Radzeit Nr. 36 - ADFC Kreisverband Wolfenbüttel

Fahrradalltag
Sicher und komfortabel zur Ostfalia
Ein Vorschlag für eine neue Fahrradstraße
Seit ca. 10 Jahren wirbt der ADFC
Kreisverband Wolfenbüttel für die Einrichtung
von Fahrradstraßen.
Im Juni 2010 war es dann endlich soweit.
Der mittlere Abschnitt des Alten Weges
und das östliche Ende der Räubergasse
wurden Fahrradstraßen. Seitens der
Stadt Wolfenbüttel wurde die Einrichtung
weiterer Fahrradstraßen (z. B. Lessingstraße)
in Aussicht gestellt.
Nach einer Gewöhnungsphase für alle
Verkehrsteilnehmer sind die bislang gemachten
Erfahrungen, insbesondere was
die Verkehrssicherheit betrifft, als durchweg
positiv zu bewerten. Auch die Fahrradfreundlichkeit
der Stadt Wolfenbüttel
betreffend, hat die Einrichtung von Fahrradstraßen
mit Sicherheit ein Stück zur
Verbesserung der Gesamtnote im letzten
Fahrradklimatest beigetragen. Nur Lessingstraße
und Co. lassen bislang noch
auf sich warten…
Halten daher auch wir kurz inne und rufen
uns noch einmal in Erinnerung, was Fahrradstraßen
sind und zu welchem Zweck
sie eingerichtet werden:
Durch die Kennzeichnung als Fahrradstraße
wird eine Fahrbahn vorrangig dem
Radverkehr zur Verfügung gestellt: die
gesamte Fahrbahn wird Radweg. Damit
im Zuge von Fahrradstraßen liegende
Grundstückszufahrten auch weiterhin erreichbar
sind, ist es in der Regel erforderlich,
Kraftfahrzeug-Verkehr zuzulassen.
Kraftfahrzeuge dürfen dann die Fahrradstraße
mit mäßiger Geschwindigkeit befahren
(ca. 25 bis 30 km/h). Radfahrer
fahren nun regelmäßig auf der Fahrbahn
nebeneinander. Das Tempo bestimmen
die Radfahrer: Autofahrer müssen auf den
Radverkehr besondere Rücksicht nehmen.
22 RadZeit Sommer 2012
Fahrradstraßen können
nach den einschlägigenVorschriften
dort angelegt
werden, wo der
Radverkehr die vorherrschendeVerkehrsart
ist oder dies
zu erwarten ist. Sie
dienen der bevorrechtigten Führung des
Radverkehrs, aber sie setzen viel mehr
noch ein Zeichen für das Interesse der
Verwaltung und Politik, den Radverkehr
zu fördern.
Die Entwicklung einer Stadt – und somit
auch deren verkehrliche Entwicklung – ist
einem ständigen Prozess unterworfen.
Die Vielzahl von Radfahrern im Wolfenbütteler
Stadtbild ist ein Beispiel dafür.
Der Topografie zum Trotz ist selbst im
Umfeld der Fachhochschule Ostfalia eine
kontinuierliche Zunahme des Radverkehrs
zu verzeichnen. Die stets prall gefüllten
Fahrradständer am Neuen Weg
(Umstieg Buslinie 420) und an der Mensa
der Fachhochschule zeugen davon.
Mittlerweile studieren 4.600 Studenten
am Fachhochschulstandort Wolfenbüttel
(siehe RadZeit Nr. 35), die von der Stadt
Wolfenbüttel aktiv als potenzielle Neubürger
umworben werden.
Mit der Räubergasse und ihrer Verlängerung
als Fahrradstraße hat die Stadt Wolfenbüttel
eine stark frequentierte Fahrradverbindung
in Wolfenbüttels Osten geschaffen.
Ein sog. Schutzstreifen für
Fahrradfahrer auf der Salzdahlumer Straße
wird die Erschließung des Fachhochschulquartiers
demnächst ergänzen.