Geschäftsbericht 2010 - Professionelle Kommunikation zum fairen ...
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Klaus Merz<br />
Geboren 1945 in Aarau, aufgewachsen<br />
in Menziken,lebt der ehemalige Lehrer<br />
heute als freierSchriftsteller in Unterkulm.<br />
Er gehörtzuden erfolgreichsten<br />
Schweizer Schriftstellern: Seine Novelle<br />
«Der Argentinier» führte 2009 wochen-<br />
lang die Bestsellerliste an. KlausMerz<br />
istmehrfach ausgezeichnet, u.a.mit<br />
demHermann-Hesse-Preis (für«Jakob<br />
schläft»), dem Aargauer Kulturpreis<br />
unddem Gottfried-Keller-Preis. Zuletzt<br />
erschienen: «Aus dem Staub», Gedichte<br />
<strong>2010</strong>.<br />
Hommage an einen «Bewegten»<br />
«Art is easy», stand in markanten Lettern an seiner Ateliertür in der Berner Innenstadt, darun-<br />
terdie Jahrzahl 1974.Und so locker undwachund leicht wieseine eigene Kunststand auch der<br />
Zweiundachtzigjährige–nach lichtenund schwereren Lebenszeiten undbis kurz vorseinemTod<br />
Mitte dieses Jahrzehnts –inseinem Türrahmen.<br />
Carpe Diem, ein rosarotes Wasser, schenkte eruns zur Begrüssung aus einer Petflasche ein, er<br />
sei fast ein wenig süchtig danach: Nutze den Tag! Das fermentierte Kräuterteegetränk dieses<br />
Namens zeigtauf derEtiketteeinen Bogenschützen, derseinenPfeil konzentriert–und vermut-<br />
lich geschlossenen Auges –ins Ziel lenkt. Wir tranken einen ersten Schluck.<br />
In denletzten Jahrenhabeervor allemgezeichnet,obsessiv, krankhaftfast. Er wollejaimGrun-<br />
de gar nicht wissen, was erzeichne, probiere lediglich und mit grosser Ausdauer aus, was man<br />
mit Farbe alles machen könne. Sein Thema sei schon immer das Material gewesen, die Rohr-<br />
feder, der Stift, seine Farben und Formen –bis das Bild dann ganz zusich selber, also zu seinem<br />
eigentlichen «Gegenstand» finde, spielerisch fast.<br />
So standen wir denn gebannt vor Franz Fediers Überlagerungen. Vor Farbgittern und Rastern,<br />
Nachbarschaften,Verläufen. VorRhythmenund scheinbaren Räumen,splitterndenTürmenund<br />
gestrengen Gärten. Vor neuen Kontinenten und wilden Tänzen. Vor Ordnung und Chaos, die<br />
einander gegenseitig trugen oder inFarbe durchdrangen.<br />
Und von den Atelierwänden, den verstaubten Regalen herab staunten auch eine ganze Reihe<br />
von Figuren und Fetischen aus Papua-Neuguinea indiese bewegte Geometrie der Fedierschen<br />
Magiehinein, unbewegt. –Vielleicht hatjaausgerechnetdie Nachbarschaft zursozusagen trans-<br />
zendentenBewegungslosigkeitdieser«exotischen»Gegenständeund Masken denalten Meister<br />
so leidenschaftlich und lange auf Trab gehalten, wer weiss?<br />
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