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(2,65 MB) - .PDF - Gemeindeamt Kirchdorf in Tirol - Land Tirol

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30 Kaisergeme<strong>in</strong>de AKTIV<br />

Kaisergeme<strong>in</strong>de AKTIV 31<br />

Rund um die Welt Rund um die Welt<br />

E<strong>in</strong> Erpfendorfer als Diplomat<br />

<strong>in</strong> Argent<strong>in</strong>ien<br />

Exklusiv<strong>in</strong>terview mit Österreichs<br />

Botschafter DDr. Robert Zischg<br />

In se<strong>in</strong>em Herzen ist er e<strong>in</strong> echter <strong>Tirol</strong>er<br />

aber daheim ist er auf der ganzen Welt.<br />

Die Rede ist von DDr. Robert Zischg, der<br />

mit 48 Jahren bereits auf e<strong>in</strong>e beachtliche<br />

diplomatische Karriere stolz se<strong>in</strong> kann.<br />

Se<strong>in</strong>en Sommerurlaub verbrachte Robert<br />

Zischg mit Ehefrau Birgit (e<strong>in</strong>er gebürtigen<br />

Vorarlberger<strong>in</strong>) und den drei K<strong>in</strong>dern<br />

Michael (10), Sebastian (8) und Raphael<br />

(3) <strong>in</strong> der Heimat bei se<strong>in</strong>en Eltern Maria<br />

und Josef Zischg am Lärchenweg <strong>in</strong> Erpfendorf.<br />

Dort besuchte ihn se<strong>in</strong> langjähriger<br />

Freund Gernot Schwaiger und durfte ihm<br />

e<strong>in</strong>ige berufliche und persönliche Fragen<br />

stellen:<br />

Robert, wo warst du im Anschluss an de<strong>in</strong><br />

Studium im diplomatischen Dienst bisher<br />

im E<strong>in</strong>satz?<br />

RZ: Die ersten drei Jahre nach me<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Außenm<strong>in</strong>isterium im Jahr<br />

1990 verbrachte ich großteils <strong>in</strong> Wien, wo<br />

ich die vielfältigen Aufgaben des diplomatischen<br />

Dienstes kennen gelernt habe.<br />

1992 war ich dann e<strong>in</strong> halbes Jahr an un-<br />

serer Botschaft <strong>in</strong> Budapest (Ungarn) zur<br />

E<strong>in</strong>schulung.<br />

Von 1993 bis 1999 absolvierte ich me<strong>in</strong>e<br />

beiden ersten vollen Auslandse<strong>in</strong>sätze.<br />

Zuerst war ich <strong>in</strong> Rom für rechtliche Fragen<br />

zuständig, anschließend befasste ich<br />

mich <strong>in</strong> Genf an unserer Vertretung beim<br />

Büro der Vere<strong>in</strong>ten Nationen mit humanitären<br />

und Menschenrechtsfragen. Nach<br />

me<strong>in</strong>er Rückkehr <strong>in</strong>s Außenm<strong>in</strong>isterium<br />

Botschafter DDr. Robert Zischg mit se<strong>in</strong>er Ehefrau Birgit und den K<strong>in</strong>dern Sebastian, Michael und Raphael<br />

beim Heimaturlaub <strong>in</strong> Erpfendorf im Sommer 2011 mit se<strong>in</strong>en Eltern Maria und Josef Zischg<br />

Bild: gs<br />

<strong>in</strong> Wien im Herbst 1999 beschäftigte ich<br />

mich mit Fragen der Abrüstung und Non-<br />

Proliferation. Im April 2005 wurde ich zum<br />

österr. Generalkonsul <strong>in</strong> Chicago bestellt,<br />

von wo aus ich 13 Bundesstaaten im US-<br />

Mittelwesten betreute. Seit Dezember<br />

2009 b<strong>in</strong> ich Österreichs Botschafter <strong>in</strong><br />

Buenos Aires mit Zuständigkeit für Argent<strong>in</strong>ien,<br />

Paraguay und Uruguay.<br />

Seit mehr als e<strong>in</strong>em Jahr lebst du mit de<strong>in</strong>er<br />

Familie <strong>in</strong> Südamerika. Welche <strong>in</strong>teressanten<br />

Städte und Sehenswürdigkeiten<br />

habt ihr dort schon besucht?<br />

RZ: Me<strong>in</strong> Amtsgebiet ist riesengroß: Argent<strong>in</strong>ien<br />

ist 33 Mal, Paraguay 5 Mal und<br />

selbst das „kle<strong>in</strong>e“ Uruguay doppelt so<br />

groß wie Österreich. Trotz der beträchtlichen<br />

Entfernungen konnten wir bereits<br />

viele Sehenswürdigkeiten besuchen: Die<br />

imposanten Wasserfälle von Iguazú, den<br />

riesigen Gletscher Perito Moreno, die<br />

südlichste Stadt der Welt Ushuaia, etc..<br />

Bei unserer letzten großen Rundreise im<br />

Februar – dem Hochsommer <strong>in</strong> Argent<strong>in</strong>ien<br />

– haben wir <strong>in</strong> 21 Tagen fast 9.000 km<br />

abgespult und <strong>in</strong> nicht weniger als 12 Hotels<br />

übernachtet. Erholungsurlaub ist das<br />

zwar ke<strong>in</strong>er, aber dafür lernt man <strong>Land</strong><br />

und Leute wirklich kennen.<br />

Was hat man als Botschafter so alles zu<br />

tun und was kann man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fremden<br />

<strong>Land</strong> für se<strong>in</strong> Heimatland Österreich bewirken?<br />

RZ: Das Diplomatenleben ist heute weit<br />

weniger elitär und glamourös als früher<br />

und das ist auch gut so. Natürlich sieht<br />

man mich auch manchmal mit dem<br />

Champagner-Glas <strong>in</strong> der Hand bei Empfängen,<br />

denn zu den wichtigsten Aufgaben<br />

e<strong>in</strong>es/r Botschafters/<strong>in</strong> gehört nach<br />

wie vor, Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten<br />

im Empfangsstaat zu knüpfen<br />

und zu pflegen. Im Wesentlichen ist Diplomatie<br />

heute aber e<strong>in</strong>e Management-<br />

Aufgabe, und die Botschaften haben sich<br />

zu Service-Centern gewandelt.<br />

In unserem riesigen Amtsbezirk leben Tausende<br />

von Auslandsösterreicher/<strong>in</strong>nen.<br />

Diese erhalten von uns Reisepässe und<br />

Staatsbürgerschaftsnachweise, Unterstützung<br />

<strong>in</strong> Pensions- und Pflegegeldfragen<br />

und besonders bedürftige Mitbürger/<strong>in</strong>nen<br />

unterstützen wir mit Zahlungen aus<br />

e<strong>in</strong>em Hilfsfonds. Viele unserer „Kunden“<br />

s<strong>in</strong>d betagt und leider oft auch krank und<br />

pflegebedürftig. Für diese versuchen wir,<br />

im Rahmen unserer Möglichkeiten, e<strong>in</strong><br />

Stück Österreich und e<strong>in</strong>e Anlaufstelle für<br />

ihre tagtäglichen Sorgen zu se<strong>in</strong>.<br />

Gleiches gilt für die Unterstützung von<br />

aufgrund Krankheit, Unfall, Überfällen<br />

etc. <strong>in</strong> Not geratenen UrlauberInnen aus<br />

Österreich. Wir s<strong>in</strong>d 7 Tage die Woche<br />

24 Stunden erreichbar und stehen allen<br />

<strong>Land</strong>sleuten, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Notlage bef<strong>in</strong>den,<br />

unbürokratisch mit Rat und Tat zur<br />

Seite. Im letzten halben Jahr erlitt etwa<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Tirol</strong>er<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>em Kreuzfahrtschiff<br />

e<strong>in</strong>e Lungenembolie, e<strong>in</strong> anderer <strong>Tirol</strong>er<br />

verunfallte auf se<strong>in</strong>em Motorrad mitten <strong>in</strong><br />

Buenos Aires schwer. Für beide stellten wir rasch erstklassige<br />

mediz<strong>in</strong>ische Versorgung sicher, sodass sie<br />

nach e<strong>in</strong>igen Wochen Krankenhausaufenthalt gesund<br />

<strong>in</strong> die Heimat zurückkehren konnten.<br />

Wie oft ist es dir während de<strong>in</strong>er Auslandsaufenthalte<br />

möglich, de<strong>in</strong>e Eltern <strong>in</strong> Erpfendorf zu besuchen?<br />

RZ: Buenos Aires und vorher Chicago s<strong>in</strong>d natürlich<br />

schon weit von <strong>Tirol</strong> entfernt und so g<strong>in</strong>g sich <strong>in</strong> der<br />

Vergangenheit maximal e<strong>in</strong>e Reise pro Jahr <strong>in</strong> die Heimat<br />

aus. H<strong>in</strong>zu kommt, dass wir die Gelegenheit nützten<br />

und nützen, die USA und jetzt Argent<strong>in</strong>ien und die<br />

anderen Länder Südamerikas kennen zu lernen. Alle<strong>in</strong><br />

mit diesen Reisen geht der Großteil me<strong>in</strong>es Urlaubs<br />

drauf. gs<br />

Der 2. Teil des Interviews mit unserem Botschafter<br />

DDr. Robert Zischg ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> der nächsten Ausgabe.<br />

Zur Person:<br />

DDr. robert zischg<br />

Familie:<br />

Geboren am 23.7.1963 <strong>in</strong> St. Johann <strong>in</strong> <strong>Tirol</strong>.<br />

Eltern: Maria und Josef Zischg<br />

Verheiratet seit Juni 2000 mit Birgit (geb. Müller)<br />

K<strong>in</strong>der: Michael (10), Sebastian (8), Raphael (3)<br />

Schule und Studium:<br />

1981 Matura mit Auszeichnung am Bundesgymnasium<br />

St. Johann/T.; Studium „sub auspiciis<br />

Praesidentis“ als Doktor der Philosophie sowie<br />

Doktor der Rechtswissenschaften <strong>in</strong> Salzburg<br />

und Bologna.<br />

Beruf:<br />

Seit 1990 im diplomatischen Dienst: Attaché <strong>in</strong><br />

Budapest, Botschaftssekretär <strong>in</strong> Rom (1993-1996),<br />

Botschaftsrat <strong>in</strong> Genf (1996-1999), im Außenm<strong>in</strong>isterium<br />

Wien (1999-2004), Generalkonsul <strong>in</strong><br />

Chicago (2005-2010), seit Dezember 2009 Österr.<br />

Botschafter für Argent<strong>in</strong>ien, Paraguay und<br />

Uruguay.<br />

s`Kräutergartl<br />

Schon e<strong>in</strong>ige Jahre beschäftige ich mich mit<br />

dem Räuchern von Kräutern und der Duftkultur<br />

mit Naturstoffen. Deshalb habe ich<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Kräutergarten auch vielen alten<br />

Räucherpflanzen Heimat gegeben. Ich schätze<br />

es, diesen alten Brauch zu pflegen und<br />

nütze diesen Schatz, den die Pflanzenwelt für uns bereithält.<br />

Beim Räuchern lässt man aromatische Pflanzen und deren<br />

Teile über e<strong>in</strong>er Wärmequelle verglühen. Der aufsteigende<br />

Rauch trägt Duftstoffe. Über Geruch wird die Er<strong>in</strong>nerung gespeichert.<br />

Erfahrungen werden mit Düften oder Geruchsnoten<br />

zu Er<strong>in</strong>nerungsstrukturen, die wir alle <strong>in</strong> uns tragen.<br />

Früher wurde zu allen wichtigen Gelegenheiten des<br />

Lebens geräuchert (Raunächte: Hl. Abend, Silvesterabend,<br />

Drei-königsfest, auch bei Familienfesten wie Geburt, Heirat,<br />

aber ebenso <strong>in</strong> Krankenzimmern und beim Tod). Außerdem<br />

bedienten sich die Bauern des Räucherns, um den Stall zu<br />

des<strong>in</strong>fizieren. Heute wird aromatischer Rauch auch zum Konservieren<br />

von Fisch und Fleisch genützt.<br />

Wir können mit Räuchern re<strong>in</strong>igen, heilen, schützen, segnen,<br />

e<strong>in</strong>en geistigen Raum/Atmosphäre schaffen. Um heimisches<br />

Räucherwissen <strong>in</strong> aller Tiefe wieder aufleben zu lassen,<br />

möchte ich euch ermutigen, bei euren Familien nachzuforschen<br />

und diesen Brauch für euch neu zu entdecken. Denn<br />

feste Bräuche s<strong>in</strong>d Handlungen, durch die verfestigt wird,<br />

was man braucht!<br />

Räucherstoffe werden unter anderem für alltägliche Zwecke<br />

zur atmosphärischen Re<strong>in</strong>igung genützt, weil Räuchern<br />

energetisch auf die Umgebung wirkt. Der duftende Rauch<br />

und ausgewählte Kräuter schaffen e<strong>in</strong>e eigene Schw<strong>in</strong>gung<br />

durch die – (e<strong>in</strong>gesetzt bei „dicker Luft“) - die Raumatmosphäre<br />

neutralisiert werden kann.<br />

Z. Bsp. wird Weihrauch e<strong>in</strong>gesetzt für:<br />

- Räume, <strong>in</strong> denen viel gestritten oder getrauert wird.<br />

- E<strong>in</strong> Haus oder Wohnung, <strong>in</strong> das/die man neu e<strong>in</strong>ziehen<br />

will (z. Bsp. Neubeg<strong>in</strong>n, Segnung usw.)<br />

- Schulungsräume, Warteräume, Praxisräume, Öffentliche<br />

Räume (z. Bsp. Des<strong>in</strong>fizieren usw.)<br />

Ich möchte euch ans Herz legen, dass das Räuchern auch<br />

der Steigerung unserer Lebenskraft und Erhöhung der Lebensfreude<br />

dienen kann. Ich selbst nütze das Räuchern gern<br />

auf dem Räucherstövchen mit Gitter für den Alltag. Als Wärmequelle<br />

verwende ich e<strong>in</strong> Teelicht. Es ist e<strong>in</strong>e dezente und<br />

rauchärmere Form des Räucherns.<br />

Wer mehr darüber erfahren will, kann sich gern bei mir<br />

melden.<br />

Bis dah<strong>in</strong>,<br />

Pfüat enk, eure Dietl<strong>in</strong>d Bergmann

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