Dengue: Die Mücke, die zum Elefanten wird - Impulse Singapur
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20 Gesundheit<br />
<strong>Dengue</strong>:<br />
Wenn aus einer <strong>Mücke</strong><br />
ein Elefant <strong>wird</strong><br />
Als Daniel das Büro verlässt, plagen ihn<br />
hämmernde Kopfschmerzen. Zuhause bekommt er<br />
auch noch Fieber und vermutet, <strong>die</strong> Klimaanlage<br />
sei schuld. Schnell ins Bett mit einer Kanne Tee<br />
und der Hoffnung, in ein bis zwei Tagen wieder fit<br />
zu sein. Das Fieber ist nur kurz zurückgegangen<br />
und einen Tag später umso heftiger wieder<br />
gekommen. Mit Schüttelfrost und einer Bindehautentzündung.<br />
Als er dann noch einen Hautausschlag<br />
entdeckt und ihm alle Knochen und<br />
Gelenke schmerzen, geht er <strong>zum</strong> Arzt.<br />
Ein Bluttest bestätigt es: Daniel hat <strong>Dengue</strong>-Fieber, glücklicherweise<br />
in seiner milden Form. Damit hebt Daniel <strong>die</strong><br />
Statistik weiter an und zählt zu den rund 250 000 Neuerkrankungen<br />
pro Jahr in Südostasien. Auch in <strong>Singapur</strong> ist<br />
<strong>die</strong> Krankheit auf dem Vormarsch. Zu Jahresbeginn gab es<br />
in <strong>Singapur</strong> 1 200 neue Fälle; ein Jahr zuvor 900.<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr fand erstmalig in <strong>Singapur</strong> der „Asia<br />
Pacific <strong>Dengue</strong> Workshop“ statt. Er wurde von der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO), der National Environment<br />
Agency (NEA) und dem Ministry of Foreign Affairs ins<br />
Leben gerufen. <strong>Die</strong> 42 Teilnehmer aus 29 Ländern wollen<br />
nun ein regionales Beobachtungs- und Austauschnetzwerk<br />
bilden, bei dem alle relevanten Informationen aus Feldund<br />
Laborforschungen zusammengetragen werden.<br />
<strong>Die</strong> WHO rechnet auch zukünftig mit einem weiteren<br />
Anstieg von <strong>Dengue</strong> Erkrankungen. Ursache hierfür sind<br />
<strong>zum</strong> einen <strong>die</strong> neuen Wohnräume der <strong>Mücke</strong>n, denn <strong>die</strong><br />
globale Erwärmung und <strong>die</strong> länger andauernden Regenzeiten<br />
schaffen optimale Lebensbedingungen. Selbst in<br />
Ländern wie Nepal und Bhutan, <strong>die</strong> bisher vom <strong>Dengue</strong>-<br />
Virus verschont blieben, werden bereits Fälle gemeldet.<br />
Ein weiteres Problem stellen Entwicklungsländer dar, <strong>die</strong><br />
wegen desolater Versorgungseinrichtungen darauf angewiesen<br />
sind, ihr Wasser in Fässern und Eimern zu lagern<br />
- <strong>die</strong> ideale Brutstätte der Moskitos.<br />
<strong>Die</strong> tückische Tigermücke<br />
<strong>Dengue</strong>-Fieber ist eine Virusinfektion, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong><br />
ägyptische oder asiatische Tigermücke übertragen <strong>wird</strong>.<br />
Hauptverbreitungsgebiete sind tropische und subtropische<br />
Länder. Weltweit erkranken laut WHO jährlich rund 50<br />
Millionen Menschen - Tendenz steigend. Dabei saugen nur<br />
<strong>die</strong> weiblichen <strong>Mücke</strong>n Blut, das sie für <strong>die</strong> Bildung ihrer<br />
Eier benötigen. Weibliche Tigermücken stechen zu jeder<br />
Tageszeit, bevorzugt aber in der Dämmerung morgens<br />
und abends.<br />
Einmal angesteckt kann <strong>die</strong> Krankheit nach einer Inkubationszeit<br />
von zwei bis zehn Tagen in verschiedenen<br />
Formen verlaufen.<br />
Am häufigsten tritt dabei <strong>die</strong> klassische Form mit