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mo. 04.02.2013 - Rondo

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fige Moderne. Die Musik des ganzen Ostens hat diesen spirituellen Gehalt,<br />

den es in der deutschen nachkriegs<strong>mo</strong>derne überhaupt nicht gegeben hat.<br />

Ich finde es wirklich schade, dass man hierzulande immer noch ein Problem<br />

mit dem Singen hat. Das Singen ist der zentrale Zugang zur Musik, ich habe<br />

durchs Singen als kind zur Musik gefunden. Vieles in der Instrumentalmusik<br />

wie vorhin in der Probe der zweite Satz von Schumanns klavierkonzert<br />

kann man sich eigentlich nur über Sprechen oder Singen erarbeiten... es ist<br />

großartig, mit guten komponisten wie tigran Mansurian gemeinsam etwas<br />

zu entwickeln, und es gibt es unter den komponisten viele spannende Leute.<br />

Das hält das Ganze wach. Ich finde allerdings, dass neue Werke in ein normales<br />

symphonisches Programm integriert sein müssen. Porträtkonzerte kann<br />

man spannend zusammenstellen. aber man sollte nicht fünf neue Werke zusammenschmeißen,<br />

nur weil sie neu sind. Da fehlen mir die kontraste. Was<br />

ich dem Publikum geben will? beim Musizieren versetze ich mich nicht in den<br />

Zuhörer! Das Publikum ist selbstverständlich hochverehrt und herzlich eingeladen,<br />

aber ich mache die Musik, die mich interessiert und die ich für wichtig<br />

halte. Ich glaube auch, das Publikum möchte Leute erleben, die authentisch<br />

sind, und sich davon inspirieren lassen. Wenn man ausschließlich fragt: Was<br />

will das Publikum? und danach das Programm ausrichtet – der Schuss geht<br />

sicherlich nach hinten los.<br />

Lutosl´awski: Postludium 1. Polnisches Nationales<br />

Radiosinfonieorchester Kattowitz, Ltg. Antoni Wit,<br />

1996. Naxos 8554283<br />

Gute Musik! 70er Jahre? 50er? Ist das Lutosławski? toll,<br />

das hat eine tolle klangspannung. Lutosławski ist so<br />

strikt, aber zugleich so sinnlich, toll! Wie mir das Orchester<br />

gefällt? Dann ahne ich, welches das ist. Das war<br />

sehr gut gespielt. Ich war seit 2004 sechs Mal in rundfunk<br />

in kattowitz, es ist eine große freude, mit dem Orchester<br />

zu arbeiten. alle sind sehr bei der Sache, haben<br />

viel <strong>mo</strong>derne Musik gemacht. es herrscht eine aufbruchstimmung. es wird<br />

ein neuer Saal von tomasz konior gebaut, die akustik wird von Herrn toyota<br />

kreiert und es ist spannend, bei dem Prozess dabei zu sein. Lutosławski<br />

hat das Orchester oft dirigiert, er ist einer der besten komponisten, die es<br />

gibt. Seine Werke haben so eine brennschärfe, da ist nie zu viel. Das hat etwas<br />

sehr klassisches – während bei Penderecki mehr Pathos mitschwingt. ...<br />

es gibt viel repertoire, das man mit kammerorchester und mit großem Orchester<br />

machen kann, ich bin dagegen, das strikt zu trennen. Gute kammerorchester<br />

können eine energie erzeugen, die die meisten großen Orchester<br />

nicht mitbringen. aber das rundfunkorchester in Polen spielt immer auf der<br />

Stuhlkante. Ich mache mit ihnen an Lutosławskis Geburtstag ein Lutosławskikonzert<br />

im rundfunk, darauf freue ich mich.<br />

Grzegorz Fitelberg: Das Lied vom Falken (1905).<br />

Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt (Oder),<br />

Ltg. Jürgen Bruns. Eda/Klassik Center EDA27<br />

Da sind so ein paar film-Har<strong>mo</strong>nien drin. am anfang<br />

dachte ich, vielleicht ist es ein Strauss, den ich<br />

nicht kenne, aber das glaube ich nicht. In Holland habe<br />

ich einige spätromantische ausgrabungen z.b. Diepenbrock<br />

dirigiert. Man merkt, der komponist konnte<br />

zwar gut instrumentieren, aber diese Musik führt im<br />

kern nirgendwo hin, das erschöpft sich schnell. Da ist<br />

Lutosławski doch was ganz anderes! Man muss nicht alles wiederentdecken.<br />

Der musikhistorische aspekt allein reicht nicht immer eine aufführung zu<br />

rechtfertigen. Musik muss in allererster Linie gut und spannend sein, das gilt<br />

für die alte wie für die neue Musik.<br />

Zuletzt erschienen:<br />

Toshio Hosokawa: Landscapes V, u. a.<br />

Mayumi Miyata (Sho), Münchener kammerorchester,<br />

Ltg. alexander Liebreich<br />

eCM/universal 4763938<br />

3/2012 RONDO 15<br />

ERWIN<br />

SCHROTT<br />

arias<br />

Ab 1. Juni erhältlich<br />

Bariton Erwin Schrott hat für seine zweite CD bei<br />

Sony Classical herausragende Arien aus Opern von<br />

Puccini, Bizet, Gounod und Verdi aufgenommen.<br />

„Er besitzt auch vokal Eleganz und Grazie des Raubtiers,<br />

obendrein virtuosen Körperwitz.“ Die Welt<br />

„Fülle des Organs, Schwärze des Timbres und Flexiblität<br />

der Stimmführung zeichnen diesen Sänger aus...“<br />

Das Opernglas<br />

TERMINE 2012<br />

2.6. Münster · 4.6. Mannheim · 9.6. Wiesbaden<br />

16.6. Hamburg · 24.6. Berlin · 27.6. Berlin · 30.6. Berlin<br />

3.7. Berlin · 6.7. Berlin · 8.7.12 München · 16.7.12 Hannover<br />

Weitere Termine & Informationen<br />

unter www.erwin-schrott.com<br />

www.sonymusicclassical.de

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