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s - Physikalisches Institut Universität Bonn

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vielseitigen technologischen Erfolgen in dieser Zeit.<br />

Das 500 MeV-Synchrotron ging 1958 in Betrieb und wurde von 1959 bis 1984 in<br />

insgesamt ca. 100000 Betriebsstunden für Teilchenstreuexperimente genutzt,<br />

in manchen Jahren an ∼8000 Stunden. Die Ergebnisse auf dem Gebiet der<br />

Ein-Pion-Photoproduktion im Bereich der ersten Resonanz waren lange Zeit<br />

richtungsweisend. Parallel durchgeführte Messungen der Wirkungsquerschnitte<br />

für die Erzeugung von π + und π 0 am Proton bei Photonenergien um 300<br />

MeV erlaubten u.a. bereits detaillierte Untersuchungen der ersten Nukleonresonanz<br />

bzgl. Isospin und Produktionsmechanismus bis hin zu Vergleichen<br />

mit theoretischen Rechnungen (K.-H. Althoff, H. M. Fischer, G. Knop, W.<br />

Paul, R. Wedemeyer). Abbildung 3 zeigt am Beispiel eines Experimentes zur<br />

π + -Produktion, welche hohe Messgenauigkeit schon damals erreicht wurde [7].<br />

In anderen Experimenten wurde die Rückstoßpolarisation der Protonen untersucht<br />

( K.-H. Althoff, H. Piel).<br />

Weitere Experimente wurden durchgeführt, um die Comptonstreuung, die<br />

Photospaltung des Deuterons und photoninduzierte Reaktionen an Kernen<br />

zu untersuchen ( B. Mecking, G. Nöldeke, W. Paul, R. Wedemeyer).<br />

Das 500 MeV-Synchrotron war eine im gesamten experimentellen Bereich,<br />

vom Beschleuniger- und Detektorbau bis hin zu den Datenanlysen der durchgeführten<br />

Streuexperimente, sehr erfolgreiche Maschine [8]. Insgesamt wurden<br />

89 Diplom-, 44 Doktorarbeiten und 5 Habilationsschriften angefertigt. Die<br />

physikalischen Ergebnisse sind in 46 Artikeln veröffentlicht worden. Eine beeindruckende<br />

Zahl der Absolventen wurde Hochschullehrer oder gelangte auf<br />

leitende Positionen in Forschungszentren 2 .<br />

Auf Initiative von K.-H. Althoff wurde das 500 MeV-Synchrotron 1995 als<br />

erster europäischer Beschleuniger mit starker Fokussierung in das Deutschen<br />

Museum in <strong>Bonn</strong> gebracht und dort in Teilen wieder aufgebaut. Es findet<br />

seitdem bei den Besuchern viel Aufmerksamkeit. Abbildung 4 zeigt Althoff<br />

mit Schülern im Museum am 500 MeV-Synchrotron.<br />

Die Teilchenphysik in <strong>Bonn</strong> stand seit den Anfängen in regem Austausch mit CERN<br />

CERN. Teilchenphysiker, die ihr Handwerk am Physikalischen <strong>Institut</strong> <strong>Bonn</strong><br />

gelernt hatten, waren schon am Bau des 28 GeV-Protonensynchrotrons (PS)<br />

und an den ersten Streuexperimenten beim CERN beteiligt. Bis heute gehen<br />

gut ausgebildete Mitarbeiter des Physikalischen <strong>Institut</strong>s <strong>Bonn</strong> als Fellows<br />

oder Staff-Angestellte zum CERN.<br />

Zu Beginn der Sechziger Jahre begann beim CERN die 20-jährige Epoche der<br />

Physik mit Blasenkammern. Am Physikalischen <strong>Institut</strong> <strong>Bonn</strong> entstand nun<br />

2 H. G. Fischer, D. Freytag, O. Gildemeister, E. Hilger, K.-H. Kissler, R. Kose, K.<br />

Lübelsmeyer, B. Mecking, H. Piel, T. Reichelt, D. Schmitz, M. Tonutti.<br />

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