Ärzteblatt Mai 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

mit zunehmender Behinderung. Damit erfüllt das PPS alle Bedingungen einer chronischen Erkrankung. Mobilität, funktionelle Unabhängigkeit und Entlastung sind nicht zuletzt auch durch technische Hilfsmittel vordringlich prophylaktisch zu befördern oder zu erhalten. Die Progredienz liegt bei ungefähr einem Prozent jährlich und kann nach neueren Erkenntnissen bei vermuteter Altersabhängigkeit unter relativ extremer Belastung bis zu 17 Prozent (Zitat FRANZ)) betragen, wobei die Altersabhängigkeit eigentlich als Ausdruck von Belastungsdauer, Belastungsgröße und Vorschadensgröße zu werten ist. Beim Einsatz von Medikamenten wurde bisher kein signifikant positiver Effekt auf das PPS nachgewiesen. Dagegen können PPS-Patienten durch eine unkritische Arzneiverordnung gefährdet werden. Das kann unter anderem bei Betablockern, Cholesterinsenkern, Myorelaxantien, Narkotika/ Anästhetika, Opiaten und Psychopharmaka der Fall sein. Narkosen und Operationen stellen für diese Patienten ein besonderes Risiko dar. Besonders risikobehaftet ist die Atmung. Die oben genannten Probleme allein schränken häufig ihres Folgeaufwandes wegen den notwendigen Behandlungsumfang ein. Erschwerend kommt hinzu, daß bis heute ein mangelhafter spezifischer Kenntnisstand bei der überwiegenden Anzahl der Ärzte und Patienten sowie leider auch eine nicht selten anzutreffende Ignoranz bei der medizinischen einschließlich der sozialmedizinischen, der sozialen und sozialpolitischen Betreuung eine adäquate Versorgung der Betroffenen verhindert, ja darüber hinaus sehr häufig zu Fehldiagnosen, Fehlbehandlungen und Fehlentscheidungen mit teilweise fatalen Folgen für die Lebensqualität der PPS-Patienten führt. Die Probleme des PPS liegen grundsätzlich in der Sache, werden jedoch leider viel zu häufig zum Nachteil bzw. Schaden für den Patienten durch interpersonelle Probleme aus dem Arzt-Patienten-Verhältnis überdeckt. Das Post-Polio-Syndrom lehrt uns, daß Poliomyelitisinfektion und Poliomyelitiserkrankung mehr Schäden setzen, als sich aus ihrem klinischen Erscheinungsbild und dem der Primärfolgen ableiten läßt. Es ist nicht heilbar, chronisch progredient, sein Verlauf ist weitgehend schicksalhaft und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Zur Vertiefung dieser abrißhaften Darstellung muß auf die zahlreichen einschlägigen Literaturstellen verwiesen werden. Literatur beim Verfasser: Dr. med. Peter Brauer Mitglied im Ärztlichen Beirat der Polio-Selbsthilfe e.V. Info-Adresse: www.polio-selbsthilfe.de WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Die Poliomyelitis (kurz Polio) gilt seit 2002 als eine ausgemerzte Krankheit. Diese Einschätzung der WHO wird auf die Durchimpfungsrate der Weltbevölkerung zurückgeführt. Sie ist so richtig wie gefährlich: Zum einen ist das Wissen um diese Krankheit (auch bei vielen Ärzten) geschwunden; zum anderen existiert die Krankheit weiterhin. Die im vorstehenden Beitrag aufgezeigten Spätfolgen sind weitgehend unbekannt. In die ärztliche Handbibliothek gehören daher; „Wir können helfen!“ Erstinformationen für Polio-Betroffene, Ärzte und Therapeuten Dr. Peter Brauer „Aspekte des Post-Polio-Syndroms“ zu beziehen über (im Buchhandel nicht erhältlich): POLIO Selbsthilfe e. V. (Herausgeber) Beratungs- und Geschäftsstelle Auf den Hüchten 15 33647 Bielefeld Telefon: (0521) 403535 Telefax: (0521) 1362993 www.polio-selbsthilfe.net info@polio-selbsthilfe.net AUSGABE 5/2010 20. JAHRGANG Seite 153
AUS DER KAMMER Weiterbildungsordnung und ihre Änderungen – Wo können Sie diese nachlesen? Zur Klarstellung der Bekanntmachungen der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern und ihrer Änderungen werden nachfolgend die jeweiligen Publikationsquellen aufgelistet: Die Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern vom 20.06.2005, in Kraft getreten am 04.07.2005, (i. F. Weiterbildungsordnung) wurde veröffentlicht ■ im Sonderheft als Beilage zum Ärzteblatt 7/2005, ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 11.07.2005, Nr. 30, Seite 917, ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008, Nr. 48, Seite 1259 ff. Die 1. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 03.02.2006, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 2/2006, Seite 53 f., ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 30.01.2006, Nr. 5, Seite 156 f., ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008, Nr. 48, Seite 1338. Die 2. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 03.01.2007, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 1/2007, Seite 24, ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 27.11.2006, Nr. 51, Seite 1517 f., ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008, Nr. 48, Seite 1339 f. Die 3. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 09.01.2007, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 1/2007, Seite 24, ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 08.01.2007, Nr. 2, Seite 35 f., ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008, Nr. 48, Seite 1340. Die 4. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 30.10.2007, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 10/2007, Seite 347, ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 29.10.2007, Nr. 44, Seite 1300, ■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008, Nr. 48, Seite 1341 ff. Die 5. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 03.05.2008, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 5/2008, Seite 158 f. Die 6. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 03.12.2008, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 12/2008, Seite 417 ff. Die 7. Änderung der Weiterbildungsordnung, Artikel I in Kraft getreten am 01.01.2009 und Artikel III in Kraft getreten am 01.07.2008, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 3/2009, Seite 82 ff. Die 8. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 02.09.2009, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 9/2009, Seite 325 ff. Die 9. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten am 03.01.2010, wurde veröffentlicht ■ im Ärzteblatt 1/2010, Seite 12 f. Die Weiterbildungsordnung in der aktuell gültigen Fassung ist einsehbar auf der Internetseite der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern unter der Adresse www.aek-mv.de. Seite 154 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Seite 1 und 2: ÄRZTEBLATT 5/2010 MECKLENBURG-VORP
Seite 3 und 4: LEITARTIKEL Es tut sich was Eine Ze
Seite 5 und 6: WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Das Post
Seite 7: WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG einem Ne
Seite 11 und 12: RECHT nicht vorhersehbar. Besondere
Seite 13 und 14: RECHT Rückenschmerzen auf, die zw
Seite 15 und 16: FORTBILDUNG Was wissen Sie über Um
Seite 17 und 18: VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE Fortb
Seite 19 und 20: VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE Ärzt
Seite 21 und 22: GESCHICHTLICHES Als Missionsärztin
Seite 23 und 24: SERVICE Aktualisiertes Verzeichnis
Seite 25 und 26: BUCHVORSTELLUNGEN Interessen des Ve
Seite 27 und 28: BUCHVORSTELLUNGEN / KULTURECKE DUDE
Seite 29 und 30: PERSONALIEN Prof. Dr. Hans-Georg Ne

Ärzteblatt Mai 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?