PDF-Ausgabe - Bergischer Bote

KUNSTNOTIZEN Von Meik Puppe
GLOSSE
FORTLAUFEND
BERGISCH GLADBACH
Div. Künstler: 1-2-3 - Von A - Z
Bis 24.6. Eine Serie grafischer Folgen
mit 26 Künstlern. Von Barbara
Adamek über Heinz-Günter Prager
bis Bernd Zimmer wird das filmische
Prinzip auf bildende Kunst übertragen.
Bilder in Triptychen angeordnet
wie die mittelalterlichen Altarbilder
sind die bekannteste Form solcher,
Reihen. Diese Ensembles können
Geschichten erzählen und mehr ausdrücken
als es ein Einzelbild kann.
. Villa Zanders, Konrad-Adenauer-
Platz 8, www.villa-zanders.de
BERGISCH GLADBACH
Christa und Karin Knipper:
Malerei
Bis 30.6. ??? Bensberger Bank,
Schloßstr.
ENGELSKIRCHEN
Div. Künstler: Tilt / Projekt a+
Bis 17.8. Malerei, Fotografie, Skulpturen,
Installationen und Kollagen,
die das Kippen eines Systems bis zu
seiner Selbstauslöschung zeigen und
damit den Raum für Chaos, Untergang
und Neustart öffnet. BAV-Galerie,
Braunswerth 1-3,
www.engelsart.de
GUMMERSBACH
Joseph Beuys: Plakate
Bis 6.7. Zeichnungen und des ehemaligen
Fluxus- und Aktionskünstlers.
U.a. Leihgaben des Pan-Museums.
Theodor-Heuss-Akademie,
Theodor-Heuss-Str. 26,
www.tha.freiheit.org
LEVERKUSEN
Martin Oeggerli: Einblicke ins
Unsichtbare
Bis 1.7. Unter seinem Künstlernamen
„Micronaut“ widmet sich der
Wissenschaftsfotograf Objekten,
die mit dem bloßen Auge nicht zu
erkennen sind und bannt sie mittels
Rasterelektronenmikroskop in Bilder.
Bayer-Kommunikationszentrum,
Kaiser-Wilhelm-Allee,
www.baykomm.bayer.de
REICHSHOF
Bernhard Stodolny:
Momentaufnahme
Bis 17.8. Malerei und Zeichnungen.
Kurverwaltung Reichshof,
Rodener Platz 3
RÖSRATH
Ute Klein: Kunstdialoge
Bis 18.6. Kollagen in verschiedenen
Materialien und Techniken im Dialog
mit Werken großer Künstler. Bürgerforum
Rösrath-Hoffnungsthal, Rathausplatz
WIPPERFÜRTH
Pfitzner, Schlattmann-Bünting,
Stöcker: Kreativ-Art
Bis 22.6. Linoldrucke, Acryl- und
Ölmalerie. Haus der Familie, Klosterplatz
2
WUPPERTAL
Karl Röhrig: Kleine Leute
Bis 17.6. Holzskulpturen, die der Gesellschaft
der 30er und 40er sozialkritisch
den Spiegel vorhalten. Von
der Heydt-Museum, Turmhof 8,
www.von-der-heydt-museum.de
FREITAG 1. JUNI
KÜRTEN
Monika Kirchner-Schilling:
Blaue Welten
17:30 Vernissage. Bis 23.8. Malerei.
Umfulana, Karlheinz-Stockhausen-Platz
7, www.umfulana.de/
blauewelten
SOLINGEN
Gastrosophie: food design
18:00 Vernissage. Bis 30.9. Warum
unsere Lebensmittel so aussehen,
wie sie aussehen. Ein Erlebnis zum
Begreifen, Riechen, Hören, Sehen
und Schmecken. Deutsches Klingenmuseum,
Klosterhof 4,
www.klingenmuseum.de
SONNTAG 3. JUNI
NÜMBRECHT
Hölscher, Stausberg:
Bildhauerei und Malerei
11:30 Vernissage. Bis 24.6. Werke
aus Stein, Holz und Beton sowie
Bildnerische Aneinanderreihung,
sog. Storyboards. Haus der Kunst,
Jakob-Engels-Str. 2,
www.kunstverein-nuembrecht.de
MONTAG 4. JUNI
BERGISCH GLADBACH
Lisa Arzberger: déjà vu
19:00 Vernissage. Bis 28.6. Großformatige
Bilder auf Leinwand und
Druckgrafik. VHS Haus Buchmühle,
Buchmühlenstr. 12
Andreas My: Kunst vor Ort
Bis 6.6. Ein museumspädagogisches
Projekt zum 20jährigen Bestehen
der Villa Zanders. Künstler führen
mit Schulgruppen ein künstlerisches
Projekt in den Bereichen Malerei,
Skulptur oder Fotografie durch. Die
Ergebnisse werden der Öffentlichkeit
präsentiert. Museumscontainer,
Peter Bürling Platz, Refrath.
DIENSTAG 5. JUNI
BERGISCH GLADBACH
Marie-Claude Maqua-Klein:
Teil 2
19:30 Vernissage. Bis 29.6. Malerei
und Schieferschichtungen Kreishausfoyer,
Am Rübezahlwald 7
FREITAG 8. JUNI
ODENTHAL
Marie-Claude, Maqua Klein:
Teil 1
19:00 Vernissage. Bis 29.6. Malerei
und Schieferschichtungen. Kleine
Rathausgalerie, Eugen-Heinen-
Platz 2
SONNTAG 10. JUNI
ENGELSKIRCHEN
Kunstfreunde Oberberg e.V.:
Kunst am Hammer
11:00 - 18:00 Jahresausstellung.
Oelchenshammer, Oelchensweg,
www.engelsart.de
DIENSTAG 12. JUNI
Claudia Betzin: Kunst vor Ort
Bis 15.6. Museumspädagogisches
Projekt mit Schulgruppen. Museumscontainer,
Schlossstr, 54, Bensberg.
SAMSTAG 16. JUNI
SOLINGEN
Div. Künstler: Malerei, Skulptur
und Kunsthandwerk
11:00 - 18:00, auch am Sonntag,
17.6. Erstmalige Ausstellung in der
Galerie mit Malerei, Skulpturen und
Kunsthandwerk. Eröffnung des zusätzilchen
Skulpturengartens durch
die Bildhauer Take Bijlsma, Frank
Niebch und Wolf Münninghoff, die
vor Ort ihre Arbeiten erstellen. Galerie
Steinweg, Steinweg 7,
www.steinweg.kgl-steuerungstechnik.de
RÖSRATH
Kunst in der Schmiede
19:00 Vernissage. Bis 19.8. Sommerausstellung
der Freien Künstlerkollektive
in der Hausgalerie
und dem Skulpturengarten. 24.6.
Kammermusiknachmittag mit einer
Einführung des Galeristen Ulrich
Dörr, 16 Uhr. Kunstschmiede Krämer,
Bensberger Str. 21
SONNTAG 17. JUNI
LEVERKUSEN
Rosemarie Trockel, Paloma Var
ga Weisz: Maison de Plaisance
12:00 Vernissage. Bis 30.9. Der
Schwerpunkt liegt auf Keramikskulpturen
und Zeichnungen, die miteinander
und der Schlossatmosphäre
interagieren. Wandgestaltungen für
die historischen Räume. Museum
Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str.
80, www. museum-morsbroich.de
DIENSTAG 19. JUNI
Michael Wittassek:
Kunst vor Ort
Bis 22.6. Museumspädagogisches
Projekt mit Schulgruppen. Museumscontainer,
GGS Paffratherstr. Ecke
Flachsberg.
SAMSTAG 23. JUNI
LEICHLINGEN
25. Leichlinger Straßengalerie
11:00 Vernissage. Bis 15.7. Leichlinger
Künstler stellen in Läden und
den Räumen der Kreissparkasse Köln
aus. Innenstadt
SONNTAG 24. JUNI
WUPPERTAL
Christian Hellmich: Malerei
Bis 7.10. Die Arbeiten des Kölners
changieren zwischen Gegenständlichkeit
und Abstraktion mit dem
Ziel, verschiedene Bildwelten und
-realitäten neu zu kontextualisieren
und wertfrei nebeneinander zu
stellen: architektonische Elemente in
leuchtenden Farben, aber auch stark
reduzierte Bilder in gedämpften
Tönen. Auch die erst im April 2012
entstandenen Bilder werden präsentiert.
Von der Heydt-Kunsthalle,
Geschwister Scholl Platz 4-6, www.
von-der-heydt-kunsthalle.de
MONTAG 25. JUNI
Helga Mols: Kunst vor Ort
Bis 29.6. Museumspädagogisches
Projekt mit Schulgruppen. Museumscontainer,
Konrad-Adenauer-Platz 8.
FREITAG 29. JUNI
BERGISCH GLADBACH
Beltjens, Bouckaert, Voigt:
Re/Pro/Ducing Complexity
19:00 Vernissage. Bis 16.9. Zeichnungen.
Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz
8, www.villa-zanders.de
Helene Wagner, Brigitta Feige:
Glücksmomente
16:00 Vernissage. Bis Ende Oktober.
Fotos und Aquarelle. Kursana
Residenz Refrath, Dolmanstr. 7,
www.kursana.de/refrath
SONNTAG 1. JULI
LEVERKUSEN
Thomas und Renée Rapedius:
Wie der Dinge Erscheinung sich
formt
14:00 Vernissage. Bis 6.1. Objekte,
Zeichnungen und Fotografien.
Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str.
80,
www.museum-morsbroich.de
FREITAG 6. JULI
ODENTHAL
Dustin Jüngel: Malerei und
Zeichnungen
19:00 Vernissage. Bis 27.7. Kleine
Rathausgalerie, Eugen-Heinen-
Platz 2
FREITAG 27. JULI
BURSCHEID
Ingeborg Hubrich-Vogel: Öl- und
Acrylmalerei
15:30 Vernissage. Bis ?? Luchtenberg-Richartz-Haus,
Auf der Schützeneich
Schuldenschnit(t)zel für
echte EM-Fans
Das Bergische Land – Mythen, Bräuche,
köstliche Waffeln. Was hat die
Menschen hier am Dröppelminnen- und
Kottenbütteraquator eigentlich zu dem
gemacht, was sie sind oder gerne sein
würden? Gibt es Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zu anderen, vielleicht noch
zivilisierteren Lebensformen? Eine Analyse
ist unvermeidlich.
Die Analyse führt dieses Mal unweigerlich
zur anstehenden Fußballeuropameisterschaft,
auch wenn Sie jetzt mit
Fug und Unfug behaupten, ich würde es
mir glossentechnisch sehr einfach machen.
Nahezu jedes Jahr im Frühsommer
verwurste ich hier ballsportliche Großereignisse
von Mann- und Frauschaften
wie eine bergische Pferdemetzgerei saftige
Stuten mit und ohne Schimmel – doch
dieses Jahr ist alles anders. Während sich
gestandene Bundesligaprofis mittlerweile
gesetzt haben (In dieser Hinsicht sollte
sprachlich auch „Ruhestand“ stets durch
„Ruhesitz“ ersetzt werden) und ihren heimischen
Kunst- oder Kommerzrasen statt
mit 16er Stollen mit dem elektrischen
Kleintraktor vertikutieren, sorgen globale
Veränderungen für einen neuen Charakter
des Turniers. Ein Charakter, den sie als
Bergischländler in den nächsten Wochen
im Sinne des europäischen Gemeinschaftsgefühls
frei ausleben sollten.
Jeder Bergischländler weiß: Für den
finanziellen Erfolg ist Geld zwar ein wesentlicher
Faktor, an vielen Stellen jedoch
auch entbehrbar (den Bergischen Boten
gibt es schließlich auch kostenlos!). Dank
der großen, internationalen Gemein-
Innentüren
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Parkett
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schaft, die das Bergische
ihre Heimat nennt und seit jeher
vom Bergischländler mit offenen Armen
und noch offeneren Vorurteilen empfangen
wurde, ist eine individuelle, bergische
Europameisterschaft ohne größere,
finanzielle Mittel einfach nachzuspielen.
Die Regeln sind recht einfach: Vor Turnierbeginn
sucht sich der geneigte Bergischländler
ein favorisiertes Team jenseits der
deutschen Adlerhemden aus – bevorzugt
Länder mit einem miserablen Staatshaushalt
(z. B. Spanien oder Griechenland)
oder einer weltweit gelobten und bewunderten
Spieltechnik (z. B. Spanien oder
Griechenland). 30 Minuten vor Spielstart
der ausgewählten Mannschaft wird ein
kulinarisches Etablissement im bergischen
Einlaufgebiet betreten - vom Gyros-Center
über den Paella-Palast bis zur klassischen
Pizzeria sind keine Grenzen gesetzt, lediglich
Freunde der nordischen Spielkultur
dürften jetzt das Fehlen eines bergischen
IKEAs inklusive Kotkugeln vermissen.
Dank seiner kosmopolitischen Grundnatur
fällt es dem Bergischländler nun
nicht schwer, nach Bestellung von Grillteller
oder Pizza einheimisches Lied- und
Grölgut anzunehmen und sich als Fußballbruder
im Geiste zu äußern. Hier
ein kleines „Vamos!“, dort ein kleines
„Babbeo!“ und schon fühlt sich der bergische
Gast(ronomiebesucher) akzeptiert
wie am Ufer des Tejo oder in den Ebenen
zwischen Po und Eisack (die Flussbenennung
Norditaliens bleibt mir bis heute ein
Rätsel). Beim gesamten Prozedere bleibt
nur noch zu hoffen, dass zwischen Anfeu-
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ern (z. B. Pizzaofen) und
Schwenken (z. B. Gyrospfanne) das
bevorzugte Team gewinnt.
Sollte der Sieg errungen und die gastronomische
Stimmung folglich auf dem
Höhepunkt sein, kann der Kellner zum
Zahlen gerufen werden. Anstelle des
Begleichens der gestellten Rechnung
sollte nun allerdings ein persönlicher
Schuldenschnitt beantragt werden, der im
Freudentaumel nur allzu häufig akzeptiert
werden dürfte. Bei einer ersten Verweigerung
sollte an die aktuell siegreiche
Volksseele appelliert werden – Leitmotiv
sei hierbei: „Was willst du mit dem
schwachen Euro, wenn du eine starke
Euro spielst!“. Dieser bestechenden Logik,
die sich alleine durch das Vertauschen des
Artikels nährt, dürfte sich kaum ein migrationshintergründiger
Bergischländler
entziehen können – zudem ja viele Sprachen
deutlich weniger Artikel besitzen als
die deutsche.
Besonders wagemutige bzw. großhungrige
Fußballfans dürfen sich auf
diese Weise natürlich täglich eine fremdländische
Mahlzeit erschnorren oder Abwandlungen
des Konzeptes frei nach dem
Motto „Beim Gruppensieg ein Dessert
extra!“ entsinnen. Und sollte es letztlich
doch zu Handgreiflichkeiten kommen, fassen
sie sich einfach an die Patellasehne
und täuschen eine schwere Zechprellung
vor.
Über Erfahrungsberichte freut sich
der Meik
Einmalig in Deutschland
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64 Bergischer Bote 3-2012
Bergischer Bote 3-2012
65
keine Beratung/Verkauf