1984 - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.
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Dagegen konnte sie gegenüber dem Pfund Ster-<br />
ling und dem Schweizer Franken <strong>1984</strong> einen<br />
Wertzuwachs von 8% bzw. 3%verbuchen. Im Ver-<br />
haltriis zu den EWS-Währungen ergaben sich kei-<br />
ne nennenswerten Kursverschiebungen. Der ge-<br />
wogene Außenwert <strong>der</strong> D-Mark gegenuber den<br />
Währungen von 14 wichtigen Handelspartnern ist<br />
auf das Jahr gesehen um 1.9% zurückgegangen.<br />
obwohl sich Preise und Kosten wie auch an<strong>der</strong>e<br />
volkswirtschaftliche Grunddaten in <strong>der</strong> Bundesre-<br />
publil< im internationalen Vergleich günstig ent-<br />
wickelt haben.<br />
Mehr Konvergenz im EWS<br />
Das Europäische Währungssystem (EWS) hat<br />
im Berichtsjahr reibungslos funktioniert. Die lan-<br />
ge Periode <strong>der</strong> Wechselkursruhe seit dem Re-<br />
alignment vom Frühjahr 1983 war zu einem ge-<br />
wissen Grad dem festen US-Dollar und <strong>der</strong> relati-<br />
ven Schwäche <strong>der</strong> D-Mark zu danken. Gleichzei-<br />
tig wurde das EWS im Berichtsjahr von innen<br />
heraus gestärkt: Bei durchweg rückläufigen Teue-<br />
rungsraten hat sich das Inflationsgefälle inner-<br />
halb des Systems infolge einer konsequenten<br />
und teilweise auch mehr marktwirtschaftlich aus-<br />
gerichteten Stabilitätspolitik <strong>der</strong> potentiell wäh-<br />
rungsschwächeren Län<strong>der</strong> merklich verringert;<br />
<strong>der</strong> Konsolidierungsprozeß bei den Leistungsbi-<br />
lanzen machte weitere Fortschritte. Einige Part-<br />
nerlän<strong>der</strong> haben ihre administrativen Beschrän-<br />
kungen des grenzuberschreitenden Zahlungs-<br />
und Kapitalverkehrs gelockert.<br />
Vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf<br />
die anhaltende Unsicherheit über die Entwicklung<br />
des US-Dollar hat sich die Diskussion um eine<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> monetären Integration in Europa<br />
erneut belebt. Entsprechende Vorschläge <strong>der</strong> EG-<br />
Kommission, die sich auf eine verstärkte Konver-<br />
genz <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik, weitere Liberalisie-<br />
rungsschritte im internationalen Kapitalverkehr<br />
und den Ausbau <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Europä-<br />
ischen Wahrungseinheit ECU im Verkehr zwi-<br />
schen Notenbanken erstrecken, haben im Be-<br />
richtsjahr noch zu keinen konkreten Beschlüssen<br />
geführt. Im privaten Bereich wurde die ECU <strong>1984</strong><br />
hauptsächlich durch Schuldner und Anleger in<br />
den währungsschwächeren Län<strong>der</strong>n vermehrt<br />
genutzt.<br />
Im September wurde die Korbzusammenset-<br />
zung <strong>der</strong> ECU turnusgemäß überprüft und erst-<br />
mals revidiert. Die aufwertungsbedingt überhöh-<br />
ten Anteile <strong>der</strong> D-Mark und des holländischen<br />
Gulden wurden reduziert (im Falle <strong>der</strong> D-Mark<br />
von 37% auf 32%) und die Gewichte <strong>der</strong> übrigen<br />
Währungen erhöht, um sie mit Wirtschaftskraft<br />
und Außenhandelsverflechtung <strong>der</strong> Partnerlän<strong>der</strong><br />
wie<strong>der</strong> in Einklang zu bringen. Die griechische<br />
Drachme wurde neu in den Währungskorb aufge-<br />
nommen.