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emotionen – erfahrungen - Ferdinand-von-Steinbeis Schule - Ulm

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Eine Wolke am Himmel <strong>–</strong> Theaterstück zum Thema<br />

sexuelle Übergriffe an Jugendlichen<br />

Das Thema des sexuellen Missbrauchs<br />

<strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen<br />

geht uns alle an. Es findet zunehmend<br />

Beachtung in der Politik und in anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen. Im<br />

schulischen Alltag sind die Wahrnehmung<br />

dieser Problematik sowie die Prävention<br />

wichtig. Deshalb besuchten die<br />

Kolleginnen Daiß, Schilling und Weiß<br />

am 17. November 2009 mit den Klassen<br />

VAB (Vorqualifizierungsjahr Arbeit und<br />

Beruf) und BEJ-K (Berufseinstiegsjahr<br />

Körperpflege) unserer <strong>Schule</strong> das<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund<br />

<strong>Ulm</strong> und dem Stadtjugendring<br />

entwickelte Theaterstück „Eine<br />

Wolke am Himmel“. Dankend dürfen wir<br />

erwähnen, dass die Teilnahme an dieser<br />

außerunterrichtlichen Veranstaltung<br />

durch die großzügige Unterstützung<br />

des Fördervereins der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />

<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ermöglicht wurde.<br />

Die beiden Hauptdarstellerinnen<br />

Julia (Isabel Gauß) und Maren (Sabine<br />

Menne) verbindet seit Jahren eine<br />

tiefe Freundschaft. Maren bemerkt<br />

eine zunehmende Verhaltensänderung<br />

ihrer besten Freundin. Sie findet<br />

allerdings lange Zeit nicht heraus, was<br />

ursächlich hinter dieser Veränderung<br />

steht. Erst als Julia die Schuldgefühle<br />

über den Missbrauch durch ihren<br />

Onkel Klaus (Jörg Zenker) übermannen<br />

(„Ich bin schuldig“), findet sie den<br />

Mut, ihrer Freundin Maren <strong>von</strong> diesen<br />

Missbrauchshandlungen zu erzählen.<br />

Durch die dargestellte Theater-<br />

Film-Ebene bot das Stück, aufgeführt<br />

vom <strong>Ulm</strong>er Kinder- und Jugendtheater<br />

„DIE BÜHNE“ im Roxy, einen<br />

lebensnahen theaterpädagogischen<br />

Zugang zu dieser Problematik.<br />

Additiver Teil des <strong>von</strong> Sven Wisser<br />

inszenierten (Textfassung, Regie,<br />

Gesamtkonzeption) Theaterstücks war<br />

die sich anschließende Diskussionsrunde,<br />

in der die Schauspieler für Fragen,<br />

Kritik und Anregungen durch das<br />

Publikum zur Verfügung standen. In<br />

dieser interaktiven Fragerunde wurde<br />

deutlich, welche Brisanz diese Thematik<br />

für die Schülerinnen der Klassen<br />

VAB und BEJ-K unserer <strong>Schule</strong> hat.<br />

Sie beteiligten sich sehr interessiert an<br />

der angebotenen Diskussionsrunde.<br />

Zurück im pädagogischen Alltagsgeschehen<br />

des Klassenzimmers<br />

wurde das Thema des sexuellen<br />

Missbrauchs nachhaltig durch die<br />

Pädagoginnen aufgearbeitet.<br />

Abschließend lässt sich das folgende<br />

<strong>von</strong> Sozialministerin Dr. Monika<br />

Stolz, der Schirmherrin des Projektes,<br />

gezogene Resümee zitieren: „Dieses<br />

sensible und oftmals immer noch<br />

verdrängte Thema bedarf zum Wohle<br />

unserer Kinder der stetigen Wachsamkeit<br />

und Aufmerksamkeit.“<br />

Karin Daiß, Monika Weiß<br />

Auf den Spuren der<br />

Erinnerung<br />

Ein Besuch der Klasse<br />

K2FR3 in der<br />

KZ-Gedenkstätte Dachau<br />

„Geschichtsunterricht abseits vom<br />

Klassenzimmer“, dies war der Wunsch<br />

der letztjährigen Klasse K2FR3 (2.<br />

Lehrjahr Friseure). So besuchte die<br />

Klasse am 16. Juli 2009 gemeinsam<br />

mit Herrn Ventimiglia und ihrer Gemeinschaftskundelehrerin<br />

Frau Daiß<br />

das am 22. März 1933 eingerichtete<br />

Konzentrationslager in Dachau.<br />

Bereits im Unterricht hatten wir das<br />

Thema „Nationalsozialismus“ didaktisch<br />

und methodisch handlungsorientiert<br />

aufgearbeitet, so dass einem<br />

gemeinsamen Ausflug nichts mehr im<br />

Wege stand. Dachau sollte hierbei als<br />

Beispiel „für alle Konzentrationslager,<br />

die Nationalsozialisten in ihrem<br />

Herrschaftsbereich errichtet haben“<br />

(Eugen Kogon) gesehen werden.<br />

Mittels kostengünstigem Bayernticket<br />

und nach mehrfachem Umsteigen<br />

vom Bus in Zug und S-Bahn nahm<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 15<br />

die Klasse den Ausflug in Angriff. Die<br />

Hin- und Rückfahrt dauerte jeweils<br />

drei Stunden, was sehr positiv <strong>von</strong> der<br />

Klasse aufgenommen wurde, denn so<br />

hatten die Schülerinnen und Schüler die<br />

Möglichkeit zum Austausch über den<br />

Besuch des Konzentrationslagers. Mit<br />

Unterstützung <strong>von</strong> Herrn Klaus Schultz,<br />

Diakon der ökumenischen Besucherbegleitung<br />

in der KZ-Gedenkstätte<br />

Dachau, bewegten sich die Schülerinnen,<br />

Schüler und Lehrer drei Stunden<br />

über das KZ-Gelände und tauchten in<br />

die Zeit des Nationalsozialismus ein.<br />

Erst das gewissenhafte Abschreiten<br />

des kompletten Lagers machte<br />

den Schülerinnen und Schülern die<br />

Ausmaße des Massenmordes bewusst.<br />

Die aufkommenden Fragen konnten<br />

bereits vor Ort geklärt werden<br />

und die Klasse zeigte ein sehr großes<br />

Geschichtsinteresse und Geschichtsbewusstsein,<br />

was sich vor allem beim<br />

Besuch der Häftlingsunterkünfte<br />

und des Krematoriums in einzelnen<br />

Schüleräußerungen widerspiegelte.<br />

Wichtig bei der Exkursionsplanung<br />

war das Prinzip der Nachhaltigkeit des<br />

erlernten und erlebten Wissens über die<br />

KZ-Gedenkstätte. Darüber hinaus wurde<br />

ein großer Wert auf den Bezug zu<br />

den Schülerinteressen gelegt und das<br />

Prinzip der Eigenständigkeit gefördert.<br />

Eine Woche nach dem gemeinsamen<br />

Ausflug reflektierten die Fachlehrerin<br />

und die Klasse gemeinsam<br />

nochmals über den Ausflug. Fazit:<br />

Durch die Möglichkeit, pädagogische<br />

Gestaltungsfreiräume verantwortungsvoll<br />

zu gestalten, konnte dieser<br />

Ausflug zustande kommen <strong>–</strong> eine<br />

gute und vor allem vielseitige Möglichkeit,<br />

Geschichtsunterricht abseits<br />

vom Klassenzimmer zu halten.<br />

Karin Daiß

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