Ausgabe 3 / 2010 hier als PDF. - IG Fahrrad
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D<br />
as <strong>Fahrrad</strong> <strong>als</strong> Kulturträger und<br />
Kultobjekt versammelt einmal<br />
im Jahr alle seine Jünger und<br />
Verehrerinnen um sich. Verschiedenste<br />
Aspekte von Radbegeisterung finden<br />
sich zusammen ein, die lokale <strong>Fahrrad</strong>kultur-Szene<br />
feiert sich selbst, und die<br />
wundersame weite <strong>Fahrrad</strong>welt kommt<br />
auf einen Sprung vorbei – auf die Leinwand.<br />
Gemeinsam ergibt das mehr <strong>als</strong><br />
die Summe seiner Teile, der Überschuss<br />
an Begeisterung und Gestaltungsfreude<br />
lässt sich mühelos aufschnappen.<br />
Auch von jenen, die zum ersten Mal,<br />
aus Neugier – vielleicht wegen der Erzählungen<br />
vom letzten Jahr –, dazu gestoßen<br />
sind. Das Bicycle Film Festival<br />
BFF ist in der Stadt, es zelebriert jene<br />
Individualität, Kreativität und Freiheit,<br />
die das Rad <strong>als</strong> Verkehrsmittel, <strong>als</strong> persönliches<br />
Designobjekt und <strong>als</strong> Symbol<br />
bietet. Der hedonistische Virus hat sich<br />
weit ausgebreitet, in New York war<br />
2001 das erste BFF von Brendt Barbur<br />
veranstaltet worden, im Jubiläumsjahr<br />
<strong>2010</strong> hat sich die Zahl der Spielstädte<br />
auf 38 erhöht, neu dazu kamen schillernde<br />
Namen wie Sao Paulo, Seoul,<br />
Barcelona, Taipei und das ehrwürdige<br />
26 velosophie.at<br />
Athen. Bike Communities in zahllosen<br />
Städten warten darauf, auch endlich<br />
dabei sein und ihr eigenes BFF gestalten<br />
zu können.<br />
In Wien bedeutet das BFF sonnige<br />
Stunden am Strand des Donaukan<strong>als</strong><br />
mit Bike-Action, Musik, Rennen und<br />
Wettbewerben; ausgelassenen Stimmung<br />
und staunende Andacht bei<br />
einem der ausgesuchten Kurzfilmprogramme<br />
im Kinosaal der Urania; Große<br />
Party beim Eröffnungskonzert mit seinen<br />
Zusatzevents. Vom 16.–19.9. bietet<br />
das BFF insgesamt fünf Film-Programme,<br />
zusammengestellt von der<br />
New Yorker Jury aus Kurzfilmen, Experimentalfilmen,<br />
Dokumentationen und<br />
Animationen, die einige Highlights beinhalten.<br />
In „Line of Sight“ porträtiert<br />
Benny Zenga einen ganz Großen der<br />
BFF-Gemeinde: Lucas Brunelle ist ein<br />
besessener Dokumentarist der urbanen<br />
Radszenen des gesamten Globus.<br />
Er verfolgt Alleycat-Rennen mit<br />
seiner Helmkamera auf dem Rennrad,<br />
immer dicht an den Führenden – und<br />
den Stürzenden. Mitten im Verkehr<br />
schildert der Film die Faszination<br />
schneller, illegaler, urbaner Radrennen.<br />
„Riding the Long White Cloud“ setzt<br />
sieben professionelle Skateboarder auf<br />
das ungewohnte Fortbewegungsmittel<br />
<strong>Fahrrad</strong>, um die schönsten Spots der<br />
neuseeländischen Inseln zu erkunden.<br />
Ein Film voller wunderbarer Landschaften,<br />
immer in Bewegung unter<br />
dem weiten Himmel des Südens. Dazu<br />
kommt die von Spike Jonze, dem Regisseur<br />
von „Being John Malkovich“, produzierte<br />
BMX-Doku „The Birth of Big<br />
Air“, ein Porträt eines der herausragenden<br />
Verrückten des BMX-Sports.<br />
Mat Hoffman setzte alles daran, den<br />
höchsten Sprung mit einem BMX zu<br />
vollführen. Dieser Film erzählt die<br />
Story hinter der Legende. In „Tokyo to<br />
Osaka“ begeben sich zwölf US-amerikanische<br />
Fixie-Fahrer auf eine 600 km<br />
lange Reise durch Japan. In der Dokumentation<br />
„The Cyclocross Meeting“<br />
betrachtet Brian Vernor, Regisseur von<br />
„Where are you go?” (BFF 2009) einen<br />
aktuellen Trend. Vor Jahrzehnten war<br />
Querfeldein-Radsport beinahe vom<br />
Mountainbike verdrängt worden, nun<br />
erhebt sich der Sport mit Rennrädern<br />
durchs Gelände soeben von den USA<br />
bis Japan wieder aus dem Schlamm.