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Ärzteblatt Mai 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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PERSONALIEN<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Neumann zum<br />

75. Geburtstag<br />

Am 17. Februar <strong>2010</strong> beging Prof.<br />

em. Dr. med. habil. Hans-Georg<br />

Neumann seinen 75. Geburtstag.<br />

Ein Rückblick auf seine zielstrebige<br />

berufliche Entwicklung und<br />

sein sehr erfolgreiches Wirken als<br />

Rostocker Arzt anläßlich dieses Jubiläums<br />

ruft zwangsläufig Respekt<br />

und Anerkennung bei Kollegen<br />

hervor, aber auch dankbare Erinnerungen<br />

an die sehr angenehme<br />

kollegiale Zusammenarbeit.<br />

Hans-Georg Neumann, geboren am 17. Februar 1935 in Breslau,<br />

erlangte 1952 in Zittau mit dem Abitur die Hochschulreife.<br />

Medizinstudium von 1952 bis 1957 in Leipzig, Promotion<br />

zum Dr. med. im gleichen Jahr. Von 1960 bis 1964 Weiterbildung<br />

zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe an der<br />

Rostocker Universitätsfrauenklinik (UFK) unter Prof. Dr. H.<br />

Kyank. Der noch junge Facharzt wechselte gemeinsam mit<br />

Dr. Günter Seidenschnur (später Prof. Seidenschnur) als dessen<br />

Oberarzt und Stellvertreter von der UFK Ende 1965 an<br />

das neuerbaute Bezirkskrankenhaus Rostock. Jetzt galt es,<br />

ein gänzlich neues Team aus Ärzten, Hebammen und Schwestern<br />

zur leistungsfähigen Einheit zu profilieren. Daran hatte<br />

Dr. Neumann in seiner ruhigen und fachkompetenten Art<br />

wesentlichen Anteil.<br />

Schon frühzeitig fokussierte sich das Augenmerk von Hans-<br />

Georg Neumann auf Aspekte der präventiven und sozialen<br />

Medizin innerhalb der Frauenheilkunde; seine Arbeitsschwerpunkte<br />

in Forschung und Lehre wurden die intrauterine Kontrazeption,<br />

die Organisation von regionalen und überregionalen<br />

Vorsorgeuntersuchungen sowie die Epidemiologie des<br />

generativen Verhaltens von Frauen und Teenagern.<br />

Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit (1968-1973)<br />

über Effektivität und Akzeptabilität von Intrauterinpessaren<br />

waren Anlaß, diese Methode in der DDR einzuführen. Eine<br />

besondere Leistung – modellhaft nicht wieder erreicht – war<br />

die Entwicklung eines computergestützten Screeningprogammes<br />

zur Erfassung der Vor- und Frühstadien des Zervixkarzinoms,<br />

womit er an der Akademie für Ärztliche Fortbildung<br />

der DDR die Habilitation (1975) erreichte. Die Effektivität<br />

zytologischer Vorsorgeuntersuchungen wurde von ihm<br />

in einer 10-Jahresanalyse (1987) wissenschaftlich belegt.<br />

1984 wechselte H.-G. Neumann wieder zur Universität Rostock<br />

als Leiter der Abteilung Familienplanung im Institut für<br />

Sozialhygiene. Nach Erwerb des Zweit-Facharzt für Sozialhygiene<br />

erfolgten die Berufung zum ordentlichen Dozenten<br />

(1986) und zum Universitätsprofessor (1992); zuvor wurde er<br />

Direktor (1991) des Instituts (später Institut für Gesundheitswissenschaften),<br />

das er bis zur Emeritierung am 31.03.2000<br />

leitete. Seine wissenschaftliche Tätigkeit findet Ihren Ausdruck<br />

in 123 Publikationen inklusive Buchbeiträge und 228<br />

Vorträgen.<br />

In Nachfolge von Prof. Mehlan wurde H.-G. Neumann Vorsitzender<br />

der DDR-Familienplanungsorganisation „Ehe und Familie“.<br />

Er organisierte deren Neustrukturierung 1990 bis zur<br />

Fusion mit „Pro Familia“ der BRD. Von 1993 bis 1998 war er<br />

Vorsitzender des Fachbeirates und Dozent an der Akademie<br />

für Sozialmedizin M-V in Schwerin.<br />

Bei der <strong>Ärztekammer</strong> M-V hatte er den Vorsitz der Fachkommission<br />

Sozialmedizin inne.<br />

Prof. Neumann war „Member of the European Regional<br />

Council der IPPF“; weiterhin Mitglied der Norddeutschen Gesellschaft<br />

für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Deutschen<br />

Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention sowie des<br />

Norddeutschen Forschungsverbundes.<br />

Trotz seiner Aktivitäten und vielseitigen Verpflichtungen war<br />

er immer ein ausgeglichener Arzt, ein überzeugender Hochschullehrer<br />

und ein menschlich sehr angenehmer Kollege.<br />

Ihm zur Seite stand immer seine Frau, die Gynäkologin Dr.<br />

Edith Neumann; die Kinder Uwe und Solveyg haben gleichfalls<br />

in der Medizin ihre berufliche Erfüllung gefunden.<br />

Seit nunmehr zehn Jahren im beruflichen Ruhestand, bleibt<br />

er wegen seiner akzeptierten Leistungen, seiner menschlichen<br />

Kollegialität und seinem Teambewußtsein von allen, die<br />

mit ihm fachlichen oder persönlichen Kontakt hatten und<br />

haben, in wertschätzender Erinnerung.<br />

Ich wünsche Ihnen, lieber Herr Professor Neumann – auch im<br />

Namen aller, die sich mit Ihnen in vielfältigster Hinsicht verbunden<br />

fühlen – für die Gestaltung Ihrer persönlichen Zukunft<br />

alles Gute, dazu die entsprechende physische Kondition<br />

und immer die unverzichtbare Portion Glück.<br />

Prof. Dr. med. habil. Eckhard Koepcke<br />

Seite 174 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN

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