1. Sprache und Sprachverarbeitung

2. Sprachproduktion
Die Sprachproduktion ist ein komplexer Vorgang, dessen Output, also die
konkrete Äußerung, starken intraindividuellen Einflüssen unterworfen ist. So haben
z.Bsp. Größe und Beschaffenheit der Artikulationsorgane und der Kontext in dem die
Äußerung produziert wird einen Einfluss auf die Produktion. Ich kann ein und
dasselbe Wort flüstern, rufen, oder nuscheln. Das geäußerte Wort ist immer das
gleiche, obwohl der akustische Output sehr unterschiedlich aussieht.
Um eine Äußerung zu produzieren muss ich eine nicht-linguistische
gedankliche Repräsentation in eine artikulatorische Repräsentation umwandeln. Ich
muss die geeigneten Wörter auswählen, sie nach den Regeln meiner Grammatik auf
den einzelnen linguistischen Ebenen repräsentieren und sie schlussendlich
motorisch umsetzen. Bei der Sprachproduktion werden also viele Teilprozesse
durchlaufen. Diese Teilprozesse kann man aber leider nicht direkt beobachten.
Deshalb ist bei der Sprachproduktion die Testung bestimmter Thesen durch
Experimente schwieriger als bei der Sprachperzeption. Bei der Perzeption steht das
Ziel, nämlich die Äußerung, die interpretiert werden soll fest. Liest oder hört man den
Satz Chomsky liest ein Buch, so steht fest, dass man zu diesem Satz eine
Repräsentation aufbaut, die man dem Bild in Abb.1 zuordnen kann.
Chomsky liest
Abb.1
Chomsky liest.
Der Mann trägt eine Brille.
Chomsky liest eine Zeitschrift.
Die Zeitschrift wird von Chomsky
gelesen.
Chomsky trägt eine Brille.
Chomsky liest mit Brille.
…und so weiter und so fort.
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