Geschäftsbericht 2010 - Professionelle Kommunikation zum fairen ...
Geschäftsbericht 2010 - Professionelle Kommunikation zum fairen ...
Geschäftsbericht 2010 - Professionelle Kommunikation zum fairen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PDAG waschen schmutzige Wäsche<br />
Oktober November<br />
10 Tage lang musste Argovia-Moderator Michel Birri mit nur einem<br />
Franken pro Tag auskommen auf seiner Tour mit dem Elektro-Velo<br />
samt Anhänger.Das hiess: Brot undBettselbstverdienen.Als er Rich-<br />
tung Brugg kam, brauchte erdringend frische Wäsche –eine Station<br />
bot spontan an, die Waschmaschine zu benutzen. Natürlich wurde<br />
ihm die Wäsche auch getrocknet und gefaltet, derweil die Velowerk-<br />
statt sich demplattenAnhängerradannahm. Die verlangte Gegenleis-<br />
tung war moderat: Kaffee trinken mit einem Patienten –ein Erlebnis,<br />
dass bei den Beteiligten Eindruck hinterlassen hat.<br />
Fachstelle für Angehörige nimmt Betrieb auf<br />
Wenn Angehörige einen Behandlungsprozess unterstützen, ist die<br />
Prognose für die Patienten deutlich besser. Angehörige müssen des-<br />
halb informiert, aufgeklärt und eingebunden werden. Mit gutem<br />
Willen alleine ist es aber nicht getan –für echte, nützliche Angehöri-<br />
genarbeitbraucht es Fachwissen.Für Patientender PDAG setzt Pflege-<br />
fachfrau Susanne Wipf dieses ab Juli ein: In die eigentliche Behand-<br />
lung nichteingebunden vermittelt sie, baut Brücken, klärtauf,initiiert<br />
Austausch und Lerngruppen usw. Kurz: Sie sensibilisiert und betont<br />
immer wieder das, umwas es beiden Seiten geht: das Wohl des<br />
Patienten.<br />
Hans Dössegger<br />
Präsident VAKA<br />
Grossrat, Seon<br />
Aargauer Kantonsspitäler und PDAG<br />
erneuern Zusammenarbeit<br />
Die Behandlung psychischer Erkrankungen hat eine<br />
enorme Entwicklung mitgemacht. Die meisten Betroffenen<br />
können heuteschnell nach Hauseentlassen werden undfüh-<br />
ren dort ein weitgehend normales Leben. Leider hat die Denkweise inbreiten Bevölke-<br />
rungskreisen aber nurbedingt mit dieser Entwicklung mitgehalten.Viele empfindeneine<br />
psychische Erkrankung zu oftnochimmer als stigmatisierend. VölligzuUnrecht natürlich.<br />
Aber diese Einstellung zur Psychiatrie führte dazu, dass dieser Gesundheitsbereich ein<br />
stiefmütterliches Dasein fristete, auch bei der Politik, und auch bei der Ressourcen-<br />
zuteilung. Dass dies nicht gerade zukonzeptionellen Höhenflügen bei den Leistungs-<br />
erbringernführte, istverständlich. Umso erfreulicher istes, dass dieseBlockade abgelegt<br />
wurdeund miteiner zukunftgerichtetenDenkweise intensiv an modernenKonzepten ge-<br />
arbeitet wird. Die Politik wird nicht umhin kommen, damitzuziehen, obwohl bei den fi-<br />
nanziellen Ressourcen natürlich auch in Zukunft Grenzen gesetzt sein werden.<br />
Immerwiederkannesvorkommen, dass im Spital nichtnur ein(soma-<br />
tischer) Arzt für den Körper, sondern auch einer für die Seele ge-<br />
braucht wird. Anden Aargauer Kantonsspitälern gibt eseinen soge-<br />
nanntenKonsiliar- undLiaisondienst:Vor Ort«stationierte»Psychiater<br />
und Psychologen der PDAG können von den somatischen Kollegen<br />
zugezogen werden –gleichermassen für Kinder, Jugendliche und Er-<br />
wachsene. Die K+L-Verträge wurden nun erneuert und das Angebot<br />
dabei leicht ausgebaut: Z.B.gibt es neu eine psychiatrische Sprech-<br />
stunde für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Ebenfalls <strong>zum</strong> An-<br />
gebot gehört die Onkopsychologie: Psychologen, die Krebspatienten<br />
und derenAngehörigendie nötige mentaleund psychische Unterstüt-<br />
zung bieten. Das Angebot für Kinder krebskranker Eltern war ein<br />
Pionierprojekt inder Schweiz.<br />
Dokfilm über Königsfelder Patienten<br />
Grosse Ehre für die PDAG –und eine tolle Chance, die Psychiatrie zu<br />
zeigen: Hanspeter Bäni, mehrfach preisgekrönter Dokumentarfilmer,<br />
besuchte während rund 2Wochen dieKlinik Königsfelden.Entstanden<br />
istein ehrlicher Film über psychischkrankeMenschen –berührend nah<br />
und doch nicht voyeuristisch.<br />
25