FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 29
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
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Im Frühling 2024 | Ausgabe <strong>29</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />
CORNELIA WIEDEMEYER<br />
STADTTEILTHEMEN<br />
XENIA Inklusiv er Arbeitsplatz SILKE MÜLLER Wie die Gewalt im<br />
Internet verherrlicht wird DER STADTIST Baumschutz auf den<br />
Weg gebracht CHOR DON BLEU Tolle Töne im Alten Pumpwerk
BEXTES BLICK<br />
q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03
©<br />
Die Schmoll-Phrase<br />
q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong><br />
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K<br />
ennen Sie auch den<br />
Jammersatz »Das wird<br />
man doch wohl noch<br />
sagen dürfen ?«, wenn<br />
jemand etwas sagen<br />
möchte oder gesagt hat,<br />
von dem der Absender<br />
glaubt, man dürfe bei uns<br />
nicht mehr frei über bestimmte<br />
Themen reden ? Besonders häufig ist dieser banale<br />
Klassiker einer verbalen Schmoll-Phrase in politischen Diskussionen<br />
in sozialen Netzwerken wie »facebook« zu lesen. Wie<br />
analysiert Journalist Matthias Dell dazu richtig: »...wann immer<br />
jemand beklagt, etwas nicht mehr sagen zu dürfen, hat er das<br />
im gleichen Augenblick getan. Kurz: Über nichts kann man so<br />
oft und wiederholt reden und schreiben wie über die Sachen,<br />
über die man angeblich nicht mehr reden und schreiben darf.«<br />
Geht es noch absurder, als sich mit ausgedachten, angeblichen<br />
»Sprechverboten« als TabubrecherIn zu inszenieren ?<br />
Tatsache ist: Im digitalen Zeitalter wurden und werden heutzutage<br />
in diesem Land online so viele »Meinungen« als Kommentare<br />
ungefiltert verbreitet wie nie zuvor. Daumen hoch: JedeR<br />
postet was und wie es gefällt. MitdiskutantInnen werden dabei<br />
nicht selten je nach politischem Blickwinkel wahlweise auch<br />
als »Verrückte, Genderidioten und Ökofaschisten« oder »Nazis,<br />
AfD-WählerInnen oder Faschos« bezeichnet, was für inhaltlichsachliche<br />
Diskussionen vermutlich weniger hilfreich ist.<br />
Frei nach einen Song von »Danger Dan« bleibt festzuhalten:<br />
Nicht jede noch so dämliche Pöbelei ist durch die Kunstfreiheit<br />
gedeckt, wohl aber durch die Meinungsfreiheit. In Deutschland<br />
ist die Meinungsfreiheit im Gegensatz zu den totalitären Staaten<br />
auf dieser Welt tatsächlich ein extrem hohes Gut – und als ein<br />
Menschenrecht in internationalen Menschenrechtsdokumenten<br />
garantiert. Es kann jedeR seine Meinung sagen, posten,<br />
veröffentlichen und sich der öffentlichen Diskussion stellen, egal<br />
ob privat oder als JournalistIn. Die Hürden, dass man etwas<br />
nicht sagen darf, liegen rechtlich hoch: »Die Meinungsfreiheit<br />
schützt danach in gewissen Grenzen auch<br />
die sogenannte Hassrede (hate speech), also etwa<br />
ausländerfeindliche, sexistische oder rassistische<br />
Meinungsäußerungen, und zwar grundsätzlich<br />
selbst dann, wenn sie fundamental mit den Wertungen<br />
der grundrechtlichen Diskriminierungsverbote<br />
... über Kreuz liegen. ... Auf Grenzen stößt der<br />
Schutz solcher Hassrede freilich in zahlreichen verfassungsgemäßen<br />
Normen des Strafrechts und des zivilrechtlichen<br />
Persönlichkeitsschutzes.« kann man auf der Internetpräsenz der<br />
»Bundeszentrale für politische Bildung« lesen.<br />
Wenn es allerdings um differenzierte Meinungsäußerungen<br />
geht, ist für viele primär emotional und teilweise faktenfrei<br />
eingestellte »LautsprecherInnen« schnell Ende im Freisprechgelände.<br />
Zum Beispiel vor Ort: Seit der ersten Ausgabe bietet<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> mit »Zwischenruf« und »Ja<br />
oder nein ?« zwei Meinungsrubriken an, über die man sich bei<br />
mehr als 10.000 LeserInnen entweder solo oder mit einem<br />
kontroversen Widerpart zu lokalen Themen im Stadtteil äußern<br />
könnte. Beide Rubriken kommen mittlerweile leider kaum noch<br />
vor, weil sich im Stadtteil keine AutorInnen finden; insbesondere<br />
nicht, wenn es um kontroverse lokale Themen geht. Das darf<br />
sich gern wieder ändern, wobei sich medial mit einer eigenen<br />
Meinung zu exponieren und sich der öffentlichen Diskussion<br />
auszusetzen ist den VertreterInnen der schweigenden Mehrheit<br />
im »Dorff« irgendwie nicht gegeben. Vielleicht liegt es daran:<br />
Einen fundierten Meinungsbeitrag zu schreiben macht richtig<br />
Arbeit, erfordert gut formulierte Gedanken – und bestenfalls<br />
auch die Reflexion anderer Positionen. Das kann nicht JedeR.<br />
Das wird man doch wohl noch fragen dürfen ? Ja, darf man !<br />
Ob unkommunikativer Beirat oder mangelhaftter Baumschutz:<br />
Gut für die offene Diskussion von Findoffer Stadtteilthemen<br />
sind Beiträge wie das Interview mit Cornelia Wiedemeyer<br />
(Danke dafür !) oder unsere neue Meinungsrubik auf Seite 26.<br />
Wir wünschen Ihnen aufregend-anregendes Lesevergnügen.<br />
Check die<br />
Infos<br />
06 l CORNELIA WIEDEMEYER<br />
Die Leiterin des Ortsamtes West über Stadtteilthemen,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und ein neues Zuhause<br />
16 l FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Wie Xenia über »Kwer-Wege«, dass als Projekt Menschen<br />
mit Handicap unterstützt, zu »fif« gekommen ist<br />
18 l SILKE MÜLLER<br />
Die Digitalbotschafterin über die Gefahren von »Social Media«<br />
und über die Notwendigkeit, Kinder davor zu schützen<br />
22 l SPARKASSE BREMEN<br />
24 l BÜRGERPARK-TOMBOLA<br />
26 l DER STADTIST<br />
28 l AKTIV VOR ORT<br />
30 l DORFFKLATSCH<br />
33 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
34 l SUPERSUSE<br />
Unser Standort in Findorff ist die Hemmstr. 273 (früher: Bindhammer) Tel. 0421 / 845 14 622<br />
Es gibt uns außerdem 2 x in Horn (Universität und LRS Förderzentrum) und 1 x in Huchting<br />
Der »Chor Don Bleu« ist für schöne Töne bekannt:<br />
Mehr über den Auftritt im Alten Pumpwerk auf Seite 33<br />
WWW.<strong>FINDORFF</strong>.INFO<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05
PROFILE<br />
q CORNELIA WIEDEMEYER LEITET DAS ORTSAMT WEST<br />
» Einige Themen benötigen viel, viel Arbeit.«<br />
CORNELIA WIEDEMEYER<br />
F<br />
rau Wiedemeyer, viele Menschen wissen gar<br />
nicht, was ein »Ortsamt« ist. Auf den Punkt<br />
gebracht: Was leisten Sie und Ihr Team im<br />
Ortsamt West für die BürgerInnen ?<br />
Das Ortsamt ist in erster Linie die Schnittstelle<br />
zwischen den ehrenamtlichen Beiräten, die<br />
alle vier Jahre demokratisch gewählt werden,<br />
und den senatorischen Fachbehörden. Wir<br />
unterstützen die Beiräte in ihrer Arbeit.<br />
Der neu aufgestellte Beirat Findorff hat seit Herbst 2023 die<br />
Arbeit aufgenommen. Jemand bezeichnete den Beirat einmal<br />
als verlängerten Arm des Bremer Senats. Ist das so ?<br />
Dieser Aussage muss ich ganz vehement widersprechen. Beiratsmitglieder<br />
sind demokratisch frei gewählte MandatsträgerInnen.<br />
Allerdings muss man wissen, dass die Möglichkeiten der Beiräte,<br />
Einfluss zu nehmen, sehr gering sind.<br />
Was kann der Beirat Findorff tatsächlich bewirken ?<br />
Der Beirat Findorff ist in allen Angelegenheiten, die den Stadtteil<br />
betreffen, einzubinden, was in unterschiedlicher Intensität<br />
geschehen kann. Das geringste Recht, welches ein Beirat hat, ist<br />
das Recht auf Information. Das heißt: Der Beirat ist zu informieren.<br />
Das nächste Recht ist das Beteiligungsrecht. Der Beirat<br />
ist anzuhören – und er kann Stellungnahmen abgeben. Außerdem<br />
gibt es noch das Entscheidungsrecht über Sachverhalte,<br />
die dem Beirat obliegen. Die Sachverhalte, über die tatsächlich<br />
auch entschieden werden darf, sind allerdings sehr beschränkt.<br />
Der Beirat darf zum Beispiel über kleinere Verkehrsmaßnahmen<br />
entscheiden, oder ob irgendwo im Stadtteil Poller gesetzt oder<br />
Fahrradbügel aufgestellt werden sollen. Orientiert an bestimmten<br />
rechtlichen Vorgaben hat der Beirat zudem für die Vergabe<br />
von Globalmitteln freie Hand – und kann Vereine, Institutionen,<br />
Initiativen oder engagierte Personen im Stadtteil für Investitionen<br />
oder Aktivitäten monetär unterstützen.<br />
Wie empfinden Sie als Ortsamtsleiterin den Beirat Findorff ?<br />
Die Mitglieder im Beirat Findorff empfinde ich als sehr engagiert.<br />
Der aktuelle Beirat steht vor einer besonderen Herausforderung,<br />
weil es mit der Wahl 2023 erhebliche personelle Wechsel gegeben<br />
hat. Nicht nur ich als Ortsamtsleiterin bin neu, sondern auch viele<br />
Mitglieder und AusschusssprecherInnen sind neu.<br />
Sie haben den Beiratsmitgliedern in Gröpelingen, Walle und<br />
Findorff zu Beginn der Legislatur einen Workshop angeboten.<br />
Warum – und wie wurde Ihr Angebot angenommen ?<br />
Ich habe jeweils für jeden der Stadtteile, für die das Ortsamt<br />
West zuständig ist, einen Workshop angeboten. Mir ging es darum<br />
zu vermitteln, wie es mit den Rechten, aber auch den Pflichten<br />
von Beiratsmitgliedern aussieht. Weitere Inhalte waren: Was<br />
ist die Aufgabe des Ortsamtes ? Wie wollen wir zusammenarbeiten<br />
? Aber es ging mir auch darum, sich auf Themen zu verständigen,<br />
von denen wir gemeinsam davon ausgehen können, dass<br />
diese Themen uns in dieser Legislaturperiode beschäftigen<br />
werden – unabhängig davon, wie man parteipolitisch dazu steht.<br />
Bei vielen Themen ist es nicht damit getan, dass man sich<br />
einmalig ReferentInnen einlädt, zuhört – und das war es dann.<br />
Man muss sich klarmachen: Einige Themen benötigen viel, viel<br />
Arbeit und vor allem eine fundierte inhaltliche Auseinandersetzung,<br />
auf Seiten des Ortsamtes und des Beirats. Man muss<br />
sich mit diesen Herausforderungen intensiv beschäftigen. Die<br />
Workshops wurden gut angenommen. Sie haben sicherlich<br />
die Zusammenarbeit in den Beiräten, aber auch zwischen den<br />
Beiräten, in den verschiedenen Stadtteilen im Bremer Westen<br />
im Sinne der BürgerInnen gestärkt.<br />
Sie haben zu Ihrer Bewerbung gesagt: »Ich würde gerne mit<br />
dem Team des Ortsamtes meinen Teil dazu beitragen, dass die<br />
Arbeit der Beiräte noch mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung<br />
kommt.« Können Sie diesen Anspruch konkretisieren ?<br />
Es geht um eine offensive Öffentlichkeitsarbeit der Beiräte.<br />
Mein Team und ich möchten gerne dazu beitragen, dass die<br />
BürgerInnen zukünftig auch merken: Was macht eigentlich der<br />
Beirat in meinem Stadtteil ? Es haben sich erfreulicherweise u<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07
q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />
» Die Probleme in Findorff sind anderer Natur.«<br />
Beiratsmitglieder gefunden, die sich vertieft Gedanken machen<br />
wollen, wie eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit zukünftig<br />
aussehen kann. Ich finde, dass Beiratsmitglieder nah an den<br />
Menschen sein sollten. In Walle gibt es seitens des Beirates<br />
im Walle-Center dafür Sprechstunden für BürgerInnen. Diese<br />
Dialogform ist als Beispiel ein richtig gutes Format.<br />
Der Beirat Findorff ist in der Kommunikation von aktuellen lokalpolitischen<br />
Themen, Inhalten und verschiedenen politischen<br />
Positionen seit Jahren fatal schlecht aufgestellt. Auch die Mehrheit<br />
der im Beirat Findorff vertretenen Parteien kommuniziert<br />
miserabel. Einige Parteien schaffen es seit Jahren noch nicht<br />
einmal, als absolute »Basics« die Einladungen zu den Beiratssitzungen<br />
online zu posten. Warum gibt es dieses Beharrungsvermögen,<br />
Beiratssitzungen nicht frühzeitig und regelmäßig<br />
über die eigenen digitalen Kanäle anzukündigen?<br />
Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich kann für<br />
das Ortsamt nur sagen, dass wir die Einladungen sofort mit den<br />
dazugehörigen Themen öffentlich machen – und für alle BürgerInnen<br />
sichtbar auf unserer Internetpräsenz einpflegen. Ich<br />
weiß allerdings auch, dass unsere Homepage nicht wirklich der<br />
Renner ist. Man kann tatsächlich noch mehr machen. Jüngere<br />
Menschen informieren sich heute über ganz andere Kanäle.<br />
Ältere Menschen nutzen das Internet teilweise gar nicht. Für<br />
eine bessere Kommunikation, die mehr Menschen erreicht,<br />
müssen sich die Parteien und Fraktionen besser aufstellen. Das<br />
ist aber nicht Aufgabe des Ortsamtes. Wir machen das, wozu<br />
wir verpflichtet sind – und sicherlich auch ein wenig mehr. Ich<br />
kann nur anbieten, dass wir aktuelle Themen aus den Beiräten<br />
auf unserer Internetpräsenz online stellen. Aber ein solches<br />
Angebot setzt voraus, dass die Beiräte die redaktionelle Aufbereitung<br />
dieser Themen übernehmen. Das können, wollen und<br />
werden wir mit unseren begrenzten Kapazitäten nicht leisten.<br />
Theoretisch ist alles klar. Ich lese seit 2018 im »Leitbild und<br />
Kriterien der Bürgerbeteiligung in Bremen« lauter Sätze voller<br />
Anspruch wie »Bremens Bürgerinnen und Bürger, die Beiräte,<br />
die Stadtbürgerschaft und der Senat sowie die Verwaltung<br />
begreifen gute Bürgerbeteiligung als bereichernden Austausch<br />
im politischen Entscheidungsprozess» und »Bremer Bürgerbeteiligung<br />
nutzt niedrigschwellige, offene und möglichst breite Beteiligungsformate.«<br />
Niedrigschwellige Beteiligungsformate heißt<br />
heute auch digitale Beteiligungsformate und Informationsportale.<br />
Warum ist auf digitalen Wegen so wenig passiert, um mehr<br />
Menschen in Findorff und umzu für Lokalpolitik begeistern ?<br />
Auch diese Frage kann ich Ihnen als Ortsamtsleiterin nicht<br />
beantworten. Zuständig sind die politischen Akteure vor Ort.<br />
Fairerweise muss man sagen: Die politischen Akteure sind in<br />
diesem Fall nicht die Beiratsmitglieder. Wer sind die politischen<br />
Akteure, die für die tatsächliche Umsetzung niedrigschwelliger<br />
Beteiligungsformate mittels der dafür notwendigen technischen<br />
Ausstattung zuständig sind ?<br />
Das Ortsamt ist eine Dienststelle der Senatskanzlei. Alle MitarbeiterInnen<br />
im Ortsamt sind Bedienstete der Senatskanzlei.<br />
Zuständig für das Ortsamt und dessen technische Ausstattung<br />
ist die Senatskanzlei. Technische Ausstattung benötigt finanzielle<br />
Mittel. Für eine Finanzierung ist der Haushaltsgesetzgeber<br />
zuständig. Das ist die Bremische Bürgerschaft.<br />
Beiratssitzungen sind für einen Stadtteil mit 25.000 Menschen<br />
miserabel besucht – und ich sehe oftmals die wenigen gleichen<br />
Gesichter. Das Verhältnis zwischen unseren LokalpolitikerInnen<br />
und den FindorfferInnen ist offensichtlich keine Liebesbeziehung.<br />
Warum ist das so ?<br />
Das kann ich Ihnen nicht sagen. Nun können wir auch nicht<br />
alle 25.000 BewohnerInnen befragen, warum sie nicht zu den<br />
Beiratssitzungen kommen. Was ich sagen kann: Alle drei Stadtteile<br />
im Bremer Westen haben unterschiedliche Bevölkerungsstrukturen<br />
– und dementsprechend sind die auch die einzelnen<br />
Beiräte unterschiedlich aufgestellt. Es gibt in Gröpelingen und<br />
Walle Probleme, die wir in dieser Form in Findorff nicht haben.<br />
Zudem werden die Probleme in den Stadtteilen unterschiedlich<br />
wahrgenommen – und die Probleme in Findorff sind anderer<br />
Natur. Vielleicht sehen die FindorfferInnen deshalb nicht so die<br />
Notwendigkeit, sich mit Lokalpolitik zu beschäftigen. Anderseits<br />
habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass die FindorfferInnen<br />
beispielsweise bei überlaufenden Kellern durch Starkregen<br />
oder der Parksituation im Stadtteil sofort sehr präsent sind.<br />
Vielleicht hat man hier im Stadtteil auch ein größeres Wissenspotential,<br />
an wen man sich gleich bei den richtigen Stellen<br />
wenden muss, weil die dafür zuständig sind – ohne den Weg<br />
über den Beirat zu gehen, wodurch wir jedesmal involviert sind.<br />
Sie haben sich bei Ihrer Bewerbung zur Ortsamtsleiterin die<br />
»Digitalisierung« auf die Fahne geschrieben. Was verstehen Sie<br />
unter Digitalisierung in der Lokalpolitik ?<br />
Digitalisierung hat mehrere Ebenen. Im Ortsamt haben wir<br />
schon Einiges umgesetzt, um Abläufe digital zu bewältigen. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08
q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />
» Wenn hybrid, dann richtig hybrid. «<br />
Ich muss nicht mehr mit drei dicken Ordnern auf Beiratssitzungen<br />
erscheinen, sondern klappe meinen mobilen Laptop auf.<br />
Auch der Austausch mit den Beiräten erfolgt mittlerweile nur<br />
noch digital. Für die Dokumentation nutzen wir das Datenmanagementsystem<br />
der bremischen öffentlichen Verwaltung.<br />
Ich unterstütze den Wunsch der Beiräte nach einheitlicher<br />
technischer Ausstattung, entsprechenden Schulungen und<br />
einem Informationssystem, wie es die AbgeordnetInnen der<br />
Bremischen Bürgerschaft nutzen.<br />
Mit fällt auf, dass Sie nur die digitale Optimierung von internen<br />
Prozessen beschreiben. Der Fokus meiner Frage liegt woanders:<br />
Kommen wir daher nochmals auf niedrigschwellige,<br />
digitale Beteiligungsmöglichkeiten für die BürgerInnen an der<br />
Lokalpolitik zurück. Hybride Sitzungen, die lokal vor Ort und<br />
gleichzeitig in digitaler Form online stattfinden, wurden zuletzt<br />
wieder eingestellt. Hybride Sitzungen werden in anderen<br />
Bremer Stadtteilen längst erfolgreich praktiziert, aber nicht im<br />
Bremer Westen. Wieso nutzen andere Beiräte in Bremen längst<br />
die Technik, die man weiterhin nicht im Ortsamt West hat,<br />
das immerhin für über 90.000 Menschen in Gröpelingen, Walle<br />
und Findorff zuständig ist ? Wann werden hybride Sitzungen<br />
eingeführt – die auch eine gute Lösung wären, um interessante<br />
ReferentInnen ortsunabhängig von überall dazuzuschalten ?<br />
Ich stimme Ihnen zu. Auch ich würde lieber heute als morgen<br />
sofort hybride Sitzungen realisieren. Ich bin allerdings der<br />
Auffassung: Wenn hybrid, dann richtig hybrid – und keine Notlösungen<br />
mehr. Hybride Sitzungen müssen sicherstellen, dass<br />
der Austausch zwischen den BürgerInnen, ReferentInnen und<br />
dem Beirat technisch einwandfrei gegeben ist. Was wir bisher<br />
im Ortsamt West technisch hinbekommen haben, sind absolute<br />
Notlösungen, die sich schwierig gestaltetet haben – und die es<br />
mit mir als Ortsamtsleiterin so nicht noch einmal geben wird.<br />
Ich bin der Meinung: Ganz oder gar nicht ! Man braucht für<br />
gute Lösungen auch Personal. Die Videositzungen, die während<br />
der Coronazeit online realisiert wurden, waren keine hybriden<br />
Sitzungen, sondern Zoom-Konferenzen. Eine Zoom-Konferenz<br />
kann man natürlich jederzeit machen, aber das ist keine echte<br />
hybride Sitzung – und ich glaube, viele, die die Worte »hybride<br />
Sitzungen« in den Mund nehmen, haben keine Vorstellung<br />
davon, was dafür tatsächlich technisch erforderlich ist.<br />
Wer ist dafür verantwortlich und zuständig, hybride Sitzungen<br />
auf diesem Level einzuführen, wie Sie es sich vorstellen ?<br />
Die Einführung eines professionellen Systems für zukünftige<br />
Videositzungen, die für alle Ortsämter gleiche Bedingungen<br />
für hybride Sitzungen schaffen könnten, muss über die Senatskanzlei<br />
laufen. Erforderlich sind neben der Technik eine<br />
entsprechende Software und personelle Unterstützung. Man<br />
darf vermuten, dass gegenwärtig dafür die finanziellen Mittel<br />
nicht vorhanden sind.<br />
Wenn es eine Lösung geben würde, wäre die im Ortsamt West ?<br />
So ist es. Auch wenn die FindorfferInnen dann wieder sagen:<br />
»Warum müssen wir nach Walle ins Ortsamt kommen ?«<br />
Das sehe ich nicht so, weil »hybrid« könnte man sich ja auch<br />
niedrigschwellig und ortsunabhängig an der Sitzung beteiligen.<br />
Einverstanden, aber dazu gibt es noch einen anderen Punkt zu<br />
bedenken: Es herrscht Anwesenheitspflicht. Die Beiratsmitglieder<br />
müssen in Präsenz anwesend sein. Wenn sie sich online<br />
dazuschalten wollen, müsste im Ortsgesetz der rechtliche<br />
Rahmen für die Anwesenheitspflicht neu angepasst werden.<br />
Ist das notwendig ? Die hybride Beiratssitzung findet doch<br />
gleichzeitig wie gehabt nach wie vor auch analog in Präsenz<br />
statt. Die Beiratsmitglieder bleiben im Sitzungssaal weiterhin<br />
zur Anwesenheit verpflichtet. Auch BürgerInnen, die lieber<br />
analog dabei sein möchten, könnten weiterhin zum Ortsamt<br />
in den Sitzungssaal gehen und dort live vor Ort teilnehmen.<br />
Beiratsmitglieder könnten dennoch auf die Idee kommen, sich<br />
online dazuschalten zu wollen. Wie gesagt: Das gibt das Ortsgesetz<br />
wegen der auf Anwesenheit ausgerichteten Formulierungen<br />
derzeit nicht her – und es müsste erst entsprechend angepasst<br />
werden. Es steht auch im Ortsgesetz, das BürgerInnen sich zu<br />
jedem Sachverhalt äußern können. Gilt das auch, wenn sich im<br />
Extremfall hunderte BürgerInnen dazuschalten und äußern<br />
wollen? Solche Punkte müssen durch den Gesetzgeber übergeordnet<br />
für alle Ortsämter rechtlich geklärt werden.<br />
Werfen wir einen Blick auf die derzeitige Internetpräsenz des<br />
Ortsamtes West unter www.ortsamtwest.bremen.de. Die Protokolle<br />
von Beiratssitzungen werden als vorläufige Dokumente<br />
zur Information der BürgerInnen nach drei Wochen hochgeladen<br />
und nach drei Monaten freigegeben. Muss das so sein ?<br />
Der Zeitraum für die Abstimmung der Protokolle ergibt sich<br />
aus der Geschäftsordnung. Wir bemühen uns im Ortsamt,<br />
die Protokolle innerhalb einer Woche fertigzustellen. Danach<br />
erfolgt die Abstimmung mit den SprecherInnen des jeweiligen<br />
Fachausschusses oder des Stadtteilbeirats. Die verantwortlichen<br />
Beiratsmitglieder sind angehalten, möglichst schnell zu antworten,<br />
was sie nicht immer tun. Nach der Freigabe kann das<br />
Protokoll dann als vorläufiges Protokoll online gestellt werden.<br />
Protokolle sind Protokolle. Klar, die müssen erstellt werden.<br />
Aber Sie haben wieder nur interne Prozesse zwischen Ortsamt<br />
und Beirat beschrieben. Meine Frage bezieht sich primär auf<br />
Servicefreundlichkeit hinsichtlich der Information gegenüber<br />
den BürgerInnen – und die damit verbundene Außenwirkung.<br />
Als PDF online abgelegte Protokolle sind das einzige offizielle<br />
Angebot, um sich nachträglich über analog abgehaltene Sitzungen<br />
zu informieren, an denen man vielleicht nicht teilnehmen<br />
konnte, weil man zum Beispiel beruflich verhindert war. Diese<br />
sehr stark eingeschränkte Form der Information, sich über die<br />
Themen und Beschlüsse auf den stattgefundenen Sitzungen zu<br />
informieren, ist aus meiner Sicht im digitalen Zeitalter u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10
q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />
» Auch ich finde den Zustand sehr misslich. «<br />
völlig unzureichend – zumal die meisten FindorfferInnen diese<br />
Unterseite gar nicht kennen, weil sie nicht kommuniziert wird.<br />
Ich stelle eine Gegenfrage: Was schlagen Sie denn vor ?<br />
Es gibt auf der Internetpräsenz die Rubrik »Stadtteilangelegenheiten«.<br />
Wenigstens dort könnten wichtige Themen und<br />
Infos seitens des Beirats redaktionell aufbereitet kommuniziert<br />
werden. Das passiert nur alle paar Monate sporadisch.<br />
Nach welchen Kriterien dort etwas steht, weiß auch niemand.<br />
Zurück zu den offiziellen Protokollen. Das Archiv, in dem<br />
diese abgelegt werden, hat keine Suchfunktion und ist auch<br />
deshalb für eine nachträgliche Information der BürgerInnen<br />
völlig ungeeignet. Alle Dateien haben kryptische Namen – und<br />
kurze Inhaltsangaben als Vorschau fehlen völlig. Wie kann ein<br />
Archiv heutzutage derartig bürgerunfreundlich angelegt sein ?<br />
Wir als Ortsamt haben leider nur begrenzte Möglichkeiten, wie<br />
wir die Seiten in unserem System, das der gesamte öffentliche<br />
Dienst nutzt, gestalten. Ich habe mir zu Beginn meiner Tätigkeit<br />
das Archiv angeschaut. Auch ich finde den Zustand sehr<br />
misslich. Wenn Sie sich jetzt die Seite anschauen werden Sie<br />
feststellen, dass wir mit den bescheidenen Möglichkeiten, die<br />
wir haben, zumindest den kleinen Schritt gegangen sind und<br />
die Seite in »Beiräte« und »Ausschüsse« unterteilt haben. Unser<br />
Ansinnen bleibt aber, dass wir die Internetpräsenz im Rahmen<br />
der Möglichkeiten moderner gestalten wollen. Dafür wurden<br />
unsere MitarbeiterInnen bereits geschult. Es wird aber keine<br />
Ad-hoc-Lösung geben: Wir werden unsere Vorschläge mit den<br />
Beiräten im Bremer Westen abstimmen.<br />
Nächste Idee gegen Politikverdrossenheit: Findorff hat, wie einst<br />
unter der Domain www.findorff.de, kein offizielles Stadtteilportal<br />
mehr, auf dem auch Lokalpolitik kommuniziert werden<br />
sollte. Dieses Portal wurde 2018 sang- und klanglos mangels<br />
Contentpflege abgeschaltet. Warum hat Findorff im Vergleich zu<br />
anderen Stadtteilen kein offizielles Stadtteilportal ?<br />
Auch das ist eine Frage, die Sie dem Beirat Findorff stellen<br />
sollten. Ich bin gerne bereit, dem Beirat unter dem Stichwort<br />
»Öffentlichkeitsarbeit« für ein offizielles Findorffer Stadtteilportal<br />
Anregungen zu geben. Man sollte aber wissen: Solche<br />
Portale stehen und fallen mit dem Engagement von einzelnen<br />
Menschen. Die redaktionelle Contentpflege ist keine Arbeit, die<br />
im Ortsamt geleistet werden kann. Ein offizielles Stadtteilportal<br />
ist davon abhängig, dass sich Leute im Stadtteil finden, die das<br />
machen. Auch ein Beirat kann sich dem Aufbau eines digitalen<br />
Stadtteilportals annehmen und für die technische Einrichtung<br />
finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Ein Beirat kann auch<br />
redaktionelle Inhalte liefern, wie es durch den Beirat Walle auf<br />
www.walle-aktuell.de passiert, wo es unter anderem eine eigene<br />
Rubrik für Kommunalpolitik gibt. Aber es braucht redaktionell<br />
verantwortliche Personen und Abstimmungsprozesse.<br />
Auf der Startseite des Ortsamtes steht »Und jetzt zum Stadtteilmanagement<br />
– das sind wir.« Zugleich sind in kurzer Zeit<br />
mehrere »Stadtteilmanager« für Findorff gekommen und wieder<br />
gegangen – angesiedelt bei der Wirtschaftsinteressengemeinschaft<br />
der »Findorffer Geschäftsleute e.V.«. Macht dieses Modell unter<br />
dem Dach eines Vereinsvorstands von in erster Linie privatwirtschaftlich<br />
aufgestellten Geschäftsleuten nach den bisherigen<br />
Erfahrungen noch Sinn – oder braucht Findorff eine eigenständige<br />
Quartiersmeisterei für alle Menschen, Unternehmen und<br />
Einrichtungen, wie man es uns in Walle erfolgreich vormacht ?<br />
Die Frage kann ich gern beantworten. Stadtteilmanagement<br />
bedeutet für mich, dass ein Stadteilmanager oder eine Stadtteilmanagerin<br />
übergreifend für den gesamten Stadtteil tätig ist.<br />
So konnte ich es in Gröpelingen bis heute sehr positiv erleben.<br />
In Walle haben wir ein Quartiersmanagement, das sich auf das<br />
Quartier Alt-Walle bezieht. Wenn Sie mich nach der richtigen<br />
Bezeichnung fragen, welche Organisationsform sich idealerweise<br />
auf alle Menschen im gesamten Stadtteil beziehen sollte,<br />
halte ich den Begriff »Stadtteilmanagement« für angebracht.<br />
Bei einer Quartiersmeisterei handelt es sich um ein Projekt zur<br />
Verbesserung der regionalen Stadtteil zentren ...<br />
Korrekt. »Quartiersmeisterei« bezieht sich auf Quartiere in<br />
einem Stadtteil – von daher finde ich »Stadtteilmanagement«<br />
als Bezeichnung besser. Irritierend finde ich die begriffliche<br />
Überschneidung mit den Ortsämtern, die auf Verwaltungsebene<br />
ebenfalls bestimmte Aufgaben im »Stadtteilmanagement«<br />
zu leisten haben. Ein Stadtteilmanagement für alle würde für<br />
mich konzeptionell eher wie »Gröpelingen Marketing« aussehen,<br />
das ich damals mit aufgebaut habe.<br />
Anders als in Findorff ist »Gröpelingen Marketing« nicht unter<br />
dem Dach einer reinen Wirtsschaftsinteressengemeinschaft von<br />
Geschäftsleuten angesiedelt, sondern firmiert als eigenständiger<br />
Verein – breit und vorbildlich aufgestellt für alle mit Kreativteam,<br />
Geschäftsführer und dem Team »Soziale Manufakturen«.<br />
Zu den Aufgaben und dem Stand der Aktivitäten des »Stadtteilmanagements«<br />
in Findorff konnte ich mir bisher kein umfassendes<br />
Bild verschaffen, zumal diese Stelle zuletzt in 2023 längere<br />
Zeit auch gar nicht besetzt war. Ich finde es gut, dass »Wirtschaft«<br />
das Stadtteilmanagement in Findorff unterstützt und<br />
signalisiert hat, dieses auch zukünftig zu tun. Ob es Interessenkonflikte<br />
durch die Anbindung an die Findorffer Geschäftsleute<br />
gibt vermag ich nicht zu beurteilen. Klar ist: Ein solches Projekt<br />
ist nicht nur für die organisierten Geschäftsleute da, sondern<br />
für alle FindorfferInnen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: »Gröpelingen<br />
Marketing« ist mehr als eine Interessenvertretung für die<br />
Gewerbetreibenden im Stadtteil. Das ist ganz klar ein Netzwerk<br />
aller lokalen Akteure – bestehend aus vielfältig aufgestellten<br />
Vereinen, Initiativen, Behörden und engagierten Menschen.<br />
Umfassend vernetzt und offen für alle Protagonisten im Stadtteil.<br />
So wünsche ich mir das auch für Findorff. Ich freue mich<br />
darauf, die neue Stadtteilmanagerin für die Weiterentwicklung<br />
des Stadtteilmanagements in Findorff kennenzulernen. u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12
q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />
» Mein Ziel ist es, viele Erfolge zu produzieren.«<br />
Welches sind Themen, die die Lokalpolitik aus Ihrer Sicht in<br />
den kommenden Jahren bestimmen werden ?<br />
Ein großes Thema wird die Entwicklung des GESTRA-Geländes<br />
sein. Zwei wichtige Fragen sind: Wie geht es auf dem Grünzug<br />
am Torfkanal weiter – und wie mit dem Bildungscampus Dresdener<br />
Straße. Ein weiteres Thema ist sicherlich nach wie vor<br />
die ungelöste Neuordnung der Parksituation in Findorff. Die<br />
Jugendbeteiligung muss unbedingt neu aufgestellt werden. Der<br />
Stadtteil bekommt eine neue Kita und einen Bildungscampus.<br />
Darüber hinaus wichtig: Wie gestalten wir die Öffentlichkeitsarbeit<br />
durch den Beirat Findorff, um mehr Bürgerbeteiligung zu<br />
erreichen, mehr Menschen für Lokalpolitik zu gewinnen ? Mein<br />
Ziel ist es, gemeinsam mit dem Beirat Findorff möglichst viele<br />
Erfolge zu produzieren.<br />
Sie sind langjähriges Mitglied der SPD. Wieweit muss und<br />
kann man sich zurücknehmen, um in der Rolle als Ortsamtsleiterin<br />
politisch neutral zu agieren ? Haben Sie auch den<br />
Anspruch, eigene Themen zu setzen oder sehen Sie sich eher<br />
in verwaltungstechnischer Funktion ?<br />
Ich bin in der SPD, aber ich bin in meiner derzeitigen Rolle<br />
momentan ganz bewusst parteipolitisch nicht aktiv. Ich verhalte<br />
mich neutral und versuche mit allen Fraktionen gut zusammen<br />
zu arbeiten. Ich bekomme auch entsprechendes Feedback,<br />
dass das gelingt. Mein Ansinnen ist es, alle Fraktionen in den<br />
Beiräten gleich zu behandeln und die Beiratsarbeit insgesamt<br />
zu stärken. Formal bin ich in verwaltungstechnischer Funktion<br />
tätig, aber als politisch denkender Mensch gehe ich natürlich<br />
mit offenen Augen durch den Stadtteil, um Menschen zuzuhören<br />
und Stimmungen und Themen aufzugreifen.<br />
Machen wir uns ehrlich: Findorff ist ein manchmal ziemlich<br />
eigensinniges »Dorff«, das auch aufgrund der Lage mit den<br />
beiden Nachbarstadtteilen nicht viel zu tun hat. Jetzt wird es<br />
ziemlich drastisch: Braucht Findorff ein eigenes Ortsamt ?<br />
Ob Findorff ein eigenes Ortsamt braucht ? Das kann ich nicht<br />
beantworten. Ich kann nur feststellen, dass mit der Überseestadt,<br />
die zu Walle dazugekommen ist, angesichts der Aufgabenfülle<br />
im Ortsamt West darüber nachzudenken ist, ob der<br />
bisherige Zuschnitt noch aktuell ist. Stichwort Bürgerweide<br />
und Bahnhof: Findorff hat mehr Überschneidungen mit dem<br />
Ortsamt Mitte. Ob für Gröpelingen, Walle oder Findorff: Ich<br />
würde allen meinen Stadtteilen ein eigenes Ortsamt gönnen.<br />
Nach soviel lokalpolitischen Themen noch kurz der private<br />
»Gala«-Teil in unserem Gespräch: Sie haben in Bremen in<br />
verschiedenen Stadtteilen gewohnt und sind Anfang des Jahres<br />
aus Gröpelingen nach Findorff gezogen. Wohin ging es ? Ins<br />
Zentrum oder in die Randlage, um etwas Abstand zu halten?<br />
Es ging als Familie mit mehreren Generationen eher Richtung<br />
Randlage in ein Haus mit einem schönen Blick ins Grüne auf<br />
ein Parzellengebiet. Neben dem Blick in die Natur schätze ich<br />
die Nahversorgung im Stadtteil – und ich werde ab sofort sehr<br />
gern den legendären Findorffmarkt besuchen.<br />
Frau Wiedemeyer, herzlich willkommen in Findorff – und<br />
vielen Dank für das Gespräch.<br />
▼ ÜBER CORNELIA WIEDEMEYER<br />
Cornelia Wiedemeyer ist verheiratet und hat zwei erwachsene<br />
Kinder und drei Enkelkinder. Privat erholt sie sich gern im<br />
Kleingarten in der Waller Marsch. Im Miteinander sind ihr<br />
Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Wertschätzung und Respekt wichtig.<br />
Sie ist seit ihrer Jugend politisch engagiert und seit vielen<br />
Jahren Mitglied in der SPD. Cornelia Wiedemeyer leitet seit Mai<br />
2023 das Ortsamt West im Walle-Center – und postet regelmäßig<br />
Infos zur Lokalpolitik im Bremer Westen online auf www.<br />
facebook.com/OALCW. Die offizielle Domain für Findorff<br />
unter dem Dach der Internetpräsenz des Ortsamtes West ist<br />
www.ortsamtwest.bremen.de/findorff-1469. Ansprechpartnerin<br />
in den Findorffer Beirats- und Stadtteilangelegenheiten ist<br />
die zuständige Stadtteilsachgebietsleiterin Findorff per Telefon<br />
0421 / 361-880 64 oder per E-Mail office@oawest.bremen.de<br />
Interview: Mathias Rätsch, Fotos: Kerstin Rolfes ▲<br />
Im Maharani treffen Genuss und Verführung auf<br />
einen Ort der Entspannung und der Begegnung.<br />
Jetzt reservieren: Telefon 0421 566 25 66<br />
oder E-Mail: info@maharani-bremen.de<br />
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Findorffstraße 114 · 28215 Bremen<br />
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Sie unter www.maharani-bremen.de<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 15
PROFILE<br />
» Ich kann alles machen.«<br />
q XENIA ARBEITET JETZT BEI »FIF«<br />
XENIA<br />
INKLUSIVER<br />
ARBEITSPLATZ<br />
X<br />
enia, seit dem 1. Dezember 2023 hast<br />
Du einen Arbeitsvertrag bei Familien<br />
in Findorff« – kurz »fif«. Du arbeitest<br />
30 Stunden in der Woche. Erzähle uns<br />
einmal, wie Du zu Deinem Arbeitsplatz<br />
bei »fif« gekommen bist.<br />
Ich bin über die Suche im Internet zu<br />
»fif« gekommen, und weil ich schon<br />
immer mit Kindern etwas machen<br />
wollte. »fif« habe ich gemeinsam mit Herrn Rausch gesucht<br />
und gefunden. Herr Rausch ist mein Job-Coach von »Kwer-<br />
Wege«. Es ist ein Projekt, das Menschen mit Handicap unterstützt.<br />
Herr Rausch kommt einmal in der Woche zu uns in<br />
die Einrichtung und wir reden dann über die Arbeit.<br />
Was hast du gemacht, bevor du zu »fif« gekommen bist ?<br />
Davor habe ich neun Monate im Spielkreis bei der Lebenshilfe<br />
gearbeitet.<br />
Haben dir diese Erfahrungen geholfen ?<br />
Ja, das war gut, weil man schon alles kennt für die Arbeit mit<br />
kleinen Kindern, wie das Wickeln und den Tagesablauf.<br />
Du arbeitest bei »Familien in Findorff« in einer Kleinkindgruppe<br />
– den »Schmetterlingen«. Was sind deine Aufgaben<br />
in der Gruppe ?<br />
Meine Aufgaben sind das Wickeln, beim Essen helfen, raus gehen,<br />
die Kinder anziehen, mit den Kindern spielen und basteln.<br />
Einmal habe ich mit den Kindern Handabdrücke auf der Fensterscheibe<br />
gemacht. Wir haben den Raum auch schon sauber<br />
gemacht. Nachmittags muss ich die Kinder schlafen legen. Nele<br />
lässt sich nur von mir hinlegen. Die Arbeit macht mir Spaß.<br />
Gibt es Dinge, die Du nicht machen kannst, weil Du ein<br />
Handicap hast ?<br />
Da gibt es nichts. Ich kann alles machen.<br />
Was kannst Du besonders gut ? Wo siehst Du Deine Stärken ?<br />
Freundlich zu den Kindern sein. Einfühlungsvermögen. Ein<br />
Kind habe ich eingewöhnt. Er wollte nur zu mir.<br />
Du hast gesagt, dass Du Dich in der Gruppe wohlfühlst und<br />
gerne zur Arbeit kommst. Was sind die Gründe dafür ?<br />
Die Arbeitskolleginnen sind nett und witzig . Die Kinder sind<br />
immer niedlich, wenn sie ankommen. Die Kinder freuen sich,<br />
wenn sie uns sehen.<br />
Bist Du eine wichtige Mitarbeiterin in der Gruppe ?<br />
Ja, ich glaube schon. Nele – das ist ein Kind in der Gruppe der<br />
»Schmetterlinge« – schläft nicht ein, wenn ich nicht da bin.<br />
Gibt es auch mal Ärger mit den Kolleginnen ?<br />
Nö.<br />
Was möchtest Du noch lernen ?<br />
Erste Hilfe am Kind.<br />
Hast Du Wünsche an die »fif« ?<br />
Ich bin zufrieden.<br />
q ÜBER XENIA UND FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Xenia war zuvor bei der »Werkstatt Bremen« beschäftigt. Über<br />
»Kwer-Wege«, dass als Projekt Menschen mit Handicap unterstützt,<br />
einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
zu bekommen, ist sie zu »fif« gekommen. Xenia wird nie an die<br />
Stelle einer ausgebildeten Pädagogin treten können, da sie die<br />
Aufsichtspflicht nicht erfüllen kann, aber der Verein »Familien<br />
in Findorff« freut sich, dass man die Möglichkeit eröffnet hat,<br />
Xenia den Arbeitsplatz in einer Kleinkindgruppe anbieten zu<br />
können. Familien in Findorff e.V. ist mit rund 150 Betreuungsplätzen,<br />
35 pädagogisch ausgebildeten MitarbeiterInnen und<br />
acht Standorten eine der größten Kinderbetreuungs-Einrichtungen<br />
in Findorff. Mehr Infos gibt es auf www.kwerwege.de<br />
und auf www.familien-in-findorff.de<br />
Interview: Ulrike Schönig, Fotos: Dennis Schmidt ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16 | PROMOTION<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 17 | PROMOTION
PROFILE<br />
q SILKE MÜLLER ÜBER SOCIAL MEDIA UND DIE GEFAHR, UNSERE KINDER ZU VERLIEREN<br />
» Es gibt es eine totale Gewaltverherrlichung.«<br />
SILKE MÜLLER<br />
DIGITAL-<br />
BOTSCHAFTERIN<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18<br />
L<br />
iebe Frau Müller, Sie haben ein eindrucksvolles<br />
verstörendes Buch über Gewalt, Missbrauch<br />
und Rassismus in Klassen-Chats<br />
und die gefährlichen Tiefen einer digitalen<br />
Parallelwelt geschrieben. Welches Erlebnis<br />
hat Sie ermutigt, oder hat es zwingend gemacht,<br />
dass Sie Ihre Erfahrungen in einem<br />
Buch versammeln ?<br />
Ich glaube, der Begriff zwingend ist der bessere.<br />
Ich bin als Schulleiterin mit dem Thema »Soziale Netzwerke«<br />
und wie sie die Welt der Kinder verändern und beeinflussen seit<br />
ungefähr 2016 öffentlich unterwegs. Es gibt das Forum »Bildung<br />
Digitalisierung« in Berlin, das erstmals den Föderalismus überwunden<br />
hat und ganz viele Schulen aus dem Bundesgebiet<br />
zusammenholt und zu verschiedenen Themen diskutiert. Dort<br />
habe ich 2016 erstmals über dieses Thema gesprochen. 2018<br />
kam TikTok, die Inhalte veränderten sich, gingen rasend schnell<br />
viral, das Suchtverhalten potenzierte sich. Wir erkannten: Jetzt<br />
haben wir ein Problem. Nach einem Porträt in der Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung – dort wurde ich als streitbare Direktorin<br />
vorgestellt – rief mich mein heutiger Schriftstelleragent an und<br />
meinte, es sei genau jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Buch über<br />
digitale Ethik zu schreiben. Und weil ich viele Menschen – Eltern<br />
und Großeltern – erreichen wollte, habe ich mich dann dafür<br />
entschieden, ein Buch zu schreiben.<br />
Können Sie drei eindrucksvolle Schilderungen von Kindern<br />
oder Jugendlichen benennen, die den Ernst der Situation<br />
illustrieren ?<br />
Zum einen gibt es eine totale Gewaltverherrlichung. Es gibt<br />
Foltervideos, in denen unsere Kinder die Kastration eines Mannes,<br />
der auf einen Tisch gefesselt wurde, ansehen müssen. Tierquälerei<br />
ist ein großes Thema: zum Beispiel ein Film über die<br />
Tötung eines Welpen. Auf der anderen Seite dreht sich wirklich<br />
viel um Cybermobbing. Kinder machen sich gegenseitig fertig,<br />
eben nicht nur auf dem Schulhof, sondern gestreamt auch im<br />
Netz. Das sind dann schon Vorfälle, die oft mit sexualisierter<br />
Gewalt zu tun haben. Ich schreibe in meinem Buch davon, dass<br />
ein Mädchen während einer sehr, sehr intimen Situation gefilmt<br />
wurde und das Video von dem Jungen dann so verändert wurde,<br />
dass nur noch sie zu sehen und zu hören war. Dieses Video<br />
ging überall viral – nicht nur an seiner Schule, auch an unserer<br />
Schule. Aber es gibt auch Beispiele, bei denen Kinder selber<br />
eine Rolle annehmen und sich in Gefahr begeben: Ein junges<br />
Mädchen macht bei einer Dickpic-Challenge mit, bei der es<br />
darum geht, wer als erste das Bild eines erigierten Penis erhält.<br />
Dafür geht sie bewusst auf die Plattform Knuddels, gibt sich als<br />
älter aus und steigt bewusst in eine sexualisierte Sprache ein. Sie<br />
provoziert mit dem Wissen, dass es sich auf der anderen Seite<br />
um ältere Männer handelt und wartet nur, als erste diese Bilder<br />
zu bekommen. Auch diese Dimension gibt es.<br />
Und eigentlich kommen täglich neue Challenges dazu !<br />
Gerade auch im Bereich Tierquälerei in einer abscheulichen<br />
Dimension: Kinder, wahrscheinlich aus dem asiatischen Raum,<br />
stecken eine Babykatze in einen Mixer und betätigen diesen.<br />
Doch die Katze ist nicht tot. Danach geben sie das Tier in die<br />
Mikrowelle. Dieses Video ist bei Twitter aufgetaucht, fand<br />
seinen Weg über Screenshots und Filmausschnitte zu TikTok<br />
und damit in unsere Kinderzimmer. Schlimm daran sind auch<br />
die Kommentare, Smilies und Äußerungen. Das ist sehr, sehr<br />
besorgniserregend, weil die Hemmschwelle scheinbar immer<br />
weiter sinkt. Kinder verrohen ! Es gibt überdies im Moment den<br />
Trend, dass Soldaten an der Front in der Ukraine sogenannte<br />
TikTok-Livestreams machen, das heißt, sie haben GoPro-Kameras<br />
am Helm und streamen dann live von der Front– und unsere<br />
Kinder sind live dabei. Es treten auch immer wieder gesundheitsgefährdende<br />
Trends wie die Blackout- oder Hot-Chip-<br />
Challenge auf, das ist einfach unaufhaltsam.<br />
Sie sind Schulleiterin. Haben Sie das Gefühl, dass die Schulen<br />
um die Gefahren für unsere Kinder wissen und entsprechend<br />
handeln ?<br />
Absolut nicht. Das Bewusstsein, dass wir eine Verantwortung<br />
haben, wir in der Schule, Elternhäusern, aber auch Gesellschaft,<br />
ist, glaube ich, immer noch nicht ausreichend verankert. Ich<br />
habe nicht mit der Resonanz auf mein Buch in der Form gerechnet,<br />
dass viele Schulen mit Fragen zum Beispiel zu unserer<br />
Social Media-Sprechstunde auf mich zukommen oder um ein<br />
Referat bitten.<br />
Sie sind die erste niedersächsische Digitalbotschafterin. Was<br />
machen Sie da konkret und hilft das bei Ihrem Anliegen ? u<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19
q SILKE MÜLLER IM INTERVIEW<br />
» Ich bin keine Gegnerin der Digitalisierung.«<br />
Ich bin ein überzeugter Fan von Netzwerkarbeit. Wir sollten<br />
kollaborieren. Wir, das heißt Menschen aus unterschiedlichsten<br />
Bereichen: Bildung, Wirtschaft, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft.<br />
Ich bin keine Gegnerin der Digitalisierung.<br />
Im Gegenteil: Ich arbeite an einer digitalen Schule, gestalte<br />
diese Prozesse maßgeblich mit. Man sagt oft, weil ich auf die<br />
Missstände in den sozialen Medien hinweise, ich sei gegen<br />
die Digitalisierung. Aber ich stelle mich den Aufgaben der<br />
Transformation.<br />
Das ist doch ein Pakt mit dem Teufel. Gerade dann, wenn<br />
wir versuchen, die Kinder über Social Media zu erreichen.<br />
Was wünschen Sie sich von den Kreativen ?<br />
Insgesamt knapp 64 Stunden beträgt die Internetnutzung pro<br />
Woche bei Jugendlichen laut einer aktuellen Postbank-Studie.<br />
Mädchen sind sieben Stunden länger online als die Jungen.<br />
Kommunikation, Sozialisation und Charakterbildung verlagert<br />
sich in Netzwerke. Das grundsätzliche Interesse an anderen,<br />
dieses Sehen, ob es jemandem gut oder schlecht geht, das<br />
nimmt ab. Und übrigens auch die Einsatzbereitschaft für das<br />
Allgemeinwohl. Die Mediennutzung unserer Kinder hat also<br />
eine gewaltige Relevanz. Von den Kreativen wünsche ich mir,<br />
dass sie aus den Augen und den Herzen der Kinder sehen,<br />
um dann genau zu überlegen, ob man eine Entscheidung aus<br />
kommerziellen Gründen treffen darf oder nicht. Wenn wir bei<br />
den Machern der Plattformen sind, dann glaube ich, haben sie<br />
jegliches moralisches Gefühl verloren. Ein Mitarbeiter von Tik-<br />
Tok sagte neulich in den Tagesthemen, wenn er ein Kind hätte,<br />
dürfe das niemals TikTok konsumieren. Das sagt dann alles.<br />
▼ ÜBER SILKE MÜLLER<br />
Silke Müller ist Schulleiterin einer Ganztagsschule, der Waldschule<br />
Hatten bei Oldenburg und seit 2021 erste Digitalbotschafterin<br />
des Landes Niedersachsen. Sie kämpft für eine ethische<br />
und demokratische Werteerziehung – auch und vor allem<br />
in der digitalen Welt. Ihr aktuelles Buch »Wir verlieren unsere<br />
Kinder« erreichte Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Das Buch<br />
gibt es im lokalen Einzelhandel im »Findorffer Bücherfenster«.<br />
Das Interview mit Silke Müller führte Eckard Christiani,<br />
Autor, Kommunikationsdesigner und Markenexperte von<br />
»quintessense«, www.quintessense.de, Foto: Carolin Windel ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21
VOR ORT<br />
» Gemeinsam motiviert für Findorff «<br />
q SPARKASSE BREMEN<br />
W<br />
er mit aufmerksamen Augen im<br />
Stadtteil unterwegs ist, hat sie<br />
bestimmt schon entdeckt. »Gemeinsam<br />
motiviert.«, »Gemeinsam<br />
interessiert.« und »Gemeinsam<br />
engagiert.« Die Rede ist von den<br />
Plakaten der Sparkasse Bremen.<br />
Was verbirgt sich dahinter ?<br />
unserer Kundinnen und Kunden passt, und nicht umgekehrt«,<br />
erklärt der Finanzexperte. Und in Zukunft werde eher mehr zu<br />
klären sein als weniger, ist sich Schwers sicher. »Wir haben auf<br />
der einen Seite die politische und wirtschaftliche Lage: Krisen,<br />
Energiepreise oder Inflation haben einen starken Einfluss auf<br />
unseren Alltag. Auf der anderen Seite entwickeln sich digitale<br />
Lösungen rasend schnell weiter.«<br />
SOZIALES<br />
ENGAGEMENT<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22 | PROMOTION<br />
▼ EIN ORT, DER UNS VERBINDET<br />
»Eigentlich ganz einfach«, sagt Clemens Schwers aus der Sparkassenfiliale<br />
in der Fürther Straße. »Wir investieren nicht nur<br />
in die Bankfiliale der Zukunft, sondern verfolgen ein Konzept,<br />
das die Menschen in den Mittelpunkt stellt.« Mit dem Konzept<br />
meint er die Stadtteilfiliale. So eine wird auch in Findorff<br />
entstehen. In der Admiralstraße ist bereits ein geeignetes<br />
Gebäude gefunden. Sobald die Baugenehmigung der Behörde<br />
vorliegt, renoviert die Sparkasse die Räumlichkeiten nach ihren<br />
Vorstellungen. Mehr Platz für den Service und die persönliche<br />
Beratung der Kundinnen und Kunden wird die Veränderung<br />
bewirken. »Dann werden wir einen weiteren Treffpunkt im<br />
Stadtteil haben«, so der Finanzberater. Diese regionale Vernetzung,<br />
zu der ein Community-Bereich einlädt, ist das Kennzeichen<br />
dieses Filialtyps. Hier an diesem langen Tisch treffen sich<br />
Vereine und Initiativen aus dem Stadtteil. Hier entstehen Ideen,<br />
welche Angebote es vor Ort braucht. Aber es geht noch weiter:<br />
Hier bietet die Sparkasse Bremen zusätzlich einen Austausch,<br />
der über bankfachliche Themen hinausgeht. Informationsabende<br />
zu energetischer Sanierung von Wohneigentum oder Tipps<br />
der Polizei zu Einbruchsschutz und aktuellen Betrugsmaschen.<br />
▼ PASSENDE LÖSUNGEN FINDEN<br />
So vielfältig wie das Leben im Stadtteil sind auch die Themen,<br />
die in der Stadtteilfiliale angeboten werden. Auch für Kinder<br />
wird einiges geboten: Zauberworkshop, Ferienprogramm oder<br />
Lesungen. Wer sich für das aktuelle Programm interessiert,<br />
sollte unbedingt in die Stadtteilfilialwelt auf SPOT Bremen<br />
schauen. »Gäste aus Findorff sind in allen Stadtteilfilialen<br />
herzlich willkommen« betont Schwers, der sich schon auf die<br />
Zeit freut, wenn es in Findorff richtig losgeht. »Dieses Element<br />
fehlt uns bislang in unserer Filiale in der Fürther Straße.«<br />
Dort konnte aus Platzgründen keine Stadtteilfiliale entstehen.<br />
Allerdings beinhaltet die neue Werbekampagne auch die »alten«<br />
Standorte. Dort geht es ja ebenfalls um die Beratung zu Finanzfragen<br />
– persönlich und vor Ort. »Den Menschen hier ist sehr<br />
wichtig, dass wir zuhören und passende Lösungen finden«,<br />
so der Berater, »das ist gleichzeitig unsere Motivation.« Egal<br />
wie verwirrend die Zeiten sein mögen, sein Team ist für die<br />
Menschen da – und zwar auf Augenhöhe, verspricht Schwers.<br />
Genau das ist mit der Plakat-Überschrift »Gemeinsam motiviert«<br />
gemeint. »Wir finden eine Lösung, die zum Problem<br />
Clemens Schwers, Wertpapierberater der Sparkasse Bremen<br />
▼ ALLES IST MÖGLICH<br />
Ziel sei es, dass keiner abgehängt werde und jeder einen Weg<br />
findet, der passt. Um diese Möglichkeiten zu präsentieren, gibt<br />
es die Stadtteilfilialen. Neues ausprobieren, sich informieren<br />
und mit anderen Menschen austauschen – das alles ist möglich.<br />
Weiterhin profitieren Vereine, Projekte und Initiativen von der<br />
Förderung durch die Sparkasse. »All das macht unser Leben in<br />
Findorff so vielfältig – und wir sind ein Teil davon«, freut sich<br />
der Finanzexperte über das lebendige Umfeld.<br />
▼ MEHR INFORMATIONEN<br />
Clemens Schwers ist Wertpapierberater der Sparkasse Bremen.<br />
Weitere Informationen gibt es auf www.spot-bremen.de und<br />
www.sparkasse-bremen.de/stadtteilfiliale<br />
Text: Nils Andresen, Fotos: Sparkasse Bremen ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23 | PROMOTION
q 70. TOMBOLA-AUFLAGE NOCH BIS ZUM 12. MAI 2024<br />
» Unterstützung für den Erhalt des Bürgerparks «<br />
S<br />
eit dem 7. Februar läuft die Jubiläums-Saison<br />
(70 Jahre !) der umsatzstärksten Straßenlotterie<br />
Europas. In der Bremer City und<br />
verschiedenen Einkaufscentern könnten die<br />
bunten Glücksbriefchen erstanden werden.<br />
Schirmherr der Veranstaltung ist wie zuvor<br />
Bürgermeister Dr. Andreas<br />
Bovenschulte. Das Los der<br />
Saison 2024 präsentiert das<br />
»Haus des Glockenspiels« in der Böttcherstraße.<br />
Die Bürgerpark-Tombola ist eine wichtige Unterstützung für<br />
den Erhalt des Bürgerparks, der nicht nur als »grüne Lunge« für<br />
Findorff dafür sorgt, dass in den zunehmend heißen Sommern<br />
die Temperaturen im Umfeld von Bürgerpark und Stadtwald<br />
viel geringer sind, weil die Bäume und andere Pflanzen dort für<br />
den Stadtteil einen kühlenden Effekt haben. Insofern haben<br />
alle, aber besonders die FindorfferInnen ein großes Interesse,<br />
den ausschließlich privat finanzierten Bremer Bürgerpark als<br />
eine einzigartige, denkmalgeschützte grüne Oase mitten in<br />
der Stadt zu unterstützen.<br />
Seit sieben Jahrzehnten tragen Bremer Unternehmen und das<br />
Bremer Handwerk mit ihren Sachspenden und Engagement<br />
dazu bei, dass der Bremer Bürgerpark und auch viele andere<br />
begünstigte Parkanlagen, erhalten und gepflegt werden.<br />
TOMBOLA<br />
Zudem unterstützt die Bürgerpark-Tombola auch in diesem<br />
Jahr wieder zahlreiche weitere Projekte in den Parkanlagen der<br />
Stadt. Im Stadtbereich können die Lose an den traditionellen<br />
Standorten gekauft werden: Dazu zählen die Standorte Liebfrauenkirchhof,<br />
Sögestraße, sowie der Bahnhofsvorplatz. Parallel<br />
dazu findet der Losverkauf auch in den Einkaufszentren<br />
Weserpark, Roland-Center, Waterfront, Walle-Center<br />
und der Berliner Freiheit statt. Auch<br />
das mobile »tombomobil« wird wieder überall<br />
unterwegs sein – an Sonntagen direkt im<br />
Bürgerpark an der Minigolf-Anlage, so dass dem Losglück viele<br />
Chancen eröffnet werden. In der letzten Tombola-Verkaufswoche<br />
steigt auch wieder die HWT-HANSEN 5.000 Euro-Sonderverlosung<br />
mit 2. Gewinnchance und Zusatzverlosung auf alle<br />
verkauften Lose<br />
Dietmar Hoppe, Geschäftsführer der Bürgerpark-Tombola, Tim<br />
Großmann, Direktor des Bürgerparks, Andreas Bovenschulte,<br />
Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung und die am<br />
Reingewinn partizipierenden Vereine (der Förderverein Stadtgarten<br />
Vegesack, der Wätjens Park und der Achterdiekpark)<br />
hoffen auf großes Engagement aller BremerInnen – im Sinne der<br />
guten Sache. Die Bürgerpark-Tombola läuft noch bis zum 12.<br />
Mai 2024. Alle Infos auf www.buergerpark-tombola.de<br />
Text: Marina Sichwardt, Foto: Martin Rospek ▲<br />
Tim Großmann, Direktor des Bremer Bürgerparks, Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Dietmar Hoppe, Geschäftsführer Bürgerpark-Tombola<br />
Gestaltung und © Foto: www.raetsch.de<br />
FRÜHSTÜCK<br />
im Zeichen der<br />
Jan-Reiners-Lok<br />
Ab 1. April:<br />
Sommerterrasse<br />
geöffnet<br />
Café Werkstatt<br />
Eisdiele mit BioEis bey Kaemena, Hemmstr. 202<br />
Mo bis Fr 9 - 19 Uhr, Sa 9 - 19 Uhr, So 10 - 19 Uhr<br />
Reservierung/Vorbestellung Tel. 0421 / 70 90 25 50<br />
Weiterhin: unser Schuh- und Schlüsseldienst<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | | 24 26 | PROMOTION<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25
q URBANE SICHTWEISEN AUS DER DORFFRANDLAGE<br />
Baumschutz auf den Weg gebracht ? Jetzt aber !<br />
D<br />
der Frühling kommt ! Die Dorffwelt erwacht<br />
aus dem Winterschlaf und alles wird wieder<br />
viel grüner. Das ist nach der Wahlschlappe<br />
nicht politisch gemeint, sondern von mir<br />
rein pflanzlich betrachtet. Wenn alles blüht<br />
und grünt finden das alle gut – und bei den<br />
ökologisch bewanderten Mitgliedern im<br />
Beirat Findorff duftet es zumindest für den<br />
Klimaschutz wunderbar frischluftig<br />
nach großer Koalition. Wirklich erfreulich:<br />
SPD GRÜNE CDU LINKE FDP haben in der<br />
letzten Legislatur einstimmig einen verbesserten<br />
Baumschutz für Findorff beschlossen:<br />
» Zum besseren Schutz des Baumstammes<br />
und der offenen Baumscheibe<br />
– z. B. vor Bodenverdichtung durch<br />
Überfahren, Betreten, mechanischen<br />
Verletzungen etc. – sind überall wo notwendig<br />
bauliche Maßnahmen (Pfosten,<br />
Poller) bzw. Schutzpflanzungen vorzusehen.«<br />
Womit wir bei den Bäumen in unserem<br />
Stadtteil wären. JedeR weiß: Die tragen positiv<br />
zum Stadtklima bei, sind gut für das Versickern<br />
von Starkregen und noch besser sind<br />
sie gegen die Hitze im Sommer. Aber »Mein<br />
Freund der Baum«, (Sängerin Alexandra)<br />
hat auch in Findorff heftig zu kämpfen. Bäume müssen in jeder<br />
Richtung viel Raum erhalten – nach oben, zur Seite und nach<br />
unten. Dieser Raum ist nicht überall gegeben, aber der Beirat<br />
Findorff hat richtungsweisend erkannt: Angesichts der Renitenz<br />
von respektlosen AutofahrerInnen, die Baumscheiben dreist<br />
und verkehrswidrig zuparken, ist Baumschutz für unsere grünen<br />
Freunde unverzichtbar, damit sie gesund wachsen können.<br />
Handlungsbedarf sah man in der Würzburger Straße, Eickedorfer<br />
Straße, Regensburger Straße und in der Magdeburger<br />
Straße. »Einige Bäume seien durch seitliche Baumbügel vermeintlich<br />
geschützt. Dieser Schutz funktioniert jedoch nicht,<br />
da Autos von der Straße aus direkt an den Baum heranfahren<br />
können«, beschwert sich der Beirat. … Die ältesten Bäume<br />
seien gar nicht geschützt.« Zurecht beschwert, aber ...<br />
▼ POSITIVBEISPIEL MAGDEBURGER STRAßE<br />
Nach Erneuerung von Kanalsystem, Straßenbelag und einer<br />
Parkraumneugestaltung hatte man in der Magdeburger Straße<br />
ausgerechnet den Baumschutz völlig vergessen, was jahrelang<br />
im Beirat niemanden aufgefallen war. Der Schutz wurde erst<br />
nach einem ganz konkreten Bürgerantrag von AnwohnerInnen<br />
umgesetzt – inklusive Wiederherstellung der übel ramponierten<br />
Grünflächen, von deren Grün in der Fläche nicht mehr viel zu<br />
sehen war. Parkraumkontrolle ? Die gibt es in Findorff kaum –<br />
auch nicht gegen verkehrswidrig zugeparkte Baumscheiben.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26<br />
DER STADTIST<br />
Der Stadtist freut sich: Wenn alle Maßnahmen abgeschlossen<br />
sind, wird die Magdeburger Straße eine echte Vorzeigestraße<br />
für Baumschutz und geordnetem Parkraum sein – inklusive der<br />
Cambio-Station, die bereits vorher am Ende der Straße zu finden<br />
war. Um den Legendenbildungen irgendwelcher MobilitätsfriedensfreundInnen<br />
vorzubeugen: Kein einziger legaler Parkplatz<br />
ist durch den nachträglichen Baumschutz weggefallen.<br />
Die Frage bleibt: Wie sieht es an anderer Stelle in<br />
Findorff aus ? Wo können direkte AnwohnerInnen<br />
die Lebensbedingungen für vorhandene<br />
Bäume in ihren Straßen noch verbessern ?<br />
▼ NEGATIVBEISPIEL<br />
EICKEDORFER STRAßE<br />
Ich verrate es Euch: Es gibt viel zu<br />
tun. Nicht nur an der Eickedorfer<br />
Straße sind auf einer langen Distanz<br />
noch zahlreiche ungeschützte Bäume<br />
zu entdecken. Die werden bis ganz ran<br />
an den Baumstamm auf nicht gekennzeichneten<br />
»Parkplätzen« angeparkt. Wird<br />
der Beirat Findorff in der aktuellen Spielzeit<br />
den Ball wieder aufnehmen, um auch hier<br />
dem beschlossenen Antrag Taten folgen<br />
zu lassen ? Ich wette: Die schaffen das –<br />
nur bedarf es weiterer konkreter Bürgeranträge<br />
für Eure Straßen, damit auch dort gehandelt wird.<br />
Wir wollen fair bleiben: Der Beirat kann nicht immer überall<br />
sein und alles wissen – aber dass Beiratsmitglieder, die alle in<br />
Findorff wohnen, mit offenen Augen eklatante Situationen im<br />
Baumschutz selbst erkennen, darf man sicherlich erwarten.<br />
Ansonsten ist immer wieder unser »Erinnerungsvermögen«<br />
gefordert: BürgerInnen bleiben hartnäckig dran und helfen<br />
gern, die Wahrnehmung von LokalpolitikerInnen zu schärfen.<br />
Wenn in Deiner Straße trotz guter Absichtserklärungen nichts<br />
passiert, kann jedeR von uns Bürgeranträge stellen. Das geht<br />
formlos mit Handlungsanweisungen wie: »Der Ausschuss XY<br />
im Beirat XYZ möge den Schutz des im Bilde gezeigten Baumes<br />
(siehe Foto als Anlage) an der XYZ Straße in Höhe der<br />
Hausnummer XYZ mit Pollern oder anderen besseren und<br />
fachlich geeigneten Elementen beschließen.« Gut informierte<br />
StadtistInnen wissen: Bürgeranträge müssen im Beirat öffentlich<br />
behandelt werden. Das gilt für jedes lokale Bürgeranliegen.<br />
JedeR kann Anträge auf den Beiratssitzungen vor Ort stellen<br />
oder digital per E-Mail an das Ortsamt West senden – und sollte<br />
sich den Eingang des Antrags per Rückmail bestätigen lassen.<br />
Unter www.ortsamtwest.bremen.de/findorff/kontakt-1580<br />
gibt es die Kontaktdaten der Stadtteilsachgebietsleiterin für<br />
Findorff. Baumschutz selbst auf den Weg gebracht ? Jetzt aber !<br />
Text: Kay Grimmich, Foto: san4ezz ▲<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27
q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />
Teurer oder günstiger ?<br />
E<br />
s ist ja nicht so, dass es<br />
nur schlechte Nachrichten<br />
gäbe. Die Preise<br />
sind erneut langsamer<br />
gestiegen. Zu erwarten<br />
ist sogar, dass Löhne<br />
und Gehälter dieses Jahr<br />
stärker wachsen als die<br />
Lebenshaltungskosten. Für<br />
Energie mussten wir im Vergleich zum Vorjahr<br />
weniger ausgeben – im Februar minus<br />
2,4 Prozent. Dennoch lohnt es sich,<br />
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nachzudenken. Passend dazu gibt es<br />
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2024 in der Sparkassenfiliale im Walle-Center. Informieren Sie<br />
sich gerne über alle Veranstaltungen in der Stadtteilfilialwelt auf<br />
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anmelden. Oder Sie kommen einfach bei uns vorbei. Dann<br />
übernehmen wir das gerne für Sie. Wichtig: Sie sind als Gäste<br />
aus Findorff bei allen Veranstaltungen unserer Stadtteilfilialen<br />
herzlich willkommen ! Und natürlich: Wenn Sie danach<br />
einen Finanzierungswunsch haben, sprechen Sie uns<br />
gerne an. Die Bauzinsen sind nämlich im Vergleich<br />
zum letzten Herbst ebenfalls gefallen.<br />
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für Eintrittskarten, Bücher und vieles mehr. Beachten<br />
sollten Sie, dass Online-Verkäufe oder -Vermietungen<br />
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Finanzamt gemeldet werden. Das könnten<br />
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er Frühling kann endlich<br />
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Stadt« auf dem neuen<br />
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bekennen sich die DorffbewohnerInnen<br />
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dem In- und Ausland präsentieren diese facettenreiche<br />
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für Groß und Klein kaum Wünsche offen. Auch<br />
Kreative, die ihren Schmuck gerne selber gestalten, finden<br />
ein umfangreiches Sortiment an Edelsteinsträngen, losen Perlen<br />
und Schmuckzubehör. Außerdem wird auf den Edelsteintagen<br />
Bremen Edelsteinbohren und ein kostenloser Bestimmungsservice<br />
für Edelsteine angeboten, wo die BesucherInnen ihre<br />
vor Ort gekauften oder mitgebrachten Preziosen auf Echtheit<br />
prüfen lassen können. www.edelsteintage-bremen.de<br />
DORFFKLATSCH<br />
+++ Nicht wenige FndorfferInnen fragen sich:<br />
»Ist meine Miete zu hoch ?« Das Online-Tool<br />
zum Bremer MIETSPIEGEL gibt sekundenschnell<br />
Antwort. Die Angaben im qualifizierten<br />
Mietspiegel sind als Anhaltspunkt bindend,<br />
wobei für die ermittelte Durchschnittsmiete im<br />
angespannten Bremer Mietmarkt als Obergrenze<br />
plus zehn Prozent gilt. Wichtig bei der Eingabe: die<br />
unterschiedlich anwählbaren Zusatzfaktoren, die die<br />
jeweilige Miete mit definieren. Mehr Infos<br />
auf www.inwis.de/mietspiegel-bremen<br />
+++ TANZBAR BREMEN ist in die<br />
Plantage 13 gezogen. Dort hat das<br />
Kollektiv aus freien<br />
und festangestellten TänzerInnen<br />
und Kulturschaffenden mit und<br />
ohne Behinderungen einen neuen<br />
Probenort gefunden. Am neuen<br />
Standort findet ab sofort ein<br />
bühnenorientiertes Tanzund<br />
Theatertraining<br />
mit wöchentlichen<br />
Kursen, Workshops,<br />
Performances und Werkschauen<br />
statt. Samstag, den 1. Juni gibt es einen<br />
Tag der offenen Tür, zu dem alle Gäste aus<br />
Findorff und umzu eingeladen sind. Mehr auf<br />
www.tanzbarbremen.de<br />
+++ Second-Hand-Frühlingsmode<br />
gesucht ? Der Kleidertausch geht<br />
weiter! Der POPUP-STORE in den ehemaligen<br />
Räumen von Moden Mehlgarten in der<br />
Münchener Straße ist laut der Initiatorinnen<br />
der KLIMAZONE BREMEN-<strong>FINDORFF</strong><br />
bis zum 31. August 2024 gesichert. Spenden sind erwünscht.<br />
Geöffnet ist Mittwoch bis Freitag von 14:00 bis 18.30 Uhr und<br />
am Samstag. Alle Infos auf https://klimazone-findorff.de u<br />
+++ »Ein frühzeitiges Handeln ist im<br />
Sinne der Risikoprävention und<br />
der Daseinsvorsorge notwendig.<br />
Daher haben auch das Land<br />
Bremen und seine beiden<br />
Stadtgemeinden eine Anpassungsstrategie<br />
an den Klimawandel<br />
entwickelt.« lesen wir<br />
als politisches Ziel der Bremer<br />
Landesregierung. Bremen möchte<br />
zudem »Schwammstadt« werden,<br />
hat aber zuletzt soviel Stadtbäume fällen<br />
lassen wie nie zuvor. Zum Beispiel in Findorff: Im Stadtteil wurden<br />
zuletzt über 40 Bäume ohne echte Kompensation gefällt. Engagierte<br />
BürgerInnen stellten Pflanzkisten auf, der Beirat Findorff<br />
diskutierte eine Wanderbaumallee – und zugleich wurden ersatzlos<br />
massiv Bäume in der Hemmstraße und an der Plantage entfernt –<br />
und in der WÜRZBURGER STRAßE gibt es jetzt die Allee mit<br />
großen Bäumen nicht mehr. Man sollte wissen: Die Leistung eines<br />
alten Baumes kann ein junger Baum nicht ansatzweise ersetzen –<br />
und auch der restliche Baumbestand in Findorff ist zum Teil massiv<br />
geschädigt. Tatsache ist: In ganz Bremen wird kaum noch ein Baum<br />
nachgepflanzt. Mehr Infos auf www.gruenes-bremen.de/bäume<br />
+++ Traurig, aber wahr: OLAF ERNSTING schließt als letzter<br />
Videothekar in Bremen die VIDEO BOXX in der Fürther Straße 10<br />
in Findorff. Der Verleih ist bereits beendet. Der Abverkauf von ca.<br />
10.000 Filmen als DVD, Blu-Ray, Konsolen Spielen, Reaglen und<br />
Kuriositäten aus der Hollywoodwelt läuft noch bis zum 15. April.<br />
Zum Abschied gibt es online ein VIDEO INTERVIEW – exklusiv<br />
zu sehen auf www.findorff-gleich-nebenan.de/dorffklatsch<br />
+++ Der Ortsverband der CDU Findorff hat<br />
sich neu aufgestellt: Neue Vorsitzende ist<br />
ANDREA REHBOCK-FLATO, bekannt<br />
im Stadtteil als Geschäftsführerin der Flato-<br />
Haustechnik GmbH. Neue stellvertretende<br />
Vorsitzende sind HENRY PONTY und<br />
CHRISTIAN WEICHELT. Weitere Informationen<br />
auf www.cdu-bremen.de/partei/stadtbezirksverband-westen/ortsverband-findorff<br />
+++ Zehn Jahre BEGENO: Die in Findorff gegründete Bürger<br />
Energie Bremen eG feierte im März Jubiläum. Die BEGeno sieht<br />
ihre Aufgabe darin, durch die Beteiligung von BürgerInnen die<br />
Erzeugung von Erneuerbaren Energie regional voranzutreiben.<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> gratuliert ganz herzlich.<br />
Infos gibt es unter www.begeno.de und www.begenosolar.de<br />
+++ Gebrauchte Baby- und Kinderbekleidung, Spielzeug und<br />
mehr gibt es auf dem FLOHMARKT »Alles rund ums Kind« am<br />
Freitag, 19. April, im Gemeindesaal der Martin-Luther-Gemeinde<br />
zu kaufen. Sie möchten verkaufen ? Anmeldungen nur für private<br />
Verkaufsstände an elternbeirat@martin-luther-findorff.de sind<br />
noch bis Freitag, 5. April möglich. Als Standgebühr nimmt der<br />
Elternbeirat einen selbstgebackenen Kuchen.<br />
Redaktion: Mathias Rätsch, Pressefotos, Buchhholz, Fanslau ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 30
<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />
IMPRESSUM<br />
12<br />
April<br />
25<br />
Mai<br />
20.04 l DIE GLOCKE<br />
In den Fußstapfen von Sängerinnen wie<br />
Ella Fitzgerald oder Sarah Vaughan ist<br />
DIANNE REEVES inzwischen selbst<br />
eine Ikone des Jazzgesangs. Fünf Grammy-<br />
Awards und weitere neun Nominierungen<br />
legen ein beeindruckendes Zeugnis ab.<br />
Beginn: 20:00 Uhr u www.glocke.de<br />
AUTOR/INN/EN<br />
Nils Andresen, Eckard Christiani, Kay Grimmich, Suse<br />
Lübkers, Mathias Rätsch, Ulrike Schönig, Marina Sichwardt<br />
© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,<br />
nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Sämtliche<br />
Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.<br />
Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen<br />
werden strafrechtlich verfolgt.<br />
FOTOGRAFIE<br />
Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />
Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de<br />
Dennis Schmidt, www.familien-in-findorff.de<br />
Carolin Windel, www.carolin-windel.de<br />
ILLUSTRATION<br />
Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de<br />
ART DIRECTION<br />
Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />
LEKTORAT<br />
Ulrike Lichtenfeld, Marlene Kurz<br />
30<br />
Mai<br />
u JAN-OLAF RODT QU4RTETT u »Shimmering«<br />
u LANGE NACHT uKurzführung mit Pago Balke<br />
u CHOR DON BLEU u Schöne Töne, schräge Texte<br />
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BILDNACHWEIS<br />
Titel, Seite 6: Wiedemeyer © K. Rolfes, www.kerstinrolfes.de,<br />
Seite 5: »David«, © Sergii Gnatiuk, »www.shutterstock.com,<br />
Seite 16: Xenia © Dennis Schmidt, Seite 18: Silke Müller ©<br />
Carolin Windel, www.carolin-windel.de, Seite 22: Sparkasse<br />
Bremen, © , Seite 24: Tombloa © Martin Rospek, Seite 26:<br />
Stadtist © san4ezz, www.shutterstock.com, Seite 28: André<br />
Beguin © Sparkasse, Seite 30, Dorffklatsch: tanz_bar ©<br />
Daniela Buchholz, Flato © Fanslau, www.fanslau-fotografie.de,<br />
Baumfällung © Ulf Jacob, www.findorff-aktuell.de, Seite 33,<br />
Findorff geht aus: Reeves © Concord Music, Michael Schulte<br />
© Univeral, Chor don Bleu © Jörg Landsberg, Seite 34:<br />
Supersuse © Rainer Pleyer, sonstige: Pressefotos<br />
DRUCK<br />
Gedruckt auf 135 g/m² Bilderdruck glänzend<br />
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Verteilung in ca. 7.000 Briefkästen von ausgesuchten Haushalten<br />
in Findorff sowie über ca. 60 »Hotspots« im Stadtteil.<br />
Mehr Infos unter »Distribution« auf www.findorff.info<br />
ANZEIGENBUCHUNG<br />
Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder per E-Mail unter<br />
kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />
Mehr Infos auf www.findorff.info/anzeige/online-buchen<br />
Ausgabe 30 erscheint ab dem 06. Juni 2024. Anzeigenschluss<br />
ist der 24. Mai 2024. Änderungen vorbehalten. Unser besonderer<br />
Dank gilt allen treuen und neuen AnzeigenkundInnen,<br />
ohne die diese Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />
HERAUSGEBER<br />
Mathias Rätsch<br />
VERLAG<br />
Findorff Verlag<br />
Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />
Telefon 0421 / 579 55 52<br />
Telefax 0421 / 579 55 53<br />
E-Mail kontakt@findorff.info<br />
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l Geöffnet ist Di.-Fr. 11:30-14:30 Uhr, 17:30-22:00 Uhr,<br />
Sa. 17:30-22:00 Uhr, So.11:30-15:00, 17:30-22:00 Uhr<br />
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Di.-So. 11:30-14:30 und 17:30-22:00 Uhr, Sa. 17:30-22:00 Uhr<br />
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Blaumeiers CHOR DON BLEU ist für<br />
schöne Töne bekannt und berüchtigt: Er<br />
besticht immer wieder durch gewitzte Texte<br />
und schräge Kompositionen seiner Lieder.<br />
Ob Essen und Schlafen, die Pubertät oder<br />
die See: Man bezieht klangvoll Stellung zu<br />
den tiefergehenden Fragen des Lebens. So<br />
entstehen Kreationen mit Ohrwurmpotential,<br />
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KOOPERATIONEN<br />
Der Findorff Verlag betreut den gedruckten und digitalen<br />
Branchenführer für den Stadtteil: www.findorff-finder.de<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Mathias Rätsch, Herausgeber von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />
<strong>NEBENAN</strong>, ist Mitglied in der Handelskammer Bremen,<br />
www.handelskammer-bremen.de sowie im Deutschen<br />
Journalisten-Verband Landesverband Bremen e.V. ,<br />
www.djv-bremen.de<br />
FACEBOOK<br />
Gefällt! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />
www.facebook.com/FindorffVerlag<br />
LESERBRIEFE<br />
Wir freuen uns über Leserbriefe zu Themen in dieser Ausgabe<br />
auf www.findorff-gleich-nebenan.de/leserbriefe<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 33
q ENDLICH URLAUB PLANEN. SUPERSUSE TRÄUMT SICH IN IHRE HIPPIEVERGANGENHEIT<br />
Mit dem Bus ? !<br />
Z<br />
eit für Urlaubsplanung. In diesem Jahr mache<br />
ich alles richtig und stupse den besten<br />
Ehemann rechtzeitig an. Und – siehe da<br />
– der Mann hat tatsächlich einen Plan: Er<br />
möchte unbedingt noch einmal in die Bretagne,<br />
an die Orte, an denen wir im letzten<br />
Jahr mit den Kindern nicht waren. Die rosa<br />
Granitküste erwandern, vielleicht sogar mit<br />
allem Gepäck von Unterkunft zu<br />
Unterkunft. Eben das, was wir mit den Kindern<br />
gar nicht erst versucht haben. Zumindest<br />
unsere Große steht nicht so auf Kraxelei in<br />
den Bergen, auch wenn die bretonischen<br />
Berge eher Hügelchen sind. Aber dieses<br />
Jahr fahren wir vermutlich eh zu zweit.<br />
Geht also.<br />
Während wir uns schon mal von Küstenort<br />
zu Küstenort googeln, fragt unser<br />
Jüngster mal eben nach. »Wann fahren<br />
wir eigentlich in den Urlaub ?« möchte das<br />
Pubertier so ganz nebenbei wissen. Ach so, der<br />
will mit ! Schön eigentlich, aber eine Streckenwanderung<br />
gehört nun nicht gerade zu seiner<br />
Lieblingsferienbeschäftigung. Mehr so abhängen,<br />
schlafen, dann vielleicht ein wenig abhängen.<br />
Lecker essen und schlafen, schlafen, schlafen.<br />
Hmm – da muss wohl neu geplant werden.<br />
Und siehe da, der Mann zaubert gleich noch eine Idee aus dem<br />
Hut: Wollten wir nicht schon immer mal mit einem Bulli urlauben<br />
? Spontan und autark von Ort zu Ort, irgendwo einsam und<br />
romantisch an der Küste parken und mitten in der Natur aufwachen.<br />
Bei schlechtem Wetter in den Süden, statt wie im letzten<br />
Jahr in teuren Ferienwohnungen am Fenster zu sitzen und die<br />
Regentropfen zu zählen. Geht doch auch in der Bretagne, oder ?<br />
Und ganz zufällig kennt er jemanden, der jemanden kennt, der<br />
bei einem Bulliverleiher arbeitet. Wir bekommen sogar einen<br />
Sonderpreis, freut sich der Mann. Denn, Bulli leihen ist teuer.<br />
Seit Corona sogar sehr, sehr teuer.<br />
Selbst das Dach lässt sich per Knopfdruck hochfahren. Da<br />
schläft es sich richtig gut, erklärt unser Vorführer und klettert<br />
begeistert nach oben. Das sei der beste Platz – geräumig und mit<br />
Panoramablick. Ich bekomme schon beim Zugucken Platzangst.<br />
Aber wir haben ja noch Zeit, erstmal informieren wir den Sohn.<br />
Der ist nur bedingt begeistert. Was ? Mit dem Bus ? Auf dem<br />
Campingplatz ? Ein schickes Bed and Breakfast wäre wohl mehr<br />
nach seinem Geschmack. Wenigstens will er mit uns wandern.<br />
Zwar nicht tagelang, aber mal die ein oder<br />
andere Tour ist wohl okay.<br />
Langsam lasse ich mich auf die Idee<br />
ein und quatsche meine Freunde mit<br />
unseren Plänen voll. Irgendwie hat<br />
so ziemlich jeder in unserem Freundeskreis<br />
Bulli-Erfahrungen und alle<br />
geben bereitwillig Auskunft. Alle sind<br />
tatsächlich begeistert und wissen<br />
Bescheid: Wo es gute Plätze gibt<br />
(geheim ist nicht automatisch ruhig),<br />
was nicht erlaubt ist (Wildcampen oder<br />
spontan irgendwo die Nacht verbringen)<br />
und auf welchen idyllischen Stellplätzen man<br />
gegen einen Obolus wunderbar eine Nacht<br />
verbringen kann und auch noch lecker essen<br />
kann (aber nur, wenn man Klo und Dusche<br />
dabei hat). Ach ja, das mit der Hygiene …<br />
spricht wohl doch alles dafür, sich auf einem Campingplatz<br />
einzumieten. Und wer schläft eigentlich wo, grüble ich in einer<br />
schlaflosen Nacht in unserem mega gemütlichen, großen Bett<br />
mit viel Platz nach oben. Die Antwort wird sich finden, denke<br />
ich schlaftrunken und ziehe mir meine Decke über den Kopf.<br />
Und wache gleich wieder auf: Ein Wurfzelt für das Pubertier –<br />
das wäre doch eine Idee. Mal schauen, was er davon hält. Oder<br />
lassen wir ihn doch auf der Dachfläche schlafen ? Ich bin mir<br />
nicht sicher, ob wir ihn dort nicht vergessen. Aus Versehen.<br />
SUPERSUSE<br />
Ich muss da noch ein wenig drüber nachdenken und schon<br />
fliege ich mit einem himmelblauen Bus durch die Wolken.<br />
Traumhaft !<br />
Ich träume mich zurück in meine Jugend. Damals, als wir mit<br />
ein paar Freunden für fünf Wochen nach Portugal gefahren<br />
sind, im himmelblauen VW-Bus, liebevoll und wunderbar<br />
kitschig bemalt mit weißen Wolken, Grinsegesicht und Peacezeichen.<br />
So ein echtes Hippiefahrzeug halt. Und sehr gemütlich:<br />
Wer vorne keinen Platz mehr hatte, hat hinten auf der Liegefläche<br />
geschlafen. Nix mit anschnallen und aufrecht sitzen. Das<br />
waren noch Zeiten. Aber gut, zurück in die Realität. Wir schauen<br />
uns unser potentielles Leihfahrzeug an. Wir könnten wählen<br />
zwischen modischem Grau oder schlichtem Weiß. Ohne Peacezeichen.<br />
Alles mega funktionell. Bei Bedarf mit WLAN-Schnittstelle,<br />
Markise und Vorzelt, Standheizung und anderem Pipapo.<br />
q ÜBER SUSE LÜBKER<br />
Suse «Supersuse« Lübker lebt mit Kindern und Ehemann im<br />
schönen Findorff. Die freiberufliche Texterin und Trainerin<br />
konzipiert, schreibt und redigiert Texte für Verlage, Vereine,<br />
Verbände und Soloselbstständige, online und offline. Zudem<br />
veranstaltet sie Kommunikations- und Schreibworkshops. 2015<br />
erschien ihr Buch »Das Bremer Kinderlexikon. Von Achterdiek<br />
bis Ziegenmarkt«. In ihrem Blog berichtet sie über Alltagsabenteuer<br />
und gibt Tipps zum Thema Zeitmanagement. Der Blog<br />
auf www.suseluebker.de/blog<br />
Text: Suse Lübker, Illustration: Rainer Pleyer ▲<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34