29.12.2012 Aufrufe

Jetzt Mitglied werden. - Biss

Jetzt Mitglied werden. - Biss

Jetzt Mitglied werden. - Biss

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

die sich eine Versicherung oder die für einen<br />

Versicherungsschutz notwendigen<br />

Nachzahlungen nicht leisten können.<br />

Inzwischen hat Evelyn Hauenstein die<br />

Untersuchung der schwangeren Frau beendet<br />

und begleitet die <strong>werden</strong>den Eltern<br />

zurück ins Wartezimmer. Dritter<br />

Monat, wiederkehrende Wehen und die<br />

Frau nicht krankenversichert: Man sieht<br />

Robert Huber (Name geändert) an, dass<br />

ihm die ganze Situation trotz aller Erleichterung<br />

äußerst unangenehm ist.<br />

„Meine Frau hatte bis vor Kurzem einen<br />

400-Euro-Job. Dass ihr Chef sie gar<br />

nicht angemeldet hatte und sie deshalb<br />

schon seit Monaten nicht mehr krankenversichert<br />

ist, haben wir erst mitgekriegt,<br />

als wir wegen der Schwangerschaft zum<br />

Arzt gegangen sind“, erzählt er. Die notwendigen<br />

Vorsorgeuntersuchungen aus<br />

eigener Tasche zu bezahlen, können sich<br />

die Hubers nicht leisten: Allein ein Ultraschall<br />

kostet zwischen 80 und 120 Euro.<br />

Die Krankenkasse von Robert Huber<br />

kann dessen Frau erst im neuen Quartal<br />

bei ihm mitversichern. Durch puren Zufall<br />

erfuhren sie von open.med. „Wieso<br />

sagt das einem denn keiner bei der Krankenkasse<br />

oder beim Arzt oder beim Sozialamt?<br />

Woher soll man das denn wissen?“,<br />

fragt er kopfschüttelnd, um gleich<br />

zu versichern: „Es ist ja nur zur Überbrückung,<br />

nur bis meine Frau bei mir mitversichert<br />

<strong>werden</strong> kann. Dass wir kostenlose<br />

Behandlung benötigen, soll auf gar keinen<br />

Fall ein Dauerzustand <strong>werden</strong>.“<br />

Das ist ganz im Sinne der Verantwortlichen.<br />

Marion Chenevas vom Netzwerk<br />

Ärzte der Welt e.V. betont, dass man<br />

nicht die Absicht hege, mit open.med eine<br />

medizinische Parallelversorgung zu etablieren.<br />

Ziel sei, neben der Betreuung der<br />

Betroffenen und ihrer Wiedereingliederung<br />

ins reguläre Gesundheitssystem, die<br />

Öffentlichkeit auf dieses Thema aufmerksam<br />

zu machen. „Unser Hauptanliegen<br />

ist im Grunde, uns selbst überfl üssig zu<br />

machen“, sagt Ärztin Merle Becker. „Wir<br />

können sowohl diagnostisch als auch therapeutisch<br />

zwar nur einfache basismedizinische<br />

Versorgung leisten, dafür haben<br />

wir Zeit für unsere Patienten. Mal ganz<br />

abgesehen davon, dass ich sehr viel gelernt<br />

habe, ist die Arbeit eine Bereicherung.<br />

Bei uns geht es menschlich zu, was<br />

in Zeiten eines stark ökonomisierten Gesundheitssystems<br />

nicht mehr selbstverständlich<br />

ist. Sicher ist das mit ein Grund,<br />

warum wir alle so große Freude haben an<br />

dem, was wir hier tun.“<br />

Ab November fi nden die Sprech- und<br />

Beratungsstunden von open.med und<br />

Café 104 nicht mehr wie bisher in der<br />

Augsburger Straße 13, sondern in neuen<br />

Räumen in der Görresstraße 43 statt. Die<br />

open.med-Ärzte-Hotline ist von Montag bis<br />

Freitag unter 0177/511 69 65 erreichbar.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.aerztederwelt.org/projekte/openmed-muenchen.html<br />

Telefon: 089/452 30 81 13<br />

E-Mail: openmed@aerztederwelt.org<br />

Merle Becker misst<br />

den Blutdruck<br />

bei Bogdan. Wie<br />

er wirklich heißt,<br />

muss er bei open.<br />

med nicht verraten<br />

– zum Glück, sonst<br />

käme er gar nicht<br />

erst<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!