FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 30
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Im Sommer 2024 | Ausgabe <strong>30</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />
LOUIS BIJAN<br />
SOMMER SONNE SKATEN<br />
NORA OSLER UND TOBIAS WOLF Flotte Fusion LISTEN ! Der Podcast aus Findorff<br />
THORSTEN VÜLLGRAF Der Bluesmann NADIA UND OCALAN Gastroteam im Zafar<br />
FIF Kleine Gärtner DER STADTIST Urbane Sichtweisen aus der Dorffrandlage
BEXTES BLICK<br />
q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03
Gestaltung: www.raetsch.de<br />
Das <strong>FINDORFF</strong>-SHIRT<br />
gibt es exklusiv vor Ort<br />
im Findorffer Einzelhandel<br />
bei NILA FASHION in<br />
der Hemmstraße 112.
©<br />
q STADTTEILMARKETING? DAS SIND WIR!<br />
Wenn die Sonne scheint ist alles gut.<br />
Gestaltung: www.raetsch.de<br />
Neu: Nachhilfe<br />
jetzt auch in<br />
Findorff<br />
Wir unterstützen Ihr Kind dabei, zu<br />
lernen und mehr Selbstvertrauen zu<br />
gewinnen. Unsere professionellen<br />
Tutorinnen und Tutoren bieten die<br />
beste akademische Unterstützung und<br />
passen sich an das Lerntempo Ihres<br />
Kindes an. Gemeinsam verbessern wir<br />
die Noten. Informieren Sie sich über<br />
l BREMEN-PASS<br />
l NACHHILFE-KURSE<br />
l PRÜFUNGSVORBEREITUNG<br />
l LRS-FÖRDERZENTRUM<br />
l VORBEREITUNG FÜR<br />
VORSCHULKINDER<br />
www.akademie-nachhilfe-bremen.de<br />
O<br />
b im Biergarten, auf dem<br />
Balkon, im Café oder<br />
auf der grünen Wiese:<br />
Sie halten ein druckfrisches<br />
Exemplar von<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />
<strong>NEBENAN</strong> in ihren<br />
Händen und freuen sich<br />
auf sommerlichen Lesespaß.<br />
Was zuvor geschah: Die Sommerausgabe wurde getextet,<br />
bebildert, gedruckt und verteilt – um Ihnen unterhaltsame<br />
Lektüre über Menschen und Themen im Stadtteil zu bieten.<br />
Auch ein lokales Stadtteilmagazin fällt nicht vom Himmel. Ein<br />
für unsere LeserInnen kostenloses Stadtteilmagazin will finanziert<br />
werden – übrigens ausschließlich privatwirtschaftlich. Es sind<br />
unsere treuen AnzeigenkundInnen, die seit sieben Jahren jede<br />
Ausgabe möglich machen. Bevor wir die endgültige Seitenanzahl<br />
planen können starten wir die Akquise. Zur Finanzierung<br />
kontakten wir im Vorfeld viele Geschäftsleute, um sie mit besten<br />
Argumenten für diesen qualitativen Werbeträger zu überzeugen.<br />
Warum sollte man sich dafür entscheiden, Anzeigen und PR in<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> zu schalten ? Die Antwort ist<br />
einfach: Wer in einem wertigen redaktionellen Umfeld dabei<br />
ist wird von seinen lokalen Zielgruppen auch im Dorff wahrgenommen.<br />
Weil schlaue AnzeigenkundInnen das erkannt haben,<br />
sind wir von Anfang an erfolgreich und zuverlässig im Stadtteil<br />
präsent – als einziges Magazin aus Findorff für Findorff.<br />
Auflage ist Verbreitung. Verbreitung schafft Reichweite. Jede<br />
Ausgabe von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> erscheint mit<br />
einer hohen Druckauflage von 10.000 Exemplaren für 25.000<br />
Menschen im Stadtteil. Ungefähr 7.000 Exemplare werden an<br />
alle Haushalte verteilt, die keine »Werbeverweigerer« sind.<br />
Weitere 3.000 Exemplare verteilen wir über den Einzelhandel,<br />
in der Gastronomie und in Kultureinrichtungen<br />
in Findorff. Transparenz macht den Unterschied:<br />
Unsere Druckauflage steht im Impressum. Online<br />
auf www.findorff-gleich-nebenan.de sind alle Verteilstellen<br />
einsehbar. Noch ein unschlagbares Argument:<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> ist kostenlos, aber<br />
nicht umsonst – und jede Ausgabe ist schnell vergriffen.<br />
Uff, sprach der Pfannenverkäufer: Mehr geht nicht, um zu<br />
überzeugen. Aber: Die rationalen Kriterien sind in der Akquisezeit<br />
gar nicht so sehr die Argumente. Ebenso wichtig sind emotionale<br />
Kriterien wie Begeisterung, Sympathie und Wertschätzung<br />
für das, was wir für das Stadtteilmarketing leisten – und es gibt<br />
noch einen entscheidenden Faktor : die aktuelle Wetterlage !<br />
Wenn an den Tagen der Akquise graue Wolken den Himmel<br />
über Findorff verdunkeln und trüber Dauerregen die Dorffstraßen<br />
flutet, kontakten wir niemanden. Warum das ? Finstere<br />
meteorologische Aussichten durch das Fenster, die offensichtlich<br />
den anstehenden Weltuntergang verkünden, führen nicht selten<br />
dazu, dass AnzeigenkundInnen sich angesichts der Wetterlage<br />
entscheiden, keinen einzigen Euro mehr in Werbung zu investieren,<br />
weil es sich angesichts der deprimierenden Stimmung<br />
nicht mehr lohnt. Wir lesen im Wirtschaftsmagazin »Horizont«:<br />
»Psychologisch betrachtet beeinflusst das Wetter nicht nur unsere<br />
Entscheidungen, sondern auch unsere Zahlungsbereitschaft, die<br />
laut der Studie ›The effect of weather on consumer spending‹<br />
bei Sonnenlicht deutlich höher ausfällt.« Dieses Verhalten ist<br />
menschlich verständlich. Deshalb entscheiden wir uns mit der<br />
Akquise erst loszulegen, wenn die Sonne wieder scheint . Wenn<br />
die Sonne scheint ist alles gut – und die Zukunft kann beginnen.<br />
Optimistisch bleiben ! Wir wünschen Ihnen einen großartigen<br />
Sommer im Dorff und anderswo – mit vielen sonnigen Tagen.<br />
08 l LOUIS BIJAN<br />
Sommer, Sonne, Skateboard ! Für Louis ist skaten am<br />
Schlachthof richtig cool, um den Kopf frei zu kriegen<br />
20 l NADIA UND OCALAN<br />
Im »Zafar« in der Hemmstraße 246 servieren Mutter<br />
und Sohn leckere kurdisch-syrische Gerichte<br />
Check die<br />
Infos<br />
10 l NORA OSLER UND TOBIAS WOLF<br />
Warum die »Füllerei Findorff« und die »Flotte Karotte«<br />
fusionieren und die Münchener Straße neu bespielen<br />
12 l LINUS KASTEN UND TORSTEN RIBBE<br />
Listen ! Lokale Podcaster mit Folgen: Sommersounds<br />
auf www.findorff-gleich-nebenan.de/podcast/listen<br />
18 l THORSTEN VÜLLGRAF<br />
Bluestime in Findorff, Bremen und umzu<br />
22 l FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
24 l DER STADTIST<br />
26 l AKTIV VOR ORT<br />
28 l DORFFKLATSCH<br />
33 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
34 l SUPERSUSE<br />
Unser Standort in Findorff ist die Hemmstr. 273 (früher: Bindhammer) Tel. 0421 / 845 14 622<br />
Es gibt uns außerdem 2 x in Horn (Universität und LRS Förderzentrum) und 1 x in Huchting<br />
Mit Kopf und für die Hörer: Linus (rechts) und Torsten<br />
(links) produzieren in Findorff jeden Monat einen Podcast<br />
WWW.<strong>FINDORFF</strong>.INFO<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07
PROFILE<br />
q LOUIS BIJAN SKATET IN <strong>FINDORFF</strong> AM SCHLACHTHOF<br />
» Ich möchte so viel skaten wie möglich !«<br />
SKATEBOARDER<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08<br />
LOUIS BIJAN<br />
L<br />
ouis, seit wann skatest Du ?<br />
Seitdem ich in der dritten Klasse bin – und<br />
das sind jetzt schon fast 16 Jahre.<br />
Wie kam es dazu, dass Du mit dem Skaten<br />
angefangen hast ?<br />
Ich habe mich schon im Kindergarten für das<br />
Skaten interessiert. Wir hatten dort die kleinen<br />
Pennyboards, auf denen ich mich immer<br />
ausprobiert habe. Das richtige Skaten hat dann für mich angefangen,<br />
als ich in der dritten Klasse war. Es war eigentlich ein<br />
Zufall. Ich habe eines Tages vor meiner Haustür ein Skateboard<br />
auf dem Sperrmüll gefunden. Das habe ich mitgenommen.<br />
So hat alles angefangen.<br />
Was motiviert Dich zum Skaten ?<br />
Es ist ganz einfach so, dass das Skaten mir super viel Freude<br />
macht. Damit verbunden ist ein Gefühl, das irgendwie ein<br />
Freiheitsgefühl ist. Zugleich ist skaten richtig cool, um den<br />
Kopf frei zu kriegen.<br />
Was sind Deine Ziele als Skater für das Jahr 2024 ?<br />
Ich möchte so viel skaten wie möglich !<br />
Was hast Du diesen Sommer geplant ?<br />
Konkret geplant habe ich noch nichts, aber ich möchte auf<br />
jeden Fall nach Hannover zu dem großen »2er DIY Skatepark«,<br />
den SkaterInnen selbst gebaut haben. Außerdem möchte ich<br />
nach Berlin und Hamburg fahren, um dort ein paar weitere<br />
Skateparks abzuklappern.<br />
Wie wichtig ist die Anlage in Findorff am Schlachthof für Dich ?<br />
Ziemlich wichtig, weil es für mich der Skatepark ist, der für<br />
mich am nächsten ist. Die gute Erreichbarkeit ist für mich vor<br />
allem nach der Arbeit sehr praktisch. Besonders die Minirampe<br />
finde ich super. Die könnte ein bisschen größer sein, aber<br />
ansonsten ist das echt mein »local Park«.<br />
Skaten in Findorff nur Skater aus Findorff oder auch aus<br />
anderen Stadtteilen ?<br />
Ich selbst komme aus Schwachhausen, also am Schlachthof<br />
skaten auch Skater aus anderen Stadtteilen.<br />
Welche Altersgruppen treffen beim skaten auf der Anlage in<br />
Findorff aufeinander ?<br />
So ziemlich alle – von Kindern bis zu Skatern in höherem Alter<br />
sind hier alle dabei.<br />
Wie ist die Stimmung untereinander am Schlachthof ?<br />
Das kommt auf den Tag an, aber meistens sind wir untereinander<br />
ziemlich entspannt. Die Leute sind alle cool miteinander.<br />
Viele lassen auch hier den Abend gemeinsam ausklingen.<br />
Verstehen sich Skater gut mit den Bikern und Scooter Fahrern ?<br />
Mit Bikern verstehen sich die Skater auf jeden Fall, mit Scooter<br />
Fahrern nur bedingt. In meiner Wahrnehmung liegt das aber<br />
nicht an den Scootern, sondern daran, dass die meisten, die auf<br />
Scootern unterwegs sind, Kinder sind, die noch nicht die beste<br />
Wahrnehmung haben. Die fahren einem daher öfter mal in den<br />
Weg. Das geht natürlich vielen auf die Nerven, aber das würde<br />
uns genauso auf die Nerven gehen, wenn die Kids auf dem Bike<br />
oder auf dem Skateboard unterwegs wären.<br />
Ist die Anlage in Findorff wichtig für die Bremer Skate-Szene ?<br />
Für die Szene insgesamt würde ich schon ja sagen – vielleicht<br />
nicht für alle Personen, aber für die Szene schon.<br />
Wer kümmert sich um die Instandhaltung und Finanzierung<br />
der Anlage ?<br />
So weit ich das weiß ist der Schlachthof für die Bowl, den<br />
Snakerun und die Minirampe verantwortlich. Die haben einen<br />
Hausmeister, der sich darum kümmert und die Anlage repariert<br />
und reinigt. Ansonsten wird der Park von der Community der<br />
Skateszene bezahlt und instand gehalten. Das macht alles die<br />
»Schlof*-Community« selbst. (Anmerkung: *Schlachthof)<br />
Du wirst vom Skateshop »Titus Bremen« gesponsert. Was hast<br />
Du durch das Sponsoring für Vorteile ?<br />
»Titus Bremen« sponsert mir sowohl das Skate Equipment als<br />
auch die Klamotten. Das ist für mich eine große Unterstützung,<br />
für die ich sehr dankbar bin.<br />
Wie kam es dazu, dass Du gesponsert wirst ?<br />
Jörg als Inhaber von »Titus Bremen« kannte mich, da ich dort<br />
Stammkunde war und ich immer bei lokalen Skate-Contests<br />
dabei war. Irgendwann haben sie meinen Social-Media-Account<br />
gesehen. Ich denke, ihnen hat die Art gefallen wie ich meine<br />
Videos produziere. Ich denke, mein Erscheinungsbild passt<br />
einfach gut zu »Titus Bremen«.<br />
Skaten ist seit 2020 olympische Disziplin. Könntest Du dir<br />
vorstellen, an der Olympiade 2024 als Skater teilzunehmen ?<br />
Nein, auf keinen Fall. Ich war einmal bei der Deutschen Skateboard<br />
Meisterschaft dabei. Da war mir schon zu viel Publikum.<br />
Generell ist es nicht so mein Ding, wenn man einen »Run« fährt<br />
und alle Augen auf einem sind.<br />
Einmal im Jahr findet auf der Anlage am Schlachthof die<br />
»Endless Grind Session« statt. Was passiert dort ?<br />
Der »Endless Grind« ist der einzige Contest in Bremen, bei dem<br />
es nur um Oldschool Tricks geht – alte Tricks, die es seit Beginn<br />
des Skatens gibt. Der Contest soll vor allem Spaß machen.<br />
▼ MEHR ÜBER LOUIS BIJAN<br />
Videos und Bilder auf www.instagram.com/420shuvit<br />
Interview: Marlene Kurz, Fotos: Patrick Mikulski,<br />
www.reflectionworks.eu, Titel: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 09
PROFILE<br />
q DIE »FLOTTE KAROTTE« UND »FÜLLEREI <strong>FINDORFF</strong>« HANDELN ZUKÜNFTIG UNTER EINEM DACH<br />
» Gemeinsam sind wir stärker ! «<br />
NORA OSLER<br />
TOBIAS WOLF<br />
FLOTTEFUSION<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10<br />
N<br />
ora und Tobias, es gibt Neuigkeiten im<br />
Findorffer Einzelhandel: Die »Füllerei<br />
Findorff« und die »Flotte Karotte« werden<br />
demnächst bei uns im Stadtteil fusionieren.Wie<br />
kam es dazu ?<br />
Nora: Tobias kam auf mich zu, als klar<br />
war, dass seine Geschäftspartnerin aussteigt.<br />
Nach einigen Gesprächen hatten<br />
wir das Gefühl: Hier kommt zusammen,<br />
was schon lange zusammen gehört.<br />
Neuer Standort ist demnächst in der Münchener Straße 66/72.<br />
Dort war viele Jahre der EDEKA von Jörn Harste ansässig.<br />
Danach gastierte dort kurz der Lieferdienst »Gorillas«, der<br />
von dem Unternehmen »Getir« aufgekauft wurde – und seit<br />
Mitte Mai ganz weg ist aus Deutschland. Ihr hingegen seid als<br />
bodenständige EinzelhändlerInnen in Findorff fest verwurzelt.<br />
Warum habt Ihr Euch gemeinsam für die Fusion entschieden ?<br />
Tobias: Es war klar, dass neue Räume her müssen. Unsere beiden<br />
Standorte gefallen uns gut, bieten aber für etwas Gemeinsames<br />
nicht genug Platz. Da kamen die Räumlichkeiten gerade<br />
recht, da sie auch gut zwischen unseren bisherigen Läden liegen.<br />
Nora: ... und die Füllerei platzt schon länger aus allen Nähten,<br />
nicht nur im Laden. Was niemand sieht ist das Lager dahinter.<br />
Zukünftig freuen wir uns drauf, wieder viel mehr Bewegungsfreiheit<br />
und Gestaltungsspielraum zu haben.<br />
Wie ist die Inhaberschaft untereinander geklärt ?<br />
Tobias: Wir gründen gemeinsam ein neues Unternehmen und<br />
führen die Geschäfte gleichberechtigt. Wir kommen ja aus derselben<br />
Richtung – aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />
Also werden wir uns an vielen Stellen gut ergänzen und gleichzeitig<br />
von unserer langjährigen Erfahrung profitieren.<br />
Der Unverpacktladen »Füllerei Findorff« und der Bioladen<br />
»Flotte Karotte« sind relativ klein und gemütlich. Man fühlte<br />
sich immer sofort persönlich angesprochen. Bleibt es auch<br />
auf der größeren Fläche dabei ? Was ist geplant, um nicht nur<br />
StammkundInnen weiterhin das gute Gefühl zu vermitteln,<br />
auch in den neuen Räumlichkeiten genau richtig zu sein ?<br />
Nora: Natürlich bieten wir auch am neuen Standort eine schöne<br />
Atmosphäre. Eine ansprechende Gestaltung mit der alle sich<br />
willkommen fühlen können ist uns extrem wichtig. Daran ändert<br />
sich nichts. Allein schon durch unsere individuelle Einrichtung<br />
und den großen Anteil unverpackter Ware wird es wieder<br />
ein besonderer Laden, wo sich Menschen gerne treffen.<br />
Wird es zur Belebung ein kleines Café zum Verweilen geben ?<br />
Tobias: Es wird auf jeden Fall einen Bereich zum Verweilen<br />
geben. Kleine Leckereien haben wir ja sowieso im Sortiment.<br />
Ob wir den Betrieb eines richtigen Cafés einrichten wollen,<br />
wissen wir derzeit noch nicht. Das hängt von ganz verschiedenen<br />
Faktoren ab. Zunächst ist es uns wichtig, den neuen Laden<br />
zu etablieren.<br />
Man konnte bisher in der »Flotten Karotte« mit und ohne<br />
Mitgliedschaft einkaufen. Nora hatte für die »Füllerei Findorff«<br />
zuletzt ein »Prepaid-Modell« umgesetzt. Wie bringt Ihr beide<br />
Modelle für eine regelmäßige Unterstützung durch die Kundinnen<br />
und Kunden zusammen – die auch für den nachhaltigen<br />
Handel in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch wichtiger<br />
geworden ist ?<br />
Nora: Wir glauben, dass das alles perfekt zusammen passt. Wir<br />
sind ein Laden für alle, in dem sich Mitglieder durch Zahlung<br />
eines Beitrages günstigere Preise sichern können. Zusätzlich<br />
gibt es für alle die Möglichkeit, ein Konto anzulegen und von<br />
dem jeweiligen Guthaben einzukaufen. Für uns bringt dieses<br />
Angebot Sicherheit, Liquidität und man spart die EC-Gebühren.<br />
Es hat sich gezeigt, dass dieses Model extrem praktisch ist und<br />
von unseren KundInnen tatsächlich sehr geschätzt wird.<br />
Wird es auch ein erweitertes Sortiment geben ?<br />
Tobias: Wir starten mit dem was da ist. Dann optimieren wir<br />
im Laufe der Zeit. Aber wir können verraten, dass wir durchaus<br />
eine Liste mit Ideen und Wünschen haben. Der zusätzliche<br />
Platz, den wir haben werden, regt natürlich die Fantasie an. <br />
Damit Eins plus Eins mehr als Eins ergibt: Welche Synergien<br />
wünscht Ihr Euch für das gemeinsame Projekt in Findorff ?<br />
Tobias: Wir hoffen, dass neben den StammkundInnen weitere<br />
Menschen den Weg zu uns finden und den Standort beleben.<br />
Nora: Außerdem werden wir unsere Zusammenarbeit bspw.<br />
mit der »Klimazone Bremen-Findorff«, »fietje«, dem »adfc« und<br />
anderen Projekten ausbauen. Wir glauben, dass wir ein tolles<br />
Angebot schaffen werden, bei dem für alle etwas dabei ist.<br />
Tobias: Wir freuen uns auf das Feedback aus dem Stadtteil –<br />
und sehen uns dann zur Eröffnung nach den Sommerferien.<br />
▼ ÜBER NORA OSLER UND TOBIAS WOLF<br />
Den Bioladen »Flotte Karotte« gibt es seit 2001. Nicole Kahla<br />
und Tobias Wolf sind seit 2004 dabei. Nicole Kahla scheidet<br />
dieses Jahr aus persönlichen Gründen aus. Nora Osler ist einst<br />
durch ihre selbstständige Tätigkeit als Polsterin nach Findorff<br />
gekommen. Ende 2019 ließ sie alle Jobs hinter sich, um sich<br />
fortan auf die »Füllerei Findorff«. zu konzentrieren. Nora und<br />
Tobias finden Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Leben<br />
wichtig – und sind dafür mit besonderen Geschäftsmodellen<br />
aus Findorff nicht mehr wegzudenken. Aktuelle Infos zur<br />
Eröffnung im Sommer gibt es in den Läden und im Dorffunk,<br />
da der Termin zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt war.<br />
Interview: Mathias Rätsch, Foto: Pressefoto ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 11
PROFILE<br />
q LINUS KASTEN UND TORSTEN RIBBE REDEN IM PODCAST »LISTEN!« ÜBER MUSIK<br />
» Wir setzen uns musikalisch keine Grenzen.«<br />
TORSTEN RIBBE<br />
LINUS KASTEN<br />
PODCASTER<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />
L<br />
inus und Torsten, Ihr produziert jeden<br />
Monat einen Podcast in Findorff. Ein Podcast<br />
ist eine Art »Radiosendung« in einem<br />
Audioformat, das man im Internet sofort<br />
und jederzeit abspielen oder herunterladen<br />
und später anhören kann. Um was geht es<br />
bei »Listen! Linus und Torsten reden über<br />
Musik« ?<br />
Torsten: Der Name sagt es bereits: In dem<br />
Podcast erzählen wir beide etwas über Musik, die für uns eine<br />
besondere Bedeutung hat. Es gibt jeden Monat ein bestimmtes<br />
Thema. Dazu spielen wir passende Songs an.<br />
Wie kam es zu der Idee für »Listen !« ?<br />
Linus: Wir haben uns schon immer gegenseitig Musik vorgespielt<br />
und uns darüber unterhalten. Wenn wir dabei mit anderen<br />
Leuten zusammen waren, sind die schnell genervt gewesen,<br />
weil unsere Unterhaltungen oft sehr speziell sind. Irgendwann<br />
haben wir uns gedacht, dass es schön wäre, unsere Gespräche<br />
über Musik jenen Menschen zu präsentieren, die sich wirklich<br />
dafür interessieren.<br />
Torsten: Wir wollten das Zuhören unserer Dialoge über Songs<br />
und MusikerInnen auf eine freiwillige Basis stellen – und nicht<br />
weiter Leute zwingen, unser Wissen unfreiwillig zu ertragen,<br />
wenn die eigentliche Absicht zum Beispiel vielleicht einfach<br />
nur war, mit uns zu feiern.<br />
Jede der bisher über <strong>30</strong> von Euch produzierten Folgen hat<br />
bestimmte Rubriken und ein Hauptthema, wie Songs, die sich<br />
um »Hunde und Katzen« drehen, nachzuhören in Folge 28.<br />
Wonach richtet sich die Auswahl des jeweiligen Themas ?<br />
Linus: Die Auswahl der Themen ist ganz unterschiedlich.<br />
Manchmal leiten wir den Schwerpunkt aus der Jahreszeit ab<br />
oder von einem bestimmten Ereignis im jeweiligen Monat.<br />
Zum Frühling gab es zum Beispiel eine Podcast-Folge zum<br />
Thema »Blumen«. Dazu gibt es eine sehr abwechslungsreiche<br />
Auswahl an Songs. Wir haben natürlich auch andere Ideen –<br />
und ab und zu bekommen wir auch Vorschläge von Hörer-<br />
Innen, FreundInnen und Bekannten.<br />
Was braucht es an technischen Voraussetzungen, um mit<br />
einem eigenen Podcast an den Start zu gehen ?<br />
Linus: Grundsätzlich braucht man heute keine aufwendigen<br />
technischen Einrichtungen und Geräte mehr. Theoretisch reicht<br />
als Aufnahmegerät ein Laptop – und auch ein Smartphone wäre<br />
ausreichend. Wenn es etwas professioneller klingen soll schafft<br />
man sich für Podcasts geeignete Mikrofone an. Wir haben zudem<br />
auch ein Mischpult, das speziell für Aufnahmen von Podcasts<br />
optimiert ist, mit dem man bspw. Jingles einspielen kann.<br />
Welche Arten von Musik werden in den ca. 45 Minuten<br />
langen Podcast-Folgen präsentiert ?<br />
Torsten: Wir setzen uns musikalisch keine Grenzen und schöpfen<br />
aus dem gesamten Angebot populärer Musik – von Country<br />
über Jazz, von Hard Rock zu Progressive Rock sind wir ziemlich<br />
offen. Wir kategorisieren Musik auch nicht, außer vielleicht<br />
in »gut« und »nicht so gut«. Dabei bemühen wir uns, unseren<br />
jeweils unterschiedlichen Musikgeschmack in einer abwechslungsreichen<br />
Auswahl zusammenzuführen und diese Songs<br />
mehr oder weniger wild zu mischen – was uns, wie wir finden,<br />
auch meistens gelingt.<br />
Seid Ihr als Musikliebhaber popkulturelle Nerds ?<br />
Torsten: Ja.<br />
Linus: Jaaaaa !<br />
Musiknerd wird man in der Regel in jungen Jahren. Welche<br />
MusikerInnen haben Euch wann geprägt ?<br />
Linus: Ich wurde durch die Plattensammlung meines Vaters<br />
geprägt, der sehr viele Vinylschallplatten hatte – und mich damit<br />
früh musikalisch »infiziert« hat. Zunächst mit einem Stapel<br />
ausrangierter Singles von Elvis Presley oder der Everly Brothers,<br />
einem Gitarren- und Gesangsduo aus den Fünfziger Jahren. Ich<br />
habe dann angefangen Musik weiterer Genres zu hören, habe<br />
mir im Grundschulalter meine ersten Schallplatten gekauft und<br />
bin Ende der Achtziger auf CDs umgestiegen.<br />
Torsten: Bei mir ist die musikalische Sozialisation ohne die väterliche<br />
Unterstützung erfolgt. Anfang der Siebziger Jahre habe<br />
ich im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren angefangen, mich<br />
für »normale« Popmusik zu interessieren. Gestartet bin ich mit<br />
Glamrock und irgendwie aufregenden Bands wie »Sweet« und<br />
»Slade«, die damals sehr angesagt waren. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 13
q LINUS KASTEN UND TORSTEN RIBBE IM INTERVIEW<br />
» Ich bin immer noch gern in den Siebzigern unterwegs. «<br />
Gestaltet Ihr die Songauswahl aus Euren Sammlungen?<br />
Linus: Meistens ist das so.<br />
Wer öffentlich Musik aufführt zahlt für die Nutzungsrechte<br />
über die GEMA gutes Geld an die UrheberInnen. Die GEMA<br />
ist die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische<br />
Vervielfältigungsrechte. Wie ist die Abgabe an die<br />
GEMA für Euren Podcast geregelt?<br />
Torsten: Wir haben uns darüber im Vorfeld erkundigt – mit<br />
dem Ergebnis, dass auch wir als kleine Podcaster eine stattliche<br />
Gebühr für jeden verwendeten Song zahlen müssen. Die GEMA<br />
rechnet pro Minute ab. Jede Minute Musik im Podcast kostet<br />
uns 5,00 Euro. Unser Jahresetat sind etwa 900,00 Euro.<br />
Dann passierten zwei Dinge, die mein musikalisches Spektrum<br />
erweitert haben: Ich habe zuerst durch Freunde und dann durch<br />
ältere Spieler im Handballverein neue Musik kennengelernt,<br />
die mir die Welt progressiver Bands wie »Genesis«, »Yes« und<br />
»Frank Zappa and The Mothers of Invention« eröffnet hat. Bei<br />
mir begann der Prozess also etwas später als bei Linus, aber das<br />
Interesse an diesem besonders kreativen Jahrzehnt mit vielen<br />
wegweisenden Bands ist bis heute geblieben, und musikalisch<br />
bin ich immer noch gern in den Siebzigern unterwegs – natürlich<br />
ohne die Jahre danach zu ignorieren. Auch heute gibt es<br />
tolle Musik zu entdecken.<br />
Ihr besitzt beide umfangreiche Schallplattensammlungen.<br />
Wieviele Tonträger besitzt jeder von Euch ?<br />
Linus: Ich besitze ca. 4.000 CDs und etwa 600 Schallplatten.<br />
Torsten: Meine Sammlung ist ein wenig kleiner. Geschätzt habe<br />
ich ca. 3.000 CDs und noch einige hundert Vinylplatten. CDs<br />
habe ich genug gesammelt. Da bin ich eigentlich am Ende, aber<br />
ich könnte mir vorstellen, mich demnächst auf Schallplattenbörsen<br />
herumzutreiben, um noch ein paar weitere neue, bzw.<br />
alte Vinylplatten zu sammeln.<br />
Linus: Deshalb erscheint unser Podcast auch nur einmal im<br />
Monat. Mehr könnten wir uns gar nicht leisten. Wir haben pro<br />
Folge etwa einen Anteil von 15 Minuten Musik.<br />
Kann man mit dem Podcast auch Geld verdienen – oder soll<br />
»Listen !« nur ein teures Hobby bleiben, das Euch und den<br />
HörerInnen einfach nur Spaß macht ?<br />
Linus: Angeblich soll man auch als kleine Podcaster etwas Geld<br />
verdienen können. Aber ich kann mir das nicht vorstellen, dass<br />
bspw. durch Werbespots so viel hereinkommt, um die Ausgaben<br />
zu decken und zugleich etwas Gewinn zu machen.<br />
Torsten: Es wäre natürlich tatsächlich ganz schön, wenn man<br />
einen Teil der Kosten wieder reinbekommen würde, aber mit<br />
»Listen !« Geld zu verdienen war nie unsere Intention.<br />
Eine Weiterentwicklung des Podcasts als »Radio Findorff« ist<br />
also nicht geplant ?<br />
Linus: Noch nicht ! (lacht)<br />
Torsten: Stell Dir vor, wir hätten einen Radiosender und könnten<br />
es uns leisten, die Musikstücke komplett auszuspielen !<br />
Gibt es eine Internetseite, auf der alle Folgen abrufbar sind ?<br />
Torsten: Auf »Apple Podcasts» und »Spotify« liegt alles bestens<br />
hörbar bereit, was jemals von uns veröffentlicht wurde. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14
q LINUS KASTEN UND TORSTEN RIBBE IM INTERVIEW<br />
» Man hört uns überall, wo man Podcasts abrufen kann.«<br />
Wieviele HörerInnen hat Euer Podcast »Listen !« derzeit ?<br />
Linus: Jede Folge hat ca. 500 bis 600 Abrufe. Wir haben nicht<br />
nur eine Anzahl an HörerInnen in Deutschland, sondern zum<br />
Beispiel auch in der Schweiz. In Jordanien hatten wir einmal<br />
eine ganz heiße Phase: Laut »Apple Podcasts« wurden wir dort<br />
zwei, drei Monate sehr intensiv gehört. Aber wir würden uns<br />
natürlich freuen, wenn möglichst viele der 25.000 FindorfferInnen<br />
unseren Podcast für sich entdecken würden.<br />
Erfahrt Ihr viel Resonanz seitens Eurer Hörerschaft ?<br />
Torsten: Wir würden uns wünschen, es wäre mehr.<br />
Linus: Die Mailbox zum Podcast liegt mehr oder weniger brach.<br />
Auch auf unserer Facebook-Seite sind es meistens immer die<br />
gleichen Leute, die jede neue Folge kommentieren.<br />
Gibt es einen Newsletter, den jedeR abonnieren kann ?<br />
Torsten: Einen richtigen Newsletter gibt es nicht, aber eine<br />
Facebook-Seite, auf der wir neue Folgen ankündigen oder auch<br />
an vergangene erinnern.<br />
Linus: Und wer unseren Podcast abonniert hat, bekommt<br />
automatisch eine Nachricht, wenn jeden ersten Donnerstag im<br />
Monat wieder eine neue Folge von »Listen !« online geht.<br />
▼ ÜBER TORSTEN RIBBE & LINUS KASTEN<br />
Linus Kasten und Torsten Ribbe nehmen einmal im Monat den<br />
Podcast »Listen !« in Findorff auf – ganz pragmatisch mit entsprechender<br />
technischer Ausstattung im Esszimmer von Torsten.<br />
In dem Podcast der Hobby-Moderatoren dreht sich alles<br />
um das Thema Musik. Torsten hat beruflich bei einer Reederei<br />
gearbeitet und ist mittlerweile im agilen Ruhestand. Er spielte<br />
früher Querflöte in einer Progressive-Folk-Band<br />
und singt heute in seiner Freizeit in zwei Chören. Auch Linus<br />
hat in seinem Alltag viel mit Musik zu tun. Er ist Musiklehrer,<br />
war früher Torstens Chorleiter und singt in einem Vocal-Jazz-<br />
Quartett. Die beiden Musikfans spielen in ihren Podcast-Folgen<br />
jeweils kurz mehrere Songs an und unterhalten sich darüber.<br />
Linus und Torsten haben einen ähnlichen Musikgeschmack,<br />
aber besonders interessant wird es immer dann, wenn dem<br />
nicht so ist. Die Links zu »Listen ! Linus und Torsten reden<br />
über Musik« gibt es auf »Apple Podcasts» und »Spotify«, wo seit<br />
dem 6. Juni auch die neueste Folge zu hören ist. Der Podcast<br />
wird zudem promoted durch <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong><br />
auf dem lebendigsten Onlineportal für unseren Stadtteil unter<br />
www.findorff-gleich-nebenan.de/podcast/listen<br />
Interview: Marlene Kurz, Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16
PROFILE<br />
q THORSTEN VÜLLGRAF SPIELT ACOUSTIC BLUES & FOLK<br />
» Geld ist nicht mehr so wichtig.«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18<br />
THORSTEN VÜLLGRAF<br />
SOLOMUSIKER<br />
T<br />
horsten, Du bist Musiker und Gitarrenlehrer.<br />
Wie bist Du zur Musik gekommen ?<br />
Ich komme aus einer sehr musikalischen<br />
Familie. Meine Eltern haben sich während<br />
eines Gesangsstudiums kennengelernt.<br />
Mein Bruder ist Berufsmusiker – und so<br />
kam auch ich unweigerlich zur Musik.<br />
Früher hast Du als Ergotherapeut gearbeitet.<br />
Machst Du diesen Beruf immer noch<br />
oder lebst Du mittlerweile ausschließlich von der Musik ?<br />
Ich lebe mittlerweile komplett von der Musik.<br />
Woher kam die Idee als Straßenmusiker zu arbeiten ?<br />
Vor einigen Jahren hatte ich eine lebensbedrohende Krankheit.<br />
Wenn das Ende absehbar wird, wünscht sich niemand mehr,<br />
Zeit im Büro verbracht zu haben. Die Dinge kriegen dann<br />
eine andere Gewichtung. Geld ist nicht mehr so wichtig.<br />
Die Beziehung zum den Liebsten hingegen wird viel wichtiger.<br />
Für mich war die Musik außerdem schon immer wichtig –<br />
und ich bin dann endgültig vor acht Jahren hauptberuflich<br />
zur Musik gewechselt.<br />
Man kennt Dich auch in Findorff. Was magst Du daran, live<br />
am Findorffmarkt und in den Straßen aufzutreten ?<br />
Zunächst muss ich sagen, hier im Stadtteil am Findorffmarkt<br />
gibt es ein sehr wohlwollendes Publikum. Das war ja auch<br />
quasi alles der Situation mit Corona geschuldet, dass man dort<br />
sehr häufig war. Es gab einige Leute im Stadtteil, die mich als<br />
»Soundtrack vom Findorffmarkt« bezeichnet haben. Das war<br />
für mich echt eine Ehre. Die Freundlichkeit der FindorfferInnen<br />
schlug mir entgegen, und das nicht nur, weil die Leute gutes<br />
Geld in den Gitarrenkoffer geworfen haben. Manche brachten<br />
mir Blumen oder eine Flasche Wein vorbei. Manche servierten<br />
mir auch unaufgefordert einen Cappucino. Auch die umliegenden<br />
MarktbeschickerInnen, in deren Nähe ich stehe, müssen ja<br />
den ganzen Vormittag hören, was ich so produziere – und dass<br />
man mit denen so nett in Kontakt ist, ist wirklich schön.<br />
Welche Instrumente kannst Du spielen ?<br />
Mein Hauptinstrument ist die Gitarre. Ich spiele aber auch ein<br />
bisschen Blues-Harp, wenn ich live auftrete. Ansonsten bin ich<br />
eigentlich über das Klavier zur Gitarre gekommen. Ich habe<br />
eine zeitlang Improvisationstheater mit dem Klavier begleitet.<br />
Dadurch bin ich wieder zur Musik gekommen. Dudelsack habe<br />
ich bei Bedarf auch noch im Angebot – und ein paar Flöten.<br />
Von allem so ein bisschen, aber vor allem spiele ich Gitarre.<br />
Wie reagieren PassantInnen, wenn sie Dich musizierend auf der<br />
Straße sehen ? Sind die FindorfferInnen spendabel ?<br />
Eigentlich sollte man über Geld nicht reden, aber es ist ganz<br />
spannend. Direkt nach Corona war es recht lohnenswert für<br />
mich. Mittlerweile ist das in Zeiten des Ukraine-Krieges und<br />
der Inflation vorbei. Von »lohnen« kann leider nicht mehr die<br />
Rede sein. Es geht eher viel um das Kontakten und Netzwerken,<br />
wobei ich hoffe, dass ich auch für Privatfeiern und als Gitarrenlehrer<br />
gebucht werde.<br />
Hast Du einen Lieblingssong, den Du spielst ? Wenn ja: Welcher<br />
ist das und was magst Du an dem Song ?<br />
Natürlich mag ich die Songs, die ich selbst geschrieben habe.<br />
Die spiele ich sehr gern, weil die einen persönlichen Bezug zu<br />
mir haben. Ich habe zum Beispiel einen Song für meinen Bruder<br />
geschrieben, in dem ich im Text Szenen aus unserer Kindheit<br />
beschreibe. Diesen Song mag ich sehr gern, aber auch »Coffee<br />
& Wine« von Tim Lothar. Das ist ein Titel, den ich besonders<br />
mag. Der passt auch super zum Findorffmarkt, da ich ja ganz<br />
in der Nähe des Kaffeestandes spiele.<br />
Welche Musikrichtungen spielst du ?<br />
Ich spiele vorwiegend Acoustic Blues and Folk.<br />
Du hast zwei CDs veröffentlicht. Verkaufen die sich gut ?<br />
Bei Konzerten verkaufen die sich recht gut: Wenn die Leute<br />
einen schönen Abend hatten greifen sie oft zu. Ansonsten kann<br />
man die Cds auch unter www.vuellgraf.de bestellen.<br />
Was ist bisher Dein größter musikalischer Erfolg ?<br />
Ich habe im letzten August auf dem Domplatz Festival in Verden<br />
für die Band »Karat« den Opener gemacht. Das war mit 1.200<br />
Leuten ausverkauft – und schon recht aufregend für mich.<br />
Spielst Du nur in Bremen oder auch in anderen Städten ?<br />
Ich spiele im Norddeutschen Raum im Umkreis von 100 Kilometern.<br />
Weiter entfernt wird es weniger lohnenswert, da man<br />
hohe Kosten für Anfahrt und Unterkunft hat.<br />
Wo und wann trittst Du 2024 in Findorff auf ?<br />
Wenn die Sparkasse am neuen Standort in der Admiralstraße<br />
öffnet, hoffe ich natürlich dabei zu sein. Ansonsten spiele ich<br />
momentan nicht direkt in Findorff, aber in Bremen steht noch<br />
einiges an Live-Auftritten an. Alle meine Konzerttermine kann<br />
man jederzeit aktuell auf meiner Internetseite nachlesen.<br />
▼ ÜBER THORSTEN VÜLLGRAF<br />
Thorsten Vüllgraf kommt aus einem musikalischen Haushalt.<br />
Er hat schon als Kind angefangen zu musizieren. Nach Jahren<br />
der Berufstätigkeit als Ergotherapeut und Taxifahrer entschied<br />
er sich 2018 komplett auf die Musik zu setzen – aufgrund einer<br />
schweren Krankheit. Seitdem hat er zwei CDs veröffentlicht<br />
und auf zahlreichen Konzerten live gespielt. Auch 2024 wird<br />
man ihm auf etlichen Konzerten in Bremen und umzu begegnen.<br />
Ausführliche Informationen gibt es auf www.vuellgraf.de<br />
Interview: Marlene Kurz, Foto: Stephan Gröger ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19
PROFILE<br />
q MUTTER UND SOHN BETREIBEN IN <strong>FINDORFF</strong> DAS »ZAFAR«<br />
» Findorff hat sich für uns entschieden.«<br />
NADIA<br />
OWelches ist das beliebteste Gericht ?<br />
calan, seit wann gibt es Euer Restaurant<br />
»Zafar« in der Hemmstraße 246 ?<br />
Ocalan: Seit nicht ganz zwei Jahren.<br />
Was steht bei Euch auf der Speisekarte ?<br />
Ocalan: Wir bieten unseren Gästen eine<br />
gute Auswahl an kurdisch-syrischen Gerichten.<br />
Alles ist sehr lecker und frisch.<br />
Ocalan: Unsere Gäste bestellen gern Gerichte mit Grillfleisch.<br />
Wenn es um spezifische Gerichte geht, ist die »Kabse« ganz vorn<br />
dabei. Kabse ist ein beliebtes arabisches Reisgericht, das als<br />
Hauptspeise entweder als Kabsah mit Lamm oder als Kabsa bil<br />
Dajaj mit Huhn serviert wird. Sehr gern wird auch unser nach einem<br />
traditionellen Beduinen-Rezept angerichtetes Lammgericht<br />
mit Tomaten und Paprika in einer Tonschale genommen.<br />
Es gibt im »Zafar« auch einen Mittagstisch. Wie gestaltet der<br />
sich und was kosten die Gerichte ?<br />
Ocalan: Unser Mittagstisch bietet jede Woche drei bis vier sehr<br />
leckere Gerichte. Es ist auch immer ein Gericht für Veganer und<br />
Vegetarierinnen dabei. Mittagstisch im »Zafar« ist durchgehend<br />
von 12:00 bis 16:00 Uhr. Unsere Gerichte kosten ungefähr<br />
zwischen elf und dreizehn Euro.<br />
Wer kocht bei Euch ?<br />
Ocalan: Meine Mama Nadja. Ich betreue unsere Gäste.<br />
Ocalan: Es war schon immer der Traum von Nadja ein eigenes<br />
Restaurant zu eröffnen. Es hat nur etwas gedauert. (lacht)<br />
Warum habt Ihr Euch für das »Zafar« unser schönes Findorff<br />
als Standort ausgesucht ?<br />
Ocalan: Wir haben uns nicht für Findorff entschieden. Findorff<br />
hat sich für uns entschieden. (lacht)<br />
Was bedeutet »Zafar« und wieso habt Ihr für Euer Restaurant<br />
diesen Namen gewählt ?<br />
Ocalan: »Zafar« heißt ganz einfach Reise. Ich war am Anfang<br />
für den Namen »Herz und Seele«, aber Mama war der Name zu<br />
lang. Sie hat sie sich dann doch für »Zafar« entschieden.<br />
Wie wichtig sind frische Zutaten für Eure Küche ?<br />
Nadia: Wenn ich als Gast in ein Restaurant gehe möchte ich<br />
frisches Essen. Das soll lecker, sauber und gut sein. Deshalb<br />
sind frische Zutaten sehr wichtig. Ich möchte meinen Gästen<br />
frisch zubereitete Gerichte bieten. Das ist mir sehr wichtig.<br />
Als Mutter und Sohn: Seid Ihr Euch immer über alles einig ?<br />
Nadia: Nicht immer, aber meistens.<br />
Ocalan: Wir versuchen uns zu einigen.<br />
Ocalan, könntest Du Dir auch einen anderen Beruf vorstellen ?<br />
Ocalan: Ich bin nur wegen Mama hier, um ihr zu helfen. Mein<br />
Traum ist es, Juwelier zu werden. Ich suche dafür einen guten<br />
Ausbildungsplatz. Aber Gastronom zu sein ist auch schön.<br />
OCALAN<br />
FAMILIENDUO<br />
Nadia, wo hast Du gelernt zu kochen und woher kam die Idee,<br />
ein Restaurant zu eröffnen ?<br />
Nadia: Ich habe in meiner Heimat Syrien und im Libanon die<br />
große arabische Küche kennengelernt. Als ich nach Deutschland<br />
kam, habe ich weiter gekocht. Ich habe bspw. im »Bestial«<br />
und für das »Focke-Museum« gekocht. In Deutschland habe ich<br />
eine Ausbildung zur Köchin gemacht und bin offiziell gelernte<br />
Köchin.<br />
▼ MEHR ÜBER DAS »ZAFAR«<br />
»Zafar« ist ein kurdisch-syrisches Restaurant in Findorff in der<br />
Hemmstraße 246. Geöffnet ist täglich von 11:<strong>30</strong> bis 23:00 Uhr.<br />
Am Mittwoch ist Ruhetag. Reservieren kann man unter Telefon<br />
0421 / 43 <strong>30</strong> 06 57. Die komplette Speisekarte gibt es online als<br />
Download auf www.zafarrestaurant.de<br />
Interview: Marlene Kurz, Foto: Mathias Rätsch ▲<br />
Für unseren Standort in Bremen suchen wir Dich !<br />
Als mittelständisches Unternehmen sind wir spezialisiert auf mobile Stromversorgung für<br />
Veranstaltungen aller Art (Jahrmarkt, Open Air / Indoor, Messe) in Bremen und Bremerhaven.<br />
Was wir uns von dir wünschen: Abgeschlossene<br />
Ausbildung als Elektroniker, Elektrotechniker<br />
oder Elektriker (m/w/d) jeder Art.<br />
Außerdem suchen wir eine Bürokraft (m/w/d).<br />
Jetzt ganz einfach per E-Mail bewerben:<br />
info@elektro-wehmann.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 20<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21
FIF<br />
q WIE DIE KINDER VON »FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong>« NATUR ERFAHREN<br />
»Ein Naturerlebnis entsteht aus dem Gefühl heraus.«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22 | PROMOTION<br />
KLEINE GÄRTNER<br />
AUFPARZELLE<br />
H<br />
allo Dennis, Du bist Erzieher bei<br />
»Familien in Findorff«. Geht ihr mit den<br />
Kindergartengruppen bei jedem Wetter<br />
zur Parzelle ?<br />
Wie es sprichwörtlich nur falsche<br />
Kleidung, aber kein schlechtes Wetter<br />
gibt, versuchen wir zwischen Mai und<br />
Oktober regelmäßig einmal die Woche<br />
auf der Parzelle zu sein. Natürlich<br />
gibt es auch Ausnahmen, wie Gewitter, Sturm und/oder<br />
Starkregen.<br />
Was versteht Ihr unter Naturerlebnissen ?<br />
Ein Naturerlebnis entsteht aus dem Gefühl heraus. Unsere<br />
Parzelle ist umgeben von alten Bäumen und Büschen. In den<br />
schönen Monaten leuchtet das Grundstück in verschiedensten<br />
Grüntönen. Wie uns Erwachsenen, gibt dieser Anblick auch den<br />
Kindern ein Gefühl von Freiheit und innerer Ruhe. Es hat etwas<br />
sehr Ursprüngliches, den halben Tag in der Natur zu verbringen.<br />
Die Kinder spüren die Frische am Morgen, genauso wie im besten<br />
Fall die wärmenden Sonnenstrahlen am Vormittag. Die Einflüsse<br />
der Natur sind viel präsenter als im »normalen« Alltag. Das<br />
Frühstücken unter freiem Himmel ist nur ein Aspekt von vielen,<br />
die den Parzellentag zu einem Naturerlebnis werden lassen.<br />
Weshalb sind Naturerfahrungen wichtig ?<br />
Einer der wichtigsten Punkte ist unserer Meinung nach der,<br />
dass Kinder sich deutlich kreativer ausleben können, als sie<br />
es beispielsweise in geschlossenen Räumen, aber auch auf<br />
Spielplätzen mit vorgegebenen Spielgeräten tun würden. Wir<br />
erleben regelmäßig, wie die Kinder teils über Stunden ihrem<br />
kreativen Tun nachgehen, indem sie wortwörtlich über Stock<br />
und Stein springen. Diese »grünen Umgebungen« sind sowohl<br />
für Erwachsene als auch für Kinder nicht zu unterschätzen.<br />
So abgedroschen es klingen mag, bieten sie eine beruhigende<br />
Pause vom oft überladenen Alltag. Nicht zu vergessen sind<br />
natürlich die sensorischen und motorischen Fähigkeiten,<br />
die in der Natur vermehrt geschult werden.<br />
Was können die Kinder hier erleben ?<br />
Die Kinder klettern gerne auf den Bäumen, verstecken sich<br />
hinter Büschen oder unserem Tipi. Die Fantasie der Kinder ist<br />
ständig angeregt und lässt immer neue Szenarien entstehen.<br />
Beim Pflanzen und Ernten von Nahrungsmitteln lernen die<br />
Kinder den direkten Zusammenhang von Natureinflüssen<br />
und Nahrung. Im Herbst sitzen wir zu besonderen Anlässen<br />
gemeinsam am Lagerfeuer und backen Stockbrot. Das ist<br />
eines der ganz besonderen Erlebnisse für die Kinder.<br />
Die Fläche für gefahrloses und ungestörtes Spielen im Freien ist<br />
kleiner geworden. Besonders Stadtkinder sind davon betroffen.<br />
Bietet »ein Tag auf der Parzelle« dafür einen Ausgleich ?<br />
Dennis Schmidt, Erzieher bei Familien in Findorff e.V.<br />
Er bietet in erster Linie einen Ausgleich vom Alltag in der<br />
Kita-Gruppe. Die Lautstärke ist erheblich geringer und die<br />
natürliche Umgebung wirkt beruhigend auf die Kinder. Uns als<br />
ErzieherInnen ist wichtig, zumindest einmal die Woche einen<br />
Raum zu schaffen, den die Kinder frei erkunden und erleben<br />
können – sei es durch den Kontakt zu Tieren wie Fledermäusen,<br />
Schnecken, Insekten und Mäusen oder Erfahrungen durch das<br />
Pflanzen und Ernten von Nahrungsmitteln wie zum Beispiel<br />
Erdbeeren und Kartoffeln.<br />
Was sagen die Kinder zum Parzellentag ?<br />
Der größte Teil der Kinder freut sich sehr auf den Parzellentag<br />
und den Tag im Freien. Da wir in der Regel täglich auf den<br />
Spielplätzen des Stadtteils unterwegs sind, bietet dieser natürlichere<br />
Spielplatz eine willkommene Abwechslung für die Kinder.<br />
q ÜBER FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Familien in Findorff e.V. ist mit rund 150 Betreuungsplätzen,<br />
35 pädagogisch ausgebildeten MitarbeiterInnen und acht<br />
Standorten eine der größten Kinderbetreuungs-Einrichtungen in<br />
Findorff. Mehr Infos auf www.familien-in-findorff.de<br />
Interview: Ulrike Schönig, Fotos: Dennis Schmidt ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23 | PROMOTION
q STUMPF BETRACHTET: URBANE SICHTWEISEN AUS DER DORFRANDLAGE<br />
Einfach (mal) machen !<br />
M<br />
Also, worum geht es zur Premiere ? »Einfach<br />
(mal) machen !« war der Titel der Einladung<br />
der Architekten- und Ingenieurkammer<br />
Bremen zum diesjährigen<br />
parlamentarischen Abend mit dem<br />
Bürgermeister. Wow, dachte ich mir,<br />
das ist die Einladung zum Auftakt einer<br />
Zeitenwende im Bauwesen. Was<br />
ist da geplant ? In unserer Branche hat<br />
sich die Summe der mit dem deutschen<br />
Bauwesen im Zusammenhang stehenden<br />
Vorschriften seit 1990 bis heute von ca.<br />
5.000 auf ca. 20.000 vervierfacht.<br />
Und jetzt ? Einfach (mal) machen ?<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24<br />
oin ! Ich bin neu hier als Kolumnist.<br />
Meine Themenschwerpunkte sind<br />
Stadt, Urbanität und alles, was so<br />
als Staub drumherum schwebt. Im<br />
echten Leben bin ich Architekt. Trotz<br />
meines beruflichen Hintergrundes ist<br />
das, was ich hier schreibe, gefährlich<br />
subjektiv. Dafür entschuldige<br />
ich mich vorab.<br />
DER STADTIST<br />
Ich will Euch mit den Redebeiträgen<br />
an dem Abend hier nicht langweilen.<br />
Kurzum: Es wird natürlich nichts mit dem<br />
»Einfach (mal) machen !« Alles viel zu kompliziert. Aber der Titel<br />
der Veranstaltung zeigt mir ein gewisses Muster des politischen<br />
Agierens hier in Bremen. Ob wir es nun politische Suggestion<br />
oder Ankündigungsrhetorik nennen, überlasse ich euch. Auffällig<br />
ist, dass Aufgabenstellungen rund um die Themen Bauen, Klimaschutz,<br />
Mobilität, Stadtentwicklung und Umwelt häufig politisch<br />
inszeniert thematisiert werden, dass die Folgen, also konkrete<br />
Handlungen, ausbleiben oder gar konterkarierend umgesetzt<br />
werden. Fazit: Es wird politisch kraftvoll angekündigt, was gar<br />
nicht oder nur rudimentär oder sogar gegenteilig umgesetzt wird.<br />
Es gab für diese Stadt einmal eine Klima-Enquete-Kommission,<br />
die in den Jahren 2020/21 insgesamt 19 Sitzungen mit jeweils ca.<br />
50 VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Initiativen sowie<br />
Sachverständigen durchgeführt hat, um eine Klimaschutzstrategie<br />
für das Land Bremen zu erarbeiten. In einem der vielen Bausteine<br />
für eine gelingende Klimaanpassung empfiehlt die Kommission<br />
ein Entsiegelungs- und Begrünungsprogramm für öffentliche<br />
Flächen (auch Verkehrsflächen). Was kann man drei Jahre später<br />
im Januar 2024 durch »buten un binnen« erfahren ? »In Bremen<br />
sollen in diesem Winter 2.200 Bäume gefällt werden. Als Ersatz<br />
werden jedoch wohl höchstens 1.000 neue Bäume aufgestellt.«<br />
Im März veröffentlicht der zuständige »Umwelt Betrieb Bremen«<br />
für den Fällzeitraum Oktober 2023 bis Februar 2024 das tatsächliche<br />
Gesamtergebnis in allen Bremer Stadtteilen: 2.199 Bäume<br />
wurden gefällt – davon über 40 in Findorff. Wie sieht es aber für<br />
das Klima mit den dringend erforderlichen Nachpflanzungen<br />
aus ? Der »Weser Kurier« raubt uns mit dem Artikel »Haushaltsnotlage<br />
blockiert das Pflanzen neuer Bäume in Bremen« alle<br />
Illusionen. Wir lesen: »Bäume gelten als zentraler Faktor, damit<br />
Bremen trotz Klimakrise eine lebenswerte Stadt bleibt. Doch<br />
dem Umweltbetrieb sind derzeit die Hände gebunden: In der<br />
haushaltslosen Zeit darf er keine Bäume pflanzen.«<br />
Als Neu-Bremer – ich lebe erst seit zehn Jahren hier – ,<br />
frage ich mich natürlich, wie ist das möglich ? Bei<br />
mir hat sich folgende Perspektive gebildet: Es hat<br />
sich im Zusammenspiel von Politik und Verwaltung<br />
eine Trennung von Reden und Handeln<br />
etabliert, die dazu führt, dass sich Stillstand<br />
beziehungsweise Rückschritt manifestieren.<br />
Die Bremer Politik möchte einfach (mal)<br />
machen und formuliert zeitgemäß plakative<br />
Überschriften wie zum Beispiel »Verkehrswende«,<br />
»Klimaanpassung« und »Innenstadtentwicklung«.<br />
Unter diesen Begriffen finden sich<br />
dann die in Kommissionen und Arbeitsgruppen<br />
entwickelten Leitziele und Maßnahmen. Das ist das<br />
Reden, welches sich auch in den Aussagen der<br />
Parteien und in Koalitionsverträgen wiederfindet.<br />
Das Handeln – sprich das Umsetzen dieser<br />
Ziele und Maßnahmen – obliegt dann der Verwaltung.<br />
Ob die personell und finanziell sachgerecht ausgestattet<br />
ist, darf man bezweifeln, wie das genannte Beispiel zeigt.<br />
Na gut, das habe ich jetzt vereinfacht dargestellt. Natürlich gibt<br />
es in den ganzen politischen Findungs- und Entscheidungsprozessen<br />
auch noch die widerstreitenden Interessenlagen von Institutionen<br />
(z. B. Handelskammer) und Initiativen und Verbänden<br />
(z.B. Klima- und Verkehrsbündnisse), welche politisch, je nach<br />
Gewichtung und Einfluss, mitverhandelt werden. Wenn man sich<br />
aber mit all diesen Verflechtungen und Strukturen nicht auseinandersetzt,<br />
ist »Einfach (mal) machen !« ein sehr guter Slogan,<br />
um als vermeintliche Aktivposten mediale Aufmerksamkeit zu<br />
bekommen. Schließlich ist es in Bremen so wie auf dem Dorf,<br />
man trifft unsere SenatorInnen auf dem Findorffmarkt, in Waller<br />
Punkrockkneipen oder beim Rennradfahren im Blockland. Und<br />
ab und an trifft man sich auch in der Privatheit von Vereinen und<br />
Interessenszirkeln. Da sind Slogans schnell herausgehauen – und<br />
man selbst kann sich als politische MacherInnen darstellen. Ich<br />
habe viele Jahre in einem Dorf mit 141 EinwohnerInnen gelebt,<br />
da war es nicht anders. Nun war ich vor zehn Jahren der Meinung,<br />
dass ich in eine Großstadt gezogen bin. Man sagte mir hier aber<br />
immer wieder, dass Bremen ein »Dorf mit Straßenbahn« sei.<br />
Dem kann ich nur beipflichten. Vielleicht bin ich ja auch vom<br />
Dorf in die Provinz gezogen ? Kann man ja einfach (mal) machen.<br />
Text: Karsten Stumpf, Fotocollage: privat, san4ezz ▲
q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Alte Weisheiten und neue Situationen<br />
W<br />
ir spüren ein großes<br />
Interesse an unserem<br />
zukünftigen<br />
Standort<br />
in Findorff.<br />
Verständlich, im<br />
Stadtteil hat es<br />
ja in den letzten<br />
Jahren einen großen<br />
Umbruch gegeben. Auch wenn viele Bankfilialen<br />
geschlossen sind, gibt es hier einen großen<br />
Bedarf nach einem persönlichen<br />
Austausch in Finanzangelegenheiten.<br />
Wir haben in der Filiale guten Zulauf,<br />
so dass der Platz manchmal knapp wird. Auch deshalb stehen wir<br />
parat, um den Umbau in der Admiralstraße schnellstmöglich anzugehen.<br />
Es wird allerdings noch etwas dauern, bis wir umziehen<br />
können. Keine Sorge, wir sind natürlich bis dahin in der Fürther<br />
Straße für Sie da.<br />
Nachdem Zinsen bei der Geldanlage lange Zeit keine Rolle<br />
spielten – es gab ja auch fast keine –, ist die Zinsentwicklung in<br />
meinen Beratungsgesprächen nun ein häufiges Thema.<br />
AKTIV VOR ORT<br />
Viele orientieren sich kurzfristig, wie beim Tagesgeld.<br />
Auch hier gilt es, seine Geldanlage zu streuen, um<br />
am Ende eine bessere Rendite zu erhalten. Mit den<br />
Worten des Ökonoms Harry Markowitz: »Trage<br />
nie alle Eier in einem Korb!«. Das konnte er<br />
bereits in den 1950er-Jahren nachweisen.<br />
Auf der anderen Seite müssen oder wollen wir Geld<br />
ausgeben. Das geht mit der Girokarte bargeldlos im<br />
stationären Handel. Neu ist die zusätzliche Visa-Funktion.<br />
Damit zahlen Sie auch dort mit der neuen Sparkassen-<br />
Card (Debitkarte), wo es früher nur mit einer<br />
Visa-Kreditkarte möglich war. Also auf<br />
Reisen oder im Internet. Fragen Sie gerne<br />
bei uns nach. Diejenigen, die eine Immobilie<br />
besitzen, sprechen mich wegen der gesetzlichen Änderungen<br />
auf eine energetische Sanierung an. Dazu gibt es auf SPOT, dem<br />
Stadtteilfilialportal, immer wieder Kundenveranstaltungen. Es<br />
gibt aber auch einen Ratgeberbereich auf unserer Webseite.<br />
Ich empfehle Ihnen, einmal den »Modernisierungsrechner«<br />
aufzurufen. So kommen Sie Ihrem Ziel einen Schritt näher.<br />
Ihr Clemens Schwers, Wertpapierberater in der<br />
Sparkassen-Filiale Findorff<br />
Italienische Mode zu fairen Preisen<br />
Fotograf : Andreas Weimann, www.weimann-fotografie.de<br />
www.facebook.com/ChicChicBoutiqueAntjeLammers<br />
FLOWER<br />
POWER<br />
• Korbtaschen, Naturmaterial,<br />
nur 29 €<br />
• Stretchhosen, Blumenmuster,<br />
Größen von 36 - 46, nur 39 €<br />
• sportliche Shirts und Blusen,<br />
ab 29 €<br />
Angesagte<br />
Sommermode in<br />
vielen Farben<br />
Wartburgstraße 7<br />
28217 Bremen<br />
Tel. 0421 5 48 99 11<br />
Bahn: Linie 2 und 10<br />
www.chic-chic-boutique.de<br />
Friseurmeisterin Aysel Canli<br />
Damen-, Herren- und Kinderfriseurin · Termin vereinbaren:<br />
Telefon 0421 / 35 14 54 · Hemmstraße 293 · 28215 Bremen<br />
Unsere Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9:00 Uhr<br />
bis 18:00 Uhr und am Samstag von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />
Physiotherapie in Findorff<br />
Physiotherapie / Krankengymnastik /Bobath Erwachsene ·<br />
Manuelle Therapie (MT) CRAFTA ® / CMD · Hausbesuche<br />
Infos auf www.weis-trabulsi.com<br />
Tel. 0421- 247 04 76<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26<br />
Bettina Weis & Neila Trabulsi<br />
Innsbrucker Str. 120 · Bremen<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />
»Wird Findorff italienisch(er)? Ja ! «<br />
E<br />
in Zeichen für gutes Klima setzen<br />
! Ende Mai fand in der<br />
Hemmstraße der Auftakt<br />
zur AKTION GUTES<br />
KLIMA statt: Bis zum 21.<br />
Juni geht es darum, Unterstützung<br />
für Klimaschutz in<br />
der Öffentlichkeit zu zeigen.<br />
Der Traum: Klimaschutz so<br />
sichtbar machen wie Schwarz-Rot-Gold,<br />
wenn Deutschland auf dem Weg ist,<br />
bei der Fußball-EM zu gewinnen. Das<br />
Aktionslogo dazu ist als Button und als<br />
Aufkleber in vielen Findorffer Geschäften erhältlich. Als Plakat<br />
für Fenster oder als Banner für den Gartenzaun können die Logos<br />
freitags zwischen 15:00 und 17:00 Uhr in der Klimazone abgeholt<br />
werden. In dieser Infozeit ist auch Platz für Fragen rund<br />
um das Thema und Gelegenheit, sich selber aktiv an der Aktion<br />
zu beteiligen. Mehr Infos auf www.aktiongutesklima.de<br />
oder unter info@aktiongutesklima.de<br />
+++ Wird Findorff italienisch(er)? Ja ! Im<br />
Stadtteil gibt es mit dem CASA CALMA<br />
eine Neueröffnung in der Admiralstr.<br />
139/141 – gleich neben dem wunderbaren<br />
ANTICA NAPOLI. Die Nudelmanufaktur<br />
bietet frische hausgemachte<br />
Nudeln in allen erdenklichen<br />
Formen und Farben – von klassischen<br />
Spaghetti bis hin zu kreativen Ravioli<br />
und mit einer Vielzahl von köstlichen<br />
Füllungen. Ergänzend wird es eine exquisite<br />
Auswahl an hochwertiger Feinkost direkt aus<br />
Italien geben. Infos unter »Dorfklatsch« auf www.<br />
findorff-gleich-nebenan.de<br />
+++ Wie heißt es in unserer Hansestadt so schön ? »Dreimal<br />
ist Bremer Recht!« Und dieses Motto nahm das Findorffer<br />
DORFFKLATSCH<br />
Team der K&S SENIORENRESIDENZ ganz<br />
genau. Im diesjährigen Arbeitgeber-Wettbewerb<br />
des »Great Place to Work«-Instituts wurde das<br />
Team rund um Residenzleiterin Ilona Wisniewski<br />
gleich dreimal nominiert. Die ersten Freudensprünge<br />
wurden bereits in Bonn gemacht,<br />
wo die Findorffer zweimal auf das Treppchen<br />
gerufen wurden: Als Erstplatzierte als »Beste<br />
Arbeitgeber Niedersachsen-Bremen« und kurz darauf<br />
als Zweitplatzierte in der bundesweit ausgelegten<br />
Kategorie »Beste<br />
Arbeitgeber in<br />
Gesundheit<br />
und Soziales«. Ende März<br />
strahlten die Gesichter des<br />
K&S Teams erneut, als in der<br />
Flora Köln die Platzierungen<br />
des Wettbewerbs »Deutschlands<br />
Beste Arbeitgeber<br />
2024« verkündet<br />
wurden: Platz 11 für<br />
die Seniorenresidenz<br />
Bremen-Findorff. »Wir sind<br />
alle noch ganz baff. Damit, dass wir der<br />
elft beste Arbeitgeber in ganz Deutschland<br />
werden, hätten wir nie gerechnet, als wir<br />
die ersten Kreuzchen auf den Fragebögen<br />
des Great Place to Work Instituts gesetzt<br />
haben«, so ILONA WISNIEWSKI. Sie<br />
zeigt sich stolz: »In unserem Haus haben wir<br />
ein großartiges Team – es freut mich riesig, dass<br />
das Engagement, die Leidenschaft und Liebe zum<br />
Beruf eines jeden Einzelnen auch auf diese Weise gewürdigt<br />
werden.« Aktuell sucht das Findorffer Team Zuwachs auf<br />
Fachkraftebene – »Preise haben wir erst einmal genug«, lacht<br />
die Residenzleiterin. www.bremen-findorff.ks-gruppe.de u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 28<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 29
q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />
+++ Gute Vorsätze für‘s Schmuckkästchen ? A XEL<br />
THIERFELDER hilft durch Wertermittlungen<br />
bei der Erledigung von Erbschaftsangelegenheiten.<br />
Der gute Vorsatz ist ein Gaul, der oft<br />
gesattelt, aber selten geritten wird, sagt ein<br />
mexikanisches Sprichwort. Dabei wurden in<br />
diesem Frühjahr wieder jede Menge Pferde gesattelt<br />
– und somit lang aufgeschobene Vorhaben<br />
in Angriff genommen. Hoch im Kurs liegt auch<br />
jetzt wieder das Aufräumen. Wer das Frühjahr und<br />
vor allem den hohen Goldkurs nutzen möchte, um Ordnung<br />
im Schmuckkästchen zu schaffen, findet Unterstützung bei Axel<br />
Thierfelder: Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige<br />
fertigt Aufstellungen und Schmuckgutachten für Wertgegenstände<br />
an. Die BesitzerInnen erhalten bei dieser Gelegenheit nicht nur<br />
einen Überblick über ihre – möglicherweise verborgenen Schätze<br />
– sondern können gleichzeitig für ihre Nachkommen vorsorgen.<br />
Möchte man seine Nachlassregelung zu Lebzeiten selber in die<br />
Hand nehmen und dafür sorgen, dass das Erbe gerecht an die<br />
eigenen Kinder verteilt wird, sollten wertvolle Besitztümer nämlich<br />
ermittelt und aufgelistet werden. Für all diejenigen, die selbst<br />
geerbt haben, kann ein Gutachten ebenfalls sinnvoll sein: Nach<br />
dem Verlust eines lieben Menschen möchten sich viele Angehörige<br />
zunächst nicht mit diesen Aufgaben beschäftigen. Thierfelder erklärt:<br />
»Oftmals wissen die Kunden aber gar nicht genau, was sie<br />
geerbt oder welchen Wert die Erinnerungsstücke<br />
haben.« Durch eine Wertermittlung oder ein Ankaufangebot<br />
kann Axel Thierfelder in diesen Fällen für<br />
Klarheit sorgen. Mithilfe verschiedener Mess- und<br />
Prüfmethoden gelingt es ihm, die Echtheit von<br />
Gold- und Silberschmuck, Diamanten, Perlen oder<br />
anderen Stücken zu verifizieren. Zudem werden Gewicht,<br />
Größe, Material und Feingehalt von Schmuck<br />
ermittelt und genau dokumentiert. »So schaffen wir<br />
es Erbschaftsangelegenheiten zu erledigen und die guten<br />
Vorsätze für 2024 zeitnah umzusetzen.«<br />
www.juwelier-ehlers.de<br />
+++ Unter der Überschrift »Model<br />
werden hat einen Preis. Für das<br />
nächste Cover ist der relativ<br />
günstig« verkaufen wir erstmals<br />
die Titelseite für den <strong>FINDORFF</strong><br />
FINDER 2024/2025. Ziel ist es,<br />
die Finanzierung der Druckkosten<br />
auf kreativen Wegen zu sichern. Ob<br />
als originelles Geburtstagsgeschenk<br />
oder starke Werbung: Wer zuerst kommt wird<br />
COVERGIRL oder TITELHELD! Mehr Informationen gibt es<br />
auf www.findorff-finder.de/covergirl-oder-titelheld-werden<br />
+++ Gute Idee ! Die erste BEIRATSSPRECHSTUNDE mit<br />
Beiratsprecherin SVENJA ROLFING (SPD) und Stellvertreterin<br />
BEATRIX EIßEN (GRÜNE) gab es Ende April als Premiere im<br />
Turm der Martin-Luther-Kirche. Die Ankündigung des neuen<br />
Formats erfolgte nur mit einer Kurzmeldung in der Tagespresse<br />
und auf den Facebook-Accounts der beiden Parteien. Erstaunlich:<br />
Es gab weder ein gemeinsames Foto noch eine Pressemitteilung –<br />
und auf der SPD Facebook-Parteiseite wurde die stellvertretende<br />
Beiratssprecherin namentlich erst gar nicht erwähnt. Deshalb<br />
gab es auf www.facebook.com/FindorffVerlag im Vorfeld der<br />
parteiübergreifenden Veranstaltung die Prognose: »Mal schauen,<br />
ob bei einer nur internen und eingeschränkten Kommunikation<br />
der Aktion ohne große Reichweite überhaupt jemand kommt – in<br />
der Haupteinkaufszeit am Samstag.« Auf Nachfrage eines Bürgers<br />
auf der folgenden Stadtteilbeiratssitzung stellte sich heraus: Eine<br />
Bürgerin (in Zahlen: 1) hatte die Sprechstunde besucht. Woran<br />
hat es gelegen ? Interessiert sich Findorff nicht für Lokalpolitik,<br />
kauft man an einem Samstag lieber ein oder wurde die abgelegene<br />
Veranstaltung einfach völlig unzureichend kommuniziert ? Eine<br />
Analyse auf der Sitzung blieb aus. Neue Chance: Weitere Termine<br />
sind am 22. Juni, 14. September und 14. Dezember geplant. Die<br />
sollten als Minimalanforderung seitens des Beirats »offiziell«<br />
angekündigt werden: www.ortsamtwest.bremen.de/findorff-1469<br />
+++ Am Samstag, den 15. Juni spielen ab 18:<strong>30</strong> Uhr auf dem<br />
STADTFEST WALLE diverse Bands des Fachbereichs »Rock &<br />
Pop« der MUSIKSCHULE BREMEN live auf der LKW-Bühne,<br />
Ecke Helgolander-/Vegesacker Straße – und am Sonntag geht es ab<br />
15:45 Uhr weiter. www.musikschule.bremen.de/events.html<br />
Fotos: Divily/pixabay, Pressefoto, Thierfelder by Elisa Meyer ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>30</strong><br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 31
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
24.08 l ALTES PUMPWERK TIREE verzaubert mit ihrem vielfältigen<br />
Mix aus keltischer Klangwelt, britischer Singer-Songwriter-Kultur und einer Prise Balkan-<br />
Groove und Musette-Musik. Musikkritiker Günter Matysiak lobte im »Weser Kurier« die<br />
»eindringlichen Stimmungswechsel, den kraftvollen, fast rauen Instrumentalklang, auch<br />
für kunstvoll gesetzte Mehrstimmigkeit«. Beginn ist 20:00 Uhr. uwww.altespumpwerk.de<br />
IMPRESSUM<br />
AUTOR/INN/EN<br />
Nils Andresen, Marlene Kurz, Suse Lübker, Mathias Rätsch,<br />
Ulrike Schönig, Clemens Schwers © Nutzung durch Nachdruck<br />
oder digital, auch auszugsweise, nur mit vorheriger<br />
Genehmigung gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung<br />
liegen beim Findorff Verlag. Zuwiderhandlungen in Form von<br />
Urheberrechtsverletzungen werden strafrechtlich verfolgt.<br />
FOTOGRAFIE<br />
Stephan Gröger, www.hochzeitsfotograf-region-hannover.de<br />
Patrick Mikulski, www.reflectionworks.eu<br />
Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de<br />
Dennis Schmidt, www.familien-in-findorff.de<br />
ILLUSTRATION<br />
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de<br />
ART DIRECTION<br />
Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />
LEKTORAT<br />
Ulrike Lichtenfeld<br />
BILDNACHWEIS<br />
Titel, Intro, Seite 12 © Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de<br />
Seite 7: »Sunflower«, © Pressefoto, Seite 8: Louis Bijan ©<br />
Patrick Mikulski, www.reflectionworks.eu, Seite 10: Nora<br />
Osler und Tobias Wolf © Mathias Rätsch, www.raetsch.de,<br />
Seite 18: Thorsten Vüllgraf © Stephan Gröger, www.hochzeitsfotograf-region-hannover.de,<br />
Seite 20: Ocalan und Nadja<br />
© Mathias Rätsch, www.raetsch.de, Seite 22: fif © Dennis<br />
Schmidt, Seite 24: Stadtist © Karsten Stumpf, privat, Seite 26:<br />
Clemens Schwers © Sparkasse Bremen, Seite 28: Dorffklatsch:<br />
Spagetti © Divily, www.pixabay.de, Axel Thierfelder © Elisa<br />
Meyer, Seite 33: Tiree © Altes Pumpwerk, Seite 34: Supersuse<br />
© Rainer Pleyer, sonstige: Pressefotos<br />
DRUCK<br />
Gedruckt auf 135 g/m² Bilderdruck glänzend<br />
19.06 l KRIMINALTHEATER<br />
21.06 l ALTES PUMPWERK<br />
DRUCKAUFLAGE<br />
10.000 Exemplare<br />
Someday Jacob<br />
»Oxygen Will Flow«<br />
21<br />
Juni<br />
Zwischen Kleinkunst und Größenwahn: Ob<br />
Gesang, Tanz, Lesung, Musik jeder Tonart,<br />
Comedy, Slam Poetry oder exaltierter Exhibitionismus:<br />
Erlaubt ist, was gefällt. Bremens<br />
OPEN STAGE gastiert im bremer kriminal<br />
theater in Walle. Beginn ist 19:<strong>30</strong> Uhr.<br />
u www.bremer-kriminal-theater.de<br />
SOMEDAY JACOB holen die Westküste<br />
nach Bremen: Die Bremer Band beschwört die<br />
goldenen Zeiten des US-amerikanischen Westcoast-Folkrocks<br />
im Stil von Neil Young oder<br />
Fleetwood Mac. Das aktuelle Album heißt<br />
»Oxygen Will Flow«. Beginn ist 20:00 Uhr.<br />
u www.altespumpwerk.de<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Alle Erscheinungstermine 2024 auf www.findorff.info<br />
DISTRIBUTION<br />
Verteilung in ca. 7.000 Briefkästen von ausgesuchten Haushalten<br />
in Findorff sowie über ca. 60 »Hotspots« im Stadtteil.<br />
Mehr Infos unter »Distribution« auf www.findorff.info<br />
ANZEIGENBUCHUNG<br />
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder per E-Mail unter<br />
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />
Mehr Infos auf www.findorff.info/anzeige/online-buchen<br />
Ausgabe 31 erscheint ab dem 03. Oktober 2024. Anzeigenschluss<br />
ist der 20. September 2024. Änderungen vorbehalten.<br />
Unser ganz besonderer Dank gilt allen treuen und neuen<br />
AnzeigenkundInnen, ohne die diese Ausgabe so nicht<br />
möglich gewesen wäre.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 32<br />
Tiree<br />
»Over the Moon«<br />
24<br />
August<br />
u »Someday Jacob« holen live die US-Westküste nach<br />
Bremen: Die Band beschwört den Westcoast-Folkrock<br />
im Stil von Neil Young und Fleetwood Mac.<br />
u »Tiree« verzaubern mit ihrem Mix aus keltischer<br />
Klangwelt, britischer Singer-Songwriter-Kultur und<br />
einer Prise Balkan-Groove und Musette-Musik.<br />
u Karten: Tel. 0421 / 36 36 36, www.nordwest-ticket.de<br />
und an der Abendkasse. www.altespumpwerk.de<br />
Altes Pumpwerk e.V. | Salzburger Str. 12 | 28219 Bremen<br />
13.07 l SEEBÜHNE BREMEN<br />
KOOL AND THE GANG haben nicht nur<br />
die Charts, sondern auch die Herzen ihrer<br />
Fans im Sturm erobert. Ihre Geschichte ist<br />
geprägt von Auszeichnungen und bahnbrechenden<br />
Alben und Songs. Heute wird es<br />
sonnig und cool ! Beginn ist 20:00 Uhr.<br />
u www.seebuehne-bremen.de<br />
20.07 l MEISENFREI<br />
BLUE FOR YOU heißt nicht nur ein großartiges<br />
Album der legendären Boogie-Rocker<br />
»Status Quo« , sondern auch diese begnadete<br />
Coverband, die das Erbe von Francis Rossi<br />
und Rick Parfitt weiterhin live am Leben<br />
erhält. Wir sind dabei ! Beginn ist 20:00 Uhr.<br />
u www.meisenfrei.de<br />
HERAUSGEBER<br />
Mathias Rätsch<br />
VERLAG<br />
Findorff Verlag<br />
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />
Telefon 0421 / 579 55 52<br />
Telefax 0421 / 579 55 53<br />
E-Mail kontakt@findorff.info<br />
KOOPERATIONEN<br />
Der Findorff Verlag betreut den gedruckten und digitalen<br />
Branchenführer für den Stadtteil: www.findorff-finder.de<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Mathias Rätsch, Herausgeber von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />
<strong>NEBENAN</strong>, ist Mitglied in der Handelskammer Bremen,<br />
www.handelskammer-bremen.de sowie im Deutschen<br />
Journalisten-Verband Landesverband Bremen e.V. ,<br />
www.djv-bremen.de<br />
FACEBOOK<br />
Gefällt! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />
www.facebook.com/FindorffVerlag<br />
LESERBRIEFE<br />
Wir freuen uns über Leserbriefe zu Themen in dieser Ausgabe<br />
auf www.findorff-gleich-nebenan.de/leserbriefe<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 33<br />
®
q SUPERSUSE TRIFFT BAUMWURZEL<br />
Dumm gelaufen<br />
E<br />
igentlich war alles wie immer: Montagmorgen<br />
ist mein Lauftag, mein Ideen-für-dennächsten-Text-sammeln-Tag.<br />
Und während<br />
ich so am Torfkanal entlanglaufe, viele Sätze<br />
aus meinem Hirn purzeln, macht es plötzlich<br />
Rumms. Also nicht es, sondern ich.<br />
Unerwartet finde ich mich auf dem Boden<br />
liegend wieder. Gesicht im Laub, Blut im<br />
Mund. Mist, denke ich, was macht denn diese blöde<br />
Baumwurzel mitten auf dem Weg? Benommen<br />
setze ich mich auf dem gar nicht so weichen<br />
Waldboden auf, befreie mich von Blättern,<br />
Blut und Dreck und begutachte meine<br />
Blessuren. Eigentlich alles okay, denke<br />
ich so. Kein Zahn locker und bis auf ein<br />
paar Kratzer scheint alles andere auch<br />
einigermaßen okay zu sein. Langsam<br />
rappel ich mich auf und mache mich<br />
auf den Weg nach Hause. Nach ein paar<br />
Metern fange ich automatisch an zu laufen.<br />
Geht doch.<br />
Stolpern ist mein Thema. Schon als Kind hatte ich<br />
immer aufgeschlagene Knie. Hans guck in die<br />
Luft, kommentierten meine Eltern – ich gehöre<br />
zu den leicht traumatisierten Struwwelpeterkindern.<br />
Als Teenager fand ich Röcke zu tragen<br />
doof wegen der Narben auf den Knien. Inzwischen ist mir<br />
das egal, es kommen ja immer wieder neue Blessuren hinzu,<br />
beim Wandern zum Beispiel und manchmal eben auch beim<br />
Joggen. Dieses Mal habe ich also Glück gehabt. Die Knie sehen<br />
tipptopp aus.<br />
Zuhause wunderte sich der beste Ehemann kurz über meine<br />
leicht angeschwollene Lippe und mein blutiges Gesicht und<br />
machte sich erst mal keine Sorgen. Eigentlich ist er gut im Sorgenmachen.<br />
Aber so schlimm sah ich wohl nicht aus, immerhin<br />
kein aufgeschlagenes Knie. Dann unter der Dusche tauchten<br />
allerdings die ersten Schmerzen auf: »Oha, meine Rippen«<br />
und »aua, mein rechter Arm lässt sich nicht drehen«. Habt<br />
ihr schon mal darüber nachgedacht, was man im Alltag alles<br />
so mit einem Arm anstellt ? Ich nicht. Waschen war jedenfalls<br />
schwierig, Zähneputzen ging gar nicht. Anziehen ? No way. Und<br />
dann war da noch dieser Schmerz auf der linken Seite. Oberer<br />
Rücken. Okay, dachte ich wieder, dann suche ich wohl mal den<br />
örtlichen Orthopäden auf. Wie ich da mit dem Fahrrad hingekommen<br />
bin, keine Ahnung.<br />
An diesem Vormittag lerne ich einiges über unser Gesundheitssystem.<br />
PatientInnen, die das Praxispersonal anbrüllen, weil<br />
sie »seit Stunden« in der Schlange stehen müssen, und solche,<br />
die wieder weggeschickt werden, obwohl sie doch »sehr starke<br />
Schmerzen« haben. Praxispersonal, das nicht mal Zeit hat, ans<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34<br />
Telefon zu gehen und freundlich und bestimmt die Lage erklärt,<br />
völlig überlastete Azubis. Ich verstehe sie alle, aber das hilft jetzt<br />
auch nicht. Zum Glück darf ich bleiben, ich glaube, die Frau<br />
am Empfang fand es besorgniserregend, dass ich beim Atmen<br />
Schmerzen spürte. Der Orthopäde begutachtete fröhlich meine<br />
Röntgenbilder und fragte die Arzthelferin: Na, was sehen wir ?<br />
Glatter Bruch, weiß diese, und freute sich über ihr Erfolgserlebnis.<br />
Radiusköpfchenfraktur ergänzt der Arzt. Gips ? Fragte<br />
die Arzthelferin. Bitte nicht, denke ich. Nein,<br />
sagte der weise Halbgott gnädig, Stützverband<br />
reicht.<br />
SUPERSUSE<br />
Ich bin jetzt also von den Fingerspitzen<br />
bis zur Schulter eingepackt, der Arm<br />
»ruht« in einer Schiene im rechten<br />
Winkel vor meinem Oberkörper.<br />
Stützverband ist auch nicht viel besser<br />
als Gips. Die rechte Hand ist erst mal<br />
nicht mehr zu gebrauchen, stillgelegt.<br />
Der linke Arm eigentlich auch nicht,<br />
weil ich dummerweise auch noch ein paar<br />
geprellte Rippen habe. »Brauchen Sie die<br />
rechte Hand ?«, fragt mich der Arzt. Grmpf.<br />
Irgendwie komme ich nach Hause, Fahrradfahren<br />
geht gar nicht, Fahrradschieben ist<br />
auch nicht so dolle. Der beste Ehemann ist<br />
jetzt tatsächlich besorgt und kocht erst mal<br />
Kaffee. Ratlos starre ich auf das Brötchen und hantiere hilflos mit<br />
dem Messer. Die Milch schwappt neben die Tasse. Aber essen<br />
kannst du allein ? fragt mein Liebster und findet das lustig.<br />
Schön auch diese Kinder, die natürlich per Familien-Chat informiert<br />
werden. »Ich bin vier Stunden in der Schule und Mama<br />
bricht sich ihr Handgelenk ? ? ?«, wundert sich mein Jüngster.<br />
Nahkampf, erklärt meine Tochter. Mit einem Reh, ergänze ich.<br />
»Du willst gar nicht wissen, wie das Reh aussieht«, schreibt sie<br />
noch. Ich beende das Gespräch mit dem Hinweis darauf, dass ich<br />
durchaus noch in der Lage bin, Aufgaben zu verteilen.<br />
Und geh dann lieber mal an den Schreibtisch. Solltet ihr euch<br />
fragen, wie dieser Text entstanden ist ? Mit links natürlich !<br />
q ÜBER SUSE LÜBKER<br />
Suse «Supersuse« Lübker lebt mit Kindern und Ehemann im<br />
schönen Findorff. Die freiberufliche Texterin und Trainerin<br />
konzipiert, schreibt und redigiert Texte für Verlage, Vereine,<br />
Verbände und Soloselbstständige, online und offline. Zudem<br />
veranstaltet sie Kommunikations- und Schreibworkshops. 2015<br />
erschien ihr Buch »Das Bremer Kinderlexikon. Von Achterdiek<br />
bis Ziegenmarkt«. In ihrem Blog berichtet sie über Alltagsabenteuer<br />
und gibt Tipps zum Thema Zeitmanagement. Der Blog<br />
auf www.suseluebker.de/blog<br />
Text: Suse Lübker, Illustration: Rainer Pleyer ▲