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FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 29

FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik

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Im Frühling 2024 | Ausgabe <strong>29</strong> | Kostenlos, aber nicht umsonst<br />

CORNELIA WIEDEMEYER<br />

STADTTEILTHEMEN<br />

XENIA Inklusiv er Arbeitsplatz SILKE MÜLLER Wie die Gewalt im<br />

Internet verherrlicht wird DER STADTIST Baumschutz auf den<br />

Weg gebracht CHOR DON BLEU Tolle Töne im Alten Pumpwerk


BEXTES BLICK<br />

q VOM LEBEN GEZEICHNET<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 03


©<br />

Die Schmoll-Phrase<br />

q AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong><br />

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K<br />

ennen Sie auch den<br />

Jammersatz »Das wird<br />

man doch wohl noch<br />

sagen dürfen ?«, wenn<br />

jemand etwas sagen<br />

möchte oder gesagt hat,<br />

von dem der Absender<br />

glaubt, man dürfe bei uns<br />

nicht mehr frei über bestimmte<br />

Themen reden ? Besonders häufig ist dieser banale<br />

Klassiker einer verbalen Schmoll-Phrase in politischen Diskussionen<br />

in sozialen Netzwerken wie »facebook« zu lesen. Wie<br />

analysiert Journalist Matthias Dell dazu richtig: »...wann immer<br />

jemand beklagt, etwas nicht mehr sagen zu dürfen, hat er das<br />

im gleichen Augenblick getan. Kurz: Über nichts kann man so<br />

oft und wiederholt reden und schreiben wie über die Sachen,<br />

über die man angeblich nicht mehr reden und schreiben darf.«<br />

Geht es noch absurder, als sich mit ausgedachten, angeblichen<br />

»Sprechverboten« als TabubrecherIn zu inszenieren ?<br />

Tatsache ist: Im digitalen Zeitalter wurden und werden heutzutage<br />

in diesem Land online so viele »Meinungen« als Kommentare<br />

ungefiltert verbreitet wie nie zuvor. Daumen hoch: JedeR<br />

postet was und wie es gefällt. MitdiskutantInnen werden dabei<br />

nicht selten je nach politischem Blickwinkel wahlweise auch<br />

als »Verrückte, Genderidioten und Ökofaschisten« oder »Nazis,<br />

AfD-WählerInnen oder Faschos« bezeichnet, was für inhaltlichsachliche<br />

Diskussionen vermutlich weniger hilfreich ist.<br />

Frei nach einen Song von »Danger Dan« bleibt festzuhalten:<br />

Nicht jede noch so dämliche Pöbelei ist durch die Kunstfreiheit<br />

gedeckt, wohl aber durch die Meinungsfreiheit. In Deutschland<br />

ist die Meinungsfreiheit im Gegensatz zu den totalitären Staaten<br />

auf dieser Welt tatsächlich ein extrem hohes Gut – und als ein<br />

Menschenrecht in internationalen Menschenrechtsdokumenten<br />

garantiert. Es kann jedeR seine Meinung sagen, posten,<br />

veröffentlichen und sich der öffentlichen Diskussion stellen, egal<br />

ob privat oder als JournalistIn. Die Hürden, dass man etwas<br />

nicht sagen darf, liegen rechtlich hoch: »Die Meinungsfreiheit<br />

schützt danach in gewissen Grenzen auch<br />

die sogenannte Hassrede (hate speech), also etwa<br />

ausländerfeindliche, sexistische oder rassistische<br />

Meinungsäußerungen, und zwar grundsätzlich<br />

selbst dann, wenn sie fundamental mit den Wertungen<br />

der grundrechtlichen Diskriminierungsverbote<br />

... über Kreuz liegen. ... Auf Grenzen stößt der<br />

Schutz solcher Hassrede freilich in zahlreichen verfassungsgemäßen<br />

Normen des Strafrechts und des zivilrechtlichen<br />

Persönlichkeitsschutzes.« kann man auf der Internetpräsenz der<br />

»Bundeszentrale für politische Bildung« lesen.<br />

Wenn es allerdings um differenzierte Meinungsäußerungen<br />

geht, ist für viele primär emotional und teilweise faktenfrei<br />

eingestellte »LautsprecherInnen« schnell Ende im Freisprechgelände.<br />

Zum Beispiel vor Ort: Seit der ersten Ausgabe bietet<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> mit »Zwischenruf« und »Ja<br />

oder nein ?« zwei Meinungsrubriken an, über die man sich bei<br />

mehr als 10.000 LeserInnen entweder solo oder mit einem<br />

kontroversen Widerpart zu lokalen Themen im Stadtteil äußern<br />

könnte. Beide Rubriken kommen mittlerweile leider kaum noch<br />

vor, weil sich im Stadtteil keine AutorInnen finden; insbesondere<br />

nicht, wenn es um kontroverse lokale Themen geht. Das darf<br />

sich gern wieder ändern, wobei sich medial mit einer eigenen<br />

Meinung zu exponieren und sich der öffentlichen Diskussion<br />

auszusetzen ist den VertreterInnen der schweigenden Mehrheit<br />

im »Dorff« irgendwie nicht gegeben. Vielleicht liegt es daran:<br />

Einen fundierten Meinungsbeitrag zu schreiben macht richtig<br />

Arbeit, erfordert gut formulierte Gedanken – und bestenfalls<br />

auch die Reflexion anderer Positionen. Das kann nicht JedeR.<br />

Das wird man doch wohl noch fragen dürfen ? Ja, darf man !<br />

Ob unkommunikativer Beirat oder mangelhaftter Baumschutz:<br />

Gut für die offene Diskussion von Findoffer Stadtteilthemen<br />

sind Beiträge wie das Interview mit Cornelia Wiedemeyer<br />

(Danke dafür !) oder unsere neue Meinungsrubik auf Seite 26.<br />

Wir wünschen Ihnen aufregend-anregendes Lesevergnügen.<br />

Check die<br />

Infos<br />

06 l CORNELIA WIEDEMEYER<br />

Die Leiterin des Ortsamtes West über Stadtteilthemen,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und ein neues Zuhause<br />

16 l FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />

Wie Xenia über »Kwer-Wege«, dass als Projekt Menschen<br />

mit Handicap unterstützt, zu »fif« gekommen ist<br />

18 l SILKE MÜLLER<br />

Die Digitalbotschafterin über die Gefahren von »Social Media«<br />

und über die Notwendigkeit, Kinder davor zu schützen<br />

22 l SPARKASSE BREMEN<br />

24 l BÜRGERPARK-TOMBOLA<br />

26 l DER STADTIST<br />

28 l AKTIV VOR ORT<br />

30 l DORFFKLATSCH<br />

33 l <strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />

34 l SUPERSUSE<br />

Unser Standort in Findorff ist die Hemmstr. 273 (früher: Bindhammer) Tel. 0421 / 845 14 622<br />

Es gibt uns außerdem 2 x in Horn (Universität und LRS Förderzentrum) und 1 x in Huchting<br />

Der »Chor Don Bleu« ist für schöne Töne bekannt:<br />

Mehr über den Auftritt im Alten Pumpwerk auf Seite 33<br />

WWW.<strong>FINDORFF</strong>.INFO<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 05


PROFILE<br />

q CORNELIA WIEDEMEYER LEITET DAS ORTSAMT WEST<br />

» Einige Themen benötigen viel, viel Arbeit.«<br />

CORNELIA WIEDEMEYER<br />

F<br />

rau Wiedemeyer, viele Menschen wissen gar<br />

nicht, was ein »Ortsamt« ist. Auf den Punkt<br />

gebracht: Was leisten Sie und Ihr Team im<br />

Ortsamt West für die BürgerInnen ?<br />

Das Ortsamt ist in erster Linie die Schnittstelle<br />

zwischen den ehrenamtlichen Beiräten, die<br />

alle vier Jahre demokratisch gewählt werden,<br />

und den senatorischen Fachbehörden. Wir<br />

unterstützen die Beiräte in ihrer Arbeit.<br />

Der neu aufgestellte Beirat Findorff hat seit Herbst 2023 die<br />

Arbeit aufgenommen. Jemand bezeichnete den Beirat einmal<br />

als verlängerten Arm des Bremer Senats. Ist das so ?<br />

Dieser Aussage muss ich ganz vehement widersprechen. Beiratsmitglieder<br />

sind demokratisch frei gewählte MandatsträgerInnen.<br />

Allerdings muss man wissen, dass die Möglichkeiten der Beiräte,<br />

Einfluss zu nehmen, sehr gering sind.<br />

Was kann der Beirat Findorff tatsächlich bewirken ?<br />

Der Beirat Findorff ist in allen Angelegenheiten, die den Stadtteil<br />

betreffen, einzubinden, was in unterschiedlicher Intensität<br />

geschehen kann. Das geringste Recht, welches ein Beirat hat, ist<br />

das Recht auf Information. Das heißt: Der Beirat ist zu informieren.<br />

Das nächste Recht ist das Beteiligungsrecht. Der Beirat<br />

ist anzuhören – und er kann Stellungnahmen abgeben. Außerdem<br />

gibt es noch das Entscheidungsrecht über Sachverhalte,<br />

die dem Beirat obliegen. Die Sachverhalte, über die tatsächlich<br />

auch entschieden werden darf, sind allerdings sehr beschränkt.<br />

Der Beirat darf zum Beispiel über kleinere Verkehrsmaßnahmen<br />

entscheiden, oder ob irgendwo im Stadtteil Poller gesetzt oder<br />

Fahrradbügel aufgestellt werden sollen. Orientiert an bestimmten<br />

rechtlichen Vorgaben hat der Beirat zudem für die Vergabe<br />

von Globalmitteln freie Hand – und kann Vereine, Institutionen,<br />

Initiativen oder engagierte Personen im Stadtteil für Investitionen<br />

oder Aktivitäten monetär unterstützen.<br />

Wie empfinden Sie als Ortsamtsleiterin den Beirat Findorff ?<br />

Die Mitglieder im Beirat Findorff empfinde ich als sehr engagiert.<br />

Der aktuelle Beirat steht vor einer besonderen Herausforderung,<br />

weil es mit der Wahl 2023 erhebliche personelle Wechsel gegeben<br />

hat. Nicht nur ich als Ortsamtsleiterin bin neu, sondern auch viele<br />

Mitglieder und AusschusssprecherInnen sind neu.<br />

Sie haben den Beiratsmitgliedern in Gröpelingen, Walle und<br />

Findorff zu Beginn der Legislatur einen Workshop angeboten.<br />

Warum – und wie wurde Ihr Angebot angenommen ?<br />

Ich habe jeweils für jeden der Stadtteile, für die das Ortsamt<br />

West zuständig ist, einen Workshop angeboten. Mir ging es darum<br />

zu vermitteln, wie es mit den Rechten, aber auch den Pflichten<br />

von Beiratsmitgliedern aussieht. Weitere Inhalte waren: Was<br />

ist die Aufgabe des Ortsamtes ? Wie wollen wir zusammenarbeiten<br />

? Aber es ging mir auch darum, sich auf Themen zu verständigen,<br />

von denen wir gemeinsam davon ausgehen können, dass<br />

diese Themen uns in dieser Legislaturperiode beschäftigen<br />

werden – unabhängig davon, wie man parteipolitisch dazu steht.<br />

Bei vielen Themen ist es nicht damit getan, dass man sich<br />

einmalig ReferentInnen einlädt, zuhört – und das war es dann.<br />

Man muss sich klarmachen: Einige Themen benötigen viel, viel<br />

Arbeit und vor allem eine fundierte inhaltliche Auseinandersetzung,<br />

auf Seiten des Ortsamtes und des Beirats. Man muss<br />

sich mit diesen Herausforderungen intensiv beschäftigen. Die<br />

Workshops wurden gut angenommen. Sie haben sicherlich<br />

die Zusammenarbeit in den Beiräten, aber auch zwischen den<br />

Beiräten, in den verschiedenen Stadtteilen im Bremer Westen<br />

im Sinne der BürgerInnen gestärkt.<br />

Sie haben zu Ihrer Bewerbung gesagt: »Ich würde gerne mit<br />

dem Team des Ortsamtes meinen Teil dazu beitragen, dass die<br />

Arbeit der Beiräte noch mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung<br />

kommt.« Können Sie diesen Anspruch konkretisieren ?<br />

Es geht um eine offensive Öffentlichkeitsarbeit der Beiräte.<br />

Mein Team und ich möchten gerne dazu beitragen, dass die<br />

BürgerInnen zukünftig auch merken: Was macht eigentlich der<br />

Beirat in meinem Stadtteil ? Es haben sich erfreulicherweise u<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 06<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 07


q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />

» Die Probleme in Findorff sind anderer Natur.«<br />

Beiratsmitglieder gefunden, die sich vertieft Gedanken machen<br />

wollen, wie eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit zukünftig<br />

aussehen kann. Ich finde, dass Beiratsmitglieder nah an den<br />

Menschen sein sollten. In Walle gibt es seitens des Beirates<br />

im Walle-Center dafür Sprechstunden für BürgerInnen. Diese<br />

Dialogform ist als Beispiel ein richtig gutes Format.<br />

Der Beirat Findorff ist in der Kommunikation von aktuellen lokalpolitischen<br />

Themen, Inhalten und verschiedenen politischen<br />

Positionen seit Jahren fatal schlecht aufgestellt. Auch die Mehrheit<br />

der im Beirat Findorff vertretenen Parteien kommuniziert<br />

miserabel. Einige Parteien schaffen es seit Jahren noch nicht<br />

einmal, als absolute »Basics« die Einladungen zu den Beiratssitzungen<br />

online zu posten. Warum gibt es dieses Beharrungsvermögen,<br />

Beiratssitzungen nicht frühzeitig und regelmäßig<br />

über die eigenen digitalen Kanäle anzukündigen?<br />

Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich kann für<br />

das Ortsamt nur sagen, dass wir die Einladungen sofort mit den<br />

dazugehörigen Themen öffentlich machen – und für alle BürgerInnen<br />

sichtbar auf unserer Internetpräsenz einpflegen. Ich<br />

weiß allerdings auch, dass unsere Homepage nicht wirklich der<br />

Renner ist. Man kann tatsächlich noch mehr machen. Jüngere<br />

Menschen informieren sich heute über ganz andere Kanäle.<br />

Ältere Menschen nutzen das Internet teilweise gar nicht. Für<br />

eine bessere Kommunikation, die mehr Menschen erreicht,<br />

müssen sich die Parteien und Fraktionen besser aufstellen. Das<br />

ist aber nicht Aufgabe des Ortsamtes. Wir machen das, wozu<br />

wir verpflichtet sind – und sicherlich auch ein wenig mehr. Ich<br />

kann nur anbieten, dass wir aktuelle Themen aus den Beiräten<br />

auf unserer Internetpräsenz online stellen. Aber ein solches<br />

Angebot setzt voraus, dass die Beiräte die redaktionelle Aufbereitung<br />

dieser Themen übernehmen. Das können, wollen und<br />

werden wir mit unseren begrenzten Kapazitäten nicht leisten.<br />

Theoretisch ist alles klar. Ich lese seit 2018 im »Leitbild und<br />

Kriterien der Bürgerbeteiligung in Bremen« lauter Sätze voller<br />

Anspruch wie »Bremens Bürgerinnen und Bürger, die Beiräte,<br />

die Stadtbürgerschaft und der Senat sowie die Verwaltung<br />

begreifen gute Bürgerbeteiligung als bereichernden Austausch<br />

im politischen Entscheidungsprozess» und »Bremer Bürgerbeteiligung<br />

nutzt niedrigschwellige, offene und möglichst breite Beteiligungsformate.«<br />

Niedrigschwellige Beteiligungsformate heißt<br />

heute auch digitale Beteiligungsformate und Informationsportale.<br />

Warum ist auf digitalen Wegen so wenig passiert, um mehr<br />

Menschen in Findorff und umzu für Lokalpolitik begeistern ?<br />

Auch diese Frage kann ich Ihnen als Ortsamtsleiterin nicht<br />

beantworten. Zuständig sind die politischen Akteure vor Ort.<br />

Fairerweise muss man sagen: Die politischen Akteure sind in<br />

diesem Fall nicht die Beiratsmitglieder. Wer sind die politischen<br />

Akteure, die für die tatsächliche Umsetzung niedrigschwelliger<br />

Beteiligungsformate mittels der dafür notwendigen technischen<br />

Ausstattung zuständig sind ?<br />

Das Ortsamt ist eine Dienststelle der Senatskanzlei. Alle MitarbeiterInnen<br />

im Ortsamt sind Bedienstete der Senatskanzlei.<br />

Zuständig für das Ortsamt und dessen technische Ausstattung<br />

ist die Senatskanzlei. Technische Ausstattung benötigt finanzielle<br />

Mittel. Für eine Finanzierung ist der Haushaltsgesetzgeber<br />

zuständig. Das ist die Bremische Bürgerschaft.<br />

Beiratssitzungen sind für einen Stadtteil mit 25.000 Menschen<br />

miserabel besucht – und ich sehe oftmals die wenigen gleichen<br />

Gesichter. Das Verhältnis zwischen unseren LokalpolitikerInnen<br />

und den FindorfferInnen ist offensichtlich keine Liebesbeziehung.<br />

Warum ist das so ?<br />

Das kann ich Ihnen nicht sagen. Nun können wir auch nicht<br />

alle 25.000 BewohnerInnen befragen, warum sie nicht zu den<br />

Beiratssitzungen kommen. Was ich sagen kann: Alle drei Stadtteile<br />

im Bremer Westen haben unterschiedliche Bevölkerungsstrukturen<br />

– und dementsprechend sind die auch die einzelnen<br />

Beiräte unterschiedlich aufgestellt. Es gibt in Gröpelingen und<br />

Walle Probleme, die wir in dieser Form in Findorff nicht haben.<br />

Zudem werden die Probleme in den Stadtteilen unterschiedlich<br />

wahrgenommen – und die Probleme in Findorff sind anderer<br />

Natur. Vielleicht sehen die FindorfferInnen deshalb nicht so die<br />

Notwendigkeit, sich mit Lokalpolitik zu beschäftigen. Anderseits<br />

habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass die FindorfferInnen<br />

beispielsweise bei überlaufenden Kellern durch Starkregen<br />

oder der Parksituation im Stadtteil sofort sehr präsent sind.<br />

Vielleicht hat man hier im Stadtteil auch ein größeres Wissenspotential,<br />

an wen man sich gleich bei den richtigen Stellen<br />

wenden muss, weil die dafür zuständig sind – ohne den Weg<br />

über den Beirat zu gehen, wodurch wir jedesmal involviert sind.<br />

Sie haben sich bei Ihrer Bewerbung zur Ortsamtsleiterin die<br />

»Digitalisierung« auf die Fahne geschrieben. Was verstehen Sie<br />

unter Digitalisierung in der Lokalpolitik ?<br />

Digitalisierung hat mehrere Ebenen. Im Ortsamt haben wir<br />

schon Einiges umgesetzt, um Abläufe digital zu bewältigen. u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 08


q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />

» Wenn hybrid, dann richtig hybrid. «<br />

Ich muss nicht mehr mit drei dicken Ordnern auf Beiratssitzungen<br />

erscheinen, sondern klappe meinen mobilen Laptop auf.<br />

Auch der Austausch mit den Beiräten erfolgt mittlerweile nur<br />

noch digital. Für die Dokumentation nutzen wir das Datenmanagementsystem<br />

der bremischen öffentlichen Verwaltung.<br />

Ich unterstütze den Wunsch der Beiräte nach einheitlicher<br />

technischer Ausstattung, entsprechenden Schulungen und<br />

einem Informationssystem, wie es die AbgeordnetInnen der<br />

Bremischen Bürgerschaft nutzen.<br />

Mit fällt auf, dass Sie nur die digitale Optimierung von internen<br />

Prozessen beschreiben. Der Fokus meiner Frage liegt woanders:<br />

Kommen wir daher nochmals auf niedrigschwellige,<br />

digitale Beteiligungsmöglichkeiten für die BürgerInnen an der<br />

Lokalpolitik zurück. Hybride Sitzungen, die lokal vor Ort und<br />

gleichzeitig in digitaler Form online stattfinden, wurden zuletzt<br />

wieder eingestellt. Hybride Sitzungen werden in anderen<br />

Bremer Stadtteilen längst erfolgreich praktiziert, aber nicht im<br />

Bremer Westen. Wieso nutzen andere Beiräte in Bremen längst<br />

die Technik, die man weiterhin nicht im Ortsamt West hat,<br />

das immerhin für über 90.000 Menschen in Gröpelingen, Walle<br />

und Findorff zuständig ist ? Wann werden hybride Sitzungen<br />

eingeführt – die auch eine gute Lösung wären, um interessante<br />

ReferentInnen ortsunabhängig von überall dazuzuschalten ?<br />

Ich stimme Ihnen zu. Auch ich würde lieber heute als morgen<br />

sofort hybride Sitzungen realisieren. Ich bin allerdings der<br />

Auffassung: Wenn hybrid, dann richtig hybrid – und keine Notlösungen<br />

mehr. Hybride Sitzungen müssen sicherstellen, dass<br />

der Austausch zwischen den BürgerInnen, ReferentInnen und<br />

dem Beirat technisch einwandfrei gegeben ist. Was wir bisher<br />

im Ortsamt West technisch hinbekommen haben, sind absolute<br />

Notlösungen, die sich schwierig gestaltetet haben – und die es<br />

mit mir als Ortsamtsleiterin so nicht noch einmal geben wird.<br />

Ich bin der Meinung: Ganz oder gar nicht ! Man braucht für<br />

gute Lösungen auch Personal. Die Videositzungen, die während<br />

der Coronazeit online realisiert wurden, waren keine hybriden<br />

Sitzungen, sondern Zoom-Konferenzen. Eine Zoom-Konferenz<br />

kann man natürlich jederzeit machen, aber das ist keine echte<br />

hybride Sitzung – und ich glaube, viele, die die Worte »hybride<br />

Sitzungen« in den Mund nehmen, haben keine Vorstellung<br />

davon, was dafür tatsächlich technisch erforderlich ist.<br />

Wer ist dafür verantwortlich und zuständig, hybride Sitzungen<br />

auf diesem Level einzuführen, wie Sie es sich vorstellen ?<br />

Die Einführung eines professionellen Systems für zukünftige<br />

Videositzungen, die für alle Ortsämter gleiche Bedingungen<br />

für hybride Sitzungen schaffen könnten, muss über die Senatskanzlei<br />

laufen. Erforderlich sind neben der Technik eine<br />

entsprechende Software und personelle Unterstützung. Man<br />

darf vermuten, dass gegenwärtig dafür die finanziellen Mittel<br />

nicht vorhanden sind.<br />

Wenn es eine Lösung geben würde, wäre die im Ortsamt West ?<br />

So ist es. Auch wenn die FindorfferInnen dann wieder sagen:<br />

»Warum müssen wir nach Walle ins Ortsamt kommen ?«<br />

Das sehe ich nicht so, weil »hybrid« könnte man sich ja auch<br />

niedrigschwellig und ortsunabhängig an der Sitzung beteiligen.<br />

Einverstanden, aber dazu gibt es noch einen anderen Punkt zu<br />

bedenken: Es herrscht Anwesenheitspflicht. Die Beiratsmitglieder<br />

müssen in Präsenz anwesend sein. Wenn sie sich online<br />

dazuschalten wollen, müsste im Ortsgesetz der rechtliche<br />

Rahmen für die Anwesenheitspflicht neu angepasst werden.<br />

Ist das notwendig ? Die hybride Beiratssitzung findet doch<br />

gleichzeitig wie gehabt nach wie vor auch analog in Präsenz<br />

statt. Die Beiratsmitglieder bleiben im Sitzungssaal weiterhin<br />

zur Anwesenheit verpflichtet. Auch BürgerInnen, die lieber<br />

analog dabei sein möchten, könnten weiterhin zum Ortsamt<br />

in den Sitzungssaal gehen und dort live vor Ort teilnehmen.<br />

Beiratsmitglieder könnten dennoch auf die Idee kommen, sich<br />

online dazuschalten zu wollen. Wie gesagt: Das gibt das Ortsgesetz<br />

wegen der auf Anwesenheit ausgerichteten Formulierungen<br />

derzeit nicht her – und es müsste erst entsprechend angepasst<br />

werden. Es steht auch im Ortsgesetz, das BürgerInnen sich zu<br />

jedem Sachverhalt äußern können. Gilt das auch, wenn sich im<br />

Extremfall hunderte BürgerInnen dazuschalten und äußern<br />

wollen? Solche Punkte müssen durch den Gesetzgeber übergeordnet<br />

für alle Ortsämter rechtlich geklärt werden.<br />

Werfen wir einen Blick auf die derzeitige Internetpräsenz des<br />

Ortsamtes West unter www.ortsamtwest.bremen.de. Die Protokolle<br />

von Beiratssitzungen werden als vorläufige Dokumente<br />

zur Information der BürgerInnen nach drei Wochen hochgeladen<br />

und nach drei Monaten freigegeben. Muss das so sein ?<br />

Der Zeitraum für die Abstimmung der Protokolle ergibt sich<br />

aus der Geschäftsordnung. Wir bemühen uns im Ortsamt,<br />

die Protokolle innerhalb einer Woche fertigzustellen. Danach<br />

erfolgt die Abstimmung mit den SprecherInnen des jeweiligen<br />

Fachausschusses oder des Stadtteilbeirats. Die verantwortlichen<br />

Beiratsmitglieder sind angehalten, möglichst schnell zu antworten,<br />

was sie nicht immer tun. Nach der Freigabe kann das<br />

Protokoll dann als vorläufiges Protokoll online gestellt werden.<br />

Protokolle sind Protokolle. Klar, die müssen erstellt werden.<br />

Aber Sie haben wieder nur interne Prozesse zwischen Ortsamt<br />

und Beirat beschrieben. Meine Frage bezieht sich primär auf<br />

Servicefreundlichkeit hinsichtlich der Information gegenüber<br />

den BürgerInnen – und die damit verbundene Außenwirkung.<br />

Als PDF online abgelegte Protokolle sind das einzige offizielle<br />

Angebot, um sich nachträglich über analog abgehaltene Sitzungen<br />

zu informieren, an denen man vielleicht nicht teilnehmen<br />

konnte, weil man zum Beispiel beruflich verhindert war. Diese<br />

sehr stark eingeschränkte Form der Information, sich über die<br />

Themen und Beschlüsse auf den stattgefundenen Sitzungen zu<br />

informieren, ist aus meiner Sicht im digitalen Zeitalter u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 10


q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />

» Auch ich finde den Zustand sehr misslich. «<br />

völlig unzureichend – zumal die meisten FindorfferInnen diese<br />

Unterseite gar nicht kennen, weil sie nicht kommuniziert wird.<br />

Ich stelle eine Gegenfrage: Was schlagen Sie denn vor ?<br />

Es gibt auf der Internetpräsenz die Rubrik »Stadtteilangelegenheiten«.<br />

Wenigstens dort könnten wichtige Themen und<br />

Infos seitens des Beirats redaktionell aufbereitet kommuniziert<br />

werden. Das passiert nur alle paar Monate sporadisch.<br />

Nach welchen Kriterien dort etwas steht, weiß auch niemand.<br />

Zurück zu den offiziellen Protokollen. Das Archiv, in dem<br />

diese abgelegt werden, hat keine Suchfunktion und ist auch<br />

deshalb für eine nachträgliche Information der BürgerInnen<br />

völlig ungeeignet. Alle Dateien haben kryptische Namen – und<br />

kurze Inhaltsangaben als Vorschau fehlen völlig. Wie kann ein<br />

Archiv heutzutage derartig bürgerunfreundlich angelegt sein ?<br />

Wir als Ortsamt haben leider nur begrenzte Möglichkeiten, wie<br />

wir die Seiten in unserem System, das der gesamte öffentliche<br />

Dienst nutzt, gestalten. Ich habe mir zu Beginn meiner Tätigkeit<br />

das Archiv angeschaut. Auch ich finde den Zustand sehr<br />

misslich. Wenn Sie sich jetzt die Seite anschauen werden Sie<br />

feststellen, dass wir mit den bescheidenen Möglichkeiten, die<br />

wir haben, zumindest den kleinen Schritt gegangen sind und<br />

die Seite in »Beiräte« und »Ausschüsse« unterteilt haben. Unser<br />

Ansinnen bleibt aber, dass wir die Internetpräsenz im Rahmen<br />

der Möglichkeiten moderner gestalten wollen. Dafür wurden<br />

unsere MitarbeiterInnen bereits geschult. Es wird aber keine<br />

Ad-hoc-Lösung geben: Wir werden unsere Vorschläge mit den<br />

Beiräten im Bremer Westen abstimmen.<br />

Nächste Idee gegen Politikverdrossenheit: Findorff hat, wie einst<br />

unter der Domain www.findorff.de, kein offizielles Stadtteilportal<br />

mehr, auf dem auch Lokalpolitik kommuniziert werden<br />

sollte. Dieses Portal wurde 2018 sang- und klanglos mangels<br />

Contentpflege abgeschaltet. Warum hat Findorff im Vergleich zu<br />

anderen Stadtteilen kein offizielles Stadtteilportal ?<br />

Auch das ist eine Frage, die Sie dem Beirat Findorff stellen<br />

sollten. Ich bin gerne bereit, dem Beirat unter dem Stichwort<br />

»Öffentlichkeitsarbeit« für ein offizielles Findorffer Stadtteilportal<br />

Anregungen zu geben. Man sollte aber wissen: Solche<br />

Portale stehen und fallen mit dem Engagement von einzelnen<br />

Menschen. Die redaktionelle Contentpflege ist keine Arbeit, die<br />

im Ortsamt geleistet werden kann. Ein offizielles Stadtteilportal<br />

ist davon abhängig, dass sich Leute im Stadtteil finden, die das<br />

machen. Auch ein Beirat kann sich dem Aufbau eines digitalen<br />

Stadtteilportals annehmen und für die technische Einrichtung<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Ein Beirat kann auch<br />

redaktionelle Inhalte liefern, wie es durch den Beirat Walle auf<br />

www.walle-aktuell.de passiert, wo es unter anderem eine eigene<br />

Rubrik für Kommunalpolitik gibt. Aber es braucht redaktionell<br />

verantwortliche Personen und Abstimmungsprozesse.<br />

Auf der Startseite des Ortsamtes steht »Und jetzt zum Stadtteilmanagement<br />

– das sind wir.« Zugleich sind in kurzer Zeit<br />

mehrere »Stadtteilmanager« für Findorff gekommen und wieder<br />

gegangen – angesiedelt bei der Wirtschaftsinteressengemeinschaft<br />

der »Findorffer Geschäftsleute e.V.«. Macht dieses Modell unter<br />

dem Dach eines Vereinsvorstands von in erster Linie privatwirtschaftlich<br />

aufgestellten Geschäftsleuten nach den bisherigen<br />

Erfahrungen noch Sinn – oder braucht Findorff eine eigenständige<br />

Quartiersmeisterei für alle Menschen, Unternehmen und<br />

Einrichtungen, wie man es uns in Walle erfolgreich vormacht ?<br />

Die Frage kann ich gern beantworten. Stadtteilmanagement<br />

bedeutet für mich, dass ein Stadteilmanager oder eine Stadtteilmanagerin<br />

übergreifend für den gesamten Stadtteil tätig ist.<br />

So konnte ich es in Gröpelingen bis heute sehr positiv erleben.<br />

In Walle haben wir ein Quartiersmanagement, das sich auf das<br />

Quartier Alt-Walle bezieht. Wenn Sie mich nach der richtigen<br />

Bezeichnung fragen, welche Organisationsform sich idealerweise<br />

auf alle Menschen im gesamten Stadtteil beziehen sollte,<br />

halte ich den Begriff »Stadtteilmanagement« für angebracht.<br />

Bei einer Quartiersmeisterei handelt es sich um ein Projekt zur<br />

Verbesserung der regionalen Stadtteil zentren ...<br />

Korrekt. »Quartiersmeisterei« bezieht sich auf Quartiere in<br />

einem Stadtteil – von daher finde ich »Stadtteilmanagement«<br />

als Bezeichnung besser. Irritierend finde ich die begriffliche<br />

Überschneidung mit den Ortsämtern, die auf Verwaltungsebene<br />

ebenfalls bestimmte Aufgaben im »Stadtteilmanagement«<br />

zu leisten haben. Ein Stadtteilmanagement für alle würde für<br />

mich konzeptionell eher wie »Gröpelingen Marketing« aussehen,<br />

das ich damals mit aufgebaut habe.<br />

Anders als in Findorff ist »Gröpelingen Marketing« nicht unter<br />

dem Dach einer reinen Wirtsschaftsinteressengemeinschaft von<br />

Geschäftsleuten angesiedelt, sondern firmiert als eigenständiger<br />

Verein – breit und vorbildlich aufgestellt für alle mit Kreativteam,<br />

Geschäftsführer und dem Team »Soziale Manufakturen«.<br />

Zu den Aufgaben und dem Stand der Aktivitäten des »Stadtteilmanagements«<br />

in Findorff konnte ich mir bisher kein umfassendes<br />

Bild verschaffen, zumal diese Stelle zuletzt in 2023 längere<br />

Zeit auch gar nicht besetzt war. Ich finde es gut, dass »Wirtschaft«<br />

das Stadtteilmanagement in Findorff unterstützt und<br />

signalisiert hat, dieses auch zukünftig zu tun. Ob es Interessenkonflikte<br />

durch die Anbindung an die Findorffer Geschäftsleute<br />

gibt vermag ich nicht zu beurteilen. Klar ist: Ein solches Projekt<br />

ist nicht nur für die organisierten Geschäftsleute da, sondern<br />

für alle FindorfferInnen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: »Gröpelingen<br />

Marketing« ist mehr als eine Interessenvertretung für die<br />

Gewerbetreibenden im Stadtteil. Das ist ganz klar ein Netzwerk<br />

aller lokalen Akteure – bestehend aus vielfältig aufgestellten<br />

Vereinen, Initiativen, Behörden und engagierten Menschen.<br />

Umfassend vernetzt und offen für alle Protagonisten im Stadtteil.<br />

So wünsche ich mir das auch für Findorff. Ich freue mich<br />

darauf, die neue Stadtteilmanagerin für die Weiterentwicklung<br />

des Stadtteilmanagements in Findorff kennenzulernen. u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12


q CORNELIA WIEDEMEYER IM INTERVIEW<br />

» Mein Ziel ist es, viele Erfolge zu produzieren.«<br />

Welches sind Themen, die die Lokalpolitik aus Ihrer Sicht in<br />

den kommenden Jahren bestimmen werden ?<br />

Ein großes Thema wird die Entwicklung des GESTRA-Geländes<br />

sein. Zwei wichtige Fragen sind: Wie geht es auf dem Grünzug<br />

am Torfkanal weiter – und wie mit dem Bildungscampus Dresdener<br />

Straße. Ein weiteres Thema ist sicherlich nach wie vor<br />

die ungelöste Neuordnung der Parksituation in Findorff. Die<br />

Jugendbeteiligung muss unbedingt neu aufgestellt werden. Der<br />

Stadtteil bekommt eine neue Kita und einen Bildungscampus.<br />

Darüber hinaus wichtig: Wie gestalten wir die Öffentlichkeitsarbeit<br />

durch den Beirat Findorff, um mehr Bürgerbeteiligung zu<br />

erreichen, mehr Menschen für Lokalpolitik zu gewinnen ? Mein<br />

Ziel ist es, gemeinsam mit dem Beirat Findorff möglichst viele<br />

Erfolge zu produzieren.<br />

Sie sind langjähriges Mitglied der SPD. Wieweit muss und<br />

kann man sich zurücknehmen, um in der Rolle als Ortsamtsleiterin<br />

politisch neutral zu agieren ? Haben Sie auch den<br />

Anspruch, eigene Themen zu setzen oder sehen Sie sich eher<br />

in verwaltungstechnischer Funktion ?<br />

Ich bin in der SPD, aber ich bin in meiner derzeitigen Rolle<br />

momentan ganz bewusst parteipolitisch nicht aktiv. Ich verhalte<br />

mich neutral und versuche mit allen Fraktionen gut zusammen<br />

zu arbeiten. Ich bekomme auch entsprechendes Feedback,<br />

dass das gelingt. Mein Ansinnen ist es, alle Fraktionen in den<br />

Beiräten gleich zu behandeln und die Beiratsarbeit insgesamt<br />

zu stärken. Formal bin ich in verwaltungstechnischer Funktion<br />

tätig, aber als politisch denkender Mensch gehe ich natürlich<br />

mit offenen Augen durch den Stadtteil, um Menschen zuzuhören<br />

und Stimmungen und Themen aufzugreifen.<br />

Machen wir uns ehrlich: Findorff ist ein manchmal ziemlich<br />

eigensinniges »Dorff«, das auch aufgrund der Lage mit den<br />

beiden Nachbarstadtteilen nicht viel zu tun hat. Jetzt wird es<br />

ziemlich drastisch: Braucht Findorff ein eigenes Ortsamt ?<br />

Ob Findorff ein eigenes Ortsamt braucht ? Das kann ich nicht<br />

beantworten. Ich kann nur feststellen, dass mit der Überseestadt,<br />

die zu Walle dazugekommen ist, angesichts der Aufgabenfülle<br />

im Ortsamt West darüber nachzudenken ist, ob der<br />

bisherige Zuschnitt noch aktuell ist. Stichwort Bürgerweide<br />

und Bahnhof: Findorff hat mehr Überschneidungen mit dem<br />

Ortsamt Mitte. Ob für Gröpelingen, Walle oder Findorff: Ich<br />

würde allen meinen Stadtteilen ein eigenes Ortsamt gönnen.<br />

Nach soviel lokalpolitischen Themen noch kurz der private<br />

»Gala«-Teil in unserem Gespräch: Sie haben in Bremen in<br />

verschiedenen Stadtteilen gewohnt und sind Anfang des Jahres<br />

aus Gröpelingen nach Findorff gezogen. Wohin ging es ? Ins<br />

Zentrum oder in die Randlage, um etwas Abstand zu halten?<br />

Es ging als Familie mit mehreren Generationen eher Richtung<br />

Randlage in ein Haus mit einem schönen Blick ins Grüne auf<br />

ein Parzellengebiet. Neben dem Blick in die Natur schätze ich<br />

die Nahversorgung im Stadtteil – und ich werde ab sofort sehr<br />

gern den legendären Findorffmarkt besuchen.<br />

Frau Wiedemeyer, herzlich willkommen in Findorff – und<br />

vielen Dank für das Gespräch.<br />

▼ ÜBER CORNELIA WIEDEMEYER<br />

Cornelia Wiedemeyer ist verheiratet und hat zwei erwachsene<br />

Kinder und drei Enkelkinder. Privat erholt sie sich gern im<br />

Kleingarten in der Waller Marsch. Im Miteinander sind ihr<br />

Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Wertschätzung und Respekt wichtig.<br />

Sie ist seit ihrer Jugend politisch engagiert und seit vielen<br />

Jahren Mitglied in der SPD. Cornelia Wiedemeyer leitet seit Mai<br />

2023 das Ortsamt West im Walle-Center – und postet regelmäßig<br />

Infos zur Lokalpolitik im Bremer Westen online auf www.<br />

facebook.com/OALCW. Die offizielle Domain für Findorff<br />

unter dem Dach der Internetpräsenz des Ortsamtes West ist<br />

www.ortsamtwest.bremen.de/findorff-1469. Ansprechpartnerin<br />

in den Findorffer Beirats- und Stadtteilangelegenheiten ist<br />

die zuständige Stadtteilsachgebietsleiterin Findorff per Telefon<br />

0421 / 361-880 64 oder per E-Mail office@oawest.bremen.de<br />

Interview: Mathias Rätsch, Fotos: Kerstin Rolfes ▲<br />

Im Maharani treffen Genuss und Verführung auf<br />

einen Ort der Entspannung und der Begegnung.<br />

Jetzt reservieren: Telefon 0421 566 25 66<br />

oder E-Mail: info@maharani-bremen.de<br />

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Findorffstraße 114 · 28215 Bremen<br />

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Mittagstisch, Speisekarte und Feiern finden<br />

Sie unter www.maharani-bremen.de<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 14<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 15


PROFILE<br />

» Ich kann alles machen.«<br />

q XENIA ARBEITET JETZT BEI »FIF«<br />

XENIA<br />

INKLUSIVER<br />

ARBEITSPLATZ<br />

X<br />

enia, seit dem 1. Dezember 2023 hast<br />

Du einen Arbeitsvertrag bei Familien<br />

in Findorff« – kurz »fif«. Du arbeitest<br />

30 Stunden in der Woche. Erzähle uns<br />

einmal, wie Du zu Deinem Arbeitsplatz<br />

bei »fif« gekommen bist.<br />

Ich bin über die Suche im Internet zu<br />

»fif« gekommen, und weil ich schon<br />

immer mit Kindern etwas machen<br />

wollte. »fif« habe ich gemeinsam mit Herrn Rausch gesucht<br />

und gefunden. Herr Rausch ist mein Job-Coach von »Kwer-<br />

Wege«. Es ist ein Projekt, das Menschen mit Handicap unterstützt.<br />

Herr Rausch kommt einmal in der Woche zu uns in<br />

die Einrichtung und wir reden dann über die Arbeit.<br />

Was hast du gemacht, bevor du zu »fif« gekommen bist ?<br />

Davor habe ich neun Monate im Spielkreis bei der Lebenshilfe<br />

gearbeitet.<br />

Haben dir diese Erfahrungen geholfen ?<br />

Ja, das war gut, weil man schon alles kennt für die Arbeit mit<br />

kleinen Kindern, wie das Wickeln und den Tagesablauf.<br />

Du arbeitest bei »Familien in Findorff« in einer Kleinkindgruppe<br />

– den »Schmetterlingen«. Was sind deine Aufgaben<br />

in der Gruppe ?<br />

Meine Aufgaben sind das Wickeln, beim Essen helfen, raus gehen,<br />

die Kinder anziehen, mit den Kindern spielen und basteln.<br />

Einmal habe ich mit den Kindern Handabdrücke auf der Fensterscheibe<br />

gemacht. Wir haben den Raum auch schon sauber<br />

gemacht. Nachmittags muss ich die Kinder schlafen legen. Nele<br />

lässt sich nur von mir hinlegen. Die Arbeit macht mir Spaß.<br />

Gibt es Dinge, die Du nicht machen kannst, weil Du ein<br />

Handicap hast ?<br />

Da gibt es nichts. Ich kann alles machen.<br />

Was kannst Du besonders gut ? Wo siehst Du Deine Stärken ?<br />

Freundlich zu den Kindern sein. Einfühlungsvermögen. Ein<br />

Kind habe ich eingewöhnt. Er wollte nur zu mir.<br />

Du hast gesagt, dass Du Dich in der Gruppe wohlfühlst und<br />

gerne zur Arbeit kommst. Was sind die Gründe dafür ?<br />

Die Arbeitskolleginnen sind nett und witzig . Die Kinder sind<br />

immer niedlich, wenn sie ankommen. Die Kinder freuen sich,<br />

wenn sie uns sehen.<br />

Bist Du eine wichtige Mitarbeiterin in der Gruppe ?<br />

Ja, ich glaube schon. Nele – das ist ein Kind in der Gruppe der<br />

»Schmetterlinge« – schläft nicht ein, wenn ich nicht da bin.<br />

Gibt es auch mal Ärger mit den Kolleginnen ?<br />

Nö.<br />

Was möchtest Du noch lernen ?<br />

Erste Hilfe am Kind.<br />

Hast Du Wünsche an die »fif« ?<br />

Ich bin zufrieden.<br />

q ÜBER XENIA UND FAMILIEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />

Xenia war zuvor bei der »Werkstatt Bremen« beschäftigt. Über<br />

»Kwer-Wege«, dass als Projekt Menschen mit Handicap unterstützt,<br />

einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu bekommen, ist sie zu »fif« gekommen. Xenia wird nie an die<br />

Stelle einer ausgebildeten Pädagogin treten können, da sie die<br />

Aufsichtspflicht nicht erfüllen kann, aber der Verein »Familien<br />

in Findorff« freut sich, dass man die Möglichkeit eröffnet hat,<br />

Xenia den Arbeitsplatz in einer Kleinkindgruppe anbieten zu<br />

können. Familien in Findorff e.V. ist mit rund 150 Betreuungsplätzen,<br />

35 pädagogisch ausgebildeten MitarbeiterInnen und<br />

acht Standorten eine der größten Kinderbetreuungs-Einrichtungen<br />

in Findorff. Mehr Infos gibt es auf www.kwerwege.de<br />

und auf www.familien-in-findorff.de<br />

Interview: Ulrike Schönig, Fotos: Dennis Schmidt ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 16 | PROMOTION<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 17 | PROMOTION


PROFILE<br />

q SILKE MÜLLER ÜBER SOCIAL MEDIA UND DIE GEFAHR, UNSERE KINDER ZU VERLIEREN<br />

» Es gibt es eine totale Gewaltverherrlichung.«<br />

SILKE MÜLLER<br />

DIGITAL-<br />

BOTSCHAFTERIN<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 18<br />

L<br />

iebe Frau Müller, Sie haben ein eindrucksvolles<br />

verstörendes Buch über Gewalt, Missbrauch<br />

und Rassismus in Klassen-Chats<br />

und die gefährlichen Tiefen einer digitalen<br />

Parallelwelt geschrieben. Welches Erlebnis<br />

hat Sie ermutigt, oder hat es zwingend gemacht,<br />

dass Sie Ihre Erfahrungen in einem<br />

Buch versammeln ?<br />

Ich glaube, der Begriff zwingend ist der bessere.<br />

Ich bin als Schulleiterin mit dem Thema »Soziale Netzwerke«<br />

und wie sie die Welt der Kinder verändern und beeinflussen seit<br />

ungefähr 2016 öffentlich unterwegs. Es gibt das Forum »Bildung<br />

Digitalisierung« in Berlin, das erstmals den Föderalismus überwunden<br />

hat und ganz viele Schulen aus dem Bundesgebiet<br />

zusammenholt und zu verschiedenen Themen diskutiert. Dort<br />

habe ich 2016 erstmals über dieses Thema gesprochen. 2018<br />

kam TikTok, die Inhalte veränderten sich, gingen rasend schnell<br />

viral, das Suchtverhalten potenzierte sich. Wir erkannten: Jetzt<br />

haben wir ein Problem. Nach einem Porträt in der Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung – dort wurde ich als streitbare Direktorin<br />

vorgestellt – rief mich mein heutiger Schriftstelleragent an und<br />

meinte, es sei genau jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Buch über<br />

digitale Ethik zu schreiben. Und weil ich viele Menschen – Eltern<br />

und Großeltern – erreichen wollte, habe ich mich dann dafür<br />

entschieden, ein Buch zu schreiben.<br />

Können Sie drei eindrucksvolle Schilderungen von Kindern<br />

oder Jugendlichen benennen, die den Ernst der Situation<br />

illustrieren ?<br />

Zum einen gibt es eine totale Gewaltverherrlichung. Es gibt<br />

Foltervideos, in denen unsere Kinder die Kastration eines Mannes,<br />

der auf einen Tisch gefesselt wurde, ansehen müssen. Tierquälerei<br />

ist ein großes Thema: zum Beispiel ein Film über die<br />

Tötung eines Welpen. Auf der anderen Seite dreht sich wirklich<br />

viel um Cybermobbing. Kinder machen sich gegenseitig fertig,<br />

eben nicht nur auf dem Schulhof, sondern gestreamt auch im<br />

Netz. Das sind dann schon Vorfälle, die oft mit sexualisierter<br />

Gewalt zu tun haben. Ich schreibe in meinem Buch davon, dass<br />

ein Mädchen während einer sehr, sehr intimen Situation gefilmt<br />

wurde und das Video von dem Jungen dann so verändert wurde,<br />

dass nur noch sie zu sehen und zu hören war. Dieses Video<br />

ging überall viral – nicht nur an seiner Schule, auch an unserer<br />

Schule. Aber es gibt auch Beispiele, bei denen Kinder selber<br />

eine Rolle annehmen und sich in Gefahr begeben: Ein junges<br />

Mädchen macht bei einer Dickpic-Challenge mit, bei der es<br />

darum geht, wer als erste das Bild eines erigierten Penis erhält.<br />

Dafür geht sie bewusst auf die Plattform Knuddels, gibt sich als<br />

älter aus und steigt bewusst in eine sexualisierte Sprache ein. Sie<br />

provoziert mit dem Wissen, dass es sich auf der anderen Seite<br />

um ältere Männer handelt und wartet nur, als erste diese Bilder<br />

zu bekommen. Auch diese Dimension gibt es.<br />

Und eigentlich kommen täglich neue Challenges dazu !<br />

Gerade auch im Bereich Tierquälerei in einer abscheulichen<br />

Dimension: Kinder, wahrscheinlich aus dem asiatischen Raum,<br />

stecken eine Babykatze in einen Mixer und betätigen diesen.<br />

Doch die Katze ist nicht tot. Danach geben sie das Tier in die<br />

Mikrowelle. Dieses Video ist bei Twitter aufgetaucht, fand<br />

seinen Weg über Screenshots und Filmausschnitte zu TikTok<br />

und damit in unsere Kinderzimmer. Schlimm daran sind auch<br />

die Kommentare, Smilies und Äußerungen. Das ist sehr, sehr<br />

besorgniserregend, weil die Hemmschwelle scheinbar immer<br />

weiter sinkt. Kinder verrohen ! Es gibt überdies im Moment den<br />

Trend, dass Soldaten an der Front in der Ukraine sogenannte<br />

TikTok-Livestreams machen, das heißt, sie haben GoPro-Kameras<br />

am Helm und streamen dann live von der Front– und unsere<br />

Kinder sind live dabei. Es treten auch immer wieder gesundheitsgefährdende<br />

Trends wie die Blackout- oder Hot-Chip-<br />

Challenge auf, das ist einfach unaufhaltsam.<br />

Sie sind Schulleiterin. Haben Sie das Gefühl, dass die Schulen<br />

um die Gefahren für unsere Kinder wissen und entsprechend<br />

handeln ?<br />

Absolut nicht. Das Bewusstsein, dass wir eine Verantwortung<br />

haben, wir in der Schule, Elternhäusern, aber auch Gesellschaft,<br />

ist, glaube ich, immer noch nicht ausreichend verankert. Ich<br />

habe nicht mit der Resonanz auf mein Buch in der Form gerechnet,<br />

dass viele Schulen mit Fragen zum Beispiel zu unserer<br />

Social Media-Sprechstunde auf mich zukommen oder um ein<br />

Referat bitten.<br />

Sie sind die erste niedersächsische Digitalbotschafterin. Was<br />

machen Sie da konkret und hilft das bei Ihrem Anliegen ? u<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 19


q SILKE MÜLLER IM INTERVIEW<br />

» Ich bin keine Gegnerin der Digitalisierung.«<br />

Ich bin ein überzeugter Fan von Netzwerkarbeit. Wir sollten<br />

kollaborieren. Wir, das heißt Menschen aus unterschiedlichsten<br />

Bereichen: Bildung, Wirtschaft, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft.<br />

Ich bin keine Gegnerin der Digitalisierung.<br />

Im Gegenteil: Ich arbeite an einer digitalen Schule, gestalte<br />

diese Prozesse maßgeblich mit. Man sagt oft, weil ich auf die<br />

Missstände in den sozialen Medien hinweise, ich sei gegen<br />

die Digitalisierung. Aber ich stelle mich den Aufgaben der<br />

Transformation.<br />

Das ist doch ein Pakt mit dem Teufel. Gerade dann, wenn<br />

wir versuchen, die Kinder über Social Media zu erreichen.<br />

Was wünschen Sie sich von den Kreativen ?<br />

Insgesamt knapp 64 Stunden beträgt die Internetnutzung pro<br />

Woche bei Jugendlichen laut einer aktuellen Postbank-Studie.<br />

Mädchen sind sieben Stunden länger online als die Jungen.<br />

Kommunikation, Sozialisation und Charakterbildung verlagert<br />

sich in Netzwerke. Das grundsätzliche Interesse an anderen,<br />

dieses Sehen, ob es jemandem gut oder schlecht geht, das<br />

nimmt ab. Und übrigens auch die Einsatzbereitschaft für das<br />

Allgemeinwohl. Die Mediennutzung unserer Kinder hat also<br />

eine gewaltige Relevanz. Von den Kreativen wünsche ich mir,<br />

dass sie aus den Augen und den Herzen der Kinder sehen,<br />

um dann genau zu überlegen, ob man eine Entscheidung aus<br />

kommerziellen Gründen treffen darf oder nicht. Wenn wir bei<br />

den Machern der Plattformen sind, dann glaube ich, haben sie<br />

jegliches moralisches Gefühl verloren. Ein Mitarbeiter von Tik-<br />

Tok sagte neulich in den Tagesthemen, wenn er ein Kind hätte,<br />

dürfe das niemals TikTok konsumieren. Das sagt dann alles.<br />

▼ ÜBER SILKE MÜLLER<br />

Silke Müller ist Schulleiterin einer Ganztagsschule, der Waldschule<br />

Hatten bei Oldenburg und seit 2021 erste Digitalbotschafterin<br />

des Landes Niedersachsen. Sie kämpft für eine ethische<br />

und demokratische Werteerziehung – auch und vor allem<br />

in der digitalen Welt. Ihr aktuelles Buch »Wir verlieren unsere<br />

Kinder« erreichte Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Das Buch<br />

gibt es im lokalen Einzelhandel im »Findorffer Bücherfenster«.<br />

Das Interview mit Silke Müller führte Eckard Christiani,<br />

Autor, Kommunikationsdesigner und Markenexperte von<br />

»quintessense«, www.quintessense.de, Foto: Carolin Windel ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 21


VOR ORT<br />

» Gemeinsam motiviert für Findorff «<br />

q SPARKASSE BREMEN<br />

W<br />

er mit aufmerksamen Augen im<br />

Stadtteil unterwegs ist, hat sie<br />

bestimmt schon entdeckt. »Gemeinsam<br />

motiviert.«, »Gemeinsam<br />

interessiert.« und »Gemeinsam<br />

engagiert.« Die Rede ist von den<br />

Plakaten der Sparkasse Bremen.<br />

Was verbirgt sich dahinter ?<br />

unserer Kundinnen und Kunden passt, und nicht umgekehrt«,<br />

erklärt der Finanzexperte. Und in Zukunft werde eher mehr zu<br />

klären sein als weniger, ist sich Schwers sicher. »Wir haben auf<br />

der einen Seite die politische und wirtschaftliche Lage: Krisen,<br />

Energiepreise oder Inflation haben einen starken Einfluss auf<br />

unseren Alltag. Auf der anderen Seite entwickeln sich digitale<br />

Lösungen rasend schnell weiter.«<br />

SOZIALES<br />

ENGAGEMENT<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 22 | PROMOTION<br />

▼ EIN ORT, DER UNS VERBINDET<br />

»Eigentlich ganz einfach«, sagt Clemens Schwers aus der Sparkassenfiliale<br />

in der Fürther Straße. »Wir investieren nicht nur<br />

in die Bankfiliale der Zukunft, sondern verfolgen ein Konzept,<br />

das die Menschen in den Mittelpunkt stellt.« Mit dem Konzept<br />

meint er die Stadtteilfiliale. So eine wird auch in Findorff<br />

entstehen. In der Admiralstraße ist bereits ein geeignetes<br />

Gebäude gefunden. Sobald die Baugenehmigung der Behörde<br />

vorliegt, renoviert die Sparkasse die Räumlichkeiten nach ihren<br />

Vorstellungen. Mehr Platz für den Service und die persönliche<br />

Beratung der Kundinnen und Kunden wird die Veränderung<br />

bewirken. »Dann werden wir einen weiteren Treffpunkt im<br />

Stadtteil haben«, so der Finanzberater. Diese regionale Vernetzung,<br />

zu der ein Community-Bereich einlädt, ist das Kennzeichen<br />

dieses Filialtyps. Hier an diesem langen Tisch treffen sich<br />

Vereine und Initiativen aus dem Stadtteil. Hier entstehen Ideen,<br />

welche Angebote es vor Ort braucht. Aber es geht noch weiter:<br />

Hier bietet die Sparkasse Bremen zusätzlich einen Austausch,<br />

der über bankfachliche Themen hinausgeht. Informationsabende<br />

zu energetischer Sanierung von Wohneigentum oder Tipps<br />

der Polizei zu Einbruchsschutz und aktuellen Betrugsmaschen.<br />

▼ PASSENDE LÖSUNGEN FINDEN<br />

So vielfältig wie das Leben im Stadtteil sind auch die Themen,<br />

die in der Stadtteilfiliale angeboten werden. Auch für Kinder<br />

wird einiges geboten: Zauberworkshop, Ferienprogramm oder<br />

Lesungen. Wer sich für das aktuelle Programm interessiert,<br />

sollte unbedingt in die Stadtteilfilialwelt auf SPOT Bremen<br />

schauen. »Gäste aus Findorff sind in allen Stadtteilfilialen<br />

herzlich willkommen« betont Schwers, der sich schon auf die<br />

Zeit freut, wenn es in Findorff richtig losgeht. »Dieses Element<br />

fehlt uns bislang in unserer Filiale in der Fürther Straße.«<br />

Dort konnte aus Platzgründen keine Stadtteilfiliale entstehen.<br />

Allerdings beinhaltet die neue Werbekampagne auch die »alten«<br />

Standorte. Dort geht es ja ebenfalls um die Beratung zu Finanzfragen<br />

– persönlich und vor Ort. »Den Menschen hier ist sehr<br />

wichtig, dass wir zuhören und passende Lösungen finden«,<br />

so der Berater, »das ist gleichzeitig unsere Motivation.« Egal<br />

wie verwirrend die Zeiten sein mögen, sein Team ist für die<br />

Menschen da – und zwar auf Augenhöhe, verspricht Schwers.<br />

Genau das ist mit der Plakat-Überschrift »Gemeinsam motiviert«<br />

gemeint. »Wir finden eine Lösung, die zum Problem<br />

Clemens Schwers, Wertpapierberater der Sparkasse Bremen<br />

▼ ALLES IST MÖGLICH<br />

Ziel sei es, dass keiner abgehängt werde und jeder einen Weg<br />

findet, der passt. Um diese Möglichkeiten zu präsentieren, gibt<br />

es die Stadtteilfilialen. Neues ausprobieren, sich informieren<br />

und mit anderen Menschen austauschen – das alles ist möglich.<br />

Weiterhin profitieren Vereine, Projekte und Initiativen von der<br />

Förderung durch die Sparkasse. »All das macht unser Leben in<br />

Findorff so vielfältig – und wir sind ein Teil davon«, freut sich<br />

der Finanzexperte über das lebendige Umfeld.<br />

▼ MEHR INFORMATIONEN<br />

Clemens Schwers ist Wertpapierberater der Sparkasse Bremen.<br />

Weitere Informationen gibt es auf www.spot-bremen.de und<br />

www.sparkasse-bremen.de/stadtteilfiliale<br />

Text: Nils Andresen, Fotos: Sparkasse Bremen ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 23 | PROMOTION


q 70. TOMBOLA-AUFLAGE NOCH BIS ZUM 12. MAI 2024<br />

» Unterstützung für den Erhalt des Bürgerparks «<br />

S<br />

eit dem 7. Februar läuft die Jubiläums-Saison<br />

(70 Jahre !) der umsatzstärksten Straßenlotterie<br />

Europas. In der Bremer City und<br />

verschiedenen Einkaufscentern könnten die<br />

bunten Glücksbriefchen erstanden werden.<br />

Schirmherr der Veranstaltung ist wie zuvor<br />

Bürgermeister Dr. Andreas<br />

Bovenschulte. Das Los der<br />

Saison 2024 präsentiert das<br />

»Haus des Glockenspiels« in der Böttcherstraße.<br />

Die Bürgerpark-Tombola ist eine wichtige Unterstützung für<br />

den Erhalt des Bürgerparks, der nicht nur als »grüne Lunge« für<br />

Findorff dafür sorgt, dass in den zunehmend heißen Sommern<br />

die Temperaturen im Umfeld von Bürgerpark und Stadtwald<br />

viel geringer sind, weil die Bäume und andere Pflanzen dort für<br />

den Stadtteil einen kühlenden Effekt haben. Insofern haben<br />

alle, aber besonders die FindorfferInnen ein großes Interesse,<br />

den ausschließlich privat finanzierten Bremer Bürgerpark als<br />

eine einzigartige, denkmalgeschützte grüne Oase mitten in<br />

der Stadt zu unterstützen.<br />

Seit sieben Jahrzehnten tragen Bremer Unternehmen und das<br />

Bremer Handwerk mit ihren Sachspenden und Engagement<br />

dazu bei, dass der Bremer Bürgerpark und auch viele andere<br />

begünstigte Parkanlagen, erhalten und gepflegt werden.<br />

TOMBOLA<br />

Zudem unterstützt die Bürgerpark-Tombola auch in diesem<br />

Jahr wieder zahlreiche weitere Projekte in den Parkanlagen der<br />

Stadt. Im Stadtbereich können die Lose an den traditionellen<br />

Standorten gekauft werden: Dazu zählen die Standorte Liebfrauenkirchhof,<br />

Sögestraße, sowie der Bahnhofsvorplatz. Parallel<br />

dazu findet der Losverkauf auch in den Einkaufszentren<br />

Weserpark, Roland-Center, Waterfront, Walle-Center<br />

und der Berliner Freiheit statt. Auch<br />

das mobile »tombomobil« wird wieder überall<br />

unterwegs sein – an Sonntagen direkt im<br />

Bürgerpark an der Minigolf-Anlage, so dass dem Losglück viele<br />

Chancen eröffnet werden. In der letzten Tombola-Verkaufswoche<br />

steigt auch wieder die HWT-HANSEN 5.000 Euro-Sonderverlosung<br />

mit 2. Gewinnchance und Zusatzverlosung auf alle<br />

verkauften Lose<br />

Dietmar Hoppe, Geschäftsführer der Bürgerpark-Tombola, Tim<br />

Großmann, Direktor des Bürgerparks, Andreas Bovenschulte,<br />

Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung und die am<br />

Reingewinn partizipierenden Vereine (der Förderverein Stadtgarten<br />

Vegesack, der Wätjens Park und der Achterdiekpark)<br />

hoffen auf großes Engagement aller BremerInnen – im Sinne der<br />

guten Sache. Die Bürgerpark-Tombola läuft noch bis zum 12.<br />

Mai 2024. Alle Infos auf www.buergerpark-tombola.de<br />

Text: Marina Sichwardt, Foto: Martin Rospek ▲<br />

Tim Großmann, Direktor des Bremer Bürgerparks, Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Dietmar Hoppe, Geschäftsführer Bürgerpark-Tombola<br />

Gestaltung und © Foto: www.raetsch.de<br />

FRÜHSTÜCK<br />

im Zeichen der<br />

Jan-Reiners-Lok<br />

Ab 1. April:<br />

Sommerterrasse<br />

geöffnet<br />

Café Werkstatt<br />

Eisdiele mit BioEis bey Kaemena, Hemmstr. 202<br />

Mo bis Fr 9 - 19 Uhr, Sa 9 - 19 Uhr, So 10 - 19 Uhr<br />

Reservierung/Vorbestellung Tel. 0421 / 70 90 25 50<br />

Weiterhin: unser Schuh- und Schlüsseldienst<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | | 24 26 | PROMOTION<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25


q URBANE SICHTWEISEN AUS DER DORFFRANDLAGE<br />

Baumschutz auf den Weg gebracht ? Jetzt aber !<br />

D<br />

der Frühling kommt ! Die Dorffwelt erwacht<br />

aus dem Winterschlaf und alles wird wieder<br />

viel grüner. Das ist nach der Wahlschlappe<br />

nicht politisch gemeint, sondern von mir<br />

rein pflanzlich betrachtet. Wenn alles blüht<br />

und grünt finden das alle gut – und bei den<br />

ökologisch bewanderten Mitgliedern im<br />

Beirat Findorff duftet es zumindest für den<br />

Klimaschutz wunderbar frischluftig<br />

nach großer Koalition. Wirklich erfreulich:<br />

SPD GRÜNE CDU LINKE FDP haben in der<br />

letzten Legislatur einstimmig einen verbesserten<br />

Baumschutz für Findorff beschlossen:<br />

» Zum besseren Schutz des Baumstammes<br />

und der offenen Baumscheibe<br />

– z. B. vor Bodenverdichtung durch<br />

Überfahren, Betreten, mechanischen<br />

Verletzungen etc. – sind überall wo notwendig<br />

bauliche Maßnahmen (Pfosten,<br />

Poller) bzw. Schutzpflanzungen vorzusehen.«<br />

Womit wir bei den Bäumen in unserem<br />

Stadtteil wären. JedeR weiß: Die tragen positiv<br />

zum Stadtklima bei, sind gut für das Versickern<br />

von Starkregen und noch besser sind<br />

sie gegen die Hitze im Sommer. Aber »Mein<br />

Freund der Baum«, (Sängerin Alexandra)<br />

hat auch in Findorff heftig zu kämpfen. Bäume müssen in jeder<br />

Richtung viel Raum erhalten – nach oben, zur Seite und nach<br />

unten. Dieser Raum ist nicht überall gegeben, aber der Beirat<br />

Findorff hat richtungsweisend erkannt: Angesichts der Renitenz<br />

von respektlosen AutofahrerInnen, die Baumscheiben dreist<br />

und verkehrswidrig zuparken, ist Baumschutz für unsere grünen<br />

Freunde unverzichtbar, damit sie gesund wachsen können.<br />

Handlungsbedarf sah man in der Würzburger Straße, Eickedorfer<br />

Straße, Regensburger Straße und in der Magdeburger<br />

Straße. »Einige Bäume seien durch seitliche Baumbügel vermeintlich<br />

geschützt. Dieser Schutz funktioniert jedoch nicht,<br />

da Autos von der Straße aus direkt an den Baum heranfahren<br />

können«, beschwert sich der Beirat. … Die ältesten Bäume<br />

seien gar nicht geschützt.« Zurecht beschwert, aber ...<br />

▼ POSITIVBEISPIEL MAGDEBURGER STRAßE<br />

Nach Erneuerung von Kanalsystem, Straßenbelag und einer<br />

Parkraumneugestaltung hatte man in der Magdeburger Straße<br />

ausgerechnet den Baumschutz völlig vergessen, was jahrelang<br />

im Beirat niemanden aufgefallen war. Der Schutz wurde erst<br />

nach einem ganz konkreten Bürgerantrag von AnwohnerInnen<br />

umgesetzt – inklusive Wiederherstellung der übel ramponierten<br />

Grünflächen, von deren Grün in der Fläche nicht mehr viel zu<br />

sehen war. Parkraumkontrolle ? Die gibt es in Findorff kaum –<br />

auch nicht gegen verkehrswidrig zugeparkte Baumscheiben.<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 26<br />

DER STADTIST<br />

Der Stadtist freut sich: Wenn alle Maßnahmen abgeschlossen<br />

sind, wird die Magdeburger Straße eine echte Vorzeigestraße<br />

für Baumschutz und geordnetem Parkraum sein – inklusive der<br />

Cambio-Station, die bereits vorher am Ende der Straße zu finden<br />

war. Um den Legendenbildungen irgendwelcher MobilitätsfriedensfreundInnen<br />

vorzubeugen: Kein einziger legaler Parkplatz<br />

ist durch den nachträglichen Baumschutz weggefallen.<br />

Die Frage bleibt: Wie sieht es an anderer Stelle in<br />

Findorff aus ? Wo können direkte AnwohnerInnen<br />

die Lebensbedingungen für vorhandene<br />

Bäume in ihren Straßen noch verbessern ?<br />

▼ NEGATIVBEISPIEL<br />

EICKEDORFER STRAßE<br />

Ich verrate es Euch: Es gibt viel zu<br />

tun. Nicht nur an der Eickedorfer<br />

Straße sind auf einer langen Distanz<br />

noch zahlreiche ungeschützte Bäume<br />

zu entdecken. Die werden bis ganz ran<br />

an den Baumstamm auf nicht gekennzeichneten<br />

»Parkplätzen« angeparkt. Wird<br />

der Beirat Findorff in der aktuellen Spielzeit<br />

den Ball wieder aufnehmen, um auch hier<br />

dem beschlossenen Antrag Taten folgen<br />

zu lassen ? Ich wette: Die schaffen das –<br />

nur bedarf es weiterer konkreter Bürgeranträge<br />

für Eure Straßen, damit auch dort gehandelt wird.<br />

Wir wollen fair bleiben: Der Beirat kann nicht immer überall<br />

sein und alles wissen – aber dass Beiratsmitglieder, die alle in<br />

Findorff wohnen, mit offenen Augen eklatante Situationen im<br />

Baumschutz selbst erkennen, darf man sicherlich erwarten.<br />

Ansonsten ist immer wieder unser »Erinnerungsvermögen«<br />

gefordert: BürgerInnen bleiben hartnäckig dran und helfen<br />

gern, die Wahrnehmung von LokalpolitikerInnen zu schärfen.<br />

Wenn in Deiner Straße trotz guter Absichtserklärungen nichts<br />

passiert, kann jedeR von uns Bürgeranträge stellen. Das geht<br />

formlos mit Handlungsanweisungen wie: »Der Ausschuss XY<br />

im Beirat XYZ möge den Schutz des im Bilde gezeigten Baumes<br />

(siehe Foto als Anlage) an der XYZ Straße in Höhe der<br />

Hausnummer XYZ mit Pollern oder anderen besseren und<br />

fachlich geeigneten Elementen beschließen.« Gut informierte<br />

StadtistInnen wissen: Bürgeranträge müssen im Beirat öffentlich<br />

behandelt werden. Das gilt für jedes lokale Bürgeranliegen.<br />

JedeR kann Anträge auf den Beiratssitzungen vor Ort stellen<br />

oder digital per E-Mail an das Ortsamt West senden – und sollte<br />

sich den Eingang des Antrags per Rückmail bestätigen lassen.<br />

Unter www.ortsamtwest.bremen.de/findorff/kontakt-1580<br />

gibt es die Kontaktdaten der Stadtteilsachgebietsleiterin für<br />

Findorff. Baumschutz selbst auf den Weg gebracht ? Jetzt aber !<br />

Text: Kay Grimmich, Foto: san4ezz ▲<br />

Italienische Mode zu fairen Preisen<br />

Fotograf : Andreas Weimann, www.weimann-fotografie.de<br />

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Tel. 0421 5 48 99 11<br />

Bahn: Linie 2 und 10<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 27


q DIE SPARKASSE BREMEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />

Teurer oder günstiger ?<br />

E<br />

s ist ja nicht so, dass es<br />

nur schlechte Nachrichten<br />

gäbe. Die Preise<br />

sind erneut langsamer<br />

gestiegen. Zu erwarten<br />

ist sogar, dass Löhne<br />

und Gehälter dieses Jahr<br />

stärker wachsen als die<br />

Lebenshaltungskosten. Für<br />

Energie mussten wir im Vergleich zum Vorjahr<br />

weniger ausgeben – im Februar minus<br />

2,4 Prozent. Dennoch lohnt es sich,<br />

AKTIV VOR ORT<br />

weiter über die Energiewende zu Hause<br />

nachzudenken. Passend dazu gibt es<br />

in unseren Stadtteilfilialen – bald auch in Findorff – interessante<br />

Vorträge. Ich empfehle Ihnen »Solaranlage auf dem Dach oder<br />

Balkonkraftwerk – wie viel Sonne darf es sein?« am 25. April<br />

2024 in der Sparkassenfiliale im Walle-Center. Informieren Sie<br />

sich gerne über alle Veranstaltungen in der Stadtteilfilialwelt auf<br />

www.spot-bremen.de/events. Dort können Sie sich auch kostenlos<br />

anmelden. Oder Sie kommen einfach bei uns vorbei. Dann<br />

übernehmen wir das gerne für Sie. Wichtig: Sie sind als Gäste<br />

aus Findorff bei allen Veranstaltungen unserer Stadtteilfilialen<br />

herzlich willkommen ! Und natürlich: Wenn Sie danach<br />

einen Finanzierungswunsch haben, sprechen Sie uns<br />

gerne an. Die Bauzinsen sind nämlich im Vergleich<br />

zum letzten Herbst ebenfalls gefallen.<br />

Für junge Menschen ist sogar noch mehr drin: Der<br />

Kulturpass ist nun für den Jahrgang 2006 verfügbar.<br />

Damit erhalten 18-Jährige 100,00 Euro vom Bund<br />

für Eintrittskarten, Bücher und vieles mehr. Beachten<br />

sollten Sie, dass Online-Verkäufe oder -Vermietungen<br />

von den entsprechenden Plattformen jetzt regelmäßig ans<br />

Finanzamt gemeldet werden. Das könnten<br />

Sie nun also in der Online-Steuerklärung<br />

mit WISOsteuer:web aufnehmen, für die Sie<br />

bei uns 28 Prozent Rabatt erhalten und Ihre<br />

relevanten Kontodaten ganz leicht übertragen lassen können.<br />

Wenn es mit der großen Steuerrückzahlung nicht klappt, empfehle<br />

ich Ihnen unser Lotteriesparen. Neben den 15 Auslosungen im<br />

Jahr ist eines garantiert: Die gute Sache gewinnt. Wir schütten<br />

für gemeinnützige Vereine, Initiativen und Projekte aus. Auch<br />

hier in Findorff.<br />

Ihr André Beguin, Communitymanager in der<br />

Sparkassen-Filiale Findorff<br />

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Telefon 0421 / 35 14 54 · Hemmstraße <strong>29</strong>3 · 28215 Bremen<br />

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bis 18:00 Uhr und am Samstag von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 28<br />

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Innsbrucker Str. 120 · Bremen<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | <strong>29</strong>


q WER, WIE, WAS, WIESO, WESHALB, WARUM<br />

D<br />

er Frühling kann endlich<br />

kommen: Mit dem Logo<br />

»Das schönste Dorff der<br />

Stadt« auf dem neuen<br />

<strong>FINDORFF</strong>-SHIRT<br />

bekennen sich die DorffbewohnerInnen<br />

cool und<br />

sichtbar zu ihrem schönen<br />

Stadtteil. Das blaue Shirt mit<br />

Logo-Aufdruck gibt es exklusiv in der<br />

Hemmstraße 112 im lokalen Findorffer<br />

»Ist meine Miete zu hoch ?«<br />

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Gestartet wird mit einer Erstauflage<br />

mit Shirts wahlweise in S, M, L und XL<br />

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NICOLE LANGE, engagierte Inhaberin von »Nila Fashion«.<br />

Bestellmöglichkeiten nicht nur für auswärtige Findorff-Fans<br />

gibt es unter www.findorff-gleich-nebenan.de/findorff-shop<br />

+++ Vom 4. bis 5. Mai verwandeln die EDELSTEINTAGE<br />

die Halle 3 der Messe Bremen in eine riesengroße<br />

Schatzkammer. Zahlreiche AusstellerInnen aus<br />

dem In- und Ausland präsentieren diese facettenreiche<br />

Welt der Mineralien und Edelsteine:<br />

Neben kostbaren Steinschmuck, Perlen aller<br />

Art, funkelnden Rubinen und Saphiren, Opalen,<br />

Handschmeichler werden auch seltene<br />

Mineralien und farbenprächtige Kristalle<br />

sowie Jahrmillionen alte Fossilien zum Kauf<br />

angeboten. Das Angebot ist vielfältig und lässt<br />

für Groß und Klein kaum Wünsche offen. Auch<br />

Kreative, die ihren Schmuck gerne selber gestalten, finden<br />

ein umfangreiches Sortiment an Edelsteinsträngen, losen Perlen<br />

und Schmuckzubehör. Außerdem wird auf den Edelsteintagen<br />

Bremen Edelsteinbohren und ein kostenloser Bestimmungsservice<br />

für Edelsteine angeboten, wo die BesucherInnen ihre<br />

vor Ort gekauften oder mitgebrachten Preziosen auf Echtheit<br />

prüfen lassen können. www.edelsteintage-bremen.de<br />

DORFFKLATSCH<br />

+++ Nicht wenige FndorfferInnen fragen sich:<br />

»Ist meine Miete zu hoch ?« Das Online-Tool<br />

zum Bremer MIETSPIEGEL gibt sekundenschnell<br />

Antwort. Die Angaben im qualifizierten<br />

Mietspiegel sind als Anhaltspunkt bindend,<br />

wobei für die ermittelte Durchschnittsmiete im<br />

angespannten Bremer Mietmarkt als Obergrenze<br />

plus zehn Prozent gilt. Wichtig bei der Eingabe: die<br />

unterschiedlich anwählbaren Zusatzfaktoren, die die<br />

jeweilige Miete mit definieren. Mehr Infos<br />

auf www.inwis.de/mietspiegel-bremen<br />

+++ TANZBAR BREMEN ist in die<br />

Plantage 13 gezogen. Dort hat das<br />

Kollektiv aus freien<br />

und festangestellten TänzerInnen<br />

und Kulturschaffenden mit und<br />

ohne Behinderungen einen neuen<br />

Probenort gefunden. Am neuen<br />

Standort findet ab sofort ein<br />

bühnenorientiertes Tanzund<br />

Theatertraining<br />

mit wöchentlichen<br />

Kursen, Workshops,<br />

Performances und Werkschauen<br />

statt. Samstag, den 1. Juni gibt es einen<br />

Tag der offenen Tür, zu dem alle Gäste aus<br />

Findorff und umzu eingeladen sind. Mehr auf<br />

www.tanzbarbremen.de<br />

+++ Second-Hand-Frühlingsmode<br />

gesucht ? Der Kleidertausch geht<br />

weiter! Der POPUP-STORE in den ehemaligen<br />

Räumen von Moden Mehlgarten in der<br />

Münchener Straße ist laut der Initiatorinnen<br />

der KLIMAZONE BREMEN-<strong>FINDORFF</strong><br />

bis zum 31. August 2024 gesichert. Spenden sind erwünscht.<br />

Geöffnet ist Mittwoch bis Freitag von 14:00 bis 18.30 Uhr und<br />

am Samstag. Alle Infos auf https://klimazone-findorff.de u<br />

+++ »Ein frühzeitiges Handeln ist im<br />

Sinne der Risikoprävention und<br />

der Daseinsvorsorge notwendig.<br />

Daher haben auch das Land<br />

Bremen und seine beiden<br />

Stadtgemeinden eine Anpassungsstrategie<br />

an den Klimawandel<br />

entwickelt.« lesen wir<br />

als politisches Ziel der Bremer<br />

Landesregierung. Bremen möchte<br />

zudem »Schwammstadt« werden,<br />

hat aber zuletzt soviel Stadtbäume fällen<br />

lassen wie nie zuvor. Zum Beispiel in Findorff: Im Stadtteil wurden<br />

zuletzt über 40 Bäume ohne echte Kompensation gefällt. Engagierte<br />

BürgerInnen stellten Pflanzkisten auf, der Beirat Findorff<br />

diskutierte eine Wanderbaumallee – und zugleich wurden ersatzlos<br />

massiv Bäume in der Hemmstraße und an der Plantage entfernt –<br />

und in der WÜRZBURGER STRAßE gibt es jetzt die Allee mit<br />

großen Bäumen nicht mehr. Man sollte wissen: Die Leistung eines<br />

alten Baumes kann ein junger Baum nicht ansatzweise ersetzen –<br />

und auch der restliche Baumbestand in Findorff ist zum Teil massiv<br />

geschädigt. Tatsache ist: In ganz Bremen wird kaum noch ein Baum<br />

nachgepflanzt. Mehr Infos auf www.gruenes-bremen.de/bäume<br />

+++ Traurig, aber wahr: OLAF ERNSTING schließt als letzter<br />

Videothekar in Bremen die VIDEO BOXX in der Fürther Straße 10<br />

in Findorff. Der Verleih ist bereits beendet. Der Abverkauf von ca.<br />

10.000 Filmen als DVD, Blu-Ray, Konsolen Spielen, Reaglen und<br />

Kuriositäten aus der Hollywoodwelt läuft noch bis zum 15. April.<br />

Zum Abschied gibt es online ein VIDEO INTERVIEW – exklusiv<br />

zu sehen auf www.findorff-gleich-nebenan.de/dorffklatsch<br />

+++ Der Ortsverband der CDU Findorff hat<br />

sich neu aufgestellt: Neue Vorsitzende ist<br />

ANDREA REHBOCK-FLATO, bekannt<br />

im Stadtteil als Geschäftsführerin der Flato-<br />

Haustechnik GmbH. Neue stellvertretende<br />

Vorsitzende sind HENRY PONTY und<br />

CHRISTIAN WEICHELT. Weitere Informationen<br />

auf www.cdu-bremen.de/partei/stadtbezirksverband-westen/ortsverband-findorff<br />

+++ Zehn Jahre BEGENO: Die in Findorff gegründete Bürger<br />

Energie Bremen eG feierte im März Jubiläum. Die BEGeno sieht<br />

ihre Aufgabe darin, durch die Beteiligung von BürgerInnen die<br />

Erzeugung von Erneuerbaren Energie regional voranzutreiben.<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> gratuliert ganz herzlich.<br />

Infos gibt es unter www.begeno.de und www.begenosolar.de<br />

+++ Gebrauchte Baby- und Kinderbekleidung, Spielzeug und<br />

mehr gibt es auf dem FLOHMARKT »Alles rund ums Kind« am<br />

Freitag, 19. April, im Gemeindesaal der Martin-Luther-Gemeinde<br />

zu kaufen. Sie möchten verkaufen ? Anmeldungen nur für private<br />

Verkaufsstände an elternbeirat@martin-luther-findorff.de sind<br />

noch bis Freitag, 5. April möglich. Als Standgebühr nimmt der<br />

Elternbeirat einen selbstgebackenen Kuchen.<br />

Redaktion: Mathias Rätsch, Pressefotos, Buchhholz, Fanslau ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 30


<strong>FINDORFF</strong> GEHT AUS<br />

IMPRESSUM<br />

12<br />

April<br />

25<br />

Mai<br />

20.04 l DIE GLOCKE<br />

In den Fußstapfen von Sängerinnen wie<br />

Ella Fitzgerald oder Sarah Vaughan ist<br />

DIANNE REEVES inzwischen selbst<br />

eine Ikone des Jazzgesangs. Fünf Grammy-<br />

Awards und weitere neun Nominierungen<br />

legen ein beeindruckendes Zeugnis ab.<br />

Beginn: 20:00 Uhr u www.glocke.de<br />

AUTOR/INN/EN<br />

Nils Andresen, Eckard Christiani, Kay Grimmich, Suse<br />

Lübkers, Mathias Rätsch, Ulrike Schönig, Marina Sichwardt<br />

© Nutzung durch Nachdruck oder digital, auch auszugsweise,<br />

nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Sämtliche<br />

Rechte der Vervielfältigung liegen beim Findorff Verlag.<br />

Zuwiderhandlungen in Form von Urheberrechtsverletzungen<br />

werden strafrechtlich verfolgt.<br />

FOTOGRAFIE<br />

Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />

Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de<br />

Dennis Schmidt, www.familien-in-findorff.de<br />

Carolin Windel, www.carolin-windel.de<br />

ILLUSTRATION<br />

Bettina Bexte, www.bettina-bexte.de<br />

ART DIRECTION<br />

Mathias Rätsch, www.raetsch.de<br />

LEKTORAT<br />

Ulrike Lichtenfeld, Marlene Kurz<br />

30<br />

Mai<br />

u JAN-OLAF RODT QU4RTETT u »Shimmering«<br />

u LANGE NACHT uKurzführung mit Pago Balke<br />

u CHOR DON BLEU u Schöne Töne, schräge Texte<br />

u Karten unter www.nordwest-ticket.de und auch<br />

per Telefon 0421 / 36 36 36 und an der Abendkasse<br />

OFFENE MUSEUMSNACHMITTAGE u 07. April,<br />

05. Mai und 02. Juni 2024. www.altespumpwerk.de<br />

Altes Pumpwerk e.V. | Salzburger Str. 12 | 28219 Bremen<br />

21.04 l MODERNES<br />

MICHAEL SCHULTE ist einer der erfolgreichsten<br />

Musiker unseres Landes. Aus den<br />

Radiostationen und Playlisten der Musikfans<br />

nicht wegzudenken, kommt er schon<br />

in jungen Jahren auf »Remember me«-Tour.<br />

Beginn: 20:00 Uhr u www.modernes.de<br />

BILDNACHWEIS<br />

Titel, Seite 6: Wiedemeyer © K. Rolfes, www.kerstinrolfes.de,<br />

Seite 5: »David«, © Sergii Gnatiuk, »www.shutterstock.com,<br />

Seite 16: Xenia © Dennis Schmidt, Seite 18: Silke Müller ©<br />

Carolin Windel, www.carolin-windel.de, Seite 22: Sparkasse<br />

Bremen, © , Seite 24: Tombloa © Martin Rospek, Seite 26:<br />

Stadtist © san4ezz, www.shutterstock.com, Seite 28: André<br />

Beguin © Sparkasse, Seite 30, Dorffklatsch: tanz_bar ©<br />

Daniela Buchholz, Flato © Fanslau, www.fanslau-fotografie.de,<br />

Baumfällung © Ulf Jacob, www.findorff-aktuell.de, Seite 33,<br />

Findorff geht aus: Reeves © Concord Music, Michael Schulte<br />

© Univeral, Chor don Bleu © Jörg Landsberg, Seite 34:<br />

Supersuse © Rainer Pleyer, sonstige: Pressefotos<br />

DRUCK<br />

Gedruckt auf 135 g/m² Bilderdruck glänzend<br />

28.03 l ALTES PUMPWERK<br />

ARTEM YASYNSKYY verspricht dem<br />

Publikum als mittlerweile weltweit erfolgreicher<br />

Pianist einen wohltemperierten<br />

»Frühlingstag« – ganz wie » ein musikalischer<br />

Spaziergang durch eine erwachende<br />

Natur «. Auf geht es ! Beginn: 20:00 Uhr<br />

u www.altespumpwerk.de<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

10.000 Exemplare<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

Alle Erscheinungstermine 2024 auf www.findorff.info<br />

DISTRIBUTION<br />

Verteilung in ca. 7.000 Briefkästen von ausgesuchten Haushalten<br />

in Findorff sowie über ca. 60 »Hotspots« im Stadtteil.<br />

Mehr Infos unter »Distribution« auf www.findorff.info<br />

ANZEIGENBUCHUNG<br />

Beratung per Telefon 0421 / 579 55 52 oder per E-Mail unter<br />

kontakt@findorff.info. Ansprechpartner ist Herr Rätsch.<br />

Mehr Infos auf www.findorff.info/anzeige/online-buchen<br />

Ausgabe 30 erscheint ab dem 06. Juni 2024. Anzeigenschluss<br />

ist der 24. Mai 2024. Änderungen vorbehalten. Unser besonderer<br />

Dank gilt allen treuen und neuen AnzeigenkundInnen,<br />

ohne die diese Ausgabe so nicht möglich gewesen wäre.<br />

HERAUSGEBER<br />

Mathias Rätsch<br />

VERLAG<br />

Findorff Verlag<br />

Magdeburger Str. 7, 28215 Bremen<br />

Telefon 0421 / 579 55 52<br />

Telefax 0421 / 579 55 53<br />

E-Mail kontakt@findorff.info<br />

®<br />

Sommerterrasse<br />

& kostenloser<br />

Lieferservice ab<br />

20 Euro Bestellwert<br />

Tel. 57 72 68 68<br />

Indische Spezialitäten und mehr ...<br />

l Mittagstisch ab 8,90 Euro Di.-Fr v. 11:30 - 14:30 Uhr<br />

l Sonntagsbuffet 21,50 Euro von 11.30 bis 15:00 Uhr<br />

l Catering-Buffet ab 25 Personen: Fragen Sie uns !<br />

l Geöffnet ist Di.-Fr. 11:30-14:30 Uhr, 17:30-22:00 Uhr,<br />

Sa. 17:30-22:00 Uhr, So.11:30-15:00, 17:30-22:00 Uhr<br />

l Speisekarte, Tandoori & Specials, Mittagsangebot<br />

& Sonntagsbuffet auf www.kitchensofindia.de<br />

Hemmstr. 240 · 28215 Bremen<br />

Di.-So. 11:30-14:30 und 17:30-22:00 Uhr, Sa. 17:30-22:00 Uhr<br />

30.05 l ALTES PUMPWERK<br />

Blaumeiers CHOR DON BLEU ist für<br />

schöne Töne bekannt und berüchtigt: Er<br />

besticht immer wieder durch gewitzte Texte<br />

und schräge Kompositionen seiner Lieder.<br />

Ob Essen und Schlafen, die Pubertät oder<br />

die See: Man bezieht klangvoll Stellung zu<br />

den tiefergehenden Fragen des Lebens. So<br />

entstehen Kreationen mit Ohrwurmpotential,<br />

straßenverkehrstaugliche Opernklassiker<br />

und rockige Kochrezepte – aus einem gereiften<br />

Repertoire. Beginn: 20:00 Uhr<br />

u www.altespumpwerk.de<br />

KOOPERATIONEN<br />

Der Findorff Verlag betreut den gedruckten und digitalen<br />

Branchenführer für den Stadtteil: www.findorff-finder.de<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Mathias Rätsch, Herausgeber von <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong><br />

<strong>NEBENAN</strong>, ist Mitglied in der Handelskammer Bremen,<br />

www.handelskammer-bremen.de sowie im Deutschen<br />

Journalisten-Verband Landesverband Bremen e.V. ,<br />

www.djv-bremen.de<br />

FACEBOOK<br />

Gefällt! Sie finden den Findorff Verlag auf »facebook«:<br />

www.facebook.com/FindorffVerlag<br />

LESERBRIEFE<br />

Wir freuen uns über Leserbriefe zu Themen in dieser Ausgabe<br />

auf www.findorff-gleich-nebenan.de/leserbriefe<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 33


q ENDLICH URLAUB PLANEN. SUPERSUSE TRÄUMT SICH IN IHRE HIPPIEVERGANGENHEIT<br />

Mit dem Bus ? !<br />

Z<br />

eit für Urlaubsplanung. In diesem Jahr mache<br />

ich alles richtig und stupse den besten<br />

Ehemann rechtzeitig an. Und – siehe da<br />

– der Mann hat tatsächlich einen Plan: Er<br />

möchte unbedingt noch einmal in die Bretagne,<br />

an die Orte, an denen wir im letzten<br />

Jahr mit den Kindern nicht waren. Die rosa<br />

Granitküste erwandern, vielleicht sogar mit<br />

allem Gepäck von Unterkunft zu<br />

Unterkunft. Eben das, was wir mit den Kindern<br />

gar nicht erst versucht haben. Zumindest<br />

unsere Große steht nicht so auf Kraxelei in<br />

den Bergen, auch wenn die bretonischen<br />

Berge eher Hügelchen sind. Aber dieses<br />

Jahr fahren wir vermutlich eh zu zweit.<br />

Geht also.<br />

Während wir uns schon mal von Küstenort<br />

zu Küstenort googeln, fragt unser<br />

Jüngster mal eben nach. »Wann fahren<br />

wir eigentlich in den Urlaub ?« möchte das<br />

Pubertier so ganz nebenbei wissen. Ach so, der<br />

will mit ! Schön eigentlich, aber eine Streckenwanderung<br />

gehört nun nicht gerade zu seiner<br />

Lieblingsferienbeschäftigung. Mehr so abhängen,<br />

schlafen, dann vielleicht ein wenig abhängen.<br />

Lecker essen und schlafen, schlafen, schlafen.<br />

Hmm – da muss wohl neu geplant werden.<br />

Und siehe da, der Mann zaubert gleich noch eine Idee aus dem<br />

Hut: Wollten wir nicht schon immer mal mit einem Bulli urlauben<br />

? Spontan und autark von Ort zu Ort, irgendwo einsam und<br />

romantisch an der Küste parken und mitten in der Natur aufwachen.<br />

Bei schlechtem Wetter in den Süden, statt wie im letzten<br />

Jahr in teuren Ferienwohnungen am Fenster zu sitzen und die<br />

Regentropfen zu zählen. Geht doch auch in der Bretagne, oder ?<br />

Und ganz zufällig kennt er jemanden, der jemanden kennt, der<br />

bei einem Bulliverleiher arbeitet. Wir bekommen sogar einen<br />

Sonderpreis, freut sich der Mann. Denn, Bulli leihen ist teuer.<br />

Seit Corona sogar sehr, sehr teuer.<br />

Selbst das Dach lässt sich per Knopfdruck hochfahren. Da<br />

schläft es sich richtig gut, erklärt unser Vorführer und klettert<br />

begeistert nach oben. Das sei der beste Platz – geräumig und mit<br />

Panoramablick. Ich bekomme schon beim Zugucken Platzangst.<br />

Aber wir haben ja noch Zeit, erstmal informieren wir den Sohn.<br />

Der ist nur bedingt begeistert. Was ? Mit dem Bus ? Auf dem<br />

Campingplatz ? Ein schickes Bed and Breakfast wäre wohl mehr<br />

nach seinem Geschmack. Wenigstens will er mit uns wandern.<br />

Zwar nicht tagelang, aber mal die ein oder<br />

andere Tour ist wohl okay.<br />

Langsam lasse ich mich auf die Idee<br />

ein und quatsche meine Freunde mit<br />

unseren Plänen voll. Irgendwie hat<br />

so ziemlich jeder in unserem Freundeskreis<br />

Bulli-Erfahrungen und alle<br />

geben bereitwillig Auskunft. Alle sind<br />

tatsächlich begeistert und wissen<br />

Bescheid: Wo es gute Plätze gibt<br />

(geheim ist nicht automatisch ruhig),<br />

was nicht erlaubt ist (Wildcampen oder<br />

spontan irgendwo die Nacht verbringen)<br />

und auf welchen idyllischen Stellplätzen man<br />

gegen einen Obolus wunderbar eine Nacht<br />

verbringen kann und auch noch lecker essen<br />

kann (aber nur, wenn man Klo und Dusche<br />

dabei hat). Ach ja, das mit der Hygiene …<br />

spricht wohl doch alles dafür, sich auf einem Campingplatz<br />

einzumieten. Und wer schläft eigentlich wo, grüble ich in einer<br />

schlaflosen Nacht in unserem mega gemütlichen, großen Bett<br />

mit viel Platz nach oben. Die Antwort wird sich finden, denke<br />

ich schlaftrunken und ziehe mir meine Decke über den Kopf.<br />

Und wache gleich wieder auf: Ein Wurfzelt für das Pubertier –<br />

das wäre doch eine Idee. Mal schauen, was er davon hält. Oder<br />

lassen wir ihn doch auf der Dachfläche schlafen ? Ich bin mir<br />

nicht sicher, ob wir ihn dort nicht vergessen. Aus Versehen.<br />

SUPERSUSE<br />

Ich muss da noch ein wenig drüber nachdenken und schon<br />

fliege ich mit einem himmelblauen Bus durch die Wolken.<br />

Traumhaft !<br />

Ich träume mich zurück in meine Jugend. Damals, als wir mit<br />

ein paar Freunden für fünf Wochen nach Portugal gefahren<br />

sind, im himmelblauen VW-Bus, liebevoll und wunderbar<br />

kitschig bemalt mit weißen Wolken, Grinsegesicht und Peacezeichen.<br />

So ein echtes Hippiefahrzeug halt. Und sehr gemütlich:<br />

Wer vorne keinen Platz mehr hatte, hat hinten auf der Liegefläche<br />

geschlafen. Nix mit anschnallen und aufrecht sitzen. Das<br />

waren noch Zeiten. Aber gut, zurück in die Realität. Wir schauen<br />

uns unser potentielles Leihfahrzeug an. Wir könnten wählen<br />

zwischen modischem Grau oder schlichtem Weiß. Ohne Peacezeichen.<br />

Alles mega funktionell. Bei Bedarf mit WLAN-Schnittstelle,<br />

Markise und Vorzelt, Standheizung und anderem Pipapo.<br />

q ÜBER SUSE LÜBKER<br />

Suse «Supersuse« Lübker lebt mit Kindern und Ehemann im<br />

schönen Findorff. Die freiberufliche Texterin und Trainerin<br />

konzipiert, schreibt und redigiert Texte für Verlage, Vereine,<br />

Verbände und Soloselbstständige, online und offline. Zudem<br />

veranstaltet sie Kommunikations- und Schreibworkshops. 2015<br />

erschien ihr Buch »Das Bremer Kinderlexikon. Von Achterdiek<br />

bis Ziegenmarkt«. In ihrem Blog berichtet sie über Alltagsabenteuer<br />

und gibt Tipps zum Thema Zeitmanagement. Der Blog<br />

auf www.suseluebker.de/blog<br />

Text: Suse Lübker, Illustration: Rainer Pleyer ▲<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 34

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