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68<br />

Wissen<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

Täglich werden im Geschäftsleben Verträge abgeschlossen. Dabei gerät das Klein-<br />

gedruckte oft in Vergessenheit. Die AGBs sind nicht nur im Streitfall wichtig.<br />

Immer, wenn Waren oder<br />

Dienstleistungen verkauft<br />

werden, kommt ein Vertrag<br />

zustande. Weil dies in vielen<br />

Branchen und Unternehmen<br />

täglich unzählige Male passiert<br />

– man denke nur an den Einzelhandel<br />

– und weil man den<br />

Kunden nicht jedes Mal einen<br />

langen Vertragstext zur Unterschrift<br />

über die Verkaufstheke<br />

reichen kann, verweisen viele<br />

Unternehmen auf allgemeine<br />

Geschäftsbedingungen. Das<br />

sind vorformulierte Vertragsbedingungen,<br />

die im Prinzip<br />

bei jedem Vertragsabschluss<br />

gelten und eine Art Grundlage<br />

bilden, auf die alle weiteren<br />

Verabredungen aufbauen.<br />

AGB müssten damit eigentlich<br />

im Sinne beider Parteien<br />

liegen, schließlich werden die<br />

Vertragsverhandlungen vereinfacht<br />

und vereinheitlicht. Man<br />

muss also nicht immer wieder<br />

von Neuem über jedes kleine<br />

Detail diskutieren. Allerdings<br />

nutzen viele Unternehmen<br />

verständlicherweise ihre AGB<br />

dazu, sich abzusichern. Und das<br />

bedeutet im Umkehrschluss,<br />

dass Risiken auf den Käufer abgewälzt<br />

werden. Deshalb sollte<br />

man die AGB unbedingt lesen<br />

– auch wenn sie noch so klein<br />

gedruckt sind.<br />

Zum Schutz der schwächeren<br />

Vertragspartner, also der Verbraucher,<br />

hat der Gesetzgeber<br />

1977 das AGB-Gesetz erlassen;<br />

2002 wurden die Regelungen<br />

in das Bürgerliche Gesetzbuch<br />

(BGB) integriert.<br />

Wann gelten AGB?<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

gelten nur dann, wenn<br />

bei Vertragsschluss ausdrücklich<br />

darauf hingewiesen wurde<br />

und der Vertragspartner<br />

eine Möglichkeit hatte, sie zur<br />

Kenntnis zu nehmen. Deshalb<br />

findet man im Internet bei Online-Shops<br />

oder auch auf Formularen<br />

oft einentsprechendes<br />

Kästchen, das man anklicken<br />

oder ankreuzen muss.<br />

Für den Geschäftsverkehr zwischen<br />

zwei Unternehmen gelten<br />

lockerere Regeln. Hier ist<br />

ein ausdrücklicher Hinweis<br />

nicht vorgeschrieben. Man<br />

geht davon aus, dass man im<br />

Geschäftsleben wissen muss,<br />

dass es AGB geben könnte.<br />

Was gilt?<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

müssen eindeutig for-<br />

muliert sein – im Zweifel gelten<br />

sie nicht.<br />

Sie dürfen außerdem keine<br />

ungewöhnlichen Regelungen<br />

enthalten, mit denen man als<br />

Vertragspartner nicht rechnen<br />

konnte. So dürfen in den AGB<br />

keine weiteren Leistungen versteckt<br />

sein. Einige Beispiele:<br />

Aus einem einmaligen Kauf<br />

wird ein Abo. Der Kauf umfasst<br />

auch einen kostenpflichtigen<br />

Service. Oder man verpflichtet<br />

sich zur Abnahme von Aktualisierungen.<br />

Unwirksam sind AGB aber auch,<br />

wenn gesetzlich garantierte<br />

Rechte ausgeschlossen werden<br />

sollen – zum Beispiel Widerrufs-<br />

und Rückgabefristen oder<br />

Haftung und Gewährleistung.<br />

Wird im individuell abgeschlossenen<br />

Vertrag etwas anderes<br />

vereinbart als in den AGB, so<br />

gilt diese individuelle Vereinbarung.<br />

In manchen Fällen sind allgemeine<br />

Geschäftsbedingungen<br />

generell ausgeschlossen – so<br />

zum Beispiel bei Gesellschafts-<br />

und Tarifverträgen oder im Familien-<br />

und Erbrecht.<br />

Quelle: Leitz

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