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SCHWERPUNKT | FACHKRÄFTE FINDEN & BINDEN<br />

Abb. 2<br />

Gesamtvergütung (in Tsd. Euro) nach Positionsgruppen – Verbände vs.<br />

Privatwirtschaft (Medianwerte)<br />

(Haupt-)<br />

Geschäftsführer<br />

Leiter<br />

Referenten<br />

Sachbearbeiter/<br />

Referenten<br />

43<br />

48<br />

57<br />

60<br />

Allerdings ist auch festzustellen, dass<br />

82<br />

108<br />

157<br />

Verbände<br />

250<br />

Privatwirtschaft<br />

(Unternehmen bis 100 Mitarbeiter)<br />

im Vergleich zur Privatwirtschaft die Diskrepanz<br />

beim Vergütungsniveau auf Geschäftsführungsebene<br />

nach wie vor am<br />

größten ist. So fallen die Bezüge von Geschäftsführer:innen<br />

in mittelständischen<br />

Unternehmen rund 60 Prozent höher aus<br />

als von Hauptgeschäftsführer:innen in<br />

den betrachteten Verbandsorganisationen.<br />

Auch auf der Leitungsebene ist das<br />

Gefälle mit über 30 Prozent noch relativ<br />

stark ausgeprägt. Wohingegen die Unterschiede<br />

auf Referenten- und Sachbearbeitungsebene<br />

vergleichsweise gering ausfallen<br />

(Abb. 2).<br />

Da Verbände weder bei den absoluten<br />

Höhen noch bei den Gehaltssteigerungen<br />

mit der Privatwirtschaft mithalten können,<br />

besteht umso mehr die Notwendigkeit,<br />

die stark gestiegenen Verbraucherpreise<br />

mit anderen Mitteln zumindest<br />

partiell etwas aufzufangen.<br />

Hierbei ist insbesondere eine kurzfristige<br />

finanzielle Unterstützung in Form<br />

von Einmalzahlungen ein probates Mittel.<br />

Der Gesetzgeber hat zudem einen<br />

Rahmen geschaffen, der es unter bestimmten<br />

Voraussetzungen ermöglicht,<br />

den Mitarbeitenden eine steuer- und abgabenfreie<br />

Inflationsprämie zu zahlen.<br />

Die an der Untersuchung teilnehmenden<br />

Verbände haben dieses Instrumentarium<br />

überwiegend genutzt. Die Höhe der gewährten<br />

Inflationsausgleichsprämien<br />

lag dabei meist zwischen 1.000 und 2.000<br />

Euro. Andere Maßnahmen, wie z. B. eine<br />

überproportionale Erhöhung der Grundbezüge<br />

(s. o.), die Ausgabe von Warengutscheinen<br />

o. Ä. sind dagegen eher die Ausnahme<br />

(Abb. 3).<br />

Immerhin ein Drittel der Verbände<br />

bietet als Ausgleichsmaßnahme eine<br />

Verbesserung der Benefitleistungen an<br />

oder plant dies zumindest. Damit liegen<br />

diese Verbände in einem generellen<br />

Markttrend, der speziell in den vergangenen<br />

drei Jahren zu einem immer größeren<br />

Bedeutungszuwachs bei Benefits<br />

geführt hat.<br />

Dies zeigt auch unsere diesjährige Erhebung<br />

– rund zwei Drittel der befragten<br />

Verbände schätzen die Bedeutung von<br />

Benefits für die Gewinnung und Bindung<br />

von Mitarbeitern im Vergleich zur Situation<br />

vor drei Jahren höher ein. Dieser Bedeutungszuwachs<br />

deckt sich im Übrigen<br />

mit der Einschätzung in der Privatwirtschaft<br />

zu diesem Thema.<br />

ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT<br />

DURCH ZEITGEMÄSSE BENEFITS<br />

Auch die Verbände haben erkannt, dass<br />

Benefits heute für die Mitarbeitenden ein<br />

wesentlicher Faktor bei der Wahl ihres<br />

Arbeitgebers sind. Wie eine aktuelle branchenübergreifende<br />

Kienbaum-Benefitstudie<br />

unter mehr als 550 deutschen Unternehmen<br />

gezeigt hat, stehen dabei vor<br />

allem das Angebot von flexiblen Arbeitszeiten<br />

und flexible Angebote bezüglich<br />

des Arbeitsortes an erster Stelle. Was aber<br />

haben Verbände hier aktuell zu bieten?<br />

Gleitzeitregelungen können im Verbandsbereich<br />

mittlerweile als Standard<br />

gelten: 92 Prozent der befragten Organisationen<br />

praktizieren diese. Langzeitkonten<br />

bzw. Arbeitszeitkonten, die über einen Zeitraum<br />

von zumindest zwölf Monaten deutlich<br />

längere Ausgleichskorridore bieten,<br />

sind dagegen (anders als in der Privatwirtschaft)<br />

noch vergleichsweise selten bzw.<br />

eine Ausnahme: Lediglich gut ein Drittel<br />

der Verbände bietet seinen Mitarbeitenden<br />

ein Jahresarbeitszeitkonto an. Langzeitkonten,<br />

mit deren Ansparvolumen u. a.<br />

auch längere Auszeiten realisiert werden<br />

können, sind die absolute Ausnahme.<br />

Abb. 3<br />

Unterstützung durch Einmalzahlung/<br />

Inflationsausgleichsprämie<br />

76 %<br />

4 %<br />

Ja Nein Geplant<br />

21 %<br />

10 Verbändereport 6|<strong>2023</strong>

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