Februar 2010 - Deutscher Bridge-Verband e.V.
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<strong>Februar</strong> <strong>2010</strong><br />
halte ich ihn am ehesten davon ab, diese<br />
zu reizen? 7 ª provoziert wohl 7 «, während<br />
zu niedrige Gebote dem Gegner den<br />
Bietraum lassen, um 7 « wissenschaftlich<br />
zu erreichen. So versuche ich es mit 6 ª.<br />
Ich denke, dass wäre auch mein – zugegebenermaßen<br />
etwas langweiliges – Gebot.<br />
Ich springe in 6 ª und ergebe mich<br />
dann in 1460 vom Gegner. Andere gehen<br />
da etwas kreativer zu Werke …<br />
B. engel: Kontra. Wenn es jemals eine<br />
Hand gegeben hat, die für ein stripedtail-ape-double<br />
geeignet war, dann diese.<br />
-1390 für 4 «X+3 wäre wirklich ein schöner<br />
Paarturnierscore gegen -1460 für<br />
6 «+1 und -1400 für 7 ªX-6.<br />
Kontra sieht wie eine richtig hübsche<br />
Idee aus, wenn es klappt. Eine Auflösung<br />
gibt es für diese Hand nicht. Es handelt sich<br />
um ein Buchproblem, bei dem Kontra als<br />
die beste taktische Ansage gehandelt wurde.<br />
Für welche Taktik man sich jedoch auch<br />
entscheidet: Wichtig ist, dass man – ähnlich<br />
wie beim Poker – sein Spiel variiert, damit<br />
man für den Gegner unberechenbar bleibt.<br />
Problem 2<br />
Technik 33<br />
Expertenquiz februar <strong>2010</strong><br />
Problem 1<br />
Bewertung: 6 ª = 10, 5 ª = 8, Kontra = 7,<br />
7 ª = 5, Pass = 2, 5 ¨ = 1<br />
Die Analyse der Hand ist nicht besonders<br />
schwer: Der Gegner macht 7 «! Sollte<br />
der Gegner in 6 « stehen bleiben, so wäre<br />
das zumindest ein Teilerfolg. Der Kracher<br />
wäre allerdings, wenn der Gegner uns in<br />
einem Cœur-Kontrakt kontrieren würde,<br />
denn selbst sechs Faller in 7 ª (1400) sind<br />
billiger als die 1460, die der Gegner in 6 «<br />
schreiben würde. Unser Vorteil: Für den<br />
Gegner ist das nicht so leicht zu erkennen<br />
wie für uns. Unser Nachteil: Pik ist die höhere<br />
Farbe. Das bedeutet, dass wir sehr<br />
vorsichtig agieren müssen, um den Gegner<br />
nicht zu allzu hohen Pik-Geboten zu<br />
animieren. Es ist also weniger Technik als<br />
Taktik gefragt.<br />
J. linde: 7 ª. Hoch genug? Das wird noch<br />
billig sein gegen 6 « (Partner wird vermutlich<br />
eine 6-4-Hand haben) und setzt Nord<br />
direkt die Pistole auf die Brust. Kommt 7 «,<br />
spiele ich Trumpf aus und hoffe, einen<br />
Stich in den Unterfarben zu kriegen.<br />
Also bei bestem Willen: Die Hoffnung<br />
auf einen Stich in Unterfarbe kann man<br />
knicken! Ich finde, 7 ª ist genau die falsche<br />
Höhe und wird auch nur selten funktionieren.<br />
Meiner persönlichen Erfahrung zufolge<br />
sperrt der Gegner fast immer auf der Stufe,<br />
vor der er Angst hat. Wenn also ein Gegner<br />
in 7 ª springt, dann ist er sich sicher, dass<br />
6 « gehen und er hat ebenso sicher Angst<br />
vor 7 «. Demzufolge provoziert ein Sprung<br />
in 7 ª das 7 «-Gebot des Gegners geradezu.<br />
Selbstverständlich ruft meine Strategie<br />
sofort Argwohn bei jedem Cheftheoretiker<br />
hervor (Cheftheoretiker sind übrigens die<br />
Spieler, die nie Turniere gewinnen, aber<br />
hinterher genau erklären können, warum<br />
� klaus reps<br />
das nicht ihre Schuld ist). An der möglichen<br />
Argumentation, dass man gegen mich<br />
mit einem Ass in der Hand einfach nur in<br />
7 ª springen müsste, um dann gegen die<br />
clever provozierten 7 « einfach hämisch<br />
grinsend sein Ass auszuspielen, ist theoretisch<br />
natürlich etwas dran. Komischerweise<br />
findet man aber diese superschlauen Tricks<br />
durchtriebener Spieler in der Praxis so gut<br />
wie nie, wunderbar belegt von …<br />
W. rath: 6 ª. Wahrscheinlich kann Gegner<br />
einen Großschlemm erfüllen. Mit Passe<br />
und 5 ª, manchmal recht wirkungsvolle<br />
Underpreempts, gebe ich Nord Gelegenheit,<br />
Cœur zu überrufen. Dies könnte das<br />
Schlüsselgebot für die Großschlemmidee<br />
des Südspielers sein. Im Team gegen Top-<br />
Gegner wie etwa Klaus Reps (�), wäre 7 ª<br />
meine Wahl. Im Paarturnier ist es meist keine<br />
gute Idee, höher zu sperren als der Saal,<br />
da man erstens einmal öfter fällt oder der<br />
Gegner trotzdem oder gerade deswegen<br />
die richtige Schlemmentscheidung trifft.<br />
W. Rath<br />
platziert die<br />
Höhe der Sperrgebote<br />
nach der<br />
gegnerischen<br />
Spielstärke.<br />
Mhmm, es fällt mir schwer, den Smiley<br />
zu deuten! Ist das ein Ironie-Smiley, weil<br />
er nie gegen mich 7 ª bieten würde, oder<br />
ein Verhöhnungs-Smiley, weil er mich nicht<br />
für einen Top-Gegner hält. Na gut, ich entscheide<br />
mich mal für Ersteres …<br />
d. schroeder: 7 ª. Da ich selber ausspielen<br />
muss, nutzt kein Ausspielbluff. 7 ª<br />
gibt Nord keine Gelegenheit zu einem<br />
„Forcing Pass“.<br />
Ach, nicht? Klar, wenn einer in Weiß gegen<br />
Rot auf eine Sperransage des Partners<br />
in 7 ª springt, ist das bestimmt zum Erfüllen<br />
angesagt und die Stärkeverhältnisse sind<br />
niemandem klar. Ein genialer taktischer<br />
Schachzug, der viel Applaus verdient …<br />
Jetzt muss man nur einen Gegner finden,<br />
gegen den das noch funktioniert.<br />
h. häusler: 6 ª. Es sieht ganz danach aus,<br />
dass der Gegner 7 « erfüllen kann. Wie<br />
Bewertung: Kontra = 10, 3 ª = 7, 3 SA = 5,<br />
4 SA = 2, 3 � = 1<br />
Die Verteidigung gegen 2�-Multi ist ein<br />
altes Problem, das schon viele witzige Ergebnisse<br />
produziert hat. Auch wenn →