Dengue: Die Mücke, die zum Elefanten wird - Impulse Singapur
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14<br />
Reise<br />
Jakarta<br />
Einblick in <strong>die</strong> inneren Werte der Stadt<br />
Mit langsamen Zügen bewegt sich das kleine<br />
Langboot vorwärts. Das Wasser im Hafen ist ruhig<br />
und zu <strong>die</strong>ser Zeit kaum befahren. Links und rechts<br />
am Kai schwimmen weiße Styroporschachteln,<br />
alte Plastikflaschen und allerlei Müll, der von<br />
den Seeleuten unbekümmert ins Hafenbecken<br />
geworfen wurde. <strong>Die</strong> Kinder scheint <strong>die</strong>s nicht<br />
zu stören. Noch immer klingen ihre Rufe zu uns<br />
herüber. Aus acht Metern Höhe springen sie von<br />
der alten Tirtamulia in das Wasser. <strong>Die</strong> lachenden<br />
Gesichter und aufgeregten Rufe, wie sie um unsere<br />
Aufmerksamkeit kämpfen, sind <strong>die</strong> freundlichste<br />
Erscheinung hier in Kelapa Sunda, dem alten<br />
Hafen der indonesischen Hauptstadt Jakarta.<br />
Es ist ein wolkenverhangener Nachmittag und der Kai<br />
ist voll besetzt mit großen weißen Seglern. Abbrökkelnde<br />
Farben und Rostflecken lassen ihr Alter erahnen. Es<br />
handelt sich hierbei um <strong>die</strong> älteste noch existente Flotte<br />
von Lastensegelschiffen der Welt. Noch immer sind sie das<br />
Haupttransportmittel von Waren in der südostasiatischen<br />
Inselwelt. Vor allem Teakholz aus den Regenwäldern Sumatras<br />
und Borneos <strong>wird</strong> hier umgeschlagen.<br />
Pro Stunde <strong>wird</strong> in Indonesien eine Fläche von 300<br />
Fußballfeldern Regenwald zerstörtet. Damit hatte das<br />
Land 2008 <strong>zum</strong> zweiten Mal in Folge <strong>die</strong> höchste Abholzrate<br />
an Tropenholz weltweit. Unser Führer erklärt, es gäbe<br />
zwar Gesetze, um den verbleibenden Bestand zu retten,<br />
doch auch aufgrund der Wahlen im April wurde der Stimmenfang<br />
höher gewichtet als der Schutz der Natur. In<br />
<strong>die</strong>sem Fall sind <strong>die</strong> umkämpften Wähler unter anderem<br />
<strong>die</strong> Männer, <strong>die</strong> mit der Löschung der jeweils 1.800 Kubikmeter<br />
fassenden Ladungen beschäftigt sind. Rund eine<br />
Woche dauert <strong>die</strong>ser Knochenjob bei tropischen 30 Grad.<br />
Danach geht es wieder zurück auf See.<br />
Unbeeindruckt von der Umgebung<br />
Ein Stück weiter flussabwärts klettern wir etwas unsicher<br />
aus dem wackligen Boot. Entlang einer grauen Mauer<br />
führt uns ein schmaler Steg zu den ersten Häusern am<br />
Wasser. Selbst ohne <strong>die</strong> genauen Ausmaße zu kennen,<br />
glauben wir unserem Führer sofort, dass <strong>die</strong>se kleine Siedlung<br />
im nördlichen Teil der Stadt <strong>die</strong> am dichtesten besiedelte<br />
Jakartas ist.<br />
Ein schmaler Durchgang verschafft uns Eintritt in <strong>die</strong>se<br />
andere Welt. Wie eine kleine Straße zieht sich der Betonpfad<br />
durch eine Ansammlung von Backsteingebäuden<br />
und provisorisch zusammengezimmerten Holz- und Wellblechverschlägen.<br />
Links und rechts hängen Wäscheleinen,<br />
ein altes Sofa schimmelt in einer Ecke vor sich hin und in