmehr genau 30 Jahren bieten<br />

die beiden Häuser ein hochklassiges<br />

Raum-Portfolio an: von zahlreichen kleinen<br />

Tagungsräumen, die bei größeren<br />

Kongressen und Tagungen als Breakout-<br />

Räume genutzt werden können, bis hin<br />

zu großen, beeindruckenden und teilweise<br />

sogar denkmalgeschützten Sälen,<br />

wie dem Beethoven-Saal in der Liederhalle<br />

oder der Alten Stuttgarter Reithalle<br />

im MARITIM Hotel. „Es ist einfach überragend,<br />

welches Raumangebot wir Ver-<br />

74 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


ADVERTORIAL<br />

anstaltenden bieten können. Nicht nur<br />

das Fassungsvermögen von weit mehr<br />

als 2.000 Personen bei Kongressen und<br />

Tagungen ist beachtlich – auch die Diversität.<br />

In einem Moment befindet man<br />

sich in einem modernen, kürzlich grundsanierten<br />

Kongressbereich – im nächsten<br />

Moment steht man in dem geschichtsträchtigen<br />

und architektonisch mehr als<br />

beeindruckenden denkmalgeschützten<br />

Gebäudeteil der Liederhalle. Ergänzend<br />

dazu der Flair der Alten Reithalle und die<br />

eleganten Konferenzräume und Zimmer<br />

im MARITIM Hotel – einfach fantastisch“,<br />

schwärmt Meike Poweleit.<br />

555 Zimmer bietet das größte Hotel<br />

Stuttgarts, davon 74 Suiten in drei Kategorien.<br />

Zahlreiche Politiker und Stars<br />

haben hier bereits genächtigt. Bei voller<br />

Auslastung kann das MARITIM Hotel rund<br />

1.100 Gäste beherbergen. Nötig ist das<br />

zum Beispiel bei mehrtägigen Kongressen<br />

oder beim Tanzwettbewerb „German<br />

Open Championships“, der jedes Jahr in<br />

der Liederhalle und in weiten Teilen des<br />

MARITIM Hotels stattfindet.<br />

HÖCHSTE QUALITÄTSANSPRÜCHE &<br />

GELEBTE NACHHALTIGKEIT IN<br />

BEIDEN HÄUSERN<br />

„Wir setzen seit jeher auf hohe Qualität,<br />

das ist unser Verständnis von Nachhaltigkeit“,<br />

erklärt Hartmut Korthäuer.<br />

Hinzu kommen zahlreiche klimafreundliche<br />

Maßnahmen wie 100 Prozent Ökostrom,<br />

Umstellung auf energiesparende<br />

Licht- und Gebäudetechnik und immerhin<br />

21 E-Ladestationen in den angrenzenden<br />

Tiefgaragen. „Es geht nicht darum, alles<br />

auf einmal zu verändern, oder um Verzicht“,<br />

erklärt Tanja Bäuerle, Nachhaltigkeitsbeauftragte<br />

des Kongresszentrums.<br />

„Wir gehen seit über 10 Jahren sukzessiv<br />

die Schritte für gelebte Nachhaltigkeit<br />

und haben bereits viele innovative, aber<br />

auch simple Veränderungen mit großer<br />

Wirkung realisiert. Die Kommunikation an<br />

unser Team, an Geschäftspartner, Kunden<br />

und Besucher hat einen besonders hohen<br />

Stellenwert. Die gegebenen Impulse führen<br />

zu einem langfristigen Umdenken.“<br />

So bietet das Team vom Kultur- und<br />

Kongresszentrum Liederhalle individuelle<br />

Pakete an, die speziell auf die Anforderungen<br />

und Bedürfnisse der einzelnen<br />

Veranstaltenden und Events abgestimmt<br />

sind. Es gibt feste Ansprechpartner vor<br />

Ort, die beraten und begleiten.<br />

Besonders nachhaltig ist in jedem<br />

Fall die Anreise in die „Veranstaltungsstadt<br />

in der City“. In nur wenigen Gehminuten<br />

zum Hauptbahnhof oder in die<br />

Innenstadt oder gar bequem mit den<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln vor die Tür<br />

fahren – die zentrale Lage der beiden Locations<br />

macht die Transportwege oder<br />

die Gestaltung des Rahmenprogramms<br />

vor und nach Veranstaltungsende bequem<br />

und mühelos. Die preisgekrönte<br />

Staatsoper, das Staatsballett sowie zahlreiche<br />

Museen und Galerien bieten den<br />

Besuchenden kulturelle Highlights – fast<br />

nebenan. Die Einkaufsmeile Königstraße<br />

ist nur wenige Schritte entfernt. Viele<br />

weitere Ausgehmöglichkeiten in der<br />

nahen Umgebung laden zum intensiven<br />

Netzwerken ein. Aber auch einen entspannten<br />

Ausklang findet man praktisch<br />

nebenan. Denn auch eine der zahlreichen<br />

Stuttgarter Parkanlagen liegt direkt<br />

daneben.<br />

„City“ bedeutet einen riesigen Standortvorteil,<br />

der immer wieder zahlreiche<br />

Veranstaltende anzieht. Das können<br />

Meike Poweleit und Hartmut Korthäuer<br />

seit Jahrzehnten bestätigen. Und daran<br />

wird sich auch in den kommenden Jahren<br />

nichts ändern – der Standort-Vorteil,<br />

ebenso wie das beeindruckende Angebots-Portfolio<br />

und der Zusammenhalt<br />

der beiden Partner, bleibt erstklassig.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.liederhalle-stuttgart.de<br />

Meike Poweleit, Leiterin des Veranstaltungshauses Liederhalle, und Hartmut Korthäuer, Direktor<br />

des MARITIM Hotels Stuttgart © Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle<br />

Kurze Wege zwischen dem Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle und dem<br />

MARITIM Hotel Stuttgart © KKL/Markus Guhl<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 75


VERBAND & TAGUNG<br />

KÖLN – KONGRESS-METROPOLE<br />

AM RHEIN<br />

Die Kölnerinnen und Kölner lieben ihre Stadt, pflegen eigene Sitten und Bräuche und<br />

sind für ihre offene Art bekannt. Doch neben Dom und Karneval ist die Großstadt u. a.<br />

ein wichtiger Medienstandort, Zentrum der Automobilproduktion, Kunstmetropole<br />

und Stadt der Wissenschaft. Auf ihrem Messegelände entsteht zudem mit dem Confex<br />

ein spannender Kongressneubau. Und auch die Vielfalt an historischen und modernen<br />

Locations für Verbandstagungen und Kongresse überzeugt.<br />

76 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


FAM-TRIP FÜR VERBÄNDE<br />

Das Cologne Convention Bureau (CCB)<br />

hatte in Kooperation mit der Deutschen<br />

Gesellschaft für Verbandsmanagement<br />

(DGVM) und dem Verbändereport zu<br />

einer Verbändereise eingeladen, um Tagungsplanenden<br />

anderthalb Tage lang<br />

die Möglichkeiten für unterschiedliche<br />

Events am Rhein vorzustellen.<br />

Schon bei der Anreise wurden die ersten<br />

Vorzüge deutlich. Köln ist per ICE, mit<br />

dem Auto und über den internationalen<br />

Flughafen Köln-Bonn erreichbar. Trotz<br />

seiner guten Million Einwohner gilt Köln<br />

als Stadt der kurzen Wege. Vor Ort steht<br />

ein ausgebautes ÖPNV-Netz zur Verfügung<br />

und auch zu Fuß lässt sich die Innenstadt<br />

gut erkunden.<br />

Köln. Der Hohenzollern-Saal fasst als größter<br />

Raum maximal 350 Personen in parlamentarischer<br />

Bestuhlung. Bei Bedarf kann<br />

auch er in der Mitte getrennt werden.<br />

Alle Tagungsräume verfügen über Tageslicht,<br />

es gibt große Foyerflächen und<br />

die Möglichkeit der Verdunklung. Die<br />

Tagungspauschale beinhaltet neben freiem<br />

WLAN umfangreiche Tagungstechnik,<br />

bestehend aus Leinwand, Beamer oder<br />

TV, Flipchart und Pinnwand. Als besonderen<br />

Service können Veranstalter auf das<br />

Green-Meeting-Konzept zurückgreifen,<br />

mit dem Steigenberger die ökologischen<br />

Auswirkungen einer Veranstaltung über<br />

sämtliche Phasen – von der Planung über<br />

die Durchführung bis zur Abreise – minimieren<br />

möchte.<br />

RADISSON BLU HOTEL COLOGNE:<br />

KLIMANEUTRAL TAGEN<br />

Im Stadtteil Deutz, direkt gegenüber<br />

der Messe Köln, empfängt das Radisson<br />

Blu Hotel seit 2004 seine Gäste. Herzstück<br />

STEIGENBERGER HOTEL KÖLN:<br />

IM HERZEN DER STADT<br />

Hinter einer denkmalgeschützten Fassade<br />

mitten in Köln befindet sich das<br />

Steigenberger Hotel. Von hier aus lassen<br />

sich viele historische Sehenswürdigkeiten<br />

bequem erreichen. Für eine zentrale<br />

Anbindung sorgt auch der U-Bahnhof<br />

Rudolfplatz, welcher direkt neben dem<br />

Hotel liegt. Erst 2016 wurde das Vier-Sterne-Haus<br />

im Zuge der Übernahme durch<br />

Steigenberger für 23 Millionen Euro umfassend<br />

renoviert und neu gestaltet. Beim<br />

Innendesign haben sich die Kölner Architekten<br />

mit transparenten, öffentlichen Bereichen<br />

an der Architektur der 60er-Jahre<br />

orientiert und einiges an Lokalkolorit einfließen<br />

lassen. Schwarz-Weiß-Fotos mit<br />

Ansichten und Details aus dem Stadtbild<br />

zieren Wände und Flure, in den Zimmern<br />

hängen bunte, an Pop-Art erinnernde Bilder<br />

des Kölner Künstlers Kyrill Koval.<br />

Von den insgesamt 305 geräumigen<br />

Zimmern und Suiten auf zehn Etagen hat<br />

mehr als die Hälfte Domblick – in Köln ein<br />

wichtiges Qualitätsmerkmal. Neben Bar,<br />

Bistro und Restaurant gibt es sieben Tagungsräume,<br />

die zum Teil flexibel geteilt<br />

und miteinander kombiniert werden können.<br />

Eine zusätzliche Tagungssuite liegt<br />

auf der 10. Etage mit Panoramablick über<br />

Bar 19NullZwo im Steigenberger Hotel Köln © Steigenberger Hotel Köln<br />

Lobby Lounge im Radisson Blu Hotel, Köln © Radisson Blu Hotel, Köln<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 77


VERBAND & TAGUNG<br />

Auditorium im Radisson Blu Hotel, Köln © Radisson Blu Hotel, Köln<br />

Visualisierung des Confex mit Plaza © Koelnmesse/JSWD/Booomtown<br />

des Hotels sind die offenen Bereiche von<br />

Lobby, Bar und Restaurant, die in dem 25<br />

Meter hohen Atrium aus Glas harmonisch<br />

ineinander übergehen. Ende 2018 wurde<br />

das gesamte Haus für rund 12 Millionen<br />

Euro renoviert. Im Zuge der Umbaumaßnahmen<br />

erhielten alle 393 Zimmer und<br />

Suiten einen neuen, urbanen Look und<br />

Holzfußböden. Auch der Energieverbrauch<br />

wurde dank neuer Klimatechnik<br />

und Lichtkonzepten deutlich reduziert.<br />

Eine offene Gebäudeautomatisierung<br />

ermöglicht ein besser aufeinander abgestimmtes<br />

Zusammenspiel von Heizung,<br />

Lüftung, Sonnenschutz und Beleuchtung.<br />

Seit 2019 sind Veranstaltungen bei Radisson<br />

Blu dank Kompensationsmaßnahmen<br />

zudem zu 100 Prozent klimaneutral.<br />

„Unser Haus eignet sich gut für Veranstaltungen<br />

mit 150 bis 200 Personen“,<br />

meint Philipp Amberg, Director Account<br />

Management Western Germany. Der Veranstaltungsbereich<br />

wurde während der<br />

Renovierung auf über 1.000 Quadratmeter<br />

erweitert und umfasst insgesamt<br />

zwölf Räume, die sich auf Erdgeschoss<br />

und erstes Obergeschoss verteilen. Der<br />

größte Raum Auditorium fasst bei maximaler<br />

Kapazität rund 260 Personen in<br />

parlamentarischer Bestuhlung, ist bei<br />

Bedarf aber mehrfach teilbar. Im Erdgeschoss<br />

gibt es großzügige Foyer- und<br />

Ausstellungsflächen. Die Tagungsräume<br />

Bottega und Pronto können multifunktional<br />

eingesetzt und auch als „Private<br />

dining rooms“ genutzt werden. Neben<br />

Meetings und Gruppenarbeiten für rund<br />

160 Personen kann in der Bottega-Showküche<br />

auf den vorhandenen holzgefeuerten<br />

Steinofen zurückgegriffen werden.<br />

Neben den befahrbaren Meetingräumen<br />

sind das großzügige Foyer und der<br />

Zugang zur Terrasse besondere Highlights.<br />

Die V-Form des Gebäudes umschließt<br />

einen begrünten Innenhof mit<br />

Teich, in dem sich Empfänge und Get-together<br />

ohne Stadtlärm und unter Ausschluss<br />

der Öffentlichkeit veranstalten<br />

lassen. Auch vom Veranstaltungsbereich<br />

gelangt man in dieses grüne Kleinod.<br />

CONFEX: MULTIFUNKTIONALER<br />

NEUBAU FÜR GROSSE EVENTS<br />

Auf der Confex-Baustelle, dem neuen<br />

Konferenz- und Kongresszentrum der<br />

Koelncongress GmbH, läuft derzeit alles<br />

nach Plan, sodass im Sommer 2024 der<br />

Kongressbetrieb starten kann. Mit dem<br />

Confex erhält die Domstadt erstmals eine<br />

Location, die nationale wie internationale<br />

Kongresse und Tagungen mit mehr als<br />

6.000 Teilnehmenden möglich macht.<br />

Der Neubau liegt unmittelbar auf dem<br />

Gelände der Messe Köln und direkt am<br />

ICE-Bahnhof Köln-Messe/Deutz. Letzterer<br />

wird demnächst mit Aufzügen ausgestattet,<br />

sodass man dann barrierefrei<br />

ins Confex gelangt. Weitere Aufzüge gibt<br />

es aus der Parkebene mit 165 Parkplätzen.<br />

Bis zur Eröffnung wird außerdem<br />

die große bespielbare LED-Wand an der<br />

Außenfassade fertiggestellt. Über die Außenterrasse<br />

und das 2.000 Quadratmeter<br />

große Eingangsfoyer mit variabler und<br />

erweiterbarer Garderobe gelangt man in<br />

die multifunktionale Confexhall für rund<br />

4.000 Personen. Sie kann mit 12 Metern<br />

Deckenhöhe quer und längs in drei Sektionen<br />

geteilt werden, sodass mehrere<br />

Veranstaltungen gleichzeitig möglich<br />

sind. Mobile Schallschutzwände sorgen<br />

für einen störungsfreien Ablauf.<br />

Insgesamt 22 Räume mit Tageslicht<br />

und teilweise Domblick, moderner Medientechnik<br />

und IT verteilen sich auf den<br />

beiden darüberliegenden Etagen. Zehn<br />

kleinere Besprechungsräume bietet das<br />

Konferenzlevel 1 über der Nordwestseite<br />

der Confexhall. Die Größen variieren bis zu<br />

knapp 100 Quadratmeter, die Raumhöhe<br />

78 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


FAM-TRIP FÜR VERBÄNDE<br />

Personen in Reihenbestuhlung konferieren.<br />

Mobiliar, Caterer und weiteres<br />

technisches Equipment muss bei Bedarf<br />

dazu gemietet werden. Im Außenbereich<br />

stehen mehrere Imbisswagen und Theken<br />

zur Verfügung, die ebenfalls genutzt<br />

werden können.<br />

Bis zur ÖPNV-Anbindung sind es nur<br />

wenige Hundert Meter. Alternativ gibt es<br />

im anliegenden Parkhaus 450 Stellplätze.<br />

Carlswerk Victoria © Dieter Jacobi<br />

beträgt jeweils 3,50 Meter. Auf der obersten<br />

Konferenzebene erstreckt sich rund um<br />

die Confexhall eine Reihe weiterer Veranstaltungsräume<br />

mit bis zu 200 Quadratmetern.<br />

Auch hier lassen sich die großzügigen<br />

Foyers vielfältig nutzen und an individuelle<br />

Veranstaltungsformate anpassen.<br />

CARLSWERK VICTORIA & CLUB<br />

VOLTA: NEUE EVENTS IN ALTEN<br />

HALLEN<br />

Auf dem Werksgelände des Kölner Kabelherstellers<br />

Felten & Guilleaume in Köln-<br />

Mülheim wurde einst das erste transatlantische<br />

Telefonkabel hergestellt, das Europa<br />

mit Nordamerika verband. Auch die Seile<br />

für die erste Drahtseilbahn der Schweiz,<br />

Starkstromkabel oder Tragseile für Brücken<br />

wurden von hier aus in die ganze<br />

Welt ausgeliefert. Im Jahr 1960 beschäftigt<br />

die „Felten & Guilleaume Carlswerk AG“ beachtliche<br />

23.560 Mitarbeitende.<br />

Heute befindet sich auf dem Areal ein<br />

Gewerbe-, Dienstleistungs- und Freizeitcampus.<br />

In den Hallen der früheren<br />

Kabel-Wickelei haben 2018 die beiden<br />

Veranstaltungshallen Carlswerk Victoria<br />

und Club Volta ihre Tore geöffnet. Sie<br />

sind durch einen Biergarten miteinander<br />

verbunden und können für Kongresse,<br />

Abendveranstaltungen und andere<br />

Events einzeln oder auch in Kombination<br />

genutzt werden. Beide Räumlichkeiten<br />

verfügen über Ton- und Lichttechnik,<br />

Backstage-Bereiche sowie unterschiedlich<br />

große Bühnen. Auch für die Getränke-Versorgung<br />

und den barrierefreien<br />

Zugang ist gesorgt.<br />

Während der Club Volta Platz für rund<br />

180 Personen auf Sitzplätzen bietet,<br />

können im Carlswerk Victoria bis zu 800<br />

Brauhaus Früh am Dom © Cölner Hofbräu P. Josef FRÜH KG<br />

FRÜH LOUNGE: BRAUHAUSKULTUR<br />

MODERN INSZENIERT<br />

Das Brauhaus Früh am Dom setzte 1904<br />

den ersten Meilenstein der heutigen Cölner<br />

Hofbräu P. Josef Früh KG. Seitdem<br />

treffen sich hier Kölner und Nichtkölner<br />

zum gemeinsamen Klüngeln und Kölschtrinken.<br />

Das Hauptrestaurant zeigt den<br />

typischen Stil eines traditionellen Kölner<br />

Brauhauses mit Holztischen, alten Kachelöfen<br />

und Deckenmalereien. Ebenso vorhanden<br />

ist der klassische „Kölner Stuhl“<br />

(auch Beichtstuhl oder Gebetsstuhl genannt),<br />

aus dem heraus der Geschäftsführer<br />

schon 1904 die Geschäfte leitete.<br />

Im Laufe der Zeit wurde der Standort<br />

kontinuierlich erweitert und ausgebaut.<br />

Heute gibt es ein großes Angebot unter<br />

einem Dach: das traditionelle Brauhaus,<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 79


VERBAND & TAGUNG<br />

Lindner Köln City Plaza © Lindner Hotel City Plaza<br />

den Brauhauskeller in den ehemaligen<br />

Räumen der Brauerei, das Eden Hotel<br />

Früh am Dom mit 86 Zimmern, verschiedene<br />

Tagungsräume und die Eventlocation<br />

Früh Lounge.<br />

Die Früh Lounge auf der sechsten Etage<br />

ist optimal geeignet für Empfänge,<br />

Tagungen und andere Veranstaltungen<br />

mit 120 bis 150 Personen. Besonders beeindruckt<br />

der Domblick aus den breiten<br />

Panoramafenstern. Bei Bedarf lässt sich<br />

der Raum komplett verdunkeln.<br />

Auch im Brauhaus selbst lassen sich<br />

verschiedene Bereiche exklusiv mieten,<br />

darunter kleinere Räumlichkeiten wie<br />

die ehemaligen Wohnräume der Familie<br />

Früh – heute Kamin- und Kölner Raum.<br />

Mehr Platz bietet der traditionelle Wappensaal,<br />

der sich durch seine flexiblen<br />

Trennwände auszeichnet. Durch die<br />

große Glaskuppel und die Fenster an<br />

der Hinterseite ist der Raum schön hell.<br />

Seine Gesamtgröße ist für maximal 245<br />

Personen ausgelegt, er kann durch Flügeltüren<br />

in vier Teilbereiche für kleinere<br />

Gruppen getrennt werden.<br />

Für noch größere Gesellschaften stehen<br />

bis zu 430 Sitzplätze im Brauhauskeller<br />

zu Verfügung – verteilt auf mehrere<br />

Räume. Die mittelalterlichen Gewölbe<br />

des ehemaligen Gär- und Lagerkellers<br />

wurden nach Verlegung der Brauerei in<br />

den Kölner Norden aufwendig freigelegt<br />

und restauriert. Heute sitzt man in Kapellchen,<br />

Sudhaus oder am historischen<br />

Brau-Brunnen. Die Glockenstube gehört<br />

dagegen zu den neueren Teilen des Brauhauses,<br />

die im Jahr 1989 durch eine Erweiterung<br />

entstanden.<br />

#UrbanCologne © Lindner Hotel City Plaza<br />

LINDNER KÖLN CITY PLAZA:<br />

URBAN UND NOSTALGISCH<br />

Im Oktober 2022 gaben die Hyatt Hotels<br />

Corporation und die Lindner Hotels<br />

AG bekannt, eine strategische Partnerschaft<br />

einzugehen. Anfang Juni <strong>2023</strong><br />

startete die vollständige Integration aller<br />

31 Lindner Hotels und Resorts sowie aller<br />

me & all hotels in das Buchungssystem<br />

von Hyatt. Durch die Kooperation möchte<br />

Hyatt seine Präsenz in Deutschland<br />

verstärken und die Lindner Hotels erhoffen<br />

sich mehr Kunden bzw. Buchungen<br />

aus dem nordamerikanischen und arabischen<br />

Raum sowie aus dem europäischen<br />

Ausland. Zudem sind einige gemeinsame<br />

Neueröffnungen geplant.<br />

Ein Flaggschiff der Gruppe ist das<br />

Lindner Hotel Köln City Plaza, welches<br />

zentral in der Nähe des Kölner Friesenplatzes<br />

liegt und möglichst viele Facetten<br />

der Stadt erlebbar machen möchte. Die<br />

dafür entworfenen Themen-Etagen sollen<br />

das Kölner Lebensgefühl vermitteln.<br />

Vom Dom über die tierischen Zoobesucher<br />

bis zum Kölner Karneval und dem<br />

Parfüm 4711 reicht das Angebot. Künstlerisch<br />

umgesetzt u. a. vom lokalen Street-<br />

Art-Künstler Tim Ossege, alias seiLeise.<br />

Auch KölnTourismus ist unter dem Motto<br />

80 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


FAM-TRIP FÜR VERBÄNDE<br />

#UrbanCologne eine Etage gewidmet. Im<br />

Rahmen einer Teilrenovierung wurden alle<br />

237 Zimmer und Suiten des Vier-Sterne-<br />

Hauses 2018 erneuert. Viel Augenmerk lag<br />

hierbei auf der Kernsanierung der Bäder.<br />

Der Veedelsmarkt (kölsches Wort für<br />

Wochenmarkt im Stadtviertel) lädt zum<br />

Frühstück, später trifft man sich im Veedelseck.<br />

Der Tagungsbereich ist ebenfalls<br />

nach Kölner Stadtteilen benannt. Auf insgesamt<br />

800 Quadratmetern, verteilt auf<br />

elf Veranstaltungsräume für bis zu 400<br />

Personen, können hier Verbandsevents<br />

geplant werden. Die meisten Räume verfügen<br />

über Tageslicht und reichlich Technikausstattung.<br />

Auch weiteres Equipment<br />

wie Flipcharts, Bühnen, Podium<br />

oder Pinnwände ist vorhanden.<br />

Der Ballsaal „Schäl Sick“ mit über 300<br />

Quadratmetern lässt sich in drei Sektionen<br />

unterteilen und ist dank flexibel platzierter<br />

Leinwände sowohl quer als auch<br />

längs bestuhlbar. In Gänze finden hier<br />

rund 250 Personen in Reihe Platz.<br />

Für Vorstandssitzungen und kleinere<br />

Runden eignet sich etwa die Klettenberg<br />

Denkbud mit Lederoptik, beschreibbaren<br />

Wänden, Großbildschirm und eigener<br />

Getränkeversorgung im Raum. Für<br />

kleinere Gruppenevents mit bis zu 70<br />

Personen kann die Roof Top Lounge mit<br />

Dachterrasse inkl. Barbecue-Grill und<br />

Lounge-Möbeln gebucht werden. Außerdem<br />

steht der begrünte Innenhof zur Verfügung.<br />

Er ist vom Veranstaltungsbereich<br />

direkt begehbar und wird in der kälteren<br />

Jahreszeit für Gruppen schon mal zum<br />

kleinen, exklusiven Weihnachtsmarkt<br />

umfunktioniert.<br />

GÜRZENICH: KÖLNS GUTE STUBE<br />

Der Gürzenich gilt – zumindest in Teilen<br />

– als eines der ältesten Veranstaltungshäuser<br />

Deutschlands. Namensgebend ist<br />

die Patrizierfamilie von Gürzenich, auf deren<br />

Grundstück das spätgotische Bauwerk<br />

1447 errichtet wurde. Im Krieg komplett<br />

zerstört, wurde das Gebäude mit Spenden<br />

in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut.<br />

Gürzenich Köln © Koelncongress GmbH<br />

Seitdem bilden der Gürzenich und die<br />

benachbarte Kirchenruine von St. Alban<br />

eine untrennbare Einheit, denn die Außenwand<br />

der Kirche ragt in das Treppenhaus<br />

und Foyer des Veranstaltungshauses<br />

hinein. Die Ruine soll als Mahnmal gegen<br />

Krieg, Zerstörung und Gewalt dienen.<br />

Von Anfang an wurden im Gürzenich<br />

städtische Feste veranstaltet. Noch heute<br />

finden durchschnittlich pro Jahr rund<br />

200 oft mehrtägige Kongresse, Konferenzen,<br />

Tagungen und andere Events<br />

in den verschiedenen Sälen und Foyers<br />

statt. Dabei machen große Karnevalsveranstaltungen<br />

nicht mal 20 Prozent der<br />

Buchungen aus, obwohl der Gürzenich<br />

auch überregional als Karnevalshochburg<br />

bekannt ist. Seit 1959 wird vor Ort<br />

das Kölner Dreigestirn proklamiert.<br />

Es stehen insgesamt fünf Räume zur<br />

Verfügung. Der Große Saal im ersten<br />

Obergeschoss mit fest installierter Bühne<br />

fasst 1.336 Personen in Reihenbestuhlung.<br />

Deutlich kleiner fallen der Isabellensaal –<br />

benannt nach Isabell von England –, der<br />

Kleine Saal und der Marsiliussaal aus. Eine<br />

besondere Atmosphäre bieten Weinkeller<br />

und Ratsstube. Ergänzt werden die<br />

Räume von rund 1.000 Quadratmetern<br />

Foyerflächen im Erd- und Obergeschoss,<br />

die besonders bei Ausstellungen und<br />

Messen genutzt werden. Fürs leibliche<br />

Wohl sorgt bei allen Veranstaltungen das<br />

hauseigene Catering.<br />

Unter weitgehender Wahrung der<br />

denkmalgeschützten Bausubstanz<br />

wurde der Gürzenich 1996 bis 1997 restauriert,<br />

modernisiert und erweitert. In<br />

diesem Zusammenhang montierte man<br />

u. a. den Lastenaufzug mit Glasfassade<br />

im Außenbereich, da die Fassade unverbaut<br />

bleiben soll. Im Inneren stehen<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 81


VERBAND & TAGUNG<br />

Bistro Sticky Fingers im Hyatt Regency Köln © Hyatt Regency Köln<br />

Wartesaal am Dom © Seelbach<br />

hochwertige Materialien im Fokus: Steinböden<br />

aus Italien, geschnitzte Handläufe<br />

aus Birnbaum, geätzte Fensterscheiben,<br />

Wandgemälde, Holzböden aus Afrika und<br />

vergoldete Kronleuchter.<br />

HYATT REGENCY KÖLN: LUXUS UND<br />

TOP-AUSBLICK IN MESSENÄHE<br />

Direkt am Rhein gegenüber von Altstadt<br />

und Dom und fußläufig zur Koelnmesse<br />

liegt das Hyatt Regency Köln.<br />

Neben 3<strong>06</strong> Zimmern und Suiten bietet es<br />

verschiedene Veranstaltungsräume. Der<br />

Rheinsaal für rund 250 Personen in parlamentarischer<br />

Bestuhlung kommt zwar<br />

ohne Tageslicht aus, verfügt dafür aber<br />

über ein ausgefeiltes integriertes Lichtkonzept.<br />

Bei Bedarf lässt er sich in vier<br />

Räume unterteilen. Für Besprechungen<br />

in kleinerer Runde gibt es daneben den<br />

Meeting Campus mit zehn flexibel und<br />

sogar spontan nutzbaren Räumen. Das<br />

Zentrum bildet hier die Campus Lounge<br />

mit der Campus Bar. Weitere fünf helle<br />

Tagungsräume mit jeweils über 60 Quadratmetern<br />

können teilweise miteinander<br />

kombiniert werden.<br />

Darüber hinaus offeriert das Haus<br />

verschiedene Veranstaltungsräume für<br />

besondere Anlässe: den Chefs Table im<br />

Glashaus Restaurant für bis zu 14 Personen,<br />

den eleganten Raum Riverside für<br />

rund 50 Personen mit direktem Domblick,<br />

bodentiefen Fenstern und dunklem Parkettboden<br />

oder den Private Dining Room<br />

und Showroom. Letzterer kann auf über<br />

130 Quadratmetern für exklusive Dinner,<br />

kleine Empfänge, kulinarische Events wie<br />

Weinproben oder Jubiläen gebucht werden.<br />

In den Wintermonaten verwandelt<br />

sich zudem das Sticky Fingers Restaurant<br />

am Rheinboulevard am Abend zu einer<br />

Eventlocation. Es bietet Platz für bis zu 110<br />

Personen im Innenbereich und 130 Personen<br />

auf der Terrasse.<br />

WARTESAAL AM DOM: TAGEN IM<br />

JUGENDSTIL-AMBIENTE<br />

Am 5. Dezember 1859 wurde der Cölner<br />

Centralbahnhof eröffnet, der Vorgänger<br />

des heutigen Kölner Hauptbahnhofs.<br />

Seine Bahnsteighalle war ebenerdig angelegt.<br />

Nachdem für den neuen Bahnhof<br />

die Gleisanlagen höher gelegt worden<br />

waren und auf Dämmen oder gemauerten<br />

Viadukten durch die Stadt führten,<br />

ermöglichte das höhere Gleisniveau eine<br />

Bebauung unterhalb der Gleise. Es entstanden<br />

Wartesäle erster und zweiter<br />

Klasse. Unterhalb des südlichen Sockelbereichs<br />

der Bahnhofshalle wurde 1915 im<br />

Jugendstil der heutige Wartesaal mit zwei<br />

großen Rundbogenportalen und verglasten<br />

Frontseiten erbaut. Bedingt durch die<br />

günstige Lage unter den Gleisen blieben<br />

die Räume nahezu unversehrt, obwohl die<br />

Stadt ringsum schwere Bombenschäden<br />

erlitt. Mit einer Investition von über einer<br />

Million Euro wurde 2014 der denkmalgeschützte<br />

„Alte Wartesaal“ umgebaut und<br />

als „Wartesaal am Dom“ wieder eröffnet.<br />

Neben dem Festsaal, der sowohl für<br />

Konzerte, Preisverleihungen und TV-Aufzeichnungen<br />

als auch für Tagungen und<br />

kleinere Kongresse genutzt wird, gibt es<br />

ein À-la-carte-Restaurant mit bis zu 160<br />

Sitzplätzen. Der Festsaal fasst rund 300<br />

Personen in Reihenbestuhlung, ist aber<br />

auch bei Dinner-Events und Empfängen<br />

ein sehr stimmungsvoller Rahmen. Beide<br />

Räumlichkeiten können getrennt voneinander<br />

oder auch zusammen gebucht<br />

werden. Mobiliar, Personal und hauseigenes<br />

Catering sind vorhanden. Bei der<br />

Technik greift man auf bewährte Partnerfirmen<br />

zurück. Leinwände und weiteres<br />

Equipment sind flexibel montierbar.<br />

82 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


FAM-TRIP FÜR VERBÄNDE<br />

location. Erst vor gut einem Jahr wurde<br />

das Eventschiff in Betrieb genommen.<br />

Bodentiefe Panoramafenster reichen<br />

über zwei Ebenen, die Bühne ist seitlich<br />

angeordnet und es gibt mehr als 600<br />

Quadratmeter Platz plus Galerie-Ebene.<br />

Die Lobby ist als geräumiges Atrium gestaltet.<br />

Bei gutem Wetter lädt man auf<br />

das 1.200 Quadratmeter große Freideck<br />

mit versetzten Ebenen, erhöhter Bühne,<br />

gläsernem Skywalk und Bar.<br />

MS RheinEnergie © KD Deutsche Rheinschiffahrt GmbH<br />

KÖLN-DÜSSELDORFER: XXL-EVENT-<br />

LOCATIONS AUF DEM RHEIN<br />

Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt<br />

ist ein fast 200 Jahre altes Traditionsunternehmen,<br />

das mit Dampfschiffen<br />

begonnen hat. Traditionell wird in<br />

Köln immer linksrheinisch angelegt, bevor<br />

es rheinaufwärts in Richtung Königswinter<br />

oder rheinabwärts in Richtung<br />

Düsseldorf gehen kann. Die Flotte umfasst<br />

aktuell 14 Schiffe – vom gemütlichen<br />

Partyschiff bis zum modernen Eventkatamaran<br />

ist alles dabei.<br />

Die MS RheinEnergie ist der größte<br />

Eventliner Europas und bietet Platz für bis<br />

zu 1.650 Personen. Mit einer Länge von<br />

90 Metern und einer Breite von 19 Metern<br />

erstreckt sich der Katamaran über insgesamt<br />

drei Decks. Das Hauptdeck ist mit<br />

einer 40 Quadratmeter großen Bühne, einer<br />

Galerie-Ebene mit Salon an der Spitze<br />

und großem Freideck ausgestattet.<br />

Die Gäste haben von zwei Ebenen freie<br />

Sicht auf die Bühne, rund 500 Sitzplätze<br />

fasst die Galerie. Licht- und Tontechnik ist<br />

vorhanden ebenso wie Flatscreens und<br />

Leinwände. Die Bordgastronomie kann<br />

flexibel an den jeweiligen Anlass angepasst<br />

werden.<br />

Nur etwas kleiner fallen die MS Rhein-<br />

Galaxie und die MS RheinFantasie aus.<br />

Bis zu 1.000 Personen können etwa bei<br />

der 85 Meter langen und 14 Meter breiten<br />

RheinGalaxie an Bord gehen. Sie ist das<br />

jüngste Mitglied der Flotte und eignet<br />

sich für Tagungen, Messen und als Feier-<br />

Hotelhalle im Maritim Hotel Köln © Maritim Hotelgesellschaft mbH<br />

MARITIM HOTEL KÖLN:<br />

GRÖSSTES HAUS AM PLATZ<br />

Ebenfalls direkt am Rhein liegt mit dem<br />

Maritim Hotel Köln das größte Haus der<br />

Stadt. Bereits 1989 eröffnet, wurde das<br />

Maritim immer wieder aufgerüstet und<br />

modernisiert, in diesem Jahr waren ein<br />

komplett neuer Brandschutz und die Lüftungen<br />

an der Reihe.<br />

Bis 1940 befand sich auf dem Hotel-<br />

Gelände am Heumarkt der Kölner Großmarkt,<br />

der dann mit seinen Obst- und<br />

Gemüsegroßhändlern samt Markthallen<br />

von der Innenstadt in die Südstadt umzog.<br />

Diese Marktatmosphäre wollte man<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 83


VERBAND & TAGUNG<br />

Tonanlage, die für gute Akustik sorgt.<br />

Der Saal Heumarkt verfügt ebenfalls<br />

über eine Bühne und eignet sich für Veranstaltungen<br />

bis 400 Personen. Zwischen<br />

beiden Sälen liegt das 800 Quadratmeter<br />

große Kongressfoyer, das sich als zusätzliche<br />

Ausstellungsfläche anbietet. Auf der<br />

unteren Tagungsebene kommen weitere<br />

20 Bankett- und Konferenzräume für bis<br />

zu 160 Personen dazu, die teilweise mit<br />

Tageslicht ausgestattet sind. Zudem können<br />

ein Boardroom und das Dachgartenrestaurant<br />

„Bellevue“ in der fünften Etage<br />

mit Ausblick auf Köln als Veranstaltungsräume<br />

fungieren.<br />

Großer Saal im Maritim Hotel Köln © Seelbach<br />

Schokoladenbrunnen im Schokoladenmuseum Köln © Seelbach<br />

mit der Architektur des Maritim aufgreifen,<br />

dessen Herzstück die große Glasgalerie<br />

mit Geschäften sowie mehreren<br />

Restaurants und Bars ist.<br />

Insgesamt 454 Zimmer und Suiten verteilen<br />

sich auf sieben Stockwerken.<br />

Auch bei den Veranstaltungskapazitäten<br />

kann Maritim große Zahlen anbieten:<br />

Unter dem Haus befinden sich 600<br />

Stellplätze. Der größte Saal Maritim mit<br />

großer Bühne und zwei Emporen fasst bis<br />

zu 1.630 Personen. In Reihenbestuhlung<br />

sind es noch rund 900 Personen auf der<br />

unteren Ebene. Außerdem gibt es eine<br />

fest integrierte LED-Leinwand auf der<br />

Bühne sowie eine moderne Licht- und<br />

SCHOKOLADENMUSEUM:<br />

ALLES AUSSER LANGWEILIG<br />

1993 erfüllte sich der deutsche Schokoladenfabrikant<br />

Hans Imhoff einen lang<br />

ersehnten Traum und eröffnete das Kölner<br />

Schokoladenmuseum an der Spitze<br />

des heutigen Rheinauhafens. Imhoff war<br />

zuvor viele Jahre Chef des traditionsreichen<br />

Kölner Unternehmens Stollwerck,<br />

das unter seiner Führung zu einem Weltkonzern<br />

avancierte.<br />

Inzwischen gibt es vor Ort neben gläserner<br />

Schokoladenfabrik, Tropenhaus<br />

und Schoko-Schule auch drei Event-Bereiche,<br />

in denen rund 200 Veranstaltungen<br />

pro Jahr realisiert werden. Unabhängig<br />

von den Museumsöffnungszeiten steht<br />

die Bel Etage auf 200 Quadratmetern mit<br />

direktem Blick auf den Rhein für bis zu 80<br />

Personen zur Verfügung. Außerhalb der<br />

Öffnungszeiten und im Winter auch an<br />

Montagen können größere Abendveranstaltungen<br />

im Panorama-Restaurant für<br />

maximal 200 oder im Atrium für bis zu 300<br />

sitzende Gäste umgesetzt werden. Das<br />

Catering kommt vom eigenen Küchenteam<br />

und direkt aus dem Haus. Ab 19 Uhr<br />

lässt sich außerdem die Schokoladenfabrik<br />

für 300 Personen als Stehparty mit<br />

Büfett umfunktionieren. Auch ein Stopp<br />

am drei Meter hohen Schokobrunnen ist<br />

dann möglich. Der Brunnen wird stets mit<br />

200 Kilogramm Lindt-Schokolade gefüllt<br />

84 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


FAM-TRIP FÜR VERBÄNDE<br />

und gehört zu den Publikumsmagneten.<br />

In alle Bereiche der Veranstaltungen kann<br />

auf Wunsch das Thema Schokolade eingebunden<br />

werden: in Form von Führungen,<br />

Workshops, Tastings oder auch beim<br />

Essen. Und auch Sonderöffnungen für<br />

eine größere Personenzahl sind möglich,<br />

um das Museum individuell zu besuchen.<br />

In unmittelbarer Nähe befinden sich<br />

mehrere Hotels mit Tagungsmöglichkeiten,<br />

für die sich eine Kombination mit<br />

dem Schokoladenmuseum als Abendlocation<br />

anbietet.<br />

GLANZ, GLAMOUR, GLORIA:<br />

EINE KÖLNER INSTITUTION<br />

Bereits 1956 wurde das Gloria als Lichtspieltheater<br />

in der Apostelnstraße eröffnet.<br />

In dieser Zeit boomt das Kino, im<br />

Gloria werden in den 1950er- und 1960er-<br />

Jahren viele Premieren gezeigt. Als die<br />

Kinogeschäfte mit dem Aufkommen des<br />

Fernsehens ab Mitte der 1970er-Jahre<br />

schlechter laufen, macht das Gloria einen<br />

Ausflug in den Erotikbereich und dient<br />

als Pornokino. Ende 1989 wird der Kinobetrieb<br />

eingestellt. Gut ein Jahr später<br />

eröffnet das Gloria als Veranstaltungslocation.<br />

Die Kinostühle werden herausgerissen,<br />

eine Bühne sowie Theken im Saal<br />

und Café eingebaut. Noch heute sind<br />

historische Elemente aus Kinozeiten gut<br />

erhalten: die Mosaiksäulen, die Cafétüren,<br />

die Buntglas-Elemente in der Decke<br />

sowie die Schaukästen draußen und das<br />

alte Kassenhäuschen. Im Laufe der Zeit<br />

entwickelt sich das Gloria zu einer wichtigen<br />

Spielstätte für Comedy, Kabarett,<br />

Musik, Karneval und Preisverleihungen.<br />

Viele der Konzerte und Auftritte werden<br />

für Radio, TV und Film aufgezeichnet.<br />

Der Saal mit plüschroten Wänden und<br />

fest installierter Bühne kann für maximal<br />

420 Personen bestuhlt werden oder unbestuhlt<br />

rund 900 Gäste aufnehmen. Weitere<br />

80 Plätze gibt es im Café, das als eigener<br />

Veranstaltungsraum oder auch fürs Catering<br />

genutzt werden kann. Der Caterer ist<br />

frei wählbar. Mobiliar, Technik, Beamer,<br />

Gloria Köln © Digitalfotografie Fischer<br />

Leinwand sowie eine moderne Licht- und<br />

Tonanlage sind vorhanden und können<br />

bei Bedarf noch erweitert werden.<br />

Heute wird das komplett sanierte Gloria<br />

Gesichtspunkten geführt. Ein Engagement,<br />

das bereits mehrfach ausgezeichnet<br />

wurde. Dazu passt, dass man bei der<br />

Getränkeauswahl z. B. auf regionale Ge-<br />

unter nachhaltigen und ökologischen tränke aus NRW zurückgreift. (KS)<br />

Das Cologne Convention Bureau, kurz CCB, ist der erste Ansprechpartner zu allen<br />

Fragen rund um das Thema Veranstaltungen und Kongresse in Köln.<br />

Integriert in die KölnTourismus GmbH bietet es als städtischer Ansprechpartner<br />

neutrale, kostenlose und individuelle Informationen zur Planung und Durchführung.<br />

Als helfende Hand zwischen den Initiatoren des Events und den Akteuren<br />

der Kölner Veranstaltungsbranche vermittelt es Dienstleister aus den Bereichen<br />

Location, Veranstaltungstechnik, Unterhaltung oder auch komplette Eventmanagement-Pakete.<br />

Weitere Informationen & Locations:<br />

→ www.locations.koeln<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 85


VERBAND & TAGUNG<br />

Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) © München Tourismus/Andreas Hedderegott<br />

WISSEN IST MACHT<br />

Universitäts- und Forschungsstandorte als Gastgeber für Verbände<br />

Deutschlands Hochschulstädte ziehen nicht bloß wissenschaftliche Veranstaltungen<br />

an. Ihre Forscher und Institute können Tagungen und Kongresse mit aktuellen<br />

Erkenntnissen aufwerten und Anwendungsbeispiele präsentieren. Sofern universitäre<br />

Einrichtungen genutzt werden, hilft das Verbänden auch beim Kostensparen.<br />

Interessante Beispiele zeugen von Synergien, die im Dialog mit der Wissenschaft<br />

gehoben werden können, von spannenden Events und dem Leistungsvermögen<br />

ausgewählter Städte als Gastgeber.<br />

Christian Boergen<br />

86 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

FOSSGIS-Konferenz – Hörsaal © FOSSGIS e. V.<br />

Die Zusammenkünfte an Hochschulen<br />

förderten das Zusammenfließen von<br />

Wissenschaft, Lehre und Praxis, betont<br />

Haferkorn. Das bereichere die Konferenz,<br />

schaffe Synergien und gebe „Studierenden<br />

Gelegenheit, Freie und Open-Source-<br />

Software kennenzulernen und Kontakte<br />

zu knüpfen: Wir sind überzeugt, dass<br />

Unistädte als Tagungsorte einen entscheidenden<br />

Beitrag leisten, das volle<br />

Potenzial dieser Konferenz auszuschöpfen<br />

und ein umfassendes Erlebnis zu bieten.“<br />

Die FOSSGIS findet seit 20<strong>06</strong> statt.<br />

Auf Bonn 2018 folgten Dresden, Freiburg,<br />

Rapperswil und Marburg coronabedingt<br />

online sowie Berlin hybrid. Die nächste<br />

FOSSGIS wird vom 20. bis 23. März 2024 an<br />

der Technischen Universität in Hamburg-<br />

Harburg stattfinden.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.fossgis.de<br />

Veranstaltung der GfA © Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e. V./Stender<br />

FOSSGIS-KONFERENZ: HOCH-<br />

SCHULSTANDORTE BEVORZUGT<br />

„Die FOSSGIS-Konferenz profitiert<br />

maßgeblich von der Wahl unterschiedlicher<br />

Universitätsstandorte. Unistädte wie<br />

dieses Jahr Berlin und 2024 an der Technischen<br />

Universität Hamburg ermöglichen<br />

es uns, deren infrastrukturelle Vorteile zu<br />

nutzen. Universitäten bieten nicht nur<br />

eine inspirierende Atmosphäre für Wissensaustausch<br />

und Forschung, sondern<br />

auch erstklassige Ressourcen wie Hörsäle,<br />

Labore und eine ausgezeichnete technische<br />

Ausstattung“, lobt Koordinatorin<br />

Katja Haferkorn. Die FOSSGIS-Konferenz<br />

widmet sich im DACH-Raum Freier und<br />

Open-Source-Software für Geoinformationssysteme<br />

sowie Open Data und<br />

OpenStreetMap. Als zentrale Plattform<br />

für den Austausch mit mehr als 700 Teilnehmenden<br />

in Präsenz und online sei sie<br />

„auch ein lebendiger Treffpunkt für ein<br />

breit gefächertes Publikum aus Fachleuten,<br />

Forschern, Anwendern, Entwickler:innen<br />

und Unternehmen“. Diskutiert werden<br />

die neuesten Entwicklungen, digitale<br />

Souveränität, Open Source, Open Science<br />

und die FAIR-Prinzipien mit dem Ziel, bei<br />

Webmapping, Geodateninfrastrukturen<br />

und -management, Geoprocessing, Analysen<br />

und Modellierungen sowie freien<br />

Geodaten Synergien zu schaffen. Vorträge,<br />

Lightning Talks und Demosessions<br />

werden live gestreamt. Außerdem bieten<br />

Community-Sessions und 90-minütige<br />

Workshops Gelegenheit zum Diskutieren<br />

und Netzwerken. Die Konferenz wird<br />

überwiegend ehrenamtlich organisiert.<br />

GFA KOOPERIERT MIT LEHRSTÜHLEN<br />

Die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft<br />

(GfA) ist eine wissenschaftliche<br />

Vereinigung von Forschern, Praktikern, Interessen-<br />

und Behördenvertretern sowie<br />

Interessierten mit dem Ziel, die Arbeitswissenschaft<br />

national und international<br />

zu fördern, berichtet Simone John von<br />

der GfA-Geschäftsstelle: „In diesem Kontext<br />

präsentieren unsere Frühjahrskongresse<br />

und Herbstkonferenzen jährlich<br />

an wechselnden Orten aktuelle Themen<br />

zur Zukunft der Arbeit. Auch der wissenschaftliche<br />

Nachwuchs wird bei uns<br />

stark gefördert.“ Dabei werden aktuelle<br />

Themen in Kooperation mit renommierten<br />

Lehrstühlen behandelt und einem<br />

internationalen Publikum zugänglich gemacht.<br />

Entsprechend hoch stehen Unistädte<br />

bei GfA-Veranstaltungen im Kurs.<br />

„Bestehende Synergien werden vertieft,<br />

indem sich einerseits die Lehrstühle<br />

der Universitäten präsentieren<br />

können und andererseits die GfA ihren<br />

ständig wachsenden Verteiler nutzt, um<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 87


VERBAND & TAGUNG<br />

Bayerische Staatsbibliothek © München Tourismus/Nicanor García<br />

Fachpublikum aus Praxis und Wissenschaft<br />

für die jeweilige Veranstaltung<br />

zu interessieren“, erläutert John. Diese<br />

Synergieeffekte entstünden insbesondere<br />

dadurch, dass die GfA Mitglieder<br />

und Interessenten zu fachspezifischen<br />

Themen mit Akteuren der Arbeitswelt<br />

zusammenbringt, „um gemeinsam konkrete<br />

Lösungen zu entwickeln“.<br />

So findet der 70. GfA-Frühjahrskongress<br />

„Arbeitswissenschaft in the loop –<br />

Mensch-Technologie-Integration und<br />

ihre Auswirkungen auf Menschen, Arbeit<br />

und Arbeitsgestaltung“ vom 6. bis 8. März<br />

2024 in Stuttgart statt. Ausrichter sind<br />

das Institut für Arbeitswissenschaft und<br />

Technologiemanagement der Universität<br />

Stuttgart und das Fraunhofer-Institut für<br />

Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.gesellschaft-fuer-arbeitswissenschaft.de<br />

MÜNCHEN SETZT AUF<br />

WISSENSAUSTAUSCH<br />

Mit der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

(LMU) München und der Technischen<br />

Universität München (TUM) verfügt Bayerns<br />

Hauptstadt gleich über zwei Exzellenzuniversitäten.<br />

Die Isarmetropole<br />

zählt mehr als 140.000 Studierende. Dazu<br />

gehören auch die an der Hochschule<br />

München, der Universität der Bundeswehr<br />

im nahen Neubiberg sowie an<br />

mehr als 25 kleineren Hochschulen und<br />

Akademien. Für Forschung und Innovationskraft<br />

stehen ferner Fraunhofer- und<br />

Max-Planck-Gesellschaft, das Deutsche<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR),<br />

die Forschungsstelle für Energiewirtschaft<br />

oder das Helmholtz Zentrum.<br />

Benedikt Brandmeier, Leiter München<br />

Tourismus, sieht Tradition und Moderne,<br />

Natur und Kultur auf harmonische Weise<br />

vereint und beschreibt den Universitäts-<br />

und Forschungsstandort als „wahre<br />

Schatzkammer für Wissen und Innovation“.<br />

Lange Tradition und ein breites Fächerspektrum<br />

machten die LMU zum<br />

intellektuellen Zentrum, während die<br />

TUM als eine der führenden technischen<br />

Universitäten Europas ein Innovationsmotor<br />

sei. Hohe Lebensqualität, grüne<br />

Parks und kulturelle Vielfalt machen München<br />

„zu einem inspirierenden Ort des<br />

Denkens und Schaffens“, betont Brandmeier.<br />

Gepaart mit der Infrastruktur für<br />

Veranstaltungen und vielfältigen Eventlocations<br />

habe die bayerische Landeshauptstadt<br />

viel zu bieten, von modernen<br />

Tagungshotels über historische bis hin zu<br />

kreativen Veranstaltungsorten.<br />

Clemens Baumgärtner, Referent für<br />

Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt,<br />

möchte mit seinem Team und dessen<br />

Partnern „jede Form von Vernetzung<br />

und den proaktiven Wissensaustausch“<br />

fördern. Forschung, Lehre und Wirtschaft<br />

spielten beim Wissensaustausch<br />

in München ideal zusammen. Baumgärtner<br />

hebt die Stärke bei Medizinkongressen<br />

hervor und freut sich vom 22.<br />

88 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

bis 26. Juli 2024 auf die 25. Internationale<br />

AIDS-Konferenz der International AIDS<br />

Society (IAS) im ICM – International Congress<br />

Center und in mehreren Hallen der<br />

Messe München. Zur weltweit größten<br />

wissenschaftlichen HIV-Konferenz werden<br />

mehr als 15.000 Teilnehmer aus über<br />

175 Ländern erwartet und der Referent<br />

hebt hervor, dass „unsere Stadt für die<br />

LGBTQI*-Community ein Safe Space ist,<br />

an dem sich alle sicher und willkommen<br />

fühlen können“.<br />

Bis zu 12.000 Gäste und einen Image-<br />

Schub für den „Hightechstandort München“<br />

erhofft er sich von den Ende August<br />

folgenden E-Sports-Finals 2024 der<br />

League of Legends EMEA Championship.<br />

Im Juni 2025 erwartet Baumgärtner außerdem<br />

4.000 Experten zum ISAKOS-Kongress<br />

der Internationalen Gesellschaft für<br />

Mainzer Dom © Getty Images<br />

Arthroskopie, Kniechirurgie und orthopädische<br />

Sportmedizin im ICM. Geleitet<br />

wird die Konferenz von Professor Dr. Andreas<br />

B. Imhoff, dem TUM-Spezialisten für<br />

alles zwischen Schultern und Knien.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.muenchen.travel<br />

MAINZ BLICKT IN DIE ZUKUNFT<br />

Das durch seine mRNA-Impfstoffe gegen<br />

Covid bekannt gewordene Biotechnologie-Unternehmen<br />

Biontech hat dem<br />

Forschungsstandort Mainz zu weltweiter<br />

Popularität und Biontech-Forscherin Katalin<br />

Karikó, gemeinsam mit dem US-Immunologen<br />

Drew Weissman, zum dies-<br />

Veranstaltungen in Karlsruhe:<br />

Licht. Leben. Lieblingsort —<br />

die Stadthalle<br />

Buchbare<br />

Termine<br />

ab 2026<br />

Drei Ebenen mit 6.000 m 2 Veranstaltungsfläche und unendlich<br />

viele Möglichkeiten für Kongresse, Firmenevents oder klassische<br />

Konzerte. Historische Fassade trifft modernste Technik, ideal<br />

geeignet für 200 bis 2.000 Teilnehmende. Wir freuen uns<br />

auf Ihre Veranstaltung. Wir freuen uns auf Sie in Karlsruhe.<br />

Mehr auf messe-karlsruhe.de/stadthalle<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 89


VERBAND & TAGUNG<br />

Universitätsturm Leipzig © Getty Images<br />

jährigen Medizin-Nobelpreis verholfen.<br />

Bereits im 9. Jahrhundert begründete<br />

Erzbischof Rabanus Maurus den Ruf der<br />

rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />

als ein Zentrum der Bildung, Universitätsstadt<br />

wurde Mainz 1477. Die 30.000<br />

Studierenden der Johannes-Gutenberg-<br />

Universität (JGU) können auch Fächer<br />

wie – ganz im Sinne des Namensgebers<br />

– Buchwissenschaft, Bildende Kunst,<br />

Film, Musik, Theater und Sport belegen.<br />

Kooperationen bestehen mit den Max-<br />

Planck-Instituten für Chemie (Otto-Hahn-<br />

Institut) sowie für Polymerforschung. Das<br />

Rheingoldhalle Mainz © Mainzplus Citymarketing/Dominik Ketz<br />

einzige Universitätsklinikum des Bundeslandes<br />

wird von der Medizinischen Fakultät<br />

der JGU betrieben. Weitere 5.600<br />

Nachwuchskräfte studieren Architektur,<br />

Bauingenieurwesen, Geoinformatik und<br />

Vermessung, Gestaltung und Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Hochschule Mainz,<br />

die aus der kurfürstlichen Maler- und<br />

Bildhauerakademie von 1757 hervorgegangen<br />

ist und 1996 neu gegründet wurde.<br />

Die von sechs Bistümern getragene<br />

Katholische Hochschule für Sozialarbeit,<br />

Sozialpädagogik und Praktische Theologie<br />

zählt weitere 1.500 Studenten. In der<br />

modernen Malakoff-Passage am Rheinufer<br />

der 220.000-Einwohner-Stadt befindet<br />

sich ferner ein Campus der privaten<br />

CBS International Business School.<br />

Die Kultur- und Fassnachts-Hochburg<br />

Mainz ist als Sitz von Südwestrundfunk<br />

(SWR) und Zweitem Deutschen Fernsehen<br />

(ZDF) zugleich eine Medienstadt mit<br />

fast 4.000 Hotelzimmern, die Mainzplus-<br />

Citymarketing als Full-Service-Anbieter<br />

aus einer Hand offeriert.<br />

Das Kurfürstliche Schloss aus rotem<br />

Sandstein ist eine beliebte Veranstaltungslocation,<br />

aus deren großem Saal<br />

alljährlich die Karnevalssitzung „Mainz<br />

bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ übertragen<br />

wird. Der Fußweg vom Schloss in<br />

die Altstadt mit den Fachwerkhäusern<br />

am Kirschgarten und vielen Weinlokalen<br />

in ihren verwinkelten Gassen rund um<br />

den romanischen Dom dauert nur eine<br />

Viertelstunde.<br />

Das lockt entsprechend viele wissenschaftliche<br />

Veranstaltungen nach Mainz.<br />

So fand beispielsweise die 44. Jahrestagung<br />

der International Listening Association<br />

(ILA) Ende Juli <strong>2023</strong> zum Thema<br />

„Zuhören“ an der JGU statt. Ihren 40.<br />

Jahreskongress veranstaltet die Deutsche<br />

Gesellschaft für Pharmazeutische<br />

Medizin (DGPharMed) im April 2024 im<br />

Hilton Mainz. Zum Innovationskongress<br />

„Curious Future Insight Conference“ lädt<br />

90 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

Buntgarnwerke Leipzig © Philipp Kirschner/leipzig.travel<br />

Eine Besonderheit der Stadt mit<br />

Deutschlands größtem Kopfbahnhof<br />

und dem Flughafen Leipzig-Halle ist die<br />

Kooperation von Leipzig Convention mit<br />

der Kongressinitiative „do-it-at-leipzig.<br />

de“, deren engmaschiges Netzwerk beim<br />

Planen und Organisieren von Events hilft.<br />

Ob passende Location und Dienstleister,<br />

Kontakte zur Universität, zu Forschungszentren<br />

und Behörden, Unternehmen<br />

und Start-ups, Medien und Influencern –<br />

Do-it-at-Leipzig kann Veranstaltungsplaner<br />

bei der Recherche und Kontaktaufnahme<br />

unterstützen.<br />

der Verein Future Insight im Juli 2024 in<br />

die Mainzer Rheingoldhalle. Im Fokus<br />

soll stehen, wie für eine bessere Zukunft<br />

die großen gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

der Gegenwart durch Wissenschaft,<br />

Technologie und Innovation gelöst<br />

werden können.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.mainz-congress.com<br />

LEIPZIG IST NICHT NUR LOCATION<br />

FÜR PRÄPARATOREN<br />

Deutschlands schnell wachsendste<br />

Stadt Leipzig zählt rund 40.000 Studenten<br />

und präsentiert sich jung, weltoffen und<br />

modern. An kulturellen Attraktionen, vom<br />

Galeriezentrum Baumwollspinnerei über<br />

das Museum der bildenden Künste bis hin<br />

zu Oper, Schauspiel und Gewandhausorchester,<br />

herrscht kein Mangel. Branchen-<br />

Schwerpunkte sind u. a. Gesundheitswesen<br />

und Biotechnologie, für die die<br />

Bio City mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Zelltherapie und Immunologie (IZI), Herzzentrum<br />

und Universitätsklinikum sowie<br />

dem Städtischen Klinikum Sankt Georg<br />

viele Kongresse in die Messestadt lockt.<br />

Unter den 14 Hochschulen ist die Universität<br />

Leipzig mit 14 Fakultäten und 158<br />

Studiengängen die größte. Am Zoologischen<br />

Institut revolutionierte ab 1907 der<br />

niederländische Tierpräparator Herman<br />

H. ter Meer mit Präparaten und Kleinplastiken<br />

die Dermoplastik. Anlässlich<br />

seines 150. Geburtstages widmete ihm<br />

das Naturkundemuseum Leipzig 2022 das<br />

Themenjahr „Mit Haut und Haar“. Da der<br />

Holländer aber auch maßgeblich an der<br />

Gründung der Vorgängerorganisation<br />

des Verbandes Deutscher Präparatoren<br />

(VDP) 1931 in Leipzig beteiligt war, fand<br />

dessen 58. Internationale Arbeitstagung<br />

2022 in Kooperation mit dem Museum<br />

auf dem Unicampus Talstraße statt, wo<br />

ter Meer bis zu seinem Tod 1934 wirkte.<br />

Hörsaalzentrum der TU Dresden © Jürgen Lösel<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.do-it-at-leipzig.de<br />

DRESDEN: TOMORROW’S HOME<br />

Sachsens Landeshauptstadt am Elbufer<br />

imponiert nicht nur mit barocker Schönheit<br />

und kulturellen Highlights, sondern<br />

auch als bedeutender Wissenschafts- und<br />

Wirtschaftsstandort. Elbflorenz glänzt mit<br />

Deutschlands höchster Forscherdichte<br />

sowie als Hochtechnologiezentrum, wo<br />

Wirtschaft, Start-ups, Forschungseinrichtungen<br />

und Universitäten eng vernetzt<br />

sind. Unter Dresdens 14 Hochschulen und<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 91


VERBAND & TAGUNG<br />

Jena © JenaKultur/Jenaparadies<br />

Forschungsinstituten ragt die Technische<br />

Universität als Exzellenzuni heraus. Zahlreiche<br />

Innovationsnetzwerke, darunter<br />

„Silicon Saxony“, machen die Elbmetropole<br />

zu einem Hotspot der Wissenschaft.<br />

Da ist es nur konsequent, dass der „Silicon<br />

Saxony Day“ als internationales Hightech-<br />

und Networking-Event am 11. Juni<br />

2024 bereits zum 18. Mal in Dresden stattfinden<br />

wird.<br />

„Dresden ist nicht nur ein Ort der Innovation,<br />

sondern auch ein ausgezeichneter<br />

Veranstaltungsort. Deutschlands<br />

viertgrößte Stadt bietet kurze Wege<br />

zwischen Tagungshotels, Locations und<br />

kulturellen Hotspots“, schwärmt Romana<br />

Groß, Leiterin des Dresden Convention<br />

Service. Mit über 100 außergewöhnlichen<br />

Eventlocations biete Dresden reichlich<br />

Auswahl für Veranstaltungen aller<br />

Größenordnungen – vom klassischen Tagungshotel<br />

über charmante historische<br />

Gebäude bis hin zu Ausgefallenem.<br />

Fachveranstaltungen profitierten<br />

vom regionalen Expertennetzwerk mit<br />

Expertenwissen in verschiedenen Hightechbereichen:<br />

„Dresdens Stärken liegen<br />

insbesondere in der 5G/6G-Mobilfunktechnologie,<br />

Robotik und künstlicher<br />

Intelligenz, Mikroelektronik und Nanotechnologie,<br />

Smart Materials und Green<br />

Technologies, der Elektromobilität sowie<br />

Biotechnologie und Life Science.“<br />

Dresden Convention Service stehe Verbänden<br />

als Teil der Dresden Marketing<br />

GmbH kostenfrei als neutraler Partner<br />

beim Planen, Vorbereiten und Bewerben<br />

von Events zur Seite, ergänzt Groß.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.dresden-convention.com<br />

JENA: LICHTSTADT<br />

DER KURZEN WEGE<br />

„Für kleinere und mittlere Verbandstagungen<br />

weist Jena ideale Rahmenbedingungen<br />

auf“, betont Jenny Marx vom Jena<br />

Convention Bureau. Zentral in der Mitte<br />

Deutschlands gelegen, sei die „Lichtstadt“<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

sehr gut erreichbar. Neben weltbekannten<br />

Firmen wie Jenoptik, Schott und Zeiss<br />

sind in Jena auch Forschungsinstitute der<br />

Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft<br />

sowie die Leibniz-Institute für Altersforschung,<br />

Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie<br />

ansässig. In naher Zukunft<br />

soll darüber hinaus auf dem Gelände des<br />

Universitätsklinikums ein Forschungszentrum<br />

für Photonik in der Infektionsforschung<br />

eröffnet werden. Lichtbasierte<br />

Technologien sollen dabei helfen, Infektionskrankheiten<br />

wirkungsvoller zu bekämpfen<br />

und künftige Pandemien besser<br />

zu bewältigen.<br />

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

prägt, mit knapp 18.000 Studierenden und<br />

über 8.600 Beschäftigten, maßgeblich den<br />

zukunftsorientierten, weltoffenen Charakter<br />

der Thüringer Großstadt. Ihre Spitzenforschung<br />

ist in drei Profillinien gebündelt:<br />

„Light“ steht für Optik und Photonik, innovative<br />

Materialien und Energiespeicher,<br />

„Life“ unter anderem für Mikrobiologie,<br />

Biodiversität und das Altern, „Liberty“ für<br />

sozialen Wandel, Aufklärung, Romantik,<br />

Osteuropa und Zeitgeschichte.<br />

Mit über 4.700 Studierenden gilt Jenas<br />

Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) als Thüringens<br />

größte derartige Hochschule. Neun<br />

92 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

Fachbereiche – Ingenieurwissenschaften,<br />

Betriebswirtschaft sowie Gesundheitsund<br />

Sozialwissenschaften – ihres Innovations-Campus<br />

ermöglichen ein wissenschaftlich<br />

fundiertes, interdisziplinäres<br />

und besonders praxisnahes Studium. Laut<br />

Marx machen die ansässige Hochtechnologie<br />

und die wissenschaftlichen Institute<br />

Jena zu einer der dynamischsten Städte<br />

Mitteldeutschlands, deren Kompetenzfelder<br />

Optik, Photonik, Medizintechnik und<br />

Lebenswissenschaften interessante Anknüpfungspunkte<br />

für Verbandstagungen<br />

böten: „Hier stehen spannende Referenten<br />

und Firmen für Besuche – sei es aus der<br />

eigenen Branche oder für einen Perspektivwechsel<br />

– zur Verfügung“, so die Projektmanagerin<br />

des Convention Bureaus.<br />

Verweisen kann sie auf die kommende<br />

Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen<br />

Gesellschaft (DDG) im März 2024<br />

in Jena, gefolgt vom 114. Bundeskongress<br />

des Deutschen Vereins zur Förderung des<br />

mathematischen und naturwissenschaftlichen<br />

Unterrichts (MNU), welcher sich<br />

1890 in der Lichtstadt gegründet hat. Die<br />

Deutsche Gesellschaft für Medizinische<br />

Informatik, Biometrie und Epidemiologie<br />

(GMDS) plant ihre 70. Jahrestagung 2025<br />

in der Stadt an der Saale. Neben modernen<br />

Tagungshotels hebt Marx das Ambiente<br />

historischer Locations, etwa den<br />

Jugendstil des ehemaligen Volksbades,<br />

Imaginata, das Experimentarium für die<br />

Sinne, oder das Zeiss-Planetarium hervor.<br />

Ein besonderes Highlight mitten im<br />

Stadtzentrum ist das Volkshaus Jena. Das<br />

historische Gebäude wurde aufwendig<br />

saniert und bietet im Ernst-Abbe-Saal bis<br />

zu 1.000 Personen Platz. Sieben weitere –<br />

auch teilbare – Räume sowie die Foyers<br />

geben Veranstaltungen viel Raum. Nur<br />

ein Katzensprung ist es von der quirligen<br />

Innenstadt mit studentischem Flair zu Jenas<br />

Ausgehmeile, der Wagnergasse.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.jenaconvention.de<br />

HANNOVER MIT STARKEM<br />

WISSENSCHAFTSNETZWERK<br />

„Schon der Universalgelehrte Leibniz<br />

ließ sich in Hannover nieder. Mit vier renommierten<br />

Hochschulen, Privatakademien<br />

und Fachhochschulen sowie Forschungsprojekten<br />

von internationaler<br />

Stahlkraft ist der Wissenschaftsstandort<br />

Hannover vielseitig und das wissenschaftliche<br />

Netzwerk stark“, sagt Hans Nolte,<br />

Geschäftsführer von Hannover Marketing<br />

& Tourismus. Wissenschaftskongresse<br />

profitierten von der Nähe zu Forschung<br />

und Lehre sowie der Infrastruktur und<br />

Anbindung, kombiniert mit nachhaltigen<br />

und außergewöhnlichen Locations – vom<br />

historischen Schloss bis zum modernen<br />

dänischen Pavillon aus der Expozeit.<br />

BE<br />

INNOVATIVE,<br />

CREATIVE,<br />

SIENTIFIC.<br />

Regensburg ist Tradition, Geschichte und Moderne.<br />

Universität, technische Hochschule und von der Stadt geförderte Cluster wie die städtischen Start<br />

up-Center Techbase und Biopark, Kultur- und Kreativwirtschaft machen aus der UNESCO-Welterbestadt<br />

eine junge Stadt in alten Mauern. Atmen Sie Geschichte in historischen Locations und lassen Sie<br />

sich vom neuen, denkmalgeschützten Tagungsstandort marinaforum Regensburg im Industrie-Design<br />

inspirieren. Regensburg ist besonders – das wird auch ihre Verbandstagung beflügeln!<br />

www.mice-in-regensburg.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 93


VERBAND & TAGUNG<br />

Leibniz Universität Hannover © Christian Malsch<br />

Altstadt Hannover © HMTG<br />

Die Hochschule Hannover mit Elek tround<br />

Informationstechnik, Maschinenbau<br />

und Bioverfahrenstechnik, Medien,<br />

Information und Design, Wirtschaft und<br />

Informatik sowie Diakonie, Gesundheit<br />

und Soziales zählt 9.000 Studierende. Als<br />

Krankenhaus der Maximalversorgung mit<br />

den Forschungsschwerpunkten Transplantationen<br />

und Stammzellen, Regenerative<br />

Medizin, Infektionen und Immunität<br />

sowie Biomedizinische Technik und<br />

Implantate genießt die nach dem Vorbild<br />

amerikanischer Universitäten organisierte<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

(MHH) Weltruf.<br />

Hinzu kommen die bereits 1778 eröffnete<br />

Tierärztliche Hochschule Hannover, die<br />

Hochschule für Musik, Theater und Medien,<br />

Berufsakademie für Bankwirtschaft,<br />

die Diploma Hochschule, die Fachhochschule<br />

des Mittelstands, die Fachhochschule<br />

für die Wirtschaft, die FOM-Hochschule<br />

für Oekonomie und Management,<br />

die GISMA Business School, Internationale<br />

Berufsakademie (iba) und die Internationale<br />

Hochschule (IU).<br />

Vom Angebot der Leinestadt an Hotels<br />

aller Kategorien, Restaurants und Bars<br />

sowie von einer breiten Palette von Side-<br />

Events konnten sich erst im November<br />

die Teilnehmer der Jahrestagung der Europäischen<br />

Akademie für klinische Umweltmedizin<br />

(Europaem) überzeugen.<br />

Das Team des Hannover-Marketing &<br />

Tourismus-Geschäftsführers freut sich<br />

2024 u. a. auf den Deutschen Hebammenkongress<br />

und die Clay Conference.<br />

Braunschweig © Getty Images<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.visit-hannover.com<br />

Über 50.000 Studenten machen zehn<br />

Prozent von Hannovers Bevölkerung aus.<br />

Mehr als die Hälfte davon entfällt auf die<br />

traditionsreiche Leibniz Universität mit<br />

Ingenieur- und Naturwissenschaften,<br />

Architektur und Umweltplanung, Rechtsund<br />

Wirtschaftswissenschaften sowie<br />

forschungsstarken Sozial- und Geisteswissenschaften.<br />

Drei Dozenten der Leibniz<br />

Uni wurden mit Nobelpreisen ausgezeichnet.<br />

Der Nobelpreis für Chemie ging<br />

1931 an Friedrich Bergius und 2007 an Gerhard<br />

Ertl. Johannes Hans Daniel Jensen<br />

erhielt ihn 1963 für Physik.<br />

BRAUNSCHWEIG IST EIN<br />

FORSCHUNGSZENTRUM<br />

Mit mehr als einer Viertelmillion Einwohnern<br />

ist Braunschweig Niedersachsens<br />

zweitgrößte Stadt und bekannt für<br />

hohe Lebensqualität. Dass die Hauptstadt<br />

des ehemaligen Herzogtums bei den In-<br />

94 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

vestitionen in Forschung und Entwicklung<br />

innerhalb der Europäischen Union<br />

weit vorne rangiert, ist weniger bekannt.<br />

Ebenso wie der Fakt, dass der Stifterverband<br />

für die Deutsche Wissenschaft<br />

Braunschweig bereits 2007 als „Stadt der<br />

Wissenschaft“ ausgezeichnet hat.<br />

Mit knapp 17.000 Studierenden und 84<br />

Studiengängen ist die 1745 gegründete<br />

Technische Universität Carolo-Wilhelmina<br />

zu Braunschweig Deutschlands älteste<br />

technisch-naturwissenschaftliche<br />

Uni. Forschungsschwerpunkte sind die<br />

Stadt der Zukunft, Metrologie, Mobilität,<br />

Infektionen und Wirkstoffe. Zur TU<br />

gehören auch die Battery Lab Factory<br />

(BLB) sowie die Niedersächsischen Forschungszentren<br />

für Fahrzeugtechnik<br />

(NFF) und Luftfahrt (NFL). Die Biologen,<br />

Mathematiker, Informatiker und Ingenieure<br />

des Braunschweiger Zentrums<br />

für Systembiologie (BRICS), einer TU-<br />

Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum<br />

für Infektionsforschung sowie dem<br />

Leibniz Institut Deutsche Sammlung<br />

von Mikroorganismen und Zellkulturen<br />

(DSMZ), wollen die Zukunft der biotechnologischen<br />

Grundlagenforschung effizienter<br />

gestalten. Das Zentrum Pharmaverfahrenstechnik<br />

befasst sich mit der<br />

Produktion neuer Wirkstoffe, während<br />

im LENA-Zentrum die TU mit der ebenfalls<br />

in Braunschweig ansässigen Physikalisch-Technischen<br />

Bundesanstalt an<br />

Nanomesstechnik forscht. Niedersachsens<br />

staatliche Hochschule für Bildende<br />

Künste (HBK) Braunschweig bietet Studiengänge<br />

zu Darstellendem Spiel, Design<br />

in der digitalen Gesellschaft, Freier<br />

Kunst, Kunstpädagogik und -wissenschaft,<br />

Medienwissenschaften, Transformation<br />

Design und Visueller Kommunikation<br />

an.<br />

Nach massiven Zerstörungen im Zweiten<br />

Weltkrieg wurden innenstädtische<br />

„Traditionsinseln“ rund um den Dom – der<br />

übrigens eine der zehn meistbesuchten<br />

evangelischen Kirchen der Bundesrepublik<br />

ist – rekonstruiert. Als Wahrzeichen<br />

dient der an den Welfenherzog Heinrich<br />

den Löwen aus dem 12. Jahrhundert erinnernde<br />

Braunschweiger Löwe auf dem<br />

Burgplatz mit erhaltenen Fachwerkhäusern<br />

und der Burg Dankwarderode. Ebenfalls<br />

sehenswert sind das Altstadtrathaus<br />

mit Marktbrunnen sowie der Kohlmarkt.<br />

Das Braunschweiger Schloss ist 2007 als<br />

Einkaufszentrum wiedererstanden.<br />

Einen zeitgenössischen Kontrast bildet<br />

Braunschweigs Happy Rizzi House<br />

Congress Selected Hotels<br />

für Ihre Veranstaltung in Hannover<br />

Kostenfrei, schnell, alle Leistungen aus einer Hand:<br />

Congress Selected Hotels ist Hannovers Markenzeichen für ausgesuchte Hotelkapazitäten<br />

in der 3-Sterne und 4-Sterne-Kategorie. Sie als Veranstalter<br />

können sich damit die besten Preise bereits bis zu drei Jahre vor der Veranstaltung<br />

sichern. Unsere Partnerhotels verfügen über hohe Kapazitäten<br />

für Ihren Kongress und befinden sich über das Stadtgebiet verteilt in der<br />

Nähe unserer Top-Eventlocations.<br />

Alle Hotels sind sehr gut mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.<br />

So gestaltet sich auch die Anfahrt zur jeweiligen Tagungslocation<br />

besonders unkompliziert.<br />

Unsere Congress Selected Hotels im Überblick<br />

• Best Western Premier Parkhotel Kronsberg<br />

• Congress Hotel am Stadtpark<br />

• Courtyard Hannover Maschsee<br />

• Designhotel Wienecke XI.<br />

• DoubleTree by Hilton Hannover Schweizerhof<br />

• GHOTEL hotel & living Hannover<br />

• Maritim Airport Hotel Hannover<br />

• Sheraton Hannover Pelikan Hotel<br />

Kontakt:<br />

info@hannoverkongress.de<br />

+49 511 12345 444<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 95


VERBAND & TAGUNG<br />

Standort im Hinblick auf Forschung, Wissenschaft<br />

und Stadtnatur zu bieten hat.<br />

Eine Dialogplattform für Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft ist Braunschweigs<br />

Haus der Wissenschaft, dessen<br />

helle Räume im Herzen des Universitätsviertels<br />

für Veranstaltungen mit Atmosphäre<br />

gemietet werden können. Für italienische<br />

Genüsse sorgt hier ganz oben<br />

das Ristorante La Cupola im Gewölbesaal<br />

mit Dachterrasse.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.braunschweig.de<br />

Happy Rizzi House in Braunschweig © Getty Images<br />

Paulinerkirche Göttingen © Göttingen Marketing GmbH<br />

Sternwarte Göttingen © Göttingen Marketing GmbH<br />

am Ackerhof, poppig gestaltet vom 2011<br />

verstorbenen US-Künstler James Rizzi.<br />

Mit seiner bunten Fassade prägt es die<br />

Braunschweiger Innenstadt.<br />

Als „Meet Braunschweig“ mit Partnernetzwerk<br />

fährt das Convention Bureau<br />

Braunschweig (CBBS) die Kampagne „Knowing<br />

is growing“, um zu zeigen, was der<br />

GÖTTINGEN: UNIVERSITÄT MIT<br />

HISTORISCHEN LOCATIONS<br />

In der Mitte Deutschlands ist Göttingen<br />

mit seinem ICE-Bahnhof sowie der Nähe<br />

zu den beiden Autobahnen A 7 und A 38<br />

gut erreichbar, sodass Teilnehmer aus allen<br />

Himmelsrichtungen schnell anreisen<br />

können. Mit seiner 1735 gegründeten<br />

Georg-August-Universität und seinen<br />

Forschungseinrichtungen, darunter fünf<br />

Max-Planck-Institute, Deutsches Primatenzentrum,<br />

Deutsches Institut für Luftund<br />

Raumfahrt mit den DLR-Instituten für<br />

Aerodynamik und Strömungstechnik, Aeroelastik<br />

und Antriebstechnik, ist Göttingen<br />

ein attraktiver Wissenschaftsstandort.<br />

So kann Keno Hennecke vom Tagungsund<br />

Kongress-Service der Göttingen Marketing<br />

GmbH auf über 40 mit der Stadt<br />

verbundene Nobelpreisträger verweisen:<br />

„Allein Göttingens Max-Planck-Institut für<br />

biophysikalische Chemie hat zwei Nobelpreisträger<br />

hervorgebracht: Professor Dr.<br />

Erwin Neher wurde 1991 mit dem Medizin-<br />

Nobelpreis und Professor Dr. Stefan W. Hell<br />

2014 mit dem für Chemie ausgezeichnet.<br />

Beide leben in Göttingen. Während der<br />

Biophysiker Neher inzwischen eine Emeritus-Arbeitsgruppe<br />

leitet, forscht Hell noch<br />

immer am Institut.“<br />

Die Universitätsmedizin Göttingen ist an<br />

vielen internationalen Forschungen beteiligt<br />

und betreibt mit der Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaft und Kunst (HAWK)<br />

Hildesheim/Holzminden/Göttingen den<br />

Gesundheitscampus, wo unter anderem<br />

duale Studiengänge für Pflege und Therapiewissenschaften<br />

angeboten werden. Mit<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft kooperiert die<br />

HAWK beim in der Laser- und Plasmatechnologie<br />

innovativen Göttinger Fraunho-<br />

96 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

fer-Anwendungszentrum für Plasma und<br />

Photonik. Teilweise auch als Fernstudium<br />

offeriert ferner die PFH Private Hochschule<br />

Göttingen vor allem Studiengänge der<br />

Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften,<br />

der Gesundheitstechnologie und Psychologie.<br />

So kommt es, dass in der südniedersächsischen<br />

121.000-Einwohner-Stadt jeder<br />

Vierte Student ist: Auf die Georg-August-<br />

Universität entfallen knapp 28.000 Studierende,<br />

auf die HAWK 2.000 und knapp über<br />

1.000 auf die PFH.<br />

Entsprechend punktet Göttingen, Hennecke<br />

zufolge, mit außergewöhnlichen<br />

universitären Tagungsorten, wie beispielsweise<br />

der Paulinerkirche. Nach dem<br />

Umzug der Zentralbibliothek der Niedersächsischen<br />

Staats- und Universitätsbibliothek<br />

an den neuen Campus wurde das<br />

historische gotische Kirchengebäude bis<br />

20<strong>06</strong> saniert. Den für Veranstaltungen und<br />

Ausstellungen genutzten monumentalen<br />

Bibliothekssaal säumen historische Büsten<br />

Göttinger Professoren. Eine weitere Location<br />

der Universität war von 1816 bis zu<br />

seinem Tod 1855 Wohn- und Arbeitsstätte<br />

des Mathematikers, Astronomen und Physikers<br />

Carl Friedrich Gauß. Es handelt sich<br />

um die historische Sternwarte, deren erster<br />

Direktor der berühmte Gelehrte war. Nach<br />

historischem Vorbild restauriert, können<br />

die ehemaligen Meridiansäle für besondere<br />

wissenschaftliche Veranstaltungen<br />

genutzt werden. Grüner und Roter Saal<br />

fassen je etwa 70 Personen.<br />

Wird mehr Platz benötigt, bietet sich<br />

die Lokhalle, direkt am ICE-Bahnhof, als<br />

Industrielocation an. Ihre 9.400 Quadratmeter<br />

Fläche verteilen sich auf drei Hallen.<br />

In direkter Nachbarschaft befinden<br />

sich gleich zwei 144-Zimmer-Hotels. Insgesamt<br />

verfügt die Hotellerie der Unistadt<br />

laut Hennecke über 2.000 Zimmer,<br />

darunter auch mehrfach ausgezeichnete<br />

Tagungshotels.<br />

Die IT-Verantwortlichen der europäischen<br />

Universitäten (EUNIS/CIO) haben<br />

2022 in Göttingen getagt, die Deutsche<br />

Neurowissenschaftliche Gesellschaft<br />

(NWG) ist alle zwei Jahre zu Gast und die<br />

63. Deutsche Pflanzenschutztagung hat<br />

vergangenen September an der Uni stattgefunden.<br />

Die Jahrestagung des Bundesverbandes<br />

Hochschulkommunikation<br />

(BV_HKOM) und die Vollversammlung des<br />

Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes<br />

(adh) erwartet Hennecke 2024.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.goettingen-tourismus.de<br />

KNOWING<br />

IS GROWING!<br />

© pvproductions - Freepik.com | © Stadtmarketing Braunschweig<br />

MITEINANDER IN BRAUNSCHWEIG:<br />

INNOVATION ERLEBEN,<br />

STADTNATUR GENIESSEN,<br />

NETZWERKE KNÜPFEN!<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 97


VERBAND & TAGUNG<br />

© Getty Images<br />

NORDISCH & NATURE:<br />

VERANSTALTUNGEN MIT<br />

RÜCKENWIND<br />

Im echten Norden ist der Wind frisch und der Ton herzlich. Die norddeutschen Städte<br />

und Landschaften bieten historische oder moderne Kulisse und viele Möglichkeiten für<br />

Verbände, egal ob an der Küste oder im Binnenland gelegen. Dazu kommen besondere<br />

Möglichkeiten für Events, die ans oder auf das Wasser verlegt werden.<br />

98 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


DESTINATION<br />

LEONARDO HOTELS MIT NEUEN<br />

KAPAZITÄTEN IN HAMBURG<br />

Das Leonardo Hamburg Altona wurde<br />

im Juli 2022 eröffnet. Es liegt in einer<br />

ruhigen Seitenstraße in der Nähe des<br />

Volksparkstadions und bietet eine gute<br />

Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.<br />

Dazu zählt auch das umweltfreundliche<br />

Mobilitätsangebot des Ridesharing-<br />

Dienstes MOIA, dessen Haltestelle direkt<br />

am Hotel ist und von den Gästen rege<br />

genutzt wird.<br />

Neben 191 Zimmern auf sechs Stockwerken<br />

verfügt das moderne Haus über<br />

eine offene Lobby, ein À-la-carte-Restaurant<br />

sowie Bar und Fitnessraum. Seit<br />

Anfang Dezember sind zudem vier frisch<br />

renovierte Meetingräume dazugekommen.<br />

Damit erweitert sich das Raumangebot<br />

für Veranstaltungen auf insgesamt<br />

sechs kombinierbare Räume und rund<br />

295 Quadratmeter. Die hellen Tagungsräume<br />

sind mit moderner Technik wie<br />

Deckenlautsprechern, 75-Zoll-TV-Medienbildschirmen,<br />

Multimedia-Bodentanks,<br />

Steckdosen, Pinnwänden, Flipcharts und<br />

Laserpointern ausgestattet. Sie befinden<br />

sich allesamt im Erdgeschoss der beiden<br />

Nebenhäuser und können für maximal<br />

290 Teilnehmende gebucht werden. Der<br />

größte Raum misst 120 Quadratmeter.<br />

Anfang 2024 ist vor Ort bereits die<br />

nächste große Erweiterung geplant: Das<br />

Hauptgebäude wird um 84 voll ausgestattete,<br />

angrenzende Apartments erweitert.<br />

Auch hier können Gäste auf alle Serviceleistungen<br />

des Hotels zugreifen.<br />

Ebenfalls zur Hotelgruppe gehört das<br />

NYX Hotel Hamburg by Leonardo Hotels,<br />

welches ganz frisch im Juli <strong>2023</strong> neu eröffnet<br />

wurde. Es ist das zwölfte NYX-Hotel<br />

weltweit. Das Haus im Art-déco-Stil mit<br />

236 Zimmern und Suiten liegt zentral in<br />

Hamburg-Mitte. Der Hauptbahnhof, die<br />

Elbphilharmonie und andere Sehenswürdigkeiten<br />

sind schnell erreicht, ebenso<br />

wie die ÖPNV-Anbindung. Bereits zur<br />

Eröffnung wurde das Hotel „Green Key“-<br />

zertifiziert.<br />

Leonardo Hamburg Altona – Lobby der neuen Meetingräume © Leonardo Hotels Central Europe<br />

NYX Hotel Hamburg © Leonardo Hotels Central Europe<br />

Beim Interieur und Design geht es bunt Von hier hat man einen direkten Zugang<br />

und expressiv zu, ganz nach dem Motto: zum Meetingbereich mit moderner Tagungstechnik.<br />

Auf Veranstalter warten<br />

„Weltoffen, unangepasst, kreativ“. Dazu<br />

zählen Graffitis an den Wänden, Skulpturen,<br />

verschiedene Kunstinstallationen samtfläche von über 100 Quadratmetern.<br />

zwei helle Meetingräume mit einer Ge-<br />

wie ein goldener Käfig in der Lobby oder In parlamentarischer Bestuhlung können<br />

Tapeten mit Blumenmuster.<br />

hier 40 Personen konferieren.<br />

Das Restaurant „Clash“ hat eine offene<br />

Küche, es wird live gekocht. Restaurant- Weiterführende Informationen:<br />

Terrasse und Bar liegen direkt am Wasser. → www.leonardo-hotels.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 99


VERBAND & TAGUNG<br />

Kulturwerk am See in Norderstedt © Jan Haeselich Photographie<br />

Das Seminarhaus in Norderstedt © Stadtpark Norderstedt GmbH<br />

NORDERSTEDT:<br />

NEW KID ON THE BLOCK<br />

Norderstedt grenzt an den Hamburger<br />

Norden und hat sich mittlerweile zur<br />

viertgrößten Stadt Schleswig-Holsteins<br />

entwickelt. Das liegt zum einen sicher<br />

an dem gut ausgebauten Verkehrsnetz,<br />

der Nähe zum Hamburger Flughafen und<br />

daran, dass man nach nur 30 Auto- oder<br />

U-Bahn-Minuten ohne umsteigen das<br />

Zentrum der Hansestadt erreicht. Zum<br />

anderen wird vor Ort daran gearbeitet,<br />

Norderstedt zu einer aufstrebenden Veranstaltungsdestination<br />

zu entwickeln.<br />

Dabei hilft die Mischung aus urban und<br />

Kleine EWE Arena in Oldenburg © Niels-Schneider<br />

ländlich sowie die Vielzahl von Veranstaltungsorten,<br />

die für verschiedene Anlässe<br />

und Größenordnungen geeignet sind.<br />

Mit dem Kulturwerk am See eröffnete<br />

2012 in Norderstedt ein Veranstaltungszentrum<br />

für bis zu 600 Personen. Das<br />

ehemalige Kalksandsteinwerk bietet<br />

einen großen Konzert- und Theatersaal<br />

über drei Ebenen mit 400 Sitzplätzen.<br />

Im kleinen Saal, dem Alfred-Stern-Studio,<br />

können bis rund 125 Gäste Tagungen<br />

und Seminare besuchen. Im hellen,<br />

großzügigen Foyer lässt sich auf 540<br />

Quadratmetern eine 50 Meter lange Tafel<br />

für 140 Personen stellen oder man nutzt<br />

die Fläche für Begleitausstellungen bei<br />

Kongressen. Seit 2018 hat das Kulturwerk<br />

mit der Werkbar einen weiteren<br />

Veranstaltungsraum. Im 3. Stock können<br />

40 Gäste Seminare und Workshops mit<br />

Panoramablick über Norderstedt durchführen.<br />

Direkt vor der Haustür gibt es 320<br />

kostenlose und barrierefreie Parkplätze,<br />

auch alle übrigen Räume sind barrierefrei<br />

zugänglich. Für moderne Veranstaltungstechnik,<br />

Mobiliar und weiteres mobiles<br />

Equipment ist gesorgt. Ein hauseigener<br />

Caterer kümmert sich ums leibliche Wohl.<br />

Insbesondere Fans von Industriekultur<br />

kommen hier auf ihre Kosten: Auf Schienensträngen<br />

stehen mobile Tresen und<br />

die ehemaligen Autoklaven (Steinhärtekessel)<br />

dienen als Besuchergarderoben.<br />

Das Kulturwerk am See grenzt an den<br />

Stadtpark Norderstedt, in dem sich Wasser,<br />

Wald und Wiesen auf über 75 Hektar erstrecken.<br />

Hier lassen sich Outdoor-Rahmenprogramme<br />

und Teamwork-Aktivitäten,<br />

aber auch Firmenfeiern, Tagungen oder<br />

Kongresse realisieren. Das Angebot reicht<br />

von Adventure-Golf über Wasserski bis<br />

Hochseilgarten. Überregionale Bekanntheit<br />

erlangte Norderstedt als Austragungsort<br />

der Landesgartenschau Schleswig-Holsteins,<br />

die 2011 hier stattfand.<br />

100 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


DESTINATION<br />

TriBühne in Norderstedt © Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH<br />

Veranstaltungen mit bis zu 880 Besuchern<br />

finden Platz im Kultur- und Kongresszentrum<br />

TriBühne Norderstedt. Bei<br />

einer parlamentarischen Bestuhlung gibt<br />

es im Hauptsaal Maromme ausreichend<br />

Platz für über 300 und bei einem Bankett<br />

für 460 Gäste. Durch je zwei mobile<br />

Trennwände kann Maromme mit den<br />

Nebensälen Oadby-and-Wigston und/<br />

oder Zwijndrecht verbunden werden.<br />

So entsteht ein Saal mit knapp 900 Quadratmetern<br />

und, je nach Bestuhlung,<br />

einer Kapazität von bis zu 1.300 Plätzen.<br />

Einzeln fassen die beiden Nebensäle bis<br />

zu 170 Sitzplätze in Reihe. Vor dem Hauptsaal<br />

und den Nebensälen befindet sich<br />

das Foyer Kohtla-Järve auf über 700 Quadratmetern<br />

für Empfänge, Registrierung,<br />

Pressekonferenzen oder Ausstellungen.<br />

Noch mehr barrierefreien Workspace<br />

bietet das moderne Seminarhaus Norderstedt<br />

mit einem Raumangebot für<br />

fünf bis 80 Personen. Dabei lässt sich die<br />

Raumgröße durch faltbare Seitenwände<br />

flexibel verkleinern oder verdoppeln. Bei<br />

Stehempfängen im Foyerbereich liegt<br />

das Maximum bei 120 Personen.<br />

Die Bestuhlung kann individuell gewählt<br />

werden, für moderne Audiotechnik,<br />

Catering und einen festen Ansprechpartner<br />

während der Veranstaltung ist<br />

gesorgt. Alle Räume sind mit Beamer,<br />

Leinwand, Telefon, WLAN und Verdunklung<br />

ausgestattet. Materialien wie<br />

Flipcharts, Metaplanwände, Moderatorenkoffer,<br />

Rednerpulte oder mobile<br />

Mikrofonanlagen können gegen Aufpreis<br />

dazugebucht werden. Nordisches Flair<br />

entsteht durch Motive aus schleswig-holsteinischen<br />

Städten, nach denen die acht<br />

Räume benannt sind.<br />

Ein besonderes Augenmerk möchte<br />

Norderstedt auf nachhaltige und umweltschonende<br />

Veranstaltungsprozesse legen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.norderstedt-tourismus.de<br />

OLDENBURG:<br />

VIEL PLATZ IN WESER-EMS-HALLEN<br />

Das 900 Jahre alte Oldenburg wurde<br />

2009 offiziell zur „Stadt der Wissenschaft“<br />

gekürt. Neben der Universität hat die<br />

viertgrößte Stadt Niedersachsens einen<br />

sehenswerten Stadthafen, ein Stadtschloss,<br />

prächtige Gärten und viel klassizistische<br />

Architektur zu bieten.<br />

Nördlich von Bremen lassen sich zudem<br />

in den Weser-Ems-Hallen Kongresse<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 101


VERBAND & TAGUNG<br />

Große EWE Arena in Oldenburg © Swen Carlin<br />

Die Kongresshalle Oldenburg erfüllt<br />

dank mobiler Akustikwände und einer<br />

speziellen Akustikdecke auch Konzertansprüche.<br />

Durch ihr klassisches Erscheinungsbild,<br />

die mehrteilig höhenverstellbaren<br />

Bühnen- und Rangpodeste sowie<br />

die moderne Technikausstattung eignet<br />

sie sich jedoch auch für Kongresse von<br />

450 bis 1.900 Personen.<br />

Im Obergeschoss neben der Kongresshalle<br />

befinden sich zwei Festsäle mit über<br />

700 Quadratmetern Gesamtfläche und<br />

einer Raumhöhe von sechs Metern. Bei<br />

Bedarf kann die Fläche durch eine mobile<br />

Wand in einen großen und kleinen Festsaal<br />

unterteilt werden, beide Säle verfügen<br />

dann über jeweils eigene Zugänge.<br />

Ebenfalls hier zu finden, sind zwei helle<br />

Konferenzräume für bis zu 100 Personen<br />

sowie ein Salon, eine Bar und das Foyer.<br />

Weitere vier Seminarräume für rund 60<br />

Personen in Reihenbestuhlung gibt es im<br />

Erdgeschoss. Kleine Pausen können bei<br />

gutem Wetter auf der sonnigen Dachterrasse<br />

verbracht werden.<br />

Viel Wert wird auf moderne Beschallungs-,<br />

Licht- und Klimatechnik gelegt.<br />

Die hauseigene Gastronomie übernimmt<br />

das Catering.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.weser-ems-hallen.de<br />

Raddampfer Freya © Kiel-Marketing e. V.<br />

und Tagungen unterschiedlicher Größenordnung<br />

umsetzen. Konkret bieten<br />

die modernen und multifunktionalen<br />

Räumlichkeiten variable Kapazitäten von<br />

zehn bis zu 10.000 Personen. Es gibt eine<br />

Kongresshalle mit Kongresszentrum, das<br />

über zwei Festsäle sowie sechs Seminarund<br />

Konferenzräume verfügt. Dazu kommen<br />

eine Messehalle sowie die kleine<br />

und große EWE ARENA. Jährlich finden<br />

in den Weser-Ems-Hallen rund 300 Veranstaltungen<br />

unterschiedlichster Art statt.<br />

Ein großer Vorteil sind die Nähe zum Oldenburger<br />

Hauptbahnhof und zur Innenstadt.<br />

Für Anreisen mit dem Pkw werden<br />

5.000 Parkplätze vorgehalten.<br />

KIEL: LEINEN LOS AUF DER<br />

„FREYA“!<br />

Eine Schifffahrt wie zu Kaisers Zeiten<br />

erlebt man an Bord des über 115 Jahre<br />

alten Raddampfers „Freya“. In den restaurierten<br />

Jugendstilsalons mit viel<br />

dunklem Holz und Messing können bis<br />

zu 220 Personen tagen und bewirtet<br />

werden. Das Hauptdeck fasst 140 Personen<br />

in Reihenbestuhlung oder an Stehtischen.<br />

Beide Decks, mit jeweils einer<br />

Bar und einem Podest für Musiker mit<br />

Tanzfläche, sowie der Außenbereich<br />

können für Tages- und Abendprogramm<br />

genutzt werden. Die eigene Bordküche<br />

sorgt für die gastronomische Versorgung<br />

der Gäste. Ein Highlight ist dabei<br />

der Büfettlift, der die frisch zubereiteten<br />

Speisen direkt vor den Augen der<br />

Gäste auf dem Hauptdeck präsentiert.<br />

Die Atmosphäre an Bord wird unterstrichen<br />

durch das Zischen und Stampfen<br />

der alten Dampfmaschine und der<br />

rotierenden Seitenräder – beides kann<br />

durch verglaste Schaufenster besichtigt<br />

werden. Abgelegt wird standardmäßig<br />

am Bahnhofskai in Kiel sowie an vielen<br />

weiteren Häfen im Norden. (KS)<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.convention-kiel.de<br />

102 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


DESTINATION<br />

Veranstaltungen und<br />

Kongresse in einer<br />

neuen Dimension.<br />

Mit dem spektakulären neuen CCH – Congress<br />

Center Hamburg startet die Hamburg Messe<br />

und Congress in ein neues Event-Zeitalter.<br />

Jetzt mehr sehen unter cch.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 103


VERBAND & TAGUNG<br />

Volkswagen Arena Wolfsburg © WMG Wolfsburg, Tim Schulze<br />

HIDDEN CHAMPIONS<br />

DER TAGUNGSWELT<br />

Auch abseits der A- und B-Destinationen gibt es moderne Tagungslocations mit<br />

Highend-Technik, vielfältigen Rahmenprogrammen und ansprechenden Hotels.<br />

Tatsächlich ist die Zahl der unterschätzten Regionen mit viel Potenzial für Verbände<br />

in Deutschland sogar recht hoch. Ein großer Pluspunkt für die Veranstalter: Hidden<br />

Champions kennen ihre Stärken und legen sich mächtig ins Zeug, um ein idealer<br />

Gastgeber zu sein. Und das oft zu einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

104 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

WOLFSBURG: VIEL MEHR ALS<br />

NUR AUTOSTADT<br />

Wolfsburg als Geburtsstadt des Volkswagen<br />

Konzerns ist traditionell automobilbegeistert.<br />

Dank Autobahnanbindung,<br />

ICE-Haltepunkt und der Nähe zum Flughafen<br />

Hannover ist die Stadt am Mittellandkanal<br />

aber auch ein guter Standort<br />

für Tagungen und Kongresse.<br />

Nur wenige Schritte von der Innenstadt<br />

entfernt, befindet sich der CongressPark<br />

Wolfsburg, dessen Raumangebot drei<br />

Kongresssäle sowie neun Konferenzräume<br />

auf einer Gesamtfläche von knapp<br />

5.000 Quadratmetern umfasst. Im „Großen<br />

Saal“ finden bis zu 2.600 Teilnehmer<br />

Platz. Er wird ergänzt von kleineren Konferenzräumen,<br />

die sich flexibel kombinieren<br />

lassen. Ein digitales Leitsystem hilft<br />

bei der Orientierung.<br />

Als Rahmenprogramm ist für Autofans<br />

natürlich der Besuch der „Autostadt“ ein<br />

Muss: eine Erlebniswelt rund um den<br />

Volkswagen Konzern. Für einen Panoramablick<br />

lohnt sich eine Fahrt in die Autotürme.<br />

Dies sind zwei 48 Meter hohe Türme,<br />

in denen bis zu 800 Fahrzeuge auf die<br />

Auslieferung warten.<br />

In unmittelbarer Nähe zum Werk der<br />

Volkswagen AG, zu der Autostadt, der<br />

Volkswagen Arena des VfL Wolfsburg,<br />

dem Congress Park und dem von Zaha<br />

Hadid entworfenen futuristischen Science<br />

Center Phaeno liegt das Tagungshotel<br />

Leonardo Wolfsburg City Center.<br />

Erst 2018 wurde hier umfassend renoviert.<br />

Neben 343 modernen Zimmern gibt es<br />

einen Tagungsbereich mit sieben flexibel<br />

nutzbaren Meetingräumen, die alle mit<br />

Tageslicht ausgestattet sind. Benannt<br />

nach VW-Modellen wie Golf oder Scirocco<br />

bietet der größte Raum Phaeton Platz für<br />

CongressPark Wolfsburg © CongressPark Wolfsburg<br />

Leonardo Wolfsburg City Center © Leonardo Hotels<br />

220 Personen in Reihenbestuhlung. Mit<br />

Tagungsmaterial und Technik werden die<br />

Räumlichkeiten nach Bedarf und Wunsch<br />

eingerichtet. Das Hotel liegt in fußläufiger<br />

Entfernung zum Hauptbahnhof und<br />

verfügt zudem über 92 Parkplätze.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.wmg-wolfsburg.de<br />

→ www.leonardo-hotels.de<br />

REGENSBURG: ALT UND<br />

NEU ZUGLEICH<br />

Einst blühende Handelsmetropole<br />

und ein politisches Zentrum des Römischen<br />

Reiches, ist Regensburg heute<br />

eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen<br />

Großstädte deutschlandweit<br />

und zugleich ein moderner Hightech-<br />

Industriestandort. Seit 20<strong>06</strong> trägt die<br />

oberpfälzische Stadt die Auszeichnung<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 105


VERBAND & TAGUNG<br />

Regensburg © Stadt Regensburg<br />

Moderne Tagungstechnik, Mobiliar und<br />

weitere Ausstattungen wie LED-Wall, Rednerpulte,<br />

Moderationskoffer oder auch<br />

ein Steinway-Flügel können individuell<br />

ausgewählt und dazugebucht werden.<br />

Das Herzstück des Gebäudes ist das<br />

im Erdgeschoss liegende „Große Forum“,<br />

welches bis zu 750 Personen in Reihenbestuhlung<br />

aufnehmen kann. Dank flexibler<br />

Abtrennungen und mobiler Bühne<br />

sind auch andere Formate möglich. Das<br />

„Kleine Forum“ bietet Platz für bis zu 170<br />

Personen in Reihe und kann durch das<br />

Forum 1 erweitert werden. Dazu kommen<br />

elf Workshopräume, die ebenfalls miteinander<br />

kombinierbar sind.<br />

Außerdem sind Veranstaltungen in<br />

historischen Sälen in der Altstadt von<br />

Regensburg möglich. Der städtische<br />

Salzstadel östlich der Steinernen Brücke<br />

wurde 1616 bis 1620 zur Lagerung von<br />

Steinsalz oder Speisesalz errichtet. Das<br />

Haus bietet einen Konferenzraum, ein Foyer<br />

und zwei große Säle. Das Thon-Dittmer-Palais<br />

mit italienischem Flair kann<br />

sowohl für große als auch für kleine Veranstaltungen<br />

den geeigneten Rahmen<br />

bieten. Das Auditorium befindet sich im<br />

zweiten Obergeschoss und ist wegen seiner<br />

großen Leinwand besonders auch für<br />

Präsentationen und Tagungen geeignet.<br />

In den letzten Jahren wurden in verschiedenen<br />

Regensburger Stadtvierteln<br />

zahlreiche neue Hotels eröffnet. In Regensburg<br />

bieten rund 77 Häuser nun eine<br />

Kapazität von 7.576 Betten.<br />

marinaforum Regensburg © marinaforum/Sascha Kletzsch<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.mice-in-regensburg.de<br />

UNESCO-Welterbe, 2021 kam mit dem<br />

Donaulimes der zweite Titel hinzu.<br />

Ein wichtiger Schritt in Richtung mehr<br />

Tagungsgeschäft gelang 2018 mit der Eröffnung<br />

des marinaforum Regensburg.<br />

Als besonders nachhaltiges Tagungs- und<br />

Veranstaltungszentrum ist es fußläufig<br />

zur Altstadt gelegen und wird mit Grundwasser<br />

geheizt und – ohne Klimaaggregate<br />

– gekühlt. Beleuchtet wird das marinaforum<br />

mit LED und ökologisch erzeugtem<br />

Strom. Parkett, Sitzschalen und Schränke<br />

des barrierefreien Tagungszentrums wurden<br />

aus recycelten Abfällen gestaltet.<br />

POTSDAM: EINE REISE<br />

DURCH EUROPA<br />

„Potsdam brauchen wir, um glücklich<br />

zu sein“, sagte schon der Alte Fritz, Friedrich<br />

der Große. Die preußischen Monarchen<br />

lebten in der ehemaligen Residenzstadt<br />

umgeben von fünf Havelseen ihre<br />

Sehnsüchte nach fernen Ländern aus<br />

1<strong>06</strong> Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 107


VERBAND & TAGUNG<br />

DAS RHEIN SIEG FORUM<br />

Die Veranstaltungslocation<br />

zwischen Köln und Bonn.<br />

Das RHEIN SIEG FORUM gehört zu<br />

den interessantesten Schauplätzen für<br />

Tagungen und Kultur im Herzen der<br />

Region Bonn/Rhein-Sieg. Mit einer<br />

Gesamtfläche von mehr als 3.000 m²<br />

ist das RHEIN SIEG FORUM das größte<br />

Veranstaltungshaus zwischen Köln<br />

und Bonn. Transparenz, Gradlinigkeit,<br />

Kreativität und Offenheit prägen die<br />

Architektur des Hauses und die Menschen,<br />

die darin arbeiten.<br />

· Großer Saal, variabel mit<br />

über 1.400 Sitzplätzen<br />

· Kleiner Saal bis zu 400 Sitzplätzen<br />

· Sechs Konferenzräume<br />

· Großzügige Foyerflächen<br />

· ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn<br />

fußläufig erreichbar<br />

Bachstraße 1, D - 53721 Siegburg<br />

www.rhein-sieg-forum.de<br />

vertrieb@rhein-sieg-forum.de<br />

108 Verbändereport 6|<strong>2023</strong><br />

+49 (0) 2241 – 102 7117<br />

Kongresshotel Potsdam © OSV Hotel- und Kongress GmbH & Co. Betriebs KG<br />

und kreierten damit einen besonderen mit den Freiflächen auf dem Gelände des<br />

Ort. In wenigen Minuten radelt man von Filmparks kombinieren, z. B. im Rahmen<br />

der Französischen Kirche zum Schloss einer Stunt-Show.<br />

Cecilienhof, das im englischen Landhausstil<br />

erbaut wurde. Ähnlich schnell 4-Sterne-Kongresshotel Potsdam, wel-<br />

Direkt am Templiner See liegt das<br />

gelangt man vom böhmischen Weberviertel<br />

in Babelsberg zu den Schweizer erte. Geboten werden 40 Tagungsräume<br />

ches 2019 sein 15-jähriges Bestehen fei-<br />

Häusern. Es gibt einen Sizilianischen in verschiedenen Größen, ein Kongress-<br />

Garten, ein Holländisches Viertel und die Saal, die Zeppelin Lounge mit Blick über<br />

Russische Kolonie Alexandrowka. Damit den See sowie der separate Tagungsbereich<br />

Comfort Lounge auf über 1.000 Qua-<br />

liegt ganz Europa in direkter Nachbarschaft<br />

zu Berlin.<br />

dratmetern. Das Herzstück des Hauses ist<br />

Potsdam ist sowohl UNESCO-Welterbestadt<br />

als auch Deutschlands einzige und direktem Zugang zum Foyer, wel-<br />

der Kongress-Saal mit Echtholzparkett<br />

UNESCO Creative City of Film. Seit 1911 ches für Ausstellungen genutzt werden<br />

wird im Studio Babelsberg gedreht, wo kann. Der Saal bietet eine bereits integrierte<br />

Bühne und eine ideale Größe für<br />

die nationale und internationale Filmindustrie<br />

zu Hause ist. Die größte Location<br />

vor Ort ist die Metropolis-Halle mit in Reihenbestuhlung.<br />

Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen<br />

direkter Anbindung an die Medienstadt In der Comfort Lounge lassen sich bis zu<br />

Babelsberg. Die Architektur der multifunktionalen<br />

Eventlocation ist von den Alle mit moderner Technik, Leinwänden,<br />

neun Tagungsräume individuell buchen.<br />

Filmstudios der Gründerzeit inspiriert. Beamer, Flipcharts, Moderationskoffern<br />

Mit einer Raumhöhe von elf Metern und WLAN sowie HD-tauglichen Projektionen<br />

und digitaler Seminarausschilde-<br />

und einer Gesamtfläche von über 3.000<br />

Quadratmetern kann sie je nach Veranstaltung<br />

durch schallabsorbierende große Tagungsräume mit Tageslicht für<br />

rung ausgestattet. Dazu kommen drei<br />

Trennwände in Studio Ost und Studio bis zu 240 Personen und zahlreiche Workshop-<br />

und Seminarräume in unterschied-<br />

West geteilt werden. Veranstaltungen<br />

in der Metropolis-Halle lassen sich auch licher Ausstattung.


MEETING PLACES<br />

Metropolis-Halle © Filmpark Babelsberg GmbH<br />

Neckar Forum Esslingen © Esslingen live – Kultur und Kongress GmbH<br />

Übernachtungsgäste können in einem<br />

der 452 Zimmer und Suiten übernachten.<br />

Diese verteilen sich auf drei futuristische<br />

Gebäude, welche nach Luftschiffen<br />

benannt wurden, die von Graf<br />

Zeppelin hier einst gebaut wurden. Aktuell<br />

werden weitere 60 Hotelzimmer<br />

modernisiert.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.tagen-in-potsdam.de<br />

ESSLINGEN: NEUERÖFFNUNG AM<br />

NECKAR FORUM<br />

Esslingen am Neckar liegt inmitten der<br />

Region Stuttgart innerhalb des gleichnamigen<br />

Regierungsbezirks, etwa zehn<br />

Kilometer südöstlich der Stadtmitte der<br />

Landeshauptstadt.<br />

Großzügig, hell und für seine moderne<br />

Architektur bereits ausgezeichnet empfängt<br />

das Esslinger Neckar Forum bis zu<br />

1.200 Tagungsgäste am Rande der Esslinger<br />

Altstadt. Das Raumangebot umfasst einen<br />

großen, erweiterbaren Saal, das Fo yer<br />

sowie drei kleinere Tagungs- oder Workshopräume,<br />

die in Kombination oder auch<br />

unabhängig vom großen Saal angemietet<br />

werden können. Der große Saal kann im<br />

hinteren Bereich wahlweise ebenerdig<br />

oder durch fünf Hubpodeste stufig gefahren<br />

werden. Eine mobile Saalrückwand ermöglicht,<br />

dass auch die erweiterte Saalvariante<br />

zu einem geschlossenen Raum wird.<br />

KONGRESSHAUS ROSENGARTEN<br />

COBURG<br />

zentrale Lage<br />

in Deutschland<br />

inkl. ICE-Anschluss<br />

klimatisierte,<br />

lichtdurchflutete<br />

Tagungsräume<br />

begrünte Dachterrasse<br />

mit Blick<br />

auf den Rosengarten<br />

modernste<br />

Veranstaltungstechnik<br />

Festsaal mit flexibler Bühne sowie<br />

5 weitere kombinierbare Räume<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 109<br />

www.coburg-kongress.de Berliner Platz 1 | 96450 Coburg | +49 (0) 9561 89 830 | kongress@coburg.deZ u m V i d e o


VERBAND & TAGUNG<br />

Leonardo Esslingen – Terrasse © Roland Halbe<br />

Dicker Turm Esslingen © Esslingen live – Kultur und Kongress GmbH/Thomas Wagner<br />

Durch die verglaste Südwestseite verfügt<br />

der große Saal über Tageslicht, kann jedoch<br />

auch komplett verdunkelt werden.<br />

Direkt angeschlossen und mit unmittelbarem<br />

Zugang zum Neckar Forum eröffnet<br />

im Januar 2024 das neue Tagungshotel<br />

Leonardo Esslingen. Das rundum<br />

renovierte Haus verfügt neben 151 Zimmern<br />

über fünf flexibel kombinierbare<br />

Meetingräume, eine Open Lobby mit<br />

Restaurant und großer Terrasse sowie eine<br />

Dachterrasse mit Bar – die einzige hoteleigene<br />

Dachterrasse in Esslingen. Der<br />

größte Raum fasst 130 Personen in Reihenbestuhlung.<br />

Zum Tagungsbereich mit<br />

knapp 300 Quadratmetern Gesamtfläche<br />

gehören ein Tagungsfoyer und eine Terrasse.<br />

Jeder Veranstaltungsraum verfügt<br />

über Leinwände, Projektoren, kostenloses<br />

High-Speed-WLAN und mehr.<br />

Die sogenannte Burg in Esslingen am<br />

Neckar ist ein erhalten gebliebener Teil<br />

der mittelalterlichen Stadtbefestigung,<br />

der sich oberhalb der einstigen und heutigen<br />

Innenstadt befindet. Der ca. 1527 erbaute<br />

Dicke Turm als herausragendes Monument<br />

der Esslinger Stadtmauer ist das<br />

Wahrzeichen der Stadt und dient heute als<br />

Veranstaltungsraum. Nach der Sanierung<br />

im Jahr 2020 und der Wiedereröffnung Anfang<br />

2021 bietet die barrierefrei erreichbare<br />

Burgstube Platz für bis zu 70 Personen.<br />

Von dem historischen Gebäude eröffnet<br />

sich ein Panoramablick über die gesamte<br />

Altstadt, welche auf 1.200 Jahre Stadtgeschichte<br />

blickt und mehr als 600 historische<br />

Baudenkmäler aufzuweisen hat.<br />

Im Herzen der historischen Esslinger<br />

Altstadt lassen sich verschiedene Räume<br />

im Alten Rathaus mieten. Das 600<br />

Jahre alte Baudenkmal wartet mit dem<br />

gotischen Bürgersaal, der barocken Rats-<br />

110 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

Das Erfurter Rathaus auf dem Fischmarkt. © Erfurt Tourismus und Marketing GmbH<br />

stube, der weitläufigen Schickhardthalle<br />

und dem vertäfelten Lempp-Zimmer auf.<br />

Der größte Raum fasst 140 Personen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.esslingenlive.de<br />

→ www.leonardo-hotels.de<br />

ERFURT: KURZE WEGE IN DER<br />

MITTE DEUTSCHLANDS<br />

Erfurt ist ebenfalls geprägt von einer<br />

Kulisse historischer Bauwerke. Das Ensemble<br />

von Dom und Severinkirche<br />

überragt majestätisch einen der besterhaltenen<br />

mittelalterlichen Stadtkerne<br />

Deutschlands. Die Zitadelle Petersberg<br />

als barocke Stadtfestung sowie die Krämerbrücke<br />

als längste durchgehend bebaute<br />

Brücke Europas sind Wahrzeichen<br />

der Landeshauptstadt Thüringens. Hier<br />

wirkten Persönlichkeiten wie Adam Ries,<br />

Johann Wolfgang von Goethe, Napoleon<br />

Bonaparte und natürlich Martin Luther.<br />

Sehr gute ICE-Verbindungen und die<br />

direkte Anbindung an das Autobahnnetz<br />

sorgen für kurze Wege innerhalb<br />

Deutschlands und Europas.<br />

Mit kurzen Wegen in der Stadt sowie<br />

gut ausgebauter Stadtbahn zeigt sich<br />

Erfurt klima- und umweltfreundlich. So<br />

kann man mit der Stadtbahn das Messeund<br />

Kongresszentrum von allen Innenstadthotels<br />

aus binnen 15 Minuten erreichen.<br />

Als zweitgrößter Messestandort<br />

in den neuen Bundesländern hat sich die<br />

Messe Erfurt bereits als Forum für Unternehmen,<br />

Verbände, Gewerkschaften<br />

und viele weitere Institutionen etabliert.<br />

Die kurzen Wege auf dem Gelände sowie<br />

das kombinierte Raumangebot von<br />

Messehallen und Tagungsräumen unterschiedlicher<br />

Größen ermöglichen unterschiedliche<br />

Veranstaltungskonzepte, von<br />

Kongressen mit Ausstellungen bis hin zu<br />

hybriden Veranstaltungsformaten.<br />

Erfurt bietet eine Vielfalt an Tagungsund<br />

Kongresszentren sowie die Möglichkeit<br />

für Veranstaltungsplanende unter<br />

16 Tagungshotels, sechs Kongress- und<br />

Tagungszentren und 20 Eventlocations<br />

auszuwählen. Dazu gehören der Kaisersaal,<br />

der Rathausfestsaal und das Augustinerkloster.<br />

Das neogotische Rathaus von 1874 befindet<br />

sich auf dem zentral gelegenen<br />

Fischmarkt mit seinen Patrizier- und Renaissancehäusern.<br />

Es ist nicht nur Sitz des<br />

© JenaKultur, Foto: André Gräf<br />

Kennen Sie<br />

Jena?<br />

Jena<br />

Convention<br />

Bureau<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 111


VERBAND & TAGUNG<br />

Kaisersaal Erfurt © Kaisersaal Gastronomie- & Veranstaltungs GmbH<br />

Oberbürgermeisters und der städtischen<br />

Verwaltung, sondern auch Veranstaltungsort<br />

für Konzerte, Vorträge und Empfänge.<br />

Der prunkvolle Rathausfestsaal bietet auf<br />

240 Quadratmetern Raum für 198 Personen<br />

und präsentiert Wandgemälde zur Erfurter<br />

und Thüringer Geschichte, die den historischen<br />

Charakter des Hauses prägen.<br />

Der Kaisersaal, inmitten der Altstadt<br />

Erfurts gelegen, zählt zu den ältesten Veranstaltungshäusern<br />

Europas. Den meisten<br />

Erfurtern und ihren Gästen ist der<br />

Kaisersaal bekannt als Eventlocation für<br />

Konzerte, Bälle, Karnevalsveranstaltungen,<br />

Shows, Lesungen oder Partys. Doch<br />

hier können auch Tagung und Konferenz<br />

mit dem Abendprogramm unter einem<br />

Dach kombiniert werden. Herzstück des<br />

Hauses ist der prachtvolle Saal mit zwei<br />

Rängen für knapp 600 Personen in Reihenbestuhlung.<br />

Sechs moderne Salons<br />

mit Tageslicht, ein großer Garten und mittelalterliche<br />

Kellergewölbe ergänzen das<br />

Raumangebot des Hauses. Der Kaisersaal<br />

verfügt über eine hauseigene Gastronomie,<br />

auch für große Personenzahlen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.erfurt-tourismus.de<br />

Blick von hinten auf die Krämerbrücke in Erfurt © ETMG, B. Neumann<br />

Wuppertaler Schwebebahn © Getty Images<br />

WUPPERTAL: WO BUSSE FLIEGEN<br />

Die Hauptstadt des Bergischen Landes<br />

liegt in der Mitte Nordrhein-Westfalens,<br />

gut angebunden an die Flughäfen Düsseldorf,<br />

Dortmund und Köln. Weltweit<br />

bekannt ist Wuppertal für seine Schwebebahn,<br />

die seit 1901 den Osten und Westen<br />

der 360.000-Einwohner-Stadt verbindet.<br />

Und auch die Wuppertaler selbst<br />

lieben die Bahn als schnelles, staufreies<br />

und wetterunabhängiges Verkehrsmittel<br />

durch die Talachse der Wupper. Täglich<br />

nutzen 85.000 Fahrgäste den Weg über<br />

Köpfe und Straßen hinweg – mit maximal<br />

60 Kilometern pro Stunde<br />

Die Universitätsstadt ist u. a. außerdem<br />

bekannt für Friedrich Engels, das international<br />

renommierte Tanztheater Pina<br />

112 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


MEETING PLACES<br />

Bausch, das Von der Heydt-Museum für<br />

bildende Kunst, das Institut für Klima, Umwelt,<br />

Energie sowie weitreichende Parkanlagen<br />

und Wälder mit Deutschlands<br />

größtem Arboretum. In der Frühindustrialisierung<br />

zählte Wuppertal zu den reichsten<br />

Städten Deutschlands, was sich noch<br />

in diversen Industriedenkmälern und den<br />

imposanten Gründerzeitvillen des Briller<br />

Viertels und des Zooviertels zeigt.<br />

Der Glanz vergangener Zeit wird auch<br />

in der Historischen Stadthalle lebendig.<br />

Bis 1894 war das Gelände, auf dem sich<br />

die Historische Stadthalle befindet, Privatbesitz<br />

der Familie Küpper. 1831 hatte<br />

Abraham Küpper das alte Wirtshaus auf<br />

dem Johannisberg übernommen, in dessen<br />

„Festsaal“ ca. 1.000 Personen Platz<br />

fanden. Nach der Ausschreibung eines<br />

Architekturwettbewerbs begann der Bau<br />

Historische Stadthalle Wuppertal – großer Saal © Lars Langemeier<br />

der Stadthalle Wuppertal in den Jahren<br />

1896 bis 1900. Von Anfang an wurde die<br />

Stadthalle genutzt wie heute: für Messen,<br />

Versammlungen aller Art, private und geschäftliche<br />

Treffen, Konzerte und Feste. In<br />

den Jahren 1991 bis 1995 erfolgte die aufwendige<br />

Sanierung und Restaurierung<br />

der Historischen Stadthalle, die mit dem<br />

„Großen Saal“ einen der akustisch besten<br />

Konzertsäle Europas besitzt. Der prächtige,<br />

barrierefreie Saal erstreckt sich über<br />

die beiden Hauptgeschosse des Hauses<br />

und bietet Raum für 1.500 Gäste. In der<br />

festlichen Wandelhalle mit Granitsäulen,<br />

Wandmalereien und Stuckaturen lassen<br />

sich Registrierung oder begleitende Aus-<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 113


VERBAND & TAGUNG<br />

congress centrum weimarhalle © Thomas Müller, weimar GmbH<br />

stellungen aufbauen. Auch die restlichen<br />

Säle versprühen ein historisches Ambiente,<br />

kombiniert mit moderner Tagungstechnik.<br />

Zudem verfügt die Historische<br />

Stadthalle über einen großen Garten und<br />

eine überdachte Terrasse, die sich für Networking<br />

und Catering eignen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.stadthalle.de<br />

WEIMAR: TAGEN IN DER<br />

KULTURSTADT EUROPAS<br />

Unter Großherzogin Anna Amalia, der<br />

jungen Witwe des früh verstorbenen Herzogs<br />

Ernst August II. begann der Aufstieg<br />

Weimars zu einem geistig-kulturellen Zentrum<br />

in Europa. Über die Jahrhunderte<br />

wurden Literatur, Kunst, Theater und Musik<br />

in Weimar stark gefördert. National und<br />

international wird die thüringische Stadt<br />

heute nicht nur mit den Namen Goethe<br />

und Schiller in Verbindung gebracht, sondern<br />

auch mit den Bauhaus-Stätten und<br />

der unter anderem in Weimar tagenden<br />

Nationalversammlung von 1919. Die Altstadt<br />

von Weimar ist geprägt von den Höhepunkten<br />

klassizistischer Architektur. Seit<br />

2018 wird das Stadtschloss von der Klassik<br />

Stiftung Weimar generalsaniert. Die ehemalige<br />

Residenz der Herzöge von Sachsen-<br />

Weimar und Eisenach soll in Teilen ab 2025<br />

wiedereröffnet werden.<br />

Zudem wird Weimars Charme bestimmt<br />

von seinen Parks und Gärten, die nach antiken<br />

Vorbildern, als barocke Gartenkunst<br />

oder auch nach Idealen des Biedermeiers<br />

und der Moderne angelegt wurden.<br />

Direkt am Park an der Ilm – zentrumsnah,<br />

aber in grüner und ruhiger Umgebung –<br />

liegt das Leonardo Hotel Weimar. Es ist das<br />

größte Tagungshotel in Thüringen. Das<br />

Vier-Sterne-Haus mit 294 Zimmern hält<br />

großzügige Meeting-Kapazitäten für bis zu<br />

450 Personen in Reihenbestuhlung vor. Die<br />

zwölf Meeting- und Konferenzräume samt<br />

mehreren Foyers verteilen sich auf insgesamt<br />

1.715 Quadratmeter. Alle Räume sind<br />

mit Tagungstechnik, Klimaanlage und kostenfreiem<br />

Highspeed-WLAN ausgestattet.<br />

Nach der Tagung können Gäste die zwei<br />

neonbeleuchteten Bowlingbahnen des<br />

Hotels nutzen, im großen Indoor-Pool ein<br />

paar Bahnen ziehen oder bei einem Drink<br />

auf der begrünten Terrasse entspannen.<br />

In unmittelbarer Nähe zum historischen<br />

Stadtkern konferiert und feiert<br />

man im Congress Centrum Weimarhalle,<br />

das 1999 neu eingeweiht wurde. Neben<br />

zahlreichen Tagungen und Kongressen<br />

gehört die Weimarhalle mit dem größten<br />

Saal der Stadt auch zu den wichtigen<br />

Kulturbühnen. Nicht wegzudenken ist<br />

die Kongresshalle außerdem als Veranstaltungsort<br />

für Vereine, Orchester und<br />

andere Institutionen.<br />

Neben dem großen bis zu 1.200 Personen<br />

fassenden Saal stehen fünf, teils kombinierbare<br />

Konferenzräume für bis zu 400<br />

Personen, ein Saal für 240 Personen sowie<br />

mehrere kleinere Räume zur Verfügung.<br />

Hinzu kommt ein separates Seminargebäude<br />

– die kleine Weimarhalle, die sich<br />

sowohl in Verbindung mit dem großen<br />

Haus als auch ganz unabhängig für kleinere<br />

Tagungen und Seminare betreiben<br />

lässt. Der über Glasfronten erschlossene<br />

angrenzende Park mit Gartenterrassen<br />

und kleinem See kann für Rahmenprogramme<br />

genutzt werden. (KS)<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.weimar.de<br />

114 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


ADVERTORIAL<br />

WELTERBE, WISSENSCHAFT UND WASSER<br />

POTSDAM – EIN VERANSTALTUNGSORT<br />

VOLLER INSPIRATION<br />

Potsdam © PMSG Artem Heissig<br />

Brandenburgs Landeshauptstadt liegt<br />

inmitten der Havelseenlandschaft vor den<br />

Toren Berlins. Vom Hauptbahnhof der pulsierenden<br />

Metropole ist man mit dem Zug<br />

in nur 30 Minuten in Potsdam, vom internationalen<br />

Flughafen Berlin Brandenburg<br />

(BER) dauert die Bahnfahrt weniger als<br />

eine Stunde.<br />

Die preußischen Monarchen lebten in<br />

der ehemaligen Residenzstadt ihre Sehnsüchte<br />

nach fernen Ländern aus und kreierten<br />

damit einen Ort, der die Welt in<br />

sich vereint. Potsdam ist sowohl UNESCO-<br />

Welterbestadt, UNESCO Creative City of<br />

Film als auch bedeutender Wissenschaftsstandort.<br />

Die Stadt hat deutschlandweit<br />

mit 16 Schlössern nicht nur die höchste<br />

Anzahl von Schlössern pro Kopf, sondern<br />

auch die höchste Wissenschaftlerdichte.<br />

Den Grundstein für beides legten die<br />

preußischen Herrscher.<br />

Bis heute ist die „Insel großer Gedanken“<br />

ein inspirierender Ort für Veranstaltungen<br />

und Tagungen. Die geschichtsträchtige<br />

Umgebung bietet die ideale Kulisse für<br />

einen anregenden Austausch, die Havelbrise<br />

macht Luft für frische Ideen und<br />

der Blick ins Grüne der Gärten und Parks<br />

bringt neue Energie. Die Vielseitigkeit<br />

der Stadt spiegelt sich auch in den über<br />

50 Veranstaltungs- und Tagungsorten wider<br />

– ob königlich in den Schlössern, lebhaft<br />

auf einem Ausflugsschiff, tropisch unter<br />

Palmen oder klassisch in einem der 13<br />

modernen Tagungshotels. Die Metropolis<br />

Halle in der Medienstadt Babelsberg, benannt<br />

nach Fritz Langs berühmtem Film<br />

von 1927, ist mit einer Gesamtfläche von<br />

über 3.000 Quadratmetern und einer<br />

Raumhöhe von elf Metern die größte<br />

multifunktionale Eventlocation der Stadt.<br />

Umfassende Informationen über Veranstaltungsorte,<br />

Hotels, Dienstleister und<br />

Ideen für Rahmenprogramme finden Sie<br />

auf www.tagen-in-potsdam.de.<br />

Darüber hinaus berät und unterstützt<br />

Sie das Kongressbüro der PMSG Potsdam<br />

Marketing und Service GmbH als gut vernetzter,<br />

unabhängiger Ansprechpartner<br />

vor Ort kostenfrei bei Ihrer Veranstaltungsplanung<br />

in Potsdam.<br />

→ www.tagen-in-potsdam.de<br />

Das Kongressbüro der PMSG Potsdam<br />

Marketing und Service GmbH<br />

– holt verschiedene Angebote von Potsdamer<br />

Tagungshotels & Eventlocations<br />

für Sie ein<br />

– verwaltet Zimmerkontingente, die über<br />

unser Buchungstool von den Teilnehmern<br />

direkt gebucht werden können<br />

– vermittelt lokale Serviceanbieter wie<br />

Busunternehmen, Caterer, Eventausstatter,<br />

Floristen und Künstler<br />

– organisiert Rahmenprogramme, Galaabende,<br />

u. v. m.<br />

Orangerieschloss © PMSG SPSG Julia Nimke<br />

So erreichen Sie uns<br />

Babelsberger Str. 26, 14473 Potsdam<br />

Tel. 0331 27558 80<br />

www.tagen-in-potsdam.de<br />

info@tagen-in-potsdam.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 115


ADVERTORIAL<br />

BODENSEEFORUM KONSTANZ<br />

VERANSTALTUNGEN, DIE NACHHALTIGE<br />

WELLEN SCHLAGEN<br />

Blick auf das BODENSEEFORUM KONSTANZ © Philipp Uricher<br />

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in<br />

der Gesellschaft wächst unaufhörlich. In<br />

diesem Zusammenhang wird auch die<br />

Planung und Durchführung von Veranstaltungen<br />

zu einem entscheidenden<br />

Faktor für Verbände, um sich bewusst<br />

mit ihrer ökologischen und gesellschaftlichen<br />

Verantwortung auseinanderzusetzen.<br />

Das BODENSEEFORUM KONSTANZ<br />

hat sich auf den Weg gemacht, nachhaltige<br />

Begegnungen am Bodensee zu etablieren,<br />

und bietet wertvolle Erkenntnisse<br />

und Inspirationen für Unternehmen und<br />

ihre Veranstaltungen.<br />

Der globale Klimawandel und die Ressourcenknappheit<br />

erfordern ein Umdenken<br />

in der Unternehmenspraxis. Die<br />

Veranstaltungsbranche ist dabei keine Ausnahme.<br />

Die Reduzierung des ökologischen<br />

Fußabdrucks ist ein entscheidender Schritt,<br />

um den ökologischen und gesellschaftlichen<br />

Verpflichtungen gerecht zu werden.<br />

DER „FAIRPFLICHTET"-NACHHAL-<br />

TIGKEITSKODEX UND TRANSPA-<br />

RENTE BERICHTERSTATTUNG<br />

<strong>2023</strong> hat sich das BODENSEEFORUM<br />

KONSTANZ dem „fairpflichtet"-Nachhaltigkeitskodex<br />

angeschlossen, der eine<br />

breite Palette von Akteuren der Veranstaltungsbranche<br />

zusammenbringt, die<br />

sich für ökologische, soziale und ökonomische<br />

Nachhaltigkeit einsetzen.<br />

Das transparente Reporting über die<br />

Fortschritte und Aktivitäten in Bezug<br />

auf Nachhaltigkeit bietet eine wertvolle<br />

Möglichkeit, das eigene Engagement stetig<br />

weiterzuentwickeln und die Erfolge zu<br />

dokumentieren.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ ALS BASIS FÜR<br />

NACHHALTIGE VERANSTALTUNGEN<br />

Das BODENSEEFORUM KONSTANZ hat<br />

von Beginn an auf Energieeffizienz gesetzt.<br />

Die Verwendung sparsamer LED-<br />

Leuchtmittel und der Einsatz von großen<br />

Fotovoltaikanlagen auf dem Dach des<br />

Hauses tragen dazu bei, den Energieverbrauch<br />

zu senken und den ökologischen<br />

Fußabdruck zu reduzieren. Dies<br />

verdeutlicht auch, wie Unternehmen<br />

durch Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen<br />

ihre Umweltauswirkungen<br />

minimieren können.<br />

GESUNDER GENUSS MIT<br />

GUTEM GEWISSEN<br />

Die Auswahl von frischen, saisonalen,<br />

regionalen und fair gehandelten Produkten<br />

im Catering ist ein weiterer Schlüsselaspekt<br />

für nachhaltige Veranstaltungen.<br />

Das BODENSEEFORUM KONSTANZ setzt<br />

einen Schwerpunkt auf vegetarische und<br />

vegane Speisen. Das dient nicht nur der<br />

Gesundheit, sondern trägt auch zur Reduzierung<br />

des CO 2<br />

-Fußabdrucks bei. Darüber<br />

hinaus wird aktiv vermieden, Produkte<br />

und Speisen nach Veranstaltungen<br />

wegzuwerfen. Einwegprodukte, unter<br />

anderem zur Mitnahme von Speisen,<br />

wurden durch umweltfreundliche Mehrwegalternativen<br />

ersetzt.<br />

HYBRIDE VERANSTALTUNGEN:<br />

NACHHALTIGKEIT DURCH DIGITA-<br />

LISIERUNG<br />

Die Bedeutung hybrider Veranstaltungen<br />

nimmt in der Geschäftswelt weiter<br />

zu. Diese Veranstaltungen ermöglichen<br />

es, Live-Events digital zu erweitern und<br />

so CO 2<br />

-Emissionen zu reduzieren, die<br />

durch Anreise, Mahlzeiten und Transporte<br />

entstehen würden. Verbände können<br />

die Ideen und die Expertise des BODEN-<br />

SEEFORUM KONSTANZ aufgreifen und<br />

hybride Veranstaltungen als nachhaltige<br />

Alternative in Erwägung ziehen.<br />

Hybride Veranstaltungen bieten dabei<br />

nicht nur Umweltvorteile, sondern schaffen<br />

auch eine wichtige Teilhabegerechtigkeit<br />

für verschiedene Zielgruppen. So ermöglichen<br />

sie unter anderem Menschen,<br />

an Veranstaltungen teilzunehmen, die<br />

116 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


ADVERTORIAL<br />

sich in großen Gruppen unwohl fühlen<br />

oder aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />

anwesend sein können. Dies fördert die<br />

Inklusion und ermöglicht eine breitere<br />

Teilnahme an Wissenstransfer und Networking.<br />

Des Weiteren erleichtern hybride<br />

Veranstaltungen die Vereinbarkeit von familiären<br />

Verpflichtungen und beruflichen<br />

Interessen, da sie es ermöglichen, Veranstaltungen<br />

von zu Hause aus zu verfolgen.<br />

SOZIALE VERANTWORTUNG<br />

IM TEAM<br />

Im BODENSEEFORUM KONSTANZ wird<br />

auch die soziale Verantwortung großgeschrieben.<br />

Das Team spielt dabei eine entscheidende<br />

Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger<br />

Veranstaltungen. Daher wird ein<br />

gleichberechtigtes Arbeitsumfeld gefördert,<br />

Informationen zur Nachhaltigkeit gegeben<br />

und viel Wert auf die Work-Life-Balance<br />

sowie die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf der Mitarbeitenden gelegt. Dies<br />

schafft nicht nur zufriedene und motivierte<br />

Teammitglieder, sondern trägt auch dazu<br />

bei, dass nachhaltige Praktiken erfolgreich<br />

implementiert werden. Mit engagierten<br />

Partnerbetrieben und vertrauenswürdigen<br />

Lieferanten arbeitet das BODENSEEFORUM<br />

KONSTANZ auf Augenhöhe zusammen. Ein<br />

gemeinsames Ziel ist es, positive soziale<br />

Veränderungen zu bewirken und nachhaltige<br />

Lösungen zu schaffen.<br />

Möchten Sie weitere Einblicke in das<br />

Team des BODENSEEFORUM KONSTANZ<br />

erhalten? Scannen Sie den QR-Code, um<br />

auf ein Video zu gelangen, in dem die Mitarbeitenden<br />

über<br />

ihre Erfahrungen,<br />

Herausforderungen<br />

und das alltägliche<br />

Veranstaltungsleben<br />

sprechen.<br />

Wir im BODENSEEFORUM KONSTANZ<br />

setzen auf energiesparende LED-Beleuchtung,<br />

digitale Beschilderung und<br />

nachhaltige Technologien. Wir nutzen die<br />

hervorragende Qualität des Konstanzer<br />

Trinkwassers für unsere Veranstaltungen<br />

und engagieren uns für Recycling und<br />

Abfallvermeidung. Wir setzen auf digitale<br />

Kommunikation und senken den Papierverbrauch.<br />

Wir sind stolz darauf, einen Beitrag<br />

zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft<br />

zu leisten. Unsere Anstrengungen<br />

zeigen, dass Nachhaltigkeit und Umwelt-<br />

GEMEINSAMES HANDELN FÜR<br />

EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT<br />

Die Beispiele des BODENSEEFORUM<br />

KONSTANZ zeigen, dass nachhaltige<br />

Veranstaltungen nicht nur erstrebenswert,<br />

sondern auch umsetzbar sind. Verbände<br />

können einen positiven Einfluss<br />

auf die Umwelt und die Gesellschaft<br />

haben, indem sie ihre Veranstaltungen<br />

nachhaltig gestalten. Gemeinsam kann<br />

ein Beitrag zur Bewältigung der globalen<br />

Herausforderungen des Klimawandels<br />

geleistet werden.<br />

schutz in der Veranstaltungsbranche<br />

nicht nur machbar, sondern auch erstrebenswert<br />

sind. Wir wissen, dass der Weg<br />

zum nachhaltigen Unternehmen kein<br />

schneller Prozess ist und eine langfristige<br />

und transparente Planung erfordert.<br />

Wir freuen uns, zukunftsdenkende Kundinnen<br />

und Kunden begrüßen zu dürfen<br />

und gemeinsam mit allen Teilnehmenden<br />

Schritt für Schritt in Richtung einer<br />

klimaneutralen Zukunft zu gehen.<br />

Weiterführende Informationen:<br />

→ www.bodenseeforum-konstanz.de<br />

Vortrag bei der BFK-Tagung im BODENSEEFORUM KONSTANZ © KUF<br />

Saal 1 im BODENSEEFORUM KONSTANZ © Guido Kasper<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 117


PARTNER DER VERBÄNDE<br />

TAGUNGSMARKT<br />

DEUTSCHLAND<br />

Zuwachs für Leonardo Hotels: Hotel Berlin Köpenick<br />

Hotel Berlin Köpenick by Leonardo Hotels<br />

© Leonardo Hotels<br />

Im August <strong>2023</strong> hatte Leonardo Hotels<br />

Central Europe das Penta Hotel in Berlin-<br />

Köpenick übernommen. Nach einer umfassenden<br />

Renovierung bei laufendem<br />

Hotelbetrieb wird es im Frühjahr 2024 in<br />

die Lifestyle-Marke NYX Hotels by Leonardo<br />

Hotels integriert.<br />

Das Vier-Sterne-Haus verfügt über 190<br />

Zimmer und insgesamt 15 Meetingräume<br />

auf 915 Quadratmetern zuzüglich Foy-<br />

ers und Außenterrasse. Vor Ort können<br />

Tagungen für bis zu 300 Personen organisiert<br />

werden. Das Hotel liegt am Fluss<br />

Dahme gegenüber dem historischen<br />

Schloss Köpenick und mit Blick auf die<br />

Köpenicker Altstadt. Es ist das sechste<br />

Hotel in Berlin für die Leonardo-Gruppe.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.leonardo-hotels.de<br />

Hilton-Neueröffnung in Heidelberg<br />

© Hilton<br />

In Heidelberg öffnet ein Hilton Hotel.<br />

Das neue Haus mit 244 Zimmern und Suiten<br />

befindet sich am historischen Standort<br />

des ehemaligen Hotel Schrieder, das im<br />

Jahr 1845 gegründet wurde. Auch das Design<br />

des neuen Hauses soll vom goldenen<br />

Zeitalter des 19. Jahrhunderts inspiriert<br />

sein. Es sind sieben Tagungsräume und ein<br />

Ballsaal für bis zu 300 Gäste vorgesehen.<br />

Das Hotel hat außerdem eine Tiefgarage<br />

mit Lademöglichkeit für Elektroautos.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.hilton.com<br />

Neues IntercityHotel in Lübeck<br />

Das neue Intercity-Hotel mit 176 Zimmern<br />

und Restaurant liegt im Zentrum von Lübeck<br />

direkt am Haupt- und Busbahnhof der<br />

Hansestadt und in fußläufiger Entfernung<br />

zur Altstadt. Für Veranstaltungen stehen<br />

fünf helle Konferenzräume mit moderner<br />

Technik und Klimatisierung zur Verfügung.<br />

Sie bieten Platz für Veranstaltungen bis zu<br />

150 Personen. Über das Tagungskonzept<br />

Green Meetings kann eine CO 2<br />

-neutrale<br />

Veranstaltung geplant werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.deutschehospitality.com<br />

Feierliche Eröffnung IntercityHotel Lübeck<br />

© Steigenberger Hotels<br />

Messewirtschaft erholt sich <strong>2023</strong> weiter<br />

HANNOVER MESSE <strong>2023</strong> © Deutsche Messe AG/<br />

Rainer Jensen<br />

Laut Messeverband Auma wurden 2022<br />

von 420 geplanten internationalen, nationalen<br />

und regionalen Messen in Deutschland<br />

280 durchgeführt. Die Zahl der Aussteller<br />

betrug 141.000. Insgesamt kamen<br />

rund 7,6 Millionen Messebesucher. Für<br />

das laufende Jahr erwartet der Verband 13<br />

Millionen Besucher und 180.000 Aussteller<br />

auf 320 Messen. Es ist das erste Jahr mit<br />

einem kompletten Messeprogramm nach<br />

der Pandemie in Deutschland.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.auma.de<br />

118 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


PARTNER DER VERBÄNDE<br />

TAGUNGSMARKT<br />

DEUTSCHLAND<br />

Convention Bureau Thüringen neu gegründet<br />

Thüringen hat ein Convention Bureau<br />

eingerichtet, um den Tagungstourismus<br />

im Land weiter zu stärken. Angesiedelt<br />

bei der Thüringer Tourismus GmbH (TTG),<br />

dient es künftig als zentrale Anlaufstelle<br />

für die Tagungspartner im Land und alle<br />

interessierten Tagungsplaner, die ihre<br />

Veranstaltung in Thüringen platzieren<br />

wollen. Um im Wettbewerb mit anderen<br />

Regionen noch besser sichtbar zu werden,<br />

unterstützt das Land die Tagungsbranche<br />

künftig durch eine neue digitale Plattform<br />

und einen Lotsenservice für Veranstalter.<br />

Bislang hatten sich die Akteure selbst<br />

organisiert. Städte wie Jena, Weimar,<br />

Erfurt und einige andere sind dabei<br />

im MICE-Markt bereits sehr aktiv. Nach<br />

einer früheren Studie der Impulsregion<br />

Erfurt – Weimar – Jena fanden vor der<br />

Coronapandemie rund 19.000 Veranstaltungen<br />

mit etwa 2,4 Millionen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern pro Jahr in<br />

Thüringen statt.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.tagen-in-thueringen.de<br />

(v. l.) Michael Kynast (FAMA), Dirk Ellinger (DEHOGA),<br />

Ulrike Köppel (AVWT), Cathrin Swillus (Städte der<br />

Impulsregion), Carsten Müller (EVVC e. V.), Kristin<br />

Beinarowitz (TTG), Christoph Gösel (TTG)<br />

© Thüringer Tourismus GmbH<br />

Spesensätze für Geschäftsreisen steigen<br />

Das Bundesfinanzministerium erhöht<br />

2024 die Spesensätze für Geschäftsreisen<br />

im Inland. Angestellte erhalten<br />

somit höhere steuerfreie Pauschalen<br />

für Verpflegungsmehraufwand, Wer im<br />

nächsten Jahr geschäftlich innerhalb der<br />

Bundesrepublik unterwegs ist, bekommt<br />

bei einer Wohnungsabwesenheit von 24<br />

Stunden 30 Euro statt der derzeit noch<br />

geltenden 28 Euro. Beträgt der Trip mehr<br />

als acht Stunden ohne Übernachtung,<br />

dann bekommen Mitarbeiter 15 Euro, also<br />

einen Euro mehr.<br />

Zuletzt hatte das Bundesfinanzministerium<br />

die Sätze für den Verpflegungsmehraufwand<br />

2020 erhöht, zum Beginn<br />

der Pandemie. Die neue Aufstockung ist<br />

auch eine Reaktion auf Inflation und gestiegene<br />

Preise. Ebenso steigt die Entfernungspauschale<br />

ab 2024.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.bundesfinanzministerium.de<br />

MAINZ<br />

KOBLENZ<br />

TRIER<br />

LUDWIGSHAFEN<br />

WORMS<br />

LANDAU<br />

ZWEIBRÜCKEN<br />

FRANKENTHAL<br />

www.rlp-conventions.com/bleisure/stay-a-little-bit-longer<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 119


TAGUNGSMARKT<br />

DEUTSCHLAND<br />

Aktuelle Herausforderungen bei der Veranstaltungsplanung<br />

Laut einer Einschätzung des Dienstleisters<br />

hospired.net wird die Suche nach der<br />

richtigen Location für Tagungen, Kongresse<br />

und Mitgliederversammlungen zu<br />

einer immer größeren Herausforderung<br />

für Verbände.<br />

Demnach erhielt im Jahr 2019 nahezu<br />

jede Hotelanfrage ein umgehendes<br />

Angebot, selbst für weit in der Zukunft<br />

liegende Termine. Heutzutage erfordert<br />

es jedoch deutlich mehr, um eine zufriedenstellende<br />

Auswahl an Angeboten<br />

zu erhalten. Oft müssen alternative<br />

Orte in Betracht gezogen oder Termine<br />

verschoben werden. Hinzu kommen erhebliche<br />

Preissteigerungen von bis zu 40<br />

Prozent, die häufig zu einer Neubewertung<br />

von Standort und Termin führen.<br />

Auch die langfristige Planung gestaltet<br />

sich schwieriger, da Hotels nur ungern<br />

zukünftige Termine über ein Jahr hinaus<br />

anbieten. Abrufkontingente sind bei Hotels<br />

ebenfalls zunehmend unbeliebt und<br />

erfordern oft hohe Garantien.<br />

Das Outsourcing an Dienstleister kann<br />

eine Lösung sein, allerdings müssen auch<br />

diese mit gleichen Ressourcen wesentlich<br />

mehr leisten, um die gewohnten Ergebnisse<br />

zu erzielen, verglichen mit der Situation<br />

im Jahr 2019. Besonders in begehrten<br />

Zeiträumen kann es vorkommen, dass von<br />

teilweise mehr als 100 angefragten Hotels<br />

nur zwei bis drei Angebote unterbreiten<br />

konnten, und das trotz großzügiger Ter-<br />

minspanne und uneingeschränkter Ortswahl.<br />

Nach Einschätzung von hospired.<br />

net wird sich dieses Unterangebot auch<br />

in naher Zukunft nicht ändern. Der akute<br />

Personalmangel könnte stattdessen dazu<br />

führen, dass sich das Angebot weiter verknappt<br />

und die Preise weiter steigen.<br />

Da eine Vergrößerung des Teams für<br />

viele Dienstleister aufgrund des aktuellen<br />

Arbeitsmarkts eine große Herausforderung<br />

darstellt, liegt für hospired.net eine<br />

realistische Lösung in der Digitalisierung<br />

und Automatisierung der Anfrageprozesse<br />

über Datenbanken.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.hospired.net<br />

Historische Stadthalle von Ökoprofit NRW ausgezeichnet<br />

Ökoprofit NRW ist ein Beratungs- und<br />

Qualifizierungsprogramm der Städte Wuppertal,<br />

Remscheid und Solingen, bei dem<br />

Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz in<br />

Unternehmen im Fokus stehen. Kürzlich<br />

wurden 14 Betriebe aus dem Bergischen<br />

Städtedreieck – darunter auch die Historische<br />

Stadthalle Wuppertal – im Deutschen<br />

Werkzeugmuseum für ihr Engagement in<br />

diesem Programm geehrt. Das Veranstaltungshaus<br />

betätigt sich bereits seit 2016<br />

erfolgreich bei Ökoprofit und wurde in<br />

diesem Jahr rezertifiziert.<br />

Das Team der Historischen Stadthalle<br />

Wuppertal legt seinen Schwerpunkt derzeit<br />

auf Müllvermeidung und Upcycling<br />

und setzt dabei vor allem auf Digitalisierung.<br />

Durch ein digitales Beschilderungsund<br />

Wegeleitsystem sind Banner aus<br />

Lkw-Plane, Plakate und Papierschilder<br />

überflüssig geworden. Das spart Ressourcen<br />

und Müll.<br />

Weitere Informationen:<br />

→ www.stadthalle.de<br />

Ökoprofit <strong>2023</strong> © Thomas Wunsch<br />

IMPRESSUM VERBAND & TAGUNG<br />

Redaktion: Andrea Birrenbach (AB), Karen Scarbatta (KS),<br />

Christian Boergen (CB), Jens Hoffmeister (JH), Ursula Gessenich (UG)<br />

Adresse: Verbändereport, Dürenstraße 8, 53173 Bonn<br />

Verlag: businessFORUM GmbH, das Supplement Verband & Tagung<br />

erscheint als feste Beilage im Verbändereport.<br />

120 Verbändereport 3|<strong>2023</strong> 5|2021<br />

Satz & Gestaltung: Dirk Schächter, schaechter@verbaende.com<br />

Anzeigen: anzeigen@verbaendereport.de<br />

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags<br />

gestattet.


Businesscards<br />

BERATUNG<br />

KOMMUNIKATION<br />

DIGITALISIERUNG Ausgabe <strong>06</strong> | Dezember <strong>2023</strong>/Januar 2024


PARTNER DER VERBÄNDE<br />

Beratung<br />

Beratung<br />

Kontaktieren Sie uns!<br />

B‘VM – Beratungsgruppe für<br />

Verbands-Management<br />

Gertrudenstr. 9<br />

5<strong>06</strong>67 Köln<br />

Tel. 0221 42334621<br />

bvm.deutschland@bvmberatung.net<br />

www.bvmberatung.net<br />

Unsere Kernkompetenz:<br />

Verbände, Kammern,<br />

Vereine und Stiftungen.<br />

Organisationsberatung<br />

Personalberatung<br />

Mitgliederbefragungen<br />

Vereinsverwaltung<br />

JAN A. EGGERT<br />

+49 (0) 175 777 25 99<br />

mail@janeggert.com<br />

www.janeggert.com<br />

Jan A. Eggert – Ihr Public-<br />

Affairs-Berater in Brüssel<br />

Sie möchten regelmäßig über wichtige<br />

EU-Themen informiert werden<br />

(adhoc/wöchentlich/monatlich)<br />

Sie möchten bestimmte Gesetzgebungsvorhaben<br />

in Brüssel<br />

intensiver verfolgen<br />

Sie suchen Unterstützung beim<br />

Lobbying europäischer Entscheidungsträger<br />

Sie suchen einen Interessenvertreter<br />

in Brüssel, der Teilzeit/Vollzeit<br />

für Sie vor Ort tätig ist<br />

Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung<br />

auf dem europäischen Parkett<br />

biete ich Verbänden und Unternehmen<br />

eine maßgeschneiderte<br />

Interessen vertretung in Brüssel an.<br />

Beratung<br />

• Gestaltung und Überprüfung von Satzungen<br />

• Beratung zu Haftungsrisiken<br />

• Betreuung von Vorständen und Geschäftsführern<br />

Spezialgebiet: Rechtliche Betreuung von<br />

Vereinen und Verbänden<br />

• Ausgliederung von wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben<br />

• Beratung zu Compliance und DSGVO<br />

• Gustav-Heinemann-Ufer 56 • 50968 Köln • Telefon: 0221-34029330 • mail@heller-kanter.de •<br />

Beratung<br />

Kommunikation<br />

Beratung<br />

Sind Sie bereit für mehr Effizienz?<br />

Ihr maßgeschneidertes Full-Service<br />

Büro-Management!<br />

Christina Krauss<br />

0179 240 96 81<br />

c.krauss@kc-management.de<br />

www.kc-management.de<br />

122 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


PARTNER DER VERBÄNDE<br />

Kommunikation<br />

88x93mm<br />

um unsere Agentur bestmöglich darzustellen.<br />

Vermutlich interessiert Sie aber viel mehr, wie Sie und Ihr<br />

Verband Ihr Branchenimage positiv weiterentwickeln,<br />

erfolgreich gegen Mythen kommunizieren, einen reichweitenstarken<br />

Podcast aufbauen, Ihre Mitglieder für das Thema<br />

Talentsharing begeistern, professionelle Nachhaltigkeitskommunikation<br />

betreiben oder mit dem Employer Branding<br />

für Ihre Branche vorankommen.<br />

Digitalisierung<br />

CAS Communities<br />

A SmartComp any of CAS Software AG<br />

CAS Communities<br />

Ulrike Rittinger<br />

0721 96 38-8599<br />

communities@cas.de<br />

www.cas-communities.de<br />

Digitalisierung<br />

Angebot für Verbände:<br />

Software für professionelles<br />

Verbandsmanagement<br />

Grenzenlose Flexibilität mit<br />

mobilen Clients<br />

Individuelle Anpassbarkeit für<br />

effiziente Verbandsprozesse<br />

Langjährige Branchenexpertise<br />

durch zahlreiche Projekte<br />

Partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

Darüber sprechen<br />

Kommunikationsexpert/-innen<br />

aus Verbänden in unserem<br />

Podcast und den finden Sie hier:<br />

In Kooperation mit:<br />

www.rr-pr.com/efa<br />

ECOPLAN GmbH<br />

Roland Vollmer<br />

<strong>06</strong>61 9650-12<br />

roland.vollmer@ecoplan.de<br />

www.ecoplan-crm.de<br />

Die Software für Verbände:<br />

Adressen und Kommunikation<br />

Mitglieder und Abrechnungen<br />

Veranstaltungen und Gremien<br />

Portale und Apps<br />

Persönliche und Individuelle<br />

Beratung<br />

Digitalisierung<br />

Digitalisierung<br />

SaaS für Verbände<br />

Fairgate<br />

Stephanie Mayfield<br />

0421 94 80 23 23<br />

info@fairgate.de<br />

www.fairgate.de<br />

Für die Schweiz:<br />

www.fairgate.ch<br />

Ein System für die Verbands-<br />

Digitalisierung:<br />

CRM, Dokumente, Kommunikation<br />

Rechnungen und Buchhaltung<br />

Sponsorenverwaltung<br />

Kurs- und Eventorganisation<br />

Intranet und CMS<br />

Digitalisierung<br />

Partner der Verbände<br />

Weitere Partner der Verbände<br />

finden Sie im Service-Guide und<br />

auf www.pdv-serviceguide.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 123


Werden Sie Gastautor/in<br />

Der Verbändereport lebt von verbandsnahen<br />

Berichten und Themen. Stellen Sie Ihre Best-Cases<br />

den Verbändereport-Lesern vor!<br />

Wir freuen uns über Ihren Vorschlag!<br />

Sprechen Sie uns an oder senden Sie eine E-Mail.<br />

Karen Scarbatta<br />

scarbatta@verbaende.com<br />

(02 28) 93 54 93-30<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

ANZEIGEN SEITE SEITE SEITE<br />

Altes Stahlwerk Business & Lifestyle Hotel 101<br />

Beuth Verlag GmbH 23<br />

Braunschweig Stadtmarketing GmbH 97<br />

Coburg Marketing 109<br />

Congress-Tourismus-Würzburg 71<br />

Convention Bureau Rheinland-Pfalz 119<br />

DCM – Druck Center Meckenheim GmbH 43<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG 49<br />

Estrel Congress Center Berlin<br />

U4<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH 103<br />

Hannover Marketing und Tourismus GmbH 95<br />

Heidelberg Marketing GmbH<br />

U2<br />

hospired.net GmbH 13<br />

IKuM – Ingelheimer Kultur- und Marketing GmbH 113<br />

JenaKultur 111<br />

Kaisersaal Gastronomie- und Veranstaltungs GmbH 110<br />

Karlsruher Messe- und Kongress GmbH 89<br />

KfW 29<br />

Kultur Räume Gütersloh 69<br />

Lübecker Musik- und Kongreßhallen GmbH 65<br />

M3B GmbH 61<br />

Messe Erfurt GmbH 107<br />

Regensburg Tourismus GmbH 93<br />

Rhein-Sieg-Forum 108<br />

Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim 59<br />

PARTNER DER VERBÄNDE SEITE SEITE SEITE<br />

B'VM – Beratergruppe für Verbands-Management 122<br />

CAS Software AG 123<br />

Christina Krauss 122<br />

Dialog PR 122<br />

Ecoplan GmbH 123<br />

Fairgate123<br />

Haus Weilgut GmbH 123<br />

GOB Software & Systeme GmbH & Co. KG 123<br />

Heller Kanter Rechtsanwälte 122<br />

Jan A. Eggert – Ihr Public Affairs-Berater in Brüssel 122<br />

Relatio GmbH 122<br />

rheinland relations GmbH 123<br />

124 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>


Ihr persönliches Verbändereport-Abo:<br />

Erfahren Sie regelmäßig alles über<br />

erfolgreiches Verbandsmanagement<br />

Exklusiv für Abonnenten:<br />

Voller Zugang zum Online-Archiv des Verbändereport<br />

einfacher Bezug per Post<br />

Jetzt Verbändereport abonnieren<br />

und exklusiven Online-Zugang sichern!<br />

www.verbaende.com/report<br />

www.verbaendereport.de<br />

6|<strong>2023</strong> Verbändereport 125


E<br />

TRABLATT<br />

Formerly known<br />

as TwitterRevue<br />

126 Verbändereport 1|2022


DGVM<br />

Innovation<br />

Award<br />

Verband<br />

des Jahres<br />

2024<br />

Ausschreibung<br />

gestartet!<br />

Erfolgreich unterwegs<br />

auf neuen Wegen?<br />

Sie haben Ihren Verband zukunftsfähig aufgestellt?<br />

Sie punkten mit neuen Ideen?<br />

Sie unterstützen ihre Mitglieder wirkungsvoll am Puls der Zeit?<br />

Erzählen Sie uns von Ihren Erfolgen!<br />

Bewerben Sie sich um diesen<br />

einzigartigen Innovationspreis<br />

in der Verbandswelt.<br />

Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen<br />

des 19. Deutschen Verbändekongress<br />

im September 2024.<br />

Mehr Informationen unter: www.verband-des-jahres.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!