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Radzeit Nr. 36 - ADFC Kreisverband Wolfenbüttel

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verfällt dieses Getreidelagerhaus zunehmend.<br />

Es gehört einer Erbengemeinschaft,<br />

die den Verkaufserlös an eine Stiftung<br />

weitergeben müsste. Bis ca. 1970 wurde<br />

hier das Getreide angeliefert und in der<br />

Voigtsmühle gemahlen. Wir fahren an der<br />

Kreuzung nach rechts, dann wieder rechts<br />

durch das Neubaugebiet und gelangen auf<br />

einer Baumallee zur Wasserburg. Wer sich<br />

die Anlage anschauen möchte, sollte mit<br />

angemessenem Bedacht herumgehen und<br />

auf die Hinweisschilder achten. Die Gebäude<br />

und der Park befinden sich im Privatbesitz.<br />

Wasserburg Veltheim<br />

Trotz vieler Umbauten ist die jetzige Wehranlage<br />

noch ein typisches Beispiel für die<br />

Wasserburgen im Braunschweiger Land.<br />

Barthold von Honrodt kaufte sie 1495 von<br />

Cord von Veltheim ab, Ernst von Honrodt<br />

baute sie 1555 zu einem Wasserschloss<br />

mit einem viereckigen Wirtschaftshof um.<br />

Am rundbogigen Tor mit Torhaus und Brücke<br />

finden wir die Initialen „A W v.H“: Anton<br />

Wilhelm von Honrodt ließ 1767 diese<br />

Gebäudeteile errichten bzw. erneuern.<br />

Über dem Eingang befinden sich die Wappen<br />

des Erbauers Ernst von Honrodt und<br />

seiner beiden Frauen. Außerdem ist im<br />

19.Jh. das Wappen der Familie von<br />

Veltheim rechts daneben hinzugekommen,<br />

als diese nach 1814 das Anwesen wieder<br />

übernommen hat. Neben dem Turm der<br />

St. Remigius-Kirche liegen einige ältere<br />

Gräber derer von Honrodt.<br />

Bevor wir den Ort nach Süden auf der<br />

K156 via Lucklum verlassen, sehen wir auf<br />

der linken Seite die Reste des Schornsteins<br />

einer Brauerei, in der bis 1852 das<br />

„Veltheimer Gesundheitsbier“ hergestellt<br />

wurde. Vorbei am ehemaligen Bahnhof<br />

von Lucklum gelangen wir zum Rittergut.<br />

Eine beeindruckende 400 m lange Lindenallee<br />

(1796 erstmals erwähnt) führt von<br />

der Landstraße zum Gut. Dort bietet sich<br />

eine Rast im „HabundGut“ an, es gibt die<br />

Möglichkeit etwas zu trinken und gute<br />

Landprodukte zu kaufen.<br />

Lucklum lag an einer Handelsstraße am<br />

Elm. 1260 richtete der Deutsche Ritterorden<br />

hier eine Kommende ein, die auch<br />

Ballei Sachsen war, d.h. sie war eine der<br />

zwölf Unterbezirke des Deutschen Ritterordens<br />

und verwaltete von 1287 bis 1809<br />

Ober- und Niedersachsen, also das Gebiet<br />

zwischen Weser und Oder. Als sich 1547<br />

der Ritterorden der Reformation anschloss,<br />

wurde die Kommende zu einem<br />

Stift für ledige ältere Adelsherren. Als<br />

Landkomturen (= Verwalter) fungierten u.<br />

a. ein Graf von der Schulenburg (1757 -<br />

1772) und Gottlob Friedrich Wilhelm von<br />

Hardenberg (1774 - 1800). Letzterer schuf<br />

durch den Import von Merinoschafen aus<br />

Spanien zur Verfeinerung der Schafwolle<br />

die Basis für den Erfolg der Lucklumer<br />

Stammschäferei. Sein Neffe Friedrich von<br />

Hardenberg („Novalis“) verfasste 1784, als<br />

er zu Besuch auf dem Gutshof weilte, hier<br />

einige seiner gefühlsbetonten romantischen<br />

Gedichte. 1809 durch Napoleon I.<br />

säkularisiert, ging Lucklum an Jerôme von<br />

Westfalen. 1831 wurde das Anwesen zu<br />

einem Rittergut. Seit 1949 wurde es von<br />

der Familie von Henninges bewirtschaftet.<br />

Im März 2012 ist das Rittergut Lucklum in<br />

den Besitz der Unternehmerfamilie Mast<br />

übergegangen.<br />

Wabe zw. Neuerkerode und Veltheim<br />

RadZeit Sommer 2012 25<br />

<strong>ADFC</strong> Tour

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