RE KW 18
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Namenslisten<br />
Eine Chance für die Demokratie oder Mogelpackung?<br />
Bei der Gemeinderatswahl in Innsbruck hat die Namensliste Florian<br />
Tursky – Das Neue Innsbruck (Für Innsbruck, Volkspartei, Seniorenbund)<br />
ein desaströses Wahlergebnis von gerade einmal zehn<br />
Prozent eingefahren. Anderseits hat der ÖVP-Rebell Johannes Anzengruber<br />
ein Rekordergebnis von <strong>18</strong> Prozent erreicht und wurde mit<br />
60 Prozent zum neuen Bürgermeister von Innsbruck gewählt. Das<br />
konservative Lager in der Landeshauptstadt ist gespalten. Innsbruck<br />
ist durchaus ein Sonderfall Tirols, aber auch in anderen Gemeinden<br />
gibt es ein gemeinsames Phänomen: Namenslisten. Auch die zweite<br />
Erscheinung ist ein Tiroler Spezifikum, nämlich das Listenkoppeln.<br />
Im Außerfern gab es immer wieder kuriose Beispiele.<br />
Von Johannes Pirchner<br />
DIE URSPRÜNGE DER NA-<br />
MENSLISTEN IN TIROL. Im Rundschauinterview<br />
zu 75 Jahren ÖVP<br />
2020 nahm Alt-LHStv. Ferdinand<br />
Eberle Bezug zu den Namenlisten. Die<br />
Frage, ob sich die Volkspartei hinter<br />
einem anderen Namen verstecke, verneinte<br />
er. Die Grundidee der Volkspartei<br />
war seinerzeit, eine größere<br />
Anzahl von Menschen in die Gemeindepolitik<br />
einzuladen, die nicht in der<br />
AK rät: Eltern-Kind-Pass-<br />
Untersuchungen nutzen!<br />
Jede werdende Mutter erhält zu<br />
Beginn der Schwangerschaft einen<br />
Eltern-Kind-Pass. Werden nicht alle<br />
Untersuchungen gemacht, verliert<br />
man einen Teil des Kinderbetreuungsgeldes!<br />
5 Untersuchungen der Mutter vor<br />
der 16. bis zur 38. Schwangerschaftswoche<br />
5 Untersuchungen des Kindes<br />
in der 1. Lebenswoche;<br />
in der 4./5./6./7. Lebenswoche;<br />
im 3./4./5. Lebensmonat;<br />
im 7./8. oder 9. Lebensmonat;<br />
im 10./11./12./13./14. Lebensmonat<br />
ÖVP waren. So hatte es passieren können,<br />
dass auf einer ÖVP-Namensliste<br />
Sozialdemokraten, Freiheitliche und<br />
Parteifreie kandidieren konnten, um<br />
in der Gemeindepolitik ihre Expertise<br />
einzubringen. Die Sache sollte im Vordergrund<br />
stehen. Gerade in kleinen<br />
Orten und Dörfern macht dies durchaus<br />
Sinn. Jedoch muss klargestellt<br />
werden, dass die größte Anzahl der<br />
Mandatare natürlich von ÖVP-Mandataren<br />
bzw. ÖVP-nahen Personen<br />
aufgestellt werden.<br />
• Untersuchung 1 - 5 der Mutter sowie<br />
Untersuchung 1 des Kindes<br />
mit der Antragstellung<br />
• Untersuchung 2 - 5 des Kindes<br />
spätestens bis zur Vollendung des<br />
14. Lebensmonats<br />
Wenn Sie dies vergessen oder versäumen,<br />
verlieren Sie einen Teil des<br />
Kinderbetreuungsgeldes!<br />
Deshalb den AK Elternkalender<br />
kostenlos nutzen auf https://elternkalender.arbeiterkammer.at<br />
und kei-<br />
nen Termin verpassen!<br />
MEH<strong>RE</strong><strong>RE</strong> PARTEILISTEN. Die<br />
ÖVP ist eine dezentrale Partei, die<br />
in mehreren Bünden organisiert ist,<br />
beispielsweise Arbeitnehmerbund,<br />
Bauernbund oder Wirtschaftsbund.<br />
Sollte es innerhalb der ÖVP-Struktur<br />
zwischen diesen zu bündischen<br />
Konflikten oder zu persönlichen<br />
Differenzen zwischen Mandataren<br />
kommen, ist es möglich, dass zwei Parteimitglieder<br />
einer Partei gegeneinander<br />
antreten. Der beste Fall stammt<br />
aus der Gemeinde Hinterhornbach<br />
bei der Gemeinderatswahl von 2010.<br />
Damals traten zwei Volksparteiler mit<br />
zwei Listen gegeneinander an. Diese<br />
waren die „ÖVP Gemeindeliste Hinterhornbach“<br />
und die „ÖVP Gemeinsam<br />
für Hinterhornbach“.<br />
DAS KONSERVATIVE DRAMA<br />
INNSBRUCK. Zusammengefasst<br />
bedeutet dies, dass bei Gemeinderatswahlen<br />
in Tirol Namenslisten erlaubt<br />
sind. Auf diesen zwei unterschiedlichen<br />
Namenslisten können Parteimitglieder<br />
derselben Partei kandidieren.<br />
Die einzelnen Listen aus gleicher<br />
Parteifamilie könnten ihre Listen<br />
koppeln. Koppeln bedeutet, dass die<br />
gekoppelten Listen mehr Reststimmen<br />
bekommen. Damit haben diese<br />
eine bessere Chance, ein zusätzliches<br />
Mandat zu erhalten. Dies ist aber keine<br />
Verpflichtung. In Innsbruck entwickelte<br />
sich dieses System für die ÖVP<br />
fatal. Dort war die ÖVP bis Mitte der<br />
1990er die stärkste und dominierende<br />
Kraft in der Landeshauptstadt.<br />
Allerdings brodelte es innerhalb der<br />
Stadtpartei zwischen Bürgermeister<br />
Romuald Niescher (ÖVP) und dessen<br />
innerparteilichem Herausforderer<br />
Herwig van Staa (ÖVP). Van<br />
Staa gründete daraufhin die „ÖVP-<br />
Rebellenliste Für Innsbruck“, gewann<br />
die Gemeinderatswahlen und<br />
schloss eine Koalition mit der Stadt-<br />
SPÖ gegen die Stadtvolkspartei und<br />
ehemalige Bürgermeisterpartei. Als<br />
Sanktion wurde Herwig van Staa von<br />
der ÖVP dann sogar zum Landesparteiobmann<br />
gekürt und letztlich<br />
zum Landeshauptmann gewählt. Es<br />
bildeten sich weitere Abspaltungen<br />
von der ÖVP-Mutterpartei, wie der<br />
Seniorenbund, der auch als eigene<br />
Liste zum Gemeinderat in Innsbruck<br />
antrat. Die ÖVP wollte bei dieser<br />
Wahl unter einer gemeinsamen Liste<br />
antreten und schien damit erfolgreich<br />
zu sein. FI, ÖVP und Seniorenbund<br />
traten gemeinsam unter der Liste Florian<br />
Tursky – Das Neue Innsbruck<br />
an. Allerdings gründete Johannes<br />
Anzengruber, der sich nach parteiinternen<br />
Streitigkeiten nicht durchsetzen<br />
konnte, eine eigene Liste. Die<br />
Liste JA gewann die Gemeinderatswahl<br />
deutlich vor der ÖVP, Johannes<br />
Anzengruber siegte im zweiten Wahlgang<br />
bei der Direktwahl des Bürgermeisters<br />
gegen den amtierenden Bürgermeister<br />
Georg Willi. Damit regiert<br />
wieder eine Namensliste mit einem<br />
Bürgermeister, der ein spezielles<br />
Verhältnis zur ÖVP hat, die Landeshauptstadt.<br />
NAMENSLISTEN BEI MEH<strong>RE</strong>-<br />
<strong>RE</strong>N PARTEIEN. Es muss ebenfalls<br />
angemerkt werden, das Namenslisten<br />
und Einheitslisten kein Phänomen<br />
einer einzigen Partei allein in Tirol<br />
sind. Auch andere Parteien nutzen<br />
dieses System. Ein gutes Beispiel hierfür<br />
ist die SPÖ im Bezirkshauptort<br />
Reutte. So trat etwa 2004 bei der damaligen<br />
Gemeinderatswahl gegen die<br />
SPÖ-Liste des damaligen Bürgermeister<br />
Helmut Wiesenegg (SPÖ) sein<br />
SPÖ-Parteikollege Günter Bußjäger<br />
mit einer eigenen Liste an. Dies wiederholte<br />
sich bei der Gemeinderatswahl<br />
2010. Damals verlor der damalige<br />
Bürgermeister Wiesenegg gegen<br />
die SPÖ-nahe Liste von Luis Oberer<br />
knapp.<br />
Die rechtzeitigen chungen sind wichtig für<br />
Untersudas<br />
Kinderbetreuungsgeld.<br />
Alle Bestätigungen über<br />
die Untersuchungen müssen<br />
rechtzeitig bei der zuständigen<br />
Krankenversicherung abgegeben<br />
die Gesundheit der Mutter,<br />
des Kindes und für<br />
werden:<br />
Foto: Svetlana Fedoseeva/stock.adobe.com<br />
Einladung zum Maitanz<br />
(sk) Am Mittwoch, dem 8. Mai, laden<br />
der Trachtenverband Oberland<br />
mit Außerfern und der Imster Marketenderinnenverein<br />
zum Maitanz in den<br />
Stadtsaal in Imst ein. Beginn ist um 20<br />
Uhr, für Unterhaltung sorgt die Sautener<br />
Tanzlmusig. Die Imster Marketenderinnen<br />
freuen sich auf zahlreiche<br />
Besucher beim Fest ihres 15-jährigen<br />
Bestehens. Tischreservierungen werden<br />
unter: 0664/4989042 gerne entgegengenommen.<br />
Foto: Trachtenverband Oberland mit Außerfern<br />
Beim Maitanz in Mieming 2023 –<br />
heuer am 8. Mai 2024 in Imst.<br />
RUNDSCHAU Seite 4 2./3. Mai 2024