Ärzteblatt Mai 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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Säuglingen und Kindern und sehr gut dargestellte endoskopische Befunde dieser Altersgruppe. Neben den technischen Details, dem notwendigen Instrumentarium, Hinweisen zur Vorbereitung der Patienten und der praktischen Durchführung der Endoskopie werden normale Anatomie, aber auch Normvarianten und Anomalien in Text und Bild beschrieben. Als pathologische Veränderungen sind die verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, Urolithiasis und natürlich Neubildungen in jeweils eigenen Kapiteln dargestellt. Die Pathologie im Kindesalter wird mit einem eigenen Kapitel hervorgehoben. Das Doppelseitenkonzept erleichtert das Verständnis des didaktisch gut aufbereiteten erklärenden und klinischen Textes durch die auf der Gegenseite vorhandenen typischen fotografischen Abbildungen. Die auch verwendeten und schon im Jahr 1955 in der 4. Auflage erschienenen „Handatlas der Cystoskopie und Urethrocystoskopie“ von Kneise und Stolze veranlaßten Aquarelle zeugen von vorzüglichem beschreibenden und zeichnerischen Können. Sie sind historisch wertvoll, interessant und für den jeweiligen Befund typisch. Mit modernen Instrumenten und Endofotografie sind sie aber heute bestimmt durch praxisrelevante Bilder zu ersetzen. Der Atlas wird allen jüngeren Urologen und auch Kinderchirurgen zur Weiterbildung sehr empfohlen. Die Charité Ein Krankenhaus in Berlin 1710 bis heute Ernst Peter Fischer Siedler Verlag München 2009 288 Seiten, zahlreiche s/w Abb., € 19,95 ISBN 978-3-88680-880-9 AUSGABE 5/2010 20. JAHRGANG Dr. C. Brock, Neubrandenburg Die Berliner Charité ist 300 Jahre alt und gehört zu den berühmten Krankenhäusern der Welt. Das vorliegende Buch des Wissenschaftshistorikers Ernst Peter Fischer (geb. 1947) aus Konstanz verspricht „nur eine gedrängte schlaglichtartige Darstellung der vielschichtigen Abläufe“ der Charité-Geschichte. Der Abriß würdigt erneut die wechselvolle Geschichte des bedeutenden deutschen Universitätsklinikums, fesselt jedoch nicht so unmittelbar wie Werke anderer Autoren. Neben dem spannenden, populären Buch des Journalisten Gerhard Jaeckel („Die Charité – Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur Gegenwart“, 6. Auflage, Berlin, 2004) gibt es das zweibändige, sehr quellenreiche Werk des Pathologen Heinz David („...es soll das Haus die Charité heißen...“, Hamburg, 2004). Von den 147 Anmerkungen in Fischers Buch gehen 60 (über 40%) auf David zurück, der insofern me- BUCHVORSTELLUNGEN dizin-historisch lege artis abgeschöpft wird. (Zu DDR-Zeiten hatte der Charité-FührungsoffizierWerner Dewitz verdeckt Informationen von ihm als IMS „Heinz-Werner“ notiert, wie David 2006 in der Autobiographie„Lebensrouten“ mitgeteilt hat.) Mit mehr als 40 eigenen Charité-Jahren geht der ehemalige Dekan David in seinem Werk bis an die Wurzeln, während Fischer für seinen Querschnitt vornehmlich Sekundärquellen zusammengetragen hat. Die Gliederung des Buches folgt den Zäsuren der deutschen Geschichte: Reichsgründung, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, NS-Zeit, deutsche Teilung, Wende 1989. Die Darstellung ist übersichtlich, Kerninhalte sind grau unterlegt. Gewürdigt werden besonders auch die berühmten Ärzte und Forscher des Kaiserreiches und der Weimarer Republik, die mit ihren Leistungen den Charité-Mythos begründet haben, an den es heute anzuknüpfen gilt. (Werner Forssmanns ursprüngliche Herzkatheter-Selbstversuche erfolgten jedoch nicht in der Charité als „Assistent bei Sauerbruch“, wie Fischer meint, sondern es war das Krankenhaus Eberswalde, in dem der spätere Nobelpreisträger erstmals mit einem Ureterenkatheter sein rechtes Herz sondierte.) Der abschließende „Ausblick“ ist mit einer umstrittenen Begriffsverknüpfung der Gegenwart überschrieben: „Das Krankenhaus als Unternehmen“. Fischer referiert, daß die heutige „Charité – Universitätsmedizin Berlin“ ein Unternehmenskonzept vorgestellt habe, um „Spar- und Konsolidierungsstrategien mit dem gleichzeitigen Vorantreiben von Wachstumsbereichen“ zu verknüpfen. Das klingt wie das „Überholen ohne einzuholen“ der Parteilinie der Vorwendezeit. Gegenwärtig wird mit einem „Charité-Masterplan“ nach „betriebswirtschaftlicher Optimierung“ gesucht. Im Hinblick auf das 300. Jubiläum der auf Deutsch Nächstenliebe genannten Krankenanstalt war 2009 zu einem „World Health Summit – The Evolution of Medicine“ eingeladen worden, um „die Gesundheit im globalen Maßstab zu verbessern“. Bleibt für die Zukunft zu wünschen, daß die anglophilen Charité-Strategen im Neodarwinismus über dem Globus ihren Nächsten nicht vergessen mögen. Charité – ad multos annos ! Prof. H. Nizze, Rostock Seite 171
BUCHVORSTELLUNGEN / KULTURECKE DUDEN Die deutsche Rechtschreibung plus Korrektor kompakt Hrsg.: Dudenredaktion (Vorsitzender: Dr. Matthias Wermke) 25., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Dudenverlag Mannheim Wien Zürich 2009 1216 Seiten, geb., mit CD-ROM, € 29,95 ISBN 978-3-411-04015-5 Die 25. Auflage des Standardwerks DUDEN – Die deutsche Rechtschreibung ist umfassend und aktuell. Der Stichwortteil wurde erheblich erweitert (mehr als 135 000 Einträge) und dabei die jüngste Entwicklung im Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache berücksichtigt. Bewährte Kapitel und Abschnitte sind im mehrfarbigen, benutzerfreundlichen Layout zu finden, z. B. die Regeln zur Rechtschreibung und Zeichensetzung, die Hinweise zur Verarbeitung von Texten und E-Mails sowie das Verzeichnis wichtiger grammatischer Fachausdrücke. Neu hinzugekommen ist ein kurzer Abriß wichtiger Stationen aus der Geschichte der deutschen Orthographie sowie ein Sonderteil zur Sprachstatistik. Casino Royale lautet das Motto des diesjährigen Medizinerballs der Universität Rostock. Ganz in James-Bond-Manier warten wir in unserer Casinonacht mit tollem Essen, inspirierender Musik und jeder Menge Spaß auf. Der Ball wird traditionell vom 3. Studienjahr der Medizinischen Fakultät organisiert. Herzlich laden wir dazu Angehörige der Fakultät, Ärzte und Interessierte am 4. Juni 2010 in die Yachthafenresidenz „Hohe Düne“ ein. Ein typisch amerikanisches Buffet von den Gourmetköchen des Hauses stellt das kulinarische Highlight dar. Der musikalische Rahmen wird von einer Jazzband der HMT und am späteren Abend von einem DJ gebildet. Dabei kann natürlich die ein oder andere flotte Sohle aufs Parkett gelegt werden. Auf den Spuren eines Geheimagenten kann man sich an einem unserer Spieltische (Black Jack, Poker, American Roulette) just for fun und somit ohne Geld im Glücksspiel versuchen. Diese Jubiläumsausgabe gibt es auch als Medienpaket mit der Duden-Rechtschreibprüfung für Microsoft Office und Microsoft Works. Der DUDEN Korrektor kompakt kontrolliert weit über das Maß der Standard-Rechtschreibsoftware hinaus u. a. Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Abkürzungen, Schreibvarianten und Schreibstil. Korrekturvorschläge werden einfach durch Klick übernommen, in Zweifelsfällen blendet das Programm Dudenempfehlungen ein. Manche Verbindlichkeiten sind natürlich auch skeptisch zu sehen, wie z. B. bei Getrenntschreibung die Änderung des sehr häufig vorkommenden Schildes „Ausfahrt freihalten!“ in „Ausfahrt frei halten!“; die Schilderhersteller haben das wohl noch nicht bemerkt. Der Rezensent ist davon überzeugt, daß die Fähigkeit, korrekt zu schreiben, ihren hohen Stellenwert auch im Zeitalter computergestützter Informations- und Kommunikationsprozesse behaupten wird. Besonders Schreiben von Hand fördert den Gedankenfluß, deshalb schreiben Sie mal wieder einen Brief per Hand und ... schocken Ihre Freunde! Prof. H. H. Büttner, Wismar Der Einlaß erfolgt ab 18.30 Uhr und die Buffeteröffnung um 20.00 Uhr. Des Weiteren lockt die traditionelle Tombola mit vielen Gewinnen. Ein Shuttleservice sorgt für die reibungslose An- und Abreise. Die Hinfahrt findet um 18.15 Uhr vom ZOB und die Rückfahrten um 1.00 Uhr, 2.30 Uhr und 4.00 Uhr statt. Karten (22,50 E bzw. 35,00 E) sind ab Anfang Mai erhältlich bei: Weiland, Apotheker- und Ärztebank und Mediathek (Schillingallee). Nähere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.medizinerball-rostock.de. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Mediball-Team Seite 172 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
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