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Salz, ein Stoff mit großer Bedeutung - Liebfrauenschule Vechta

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1.1 Mit Iodsalz gegen Iodmangel ?<br />

Jodmangel ist <strong>ein</strong> weltweit verbreitetes Problem. Diese Ersch<strong>ein</strong>ung lässt sich in den meisten Fällen <strong>mit</strong> zu<br />

geringem Jodanteil in Böden und Grundwasser erklären, wodurch auch die Agrarprodukte und das<br />

Trinkwasser zu wenig Jod enthalten. Jodmangel kann verschiedene Krankheiten hervorrufen, darunter<br />

Funktionsstörungen der Schilddrüse. Er kann aber auch Schilddrüsenkrebs hervorrufen, sowie bei der<br />

Entstehung von Brustkrebs <strong>mit</strong>wirken. Jodmangel kann auch Konzentrationsschwächen hervorrufen und sich<br />

während der Schwangerschaft auf die Intelligenz des Kindes auswirken.<br />

Um derartigen Mangelersch<strong>ein</strong>ungen und deren Folgen vorzubeugen sind inzwischen über 50 Länder, darunter<br />

auch Deutschland (seit 1963), dazu übergegangen Lebens<strong>mit</strong>teln künstlich Jod hinzuzufügen. Besonders<br />

jodiertes Speisesalz spielt <strong>ein</strong>e große Rolle bei den täglichen Vorbeugungsmaßnahmen, da jeder Mensch etwa<br />

die gleiche Menge <strong>Salz</strong> pro Tag aufnimmt. Schon 5g Jodsalz am Tag können <strong>ein</strong> Defizit von etwa 100 µg Iod<br />

ausgleichen.<br />

Für die Jodierung von Speisesalz wird Iodat verwendet, da Iodid unter Einwirkung von Wasser und Sauerstoff<br />

in giftiges Jod umgewandelt würde. Jod ist unter Normalbedingungen <strong>ein</strong> Feststoff, der grauschwarze,<br />

metallisch glänzende Schuppen bildet.<br />

Für viele Menschen stellt <strong>ein</strong>e sogenannte „Zwangsmedikation“ <strong>ein</strong>en enormen Kritikpunkt dar. Es wird z.B.<br />

befürchtet, dass zu viel Iod zu verschiedene Erkrankungen, z.B. zu Schilddrüsenfunktionsstöungen oder<br />

Allergien, führen kann. Die Kritik richtet sich dabei in erster Linie gegen Lebens<strong>mit</strong>telhersteller, die teilweise<br />

immer noch nicht verpflichtet sind anzugeben, ob und wie viel Jodsalz für die Nahrungs<strong>mit</strong>tel verwendet<br />

wurde. In <strong>ein</strong>igen Tafelsalzen neben Meersalzen seien zum Beispiel Spuren von Jod gefunden worden, obwohl<br />

die Packungsaufschrift <strong>ein</strong>e Verwendung von Jod nicht angebe.<br />

Befürworter der Jodierung von Lebens<strong>mit</strong>teln, vor allem Ärzte, empfehlen jedoch weiterhin den Gebrauch von<br />

Iodsalzen im Haushalt. Experten behaupten, dass es nicht zu <strong>ein</strong>er Überdosis an Jod kommen kann, da die<br />

Obergrenze von etwa 500 Mikrogramm pro Tag kaum überschritten werde. Auch Menschen, die an <strong>ein</strong>er<br />

Über- oder Unterfunktion oder anderen Schilddrüsenerkrankungen litten, könnten ohne Sorge jodierte<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel zu sich nehmen. Von Jodsalz und da<strong>mit</strong> hergestellten Lebens<strong>mit</strong>teln gingen k<strong>ein</strong>erlei<br />

gesundheitliche Risiken aus. Alle Argumente gegen Jodsalz seien wissenschaftlich nicht haltbar. Die<br />

Verwendung von Jodsalz in <strong>ein</strong>em Jodmangelgebiet wie Deutschland schütze die Bevölkerung vielmehr vor<br />

den gesundheitlichen Folgen des Jodmangels. Deshalb müsse die Prophylaxe <strong>mit</strong> Jodsalz auf breiter Ebene<br />

konsequent und nachhaltig durchgeführt werden. Dies forderten auch die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO), die UNICEF und andere internationale und nationale Institutionen wie die Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung (DGE) e.V. (Prof. Dr. med. Roland Gärtner, München, 2005).<br />

Mediziner und Gesundheitsexperten rufen deswegen alle Lebens<strong>mit</strong>telhersteller dazu auf, ihre Waren<br />

weiterhin <strong>mit</strong> Jodsalz zu versehen<br />

Literaturliste für dieses Kapitel<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Iodiertes_Speisesalz (Stand: 18.09.07)<br />

http://www.jodkrank.de/Ernahrung/Tabellen_der_Jodgehalte/tabellen_der_jodgehalte.html#Speisesalz(Stand: 18.09.07)<br />

Prof. Dr. med. K. U. Benner, Gesundheit und Medizin heute, Augsburg 1997<br />

Prof. Dr. med. Roland Gärtner, http://www.jodmangel.de/press<strong>ein</strong>fos/jodsalzverwendung.php<br />

Stand: 18.09.07

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