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s - Physikalisches Institut Universität Bonn

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sonen, die in Multi-Photon-Endzustände zerfallen, vor allem mit π 0 , η und ω,<br />

durchzuführen. Er ist damit weitgehend komplimentär zu anderen existierenden<br />

Mehrteilchenspektrometern für Photonstrahlenergien im GeV-Bereich, die<br />

im wesentlichen auf den Nachweis geladener Teilchen optimiert sind. Herzstück<br />

für die Messung der Photonen ist der Crystal Barrel-Detektor, der von der Crystal<br />

Barrel Kollaboration am CERN übernommen wurde. Im CB-ELSA/TAPS-<br />

Experiment wird vorrangig die Anregung ” fehlender“ baryonischer Resonanzen<br />

in der Photoproduktion an Protonen und Kernen untersucht [25] (F. Klein,<br />

H. Schmieden, B. Schoch).<br />

Ein interessantes Ergebnis von CB-ELSA/TAPS zeigt Abb. 16: Das ω-Meson<br />

scheint an Masse zu verlieren, wenn es statt an Wasserstoff an schweren Kernen<br />

(Niobium) erzeugt wird. Das wird im Zusammenhang mit einer fundamentalen<br />

Symmetrie gesehen: Starke Wechselwirkungen sind invariant gegenüber<br />

einem Wechsel der Chiralität von Quarks. Allerdings ist diese Symmetrie in<br />

der Natur nicht realisiert, sondern spontan gebrochen. Durch diese Symmetriebrechung<br />

erhalten Quarks eine Konstituentenmasse und Vektormesonen<br />

werden schwerer als pseudoskalare Mesonen. Von der Quantenchromodynamik<br />

QCD inspirierte Modelle sagen voraus, daß die chirale Symmetrie bei<br />

hohen Dichten und bei hohen Temperaturen wiederhergestellt wird. Das Ergebnis<br />

von CB-ELSA/TAPS hat gezeigt, daß es schon bei der Dichte normaler<br />

Kerne Anzeichen für eine Absenkung der Masse des ω-Mesons gibt, in Übereinstimmung<br />

mit theoretischen Vorhersagen [26].<br />

Zur Zeit wird das CB-ELSA/TAPS-Experiment im Rahmen des Sonderforschungsbereichs<br />

SFB/TR16 erweitert. In dem neuen Experiment (H. Dutz,<br />

S. Goertz, W. Hillert, F. Klein, M. Ostrick, H. Schmieden) werden transversal<br />

polarisierte Photonen aus ELSA an polarisierten Targets absorbiert (Abb.<br />

17). Forschungsschwerpunkt ist die spinabhängige Untersuchung der elektromagnetischen<br />

Anregung subnuklearer Systeme.<br />

Parallel zu den Teilchenexperimenten an ELSA werden Experimente durchgeführt,<br />

die das am Elektronbeschleuniger gratis gelieferte Synchrotronlicht<br />

nutzen. W. Paul hatte die darin liegenden Möglichkeiten schon früh erkannt.<br />

Erste Absorptionsmessungen hatte es schon am Ultraviolettkontinuum der<br />

500 MeV-Maschine gegeben [8]. Die Absorptionsmessungen wurden mit der<br />

härteren Synchrotronstrahlung an der 2,5 GeV-Maschine fortgesetzt [13]. An<br />

ELSA wurde ein separates Synchrotronstrahlungslabor aufgebaut, in dem die<br />

Instrumentierung die Nutzung sowohl des Kontinuums der Synchrotronstrahlung<br />

von ELSA als auch von (mit Hilfe von Chromatoren herausgefilterter)<br />

monchromatischer Strahlung im Bereich von ca. 5 eV bis ca. 20 keV erlaubt.<br />

Schwerpunkte der durchgeführten Arbeiten liegen im Bereich der Röntgentiefenlithographie<br />

mit der damit verbundenen Strahlenchemie und in der<br />

Röntgenabsorptionsspektroskopie (B. Drerup, J. Hormes, H. Modrow, F. von<br />

Busch).<br />

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