PROFINET - IEE
PROFINET - IEE
PROFINET - IEE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
TECHNIK Leitebene<br />
Firma im Detail<br />
Robotik und<br />
Handling inklusive<br />
Die Firma Arthur Bräuer mit Sitz in Südwestfalen<br />
beschäftigt sich seit fast 20 Jahren mit Schweißtechnik<br />
und bietet nicht nur Maschinen für diesen<br />
Zweck an, sondern entwirft und baut individuelle<br />
Komplettlösungen. Der Schweißroboter selbst ist<br />
hier nur ein Element der Prozesskette – von der<br />
Zuführtechnik bis zur Qualitätskontrolle mit Bilderkennungsverfahren<br />
integriert das Unternehmen<br />
alle erforderlichen Komponenten zu einer<br />
Lösung. Eine eigene Lohnfertigung, in der Kunden<br />
Prototypen oder kleinere Stückzahlen produzieren<br />
lassen können, gehört ebenso zum Unternehmen<br />
wie ein Werkzeug- und Vorrichtungsbau.<br />
denn die Router kommunizieren über einen<br />
OpenVPN-Tunnel und sind so vor<br />
unbefugten Zugriffen geschützt. Die<br />
Fernwartungskomponenten können über<br />
unterschiedliche Wege den Kontakt zur<br />
Außenwelt herstellen: Beispielsweise gibt<br />
es Gerätevarianten, die über eine GSM-<br />
Karte unabhängig von einem DSL-Netz<br />
arbeiten und für die Anbindung abgelegener<br />
Standorte oder mobiler Anlagen besonders<br />
geeignet sind. Bei Bräuer, dessen<br />
Anlagen in Produktionshallen mit entsprechender<br />
Infrastruktur aufgestellt werden,<br />
kommen dagegen stets Geräte mit<br />
WAN-Interface (Typ eWON 2005 CD)<br />
zum Einsatz.<br />
Technik im Detail<br />
Das Talk2M-Portal basiert auf einer Client-Server-<br />
Architektur, die professionell gehostet in einem<br />
Rechenzentrum untergebracht ist. Die Serverarchitektur<br />
ist skalierbar und redundant aufgebaut:<br />
Es gibt mehrere Serverfarmen, die sich gegenseitig<br />
überwachen, um jederzeit auch Verbindungen<br />
übernehmen, und so die Auslastung der einzelnen<br />
Server ideal ausbalancieren können. Der Client<br />
auf dem Rechner eines Servicetechnikers baut<br />
jedoch lediglich mit dem Zugangs-Server eine<br />
Verbindung auf, welcher wiederum die Daten über<br />
den Account, den Benutzer sowie dessen Zugangsrechte<br />
kennt und somit entscheidet, zu welchem<br />
VPN-Server der Servicetechniker verbunden<br />
wird. Um auf eine Maschine Zugriff zu erhalten,<br />
müssen sich die Servicetechniker im Portal<br />
einloggen und Authentifizieren. Hier erfolgt die<br />
Prüfung der jeweiligen Zugangsberechtigungen.<br />
Erst danach erfolgt der Aufbau einer VPN-Verbindung<br />
über das Portal. Die verwendeten VPN-Sicherheitsmodi<br />
nutzen OpenVPN für die Sitzungs-<br />
36 <strong>IEE</strong> · 11 2012<br />
[4]<br />
Sichere Kommunikation per VPN<br />
Dieser Router stellt die Verbindung mit<br />
dem Fernwartungsportal via DSL oder<br />
LAN her und verfügt für die Anbindung<br />
herkömmlicher Steuerungen über eine serielle<br />
Schnittstelle. Alternativ kann über<br />
eine integrierte MPI- und Profibus-<br />
Schnittstelle auch mit S7-Steuerungen, die<br />
diese Protokolle unterstützen, kommuniziert<br />
werden. Daher braucht nur ein Typ<br />
am Lager vorgehalten zu werden, der in<br />
jede neue und auch bestehende Anlagen<br />
passt.<br />
Meldet ein Kunde per Telefon oder Email<br />
Probleme, kann sich der Techniker sofort<br />
bei der betreffenden Anlage einloggen<br />
und nach der Störungsursache suchen.<br />
Authentifizierung. Der Zugriff funktioniert auch per<br />
Smartphone oder Tablet-PC.<br />
Alarmmanagement per M2M<br />
Mittels integrierter Treiber kann der eWON-Router<br />
eine aktive Kommunikation mit der Steuerung<br />
betreiben. Verlässt eine Variable den festgelegten<br />
Grenzwert, zum Beispiel eine bestimmte<br />
Produktionsstückzahl oder Anzahl Betriebsstunden,<br />
versendet der Router eigenständig<br />
eine E-Mail oder SMS zum Instandhaltungspersonal<br />
und/oder dem Maschinenlieferanten. Dadurch<br />
kann eine Wartung der Anlage geplant und drohende<br />
Stillstandzeiten durch überbeanspruchte<br />
Maschinenkomponenten vermieden werden.<br />
Nach dem gleichen Prinzip meldet das Gerät auch<br />
Anlagenstörungen an alle im Alarmmanagementsystem<br />
des Routers hinterlegten Personen. Getriggert<br />
durch diese Warnung kann der Maschinenlieferant<br />
über das VPN-Portal direkt auf die<br />
Anlage schauen und dem Personal vor Ort Hilfe-<br />
[4] Arthur Bräuer, Geschäftsführer Bräuer<br />
Schweißtechnik: „Wer Just-in-Time-Lieferverträge<br />
zu erfüllen hat, weiß eine sichere Fernwartungslösung<br />
zu schätzen – spätestens nach der<br />
ersten Konventionalstrafe.“<br />
Ebenso ist eine vorbeugende Wartung realisierbar.<br />
Dazu lassen sich Automatismen<br />
in der Steuerung implementieren, die<br />
anhand der Betriebsstunden oder anderer<br />
Parameter den Analgenbetreiber wie auch<br />
den Bräuer-Service warnen, bevor Verschleißteile<br />
ihren Dienst quittieren. Und<br />
auch während der Inbetriebnahme spart<br />
Fernwartung Geld: Gerade in den langen<br />
Einlaufzeiten solcher Anlagen können<br />
noch kleine Anpassungen notwendig sein.<br />
„Wenn dies von unserer Zentrale aus mit<br />
einigen Mausklicks erledigt werden kann,<br />
ist das für alle Seiten ein Gewinn“, ergänzt<br />
Bräuer einen weiteren Vorteil der<br />
Fernwartungslösung. sk<br />
Autor<br />
Stephan Rump<br />
ist Vertriebsingenieur bei der Firma Wachendorff in<br />
Geisenheim.<br />
infoDIREKT 776iee1112<br />
www.all-electronics.de<br />
Link zur Firma Bräuer<br />
Link zur M2M-Lösung<br />
➜<br />
stellung bei der Störungsbeseitigung geben. Am<br />
Ende des Serviceeinsatzes kann dann mit Hilfe<br />
des im Portal integrierten Einzelverbindungsnachweises<br />
der Einsatz minutengenau belegt und der<br />
passenden Kostenstelle zugebucht werden.